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Brenzelige Situation

Der Sonntag verlief wie immer. Langweilig und ruhig. Ich jedoch hatte mir heute fest vorgenommen, nach einem Minijob zu suchen. Ich wälzte einige Zeitungen durch, doch fand ich dort nichts, was mir wirklich zu sagte. Außerdem sollte es am besten nur am Wochenende sein. Denn ich musste zur Schule. Nebenbei auch noch zu Mum und mein Ehrenamt wollte ich auch weiterhin fortführen. Also suchte ich im Internet weiter. Eine riesige Anzeige sprang mir förmlich entgegen. Thekenpersonal wurde gesucht. Mehr Informationen stand dort nicht. Nur eine Telefonnummer und rund um die Uhr besetzt. Schulterzuckend nahm ich mein Handy und wählte die Nummer.

„Verwaltung des Nightlife Clubs, Bobby Black. Hallo, wie kann ich ihnen helfen.", sprach eine freundliche Frauenstimme zu mir.

„Hallo mein Name ist Luanna Garcia, ich habe ihre Stellensuche im Internet gesehen und wollte mich danach erkundigen.", antwortete ich der netten Dame und hoffte, dass dies auf Grund meines Alters kein Problem werden würde. Denn mein Geburtstag war erst in drei Monaten.

„Also wir haben tatsächlich noch mehrere Stellen frei. Wenn Interesse besteht, können sie gerne morgen Nachmittag vorbei kommen. Dann können wir in aller Ruhe darüber reden.", entgegnete sie mir.

„Sehr gerne, wann kann ich kommen?", fragte ich weiter.

„Ab vierzehn Uhr bin ich anzutreffen. Einfach klingeln. Es ist das graue Gebäude neben dem Club.", antwortete sie mir freundlich.

„Super ich danke ihnen, dann sehen wir uns Morgen. Ihnen noch einen schönen Sonntag.", sprach ich aufgeregt.

„Sehr gerne. Danke ebenso, bis Morgen dann Frau Garcia.", hörte ich sie noch sagen, dann folgte das Besetztzeichen.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, tätigte ich einen Faustschlag in die Luft. Nun hieß es hoffen. Ich nahm mein kleines Notizbuch zur Hand und blätterte zum heutigen Tag. Der erste freie Tag für diesen Monat und dieser war schon so gut wie vorbei. Ed und Huanita mussten mich anflehen und darauf bestehen, dass ich mir heute frei nahm. Dafür wollte ich in der Baker Street eigentlich helfen gehen, doch diese waren bereits voll besetzt. Also war heute nur Mum und danach Zeit für mich eingeplant. Ich beseitige den Staub aus meiner Wohnung und legte die Wäsche zusammen. Ich hatte noch genügend Pesto über, welches ich später zu Mum mitnehmen würde. Bestimmt hatte sie sich nichts gekocht. Ich nahm meine Schulsachen und lernte ein wenig Spanisch. Denn dies war mein Leistungskurs und die nächste Klausur stand bald an.
Ich nahm mir die erste Textstelle aus Twilight und übersetzte diese.

„Ich hatte nie groß darüber nachgedacht, wie ich sterben würde, aber an Stelle von jemandem zu sterben, den man liebt, scheint mir ein guter Weg zu sein um zu gehen. Ich kann die Entscheidungen nicht bereuen, die mich dazu führten mich mit dem Tod auseinander zu setzen. Sie führten mich auch zu Edward."

„había pensado realmente en cómo moriría, pero morir en lugar de alguien a quien amas parece una buena manera de hacerlo. No puedo lamentar las decisiones que me llevaron a lidiar con la muerte. También me llevaron a Edward.", schrieb ich auf und betonte ihn meines Erachtens an den richtigen Stellen. Es dauerte mittlerweile nur noch halb so lang, dank Eduardo und Huanita.
Ich übersetzte noch mehrere Stellen.

Luanna war wie ein kleiner Wirbelwind. Unaufhaltsam, ehrgeizig und zielstrebig. Was mir nicht gefiel war, dass sie in diesem Club arbeiten wollte. Dort wimmelte es nur so von gefallenen Engeln. Aber sie hatte die Stelle noch nicht. Ich sah ihr über die Schulter. Spanisch war eine sehr schöne Sprache und aus ihrem Mund klang sie noch schöner. Ich spürte allmählich, wie die Nervosität in ihr entfachte. Denn sie kam in Aufbruchstimmung. Lu räumte ihre Sachen weg und packte das leckere Pesto ein.

Ich schloss die Tür und ging hinaus. Der Nieselregen und die kühle Luft peitschte mit ins Gesicht. Ich mochte dieses Wetter. In der U-Bahn herrschte gähnende leere. Was schon beinahe unheimlich war. Selbst die Straßen welche ich in East end passierte, waren wie leer gefegt. Als ich die Tür meiner Mum erreicht hatte, vernahm ich stimmen. Schnell schloss ich auf und ging hinein. Je näher ich ihrem Wohnzimmer kam, umso mehr klopfte mein Herz. Ich kannte diese Stimme und ich hasste sie aus tiefster Seele.

„Luanna liebes! Schön das du gekommen bist.", lallte Mum und lächelte mich mit fiebrigem Blick an. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, so stark dass meine Knöchel weiß hervortraten. Er war wirklich zurückgekehrt, grinsend wandte er sich mir zu.

„Lulu, bist du groß geworden! Es ist schon eine Weile her, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.", sprach er und sah mich abwartend an.

Mir verschlug es die Sprache. Der Hass in mir war so unendlich drakonisch, dass er sämtlichen Platz in mir für sich beanspruchte. Fassungslos sah ich meine Mutter an, welche mich flehend anlächelte. Was erwartete sie von mir? Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen.

„Was willst du hier Carlo?!", zischte ich wütend. „Denkst du nicht, du hast genug angerichtet?!", fügte ich noch hinzu.

„Hör nicht auf die, sie ist noch ein Kind Liebling!", sprach Mum mit greller Stimme.

Ich hatte mich wohl verhört? Ein Kind?! Ein Kind durfte ich nie sein. Das war dass, was das Fass zum überlaufen brachte. In mir brodelte es. Ich knallte das Pesto auf den Tisch und funkelte ihn wütend an.

„Ich bin kein Kind mehr und ich durfte auch nie eins sein! Du hast uns verlassen! Mum ist daran zerbrochen! Wenn du also nicht vorhast, zu ihr zurück zu kommen, dann verschwinde und lass dich hier bloß nie wieder blicken! Rufe nicht mehr an! Für mich, bist du sowieso gestorben!", schrie ich und bemerkte die etlichen Tränen, welche mir in Strömen über meine Wangen liefen. Ich wandte mich um und lief in die Küche. Ich war außer mir. Wütend wusch ich meine Tränen ab. Doch anstatt mich in Ruhe zu lassen, kam er zu mir herein.

„Junges Fräulein spricht man so mit seinem Vater?!", schrie er und ich bemerkte umgehend, dass auch er nicht nüchtern war. „Deine Mum hätte dir besser mal Manieren beigebracht!", fügte er hin zu und kam mir mit erhobenem Finger gefährlich auf mich zu.

„Du bist nicht mein Vater! Höchstens mein Erzeuger!", spie ich ihm entgegen, ehe ich einen brennenden Schmerz an meiner Wange vernahm. Mein Kopf flog zur Seite, als hänge er nur an einem einzigen Faden. Er hatte mich geschlagen. Mum stand tränenüberströmt schreiend in der Tür, doch er schlug weiter auf mich ein. Immer wieder spürte ich den brennenden Schmerz an meiner Wange. Ich schmeckte Blut. Mit pochendem Herzen tastete meine Hand nach etwas greifbarem und fand eine Pfanne, welche auf der Arbeitsplatte stand. Ohne groß darüber nachzudenken schlug ich zu. Torkelnd wich er zwei Schritte zurück und sah mich mit geweiteten Augen an. Mum eilte an meine Seite. Sie schrie noch immer und er schrie ebenfalls. Doch ich vernahm nur das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren. Als er sich erneut näherte hob ich drohend meine Pfanne, bereit ihm ein weiteres Mal eine überzuziehen.

„Verpiss dich du blödes Arschloch!", schrie ich mit zittriger Stimme. Mein Körper bebte. Doch er tat, was ich ihm sagte. Er machte auf dem Absatz kehrt und lief aus der Küche. Wenige Augenblicke später flog die Tür lauthals ins Schloss. Er war gegangen. Schockiert lies ich die Pfanne sinken, hielt sie jedoch fest in meiner Umklammerung. Aus Angst er käme ein weiteres Mal zurück. Unter Mum's sanfter Berührung zuckte ich stark zusammen. Ich sah in ihre geschwollenen Augen. So viel Schmerz lag darin. Vorsichtig nahm sie mir die Pfanne aus der Hand und nahm mich in den Arm. Das erste mal seit Jahren. Mein Körper stand unter Spannung, wie ein Bogen, bevor man den Pfeil fliegen ließ.

„Lu, Baby geht es dir gut?! Hast... hast du starke Schmerzen?!", stotterte Mum und hielt mein Gesicht in ihren Händen. Tränen der Wut liefen noch immer in Strömen meine Wangen hinab.
„Schon okay Mum.", nuschelte ich, als es an der Tür klopfte.
Erneut schnellte mein Puls in die Höhe. Ich riss mich los und lugte durch den Spion. Die Polizei. Jemand hatte die Polizei alarmiert. Vorsichtig öffnete ich die Tür und der junge Beamte sah mir erschrocken entgegen.

„Guten Tag, Jones mein Name. Wir wurden gerufen wegen häuslicher Gewalt. Miss Garcia, dürfen wir eintreten?", fragte er höflich.

Mum eilte an meine Seite und übernahm das sprechen. Sie erschien mir plötzlich so klar. Was wohl am Adrenalin lag.
Ich folgte ihnen ins Wohnzimmer und nahm auf dem Sofa Platz.

„Er... er hat sie geschlagen. Er hat mein Baby geschlagen.", flüsterte Mum entsetzt.
Der Junge Beamte sah mich mitleidig an. Der ältere jedoch, schien entsetzt. Ich schätze er hatte das selbe alter wie meine Mutter. Sein Blick verriet mir, dass er noch nie in East end gewesen war. Er kannte sicherlich die Umstände welche hier herrschten nicht.

„Frau Garcia, wer hat ihre Tochter geschlagen? Würden sie uns bitte alles erzählen? Möchten sie Anzeige erstatten?", fragte der ältere Polizist und legte sanft seine Hand auf die meiner Mutter. Welche unter seiner Berührung erzitterte.

„Ja... ja ich möchte Anzeige erstatten. Mein Ex... mein Mann, wir sind geschieden. Er hat unsere Tochter geschlagen...", wimmerte sie. Dann erzählte sie ihnen alles. Der junge Beamte sah immer wieder zu mir, lächelte sanft und notierte alles was Mum ihnen erzählte.

„Was wenn er erneut hier auftaucht? Wenn er sich an meiner Mum rächen möchte?", fragte ich ängstlich.

„Keine sorge miss Garcia. Wir werden ein Auge auf deine Mutter haben. Außerdem sind wir in der Lage, den Wohnort deines Vaters ausfindig zu machen. Wir werden ihn in Gewahrsam nehmen, noch heute.", versicherte mir der ältere Polizist. „Ich werde später noch einmal nach ihnen sehen Frau Garcia.", wandte er sich an meine Mum, ehe sie gingen.

Allmählich wich das Adrenalin aus meinem Körper und mein Kopf begann zu dröhnen. Mum kam aus dem Badezimmer und lächelte mich schwach an. „Ich habe dir Wasser eingelassen.", flüsterte sie und ging in die Küche.

Wie in Trance ging ich ins Bad und blickte in den Spiegel. Meine schönen blauen Augen waren geschwollen, wie auch meine Wange. Feuerrote leuchtete sie mir entgegen. Meine Unterlippe war aufgesprungen, sie brannte als ich mir das getrocknete Blut abwusch.
Aus der Küche drang klappern zu mir ins Badezimmer. Vorsichtig ließ ich mich im heißen Wasser nieder.

Mein Herz wog Tonnen. Dieser Mist Kerl hatte sich an seiner Tochter vergriffen. Welcher Vater tat so etwas. Sein Engel hatte ihn angeschrien, doch er kam einfach nicht zu ihm durch. Verzweifelt und entschuldigend hatte er uns angesehen. Ich war kurz davor etwas wirklich dummes zu tun. Es hatte mich so wütend gemacht und Engel sollten nicht wütend sein. Ich wollte Lu helfen. Es kostete mich sämtliche kraft, dies nicht zu tun. Meine Gefühle spielten verrückt. Auch dies dürfte nicht geschehen, denn ein Engel übergab zwar Gefühle auf seinen Schützling. Doch niemals fühlte ein Engel selbst. Zumindest hatte man es uns so gelernt. Denn wer fühlte, begann irgendwann damit sich dem Schöpfer abzuwenden. Seit ich in ihre Nähe war, war dies jedoch die Tagesordnung und das bereitete mir Kopfschmerzen. Ranael nahm mir gegenüber Platz.

„Ich glaube, ich bin vorhin zu Marry durchgedrungen. Das erste mal seit Jahren.", flüsterte er schwach lächelnd.

„Das ist gut, vielleicht war dies nötig, um sie aufzuwecken.", antwortete ich nickend.

„Ja Marry ist eine gute Frau und sie kann eine gute Mutter werden. Auch wenn es etwas spät dafür ist. Ich denke Luanna wird ihr alles verzeihen.", sprach er nachdenklich und kratzte sich am Kinn.

„Natürlich wird sie das, sie ist ihre Mutter. Marry hat den ersten Schritt gemacht. Das war wirklich gute Arbeit Ranael.", stärkte ich sein Selbstvertrauen. Für ihn galt es nun dran zu bleiben.

„Hörst du was sie tut? Sie leert die Vodka Flaschen.", sein lächeln wurde stärker. „Ich werde mal zu ihr gehen und sie in ihrem Vorhaben bestärken.", fügte er hinzu und ließ mich allein.

Ich fühlte nach Luanna. Umgehend spürte ich ihre Trauer. Ihre Angst und ihrer Wut. Es machte mich beinahe verrückt, so sehr lag sie mir am Herzen. Auch wenn ich mir dies nicht eingestehen wollte. Ziemlich schwach und armselig für einen Engel, dessen Bestreben das Amt eines Erzengels war und dies in so kurzer Zeit. Diese junge Frau war etwas ganz besonderes. Ich schwor mir, solange ich ihr Engel bin, würde ihr nie mehr jemand etwas antun. Dies würde ich zu verhindern wissen. Lu hatte ihr ganzes Leben noch vor sich und dies stand ihr zu.

Nach dem Bad und etliche weitere vergossenen Tränen, schritt ich in die Küche. Erstaunt blickte ich zu Mum, welche dabei war Pasta zu kochen. Sie hatte den Tisch gedeckt. In einem Korb auf dem Boden befanden sich mehrere leere Alkoholflaschen. Hatte sie alle in den Abfluss entleert?
Auf dem Tisch standen zwei Gläser Wasser. Als sie mich hörte, wandte sie sich mir zu.

„Trink das Lu. Danach wird es dir besser gehen. Es ist nur Aspirin.", sie lächelte schwach.
„Es tut mir so leid mein Kind. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Alles...", fügte sie flüsternd hinzu.
Ehe sie sich den Nudeln zuwandte.

Erstaunt trank ich die eklig schmeckende Flüssigkeit und nahm Platz.
Es war nichts Neues, dass sie zwischendurch mit dem trinken aufhörte. Jedoch keimte in mir dieses Mal die Hoffnung auf. Denn sie verhielt sich anders als sonst. Schweigend aßen wir gemeinsam. Hin und wieder lächelte sie mich schwach an. Nach dem Essen räumte ich unser schmutziges Geschirr ab. Ich wollte grade Wasser laufen lassen, als sie mich davon abhielt.

„Schon gut Luanna, ich mache das schon. Das lenkt mich ein wenig ab. Fahre nachhause, du hast morgen Schule.", sprach sie mir ruhig zu und schloss mich in eine kurze Umarmung.

„Okay Mum. Morgen kann ich nicht vorbei kommen, ich habe noch einen wichtigen Termin.", erklärte ich ihr und schulterte meine Tasche.

„Das musst du auch nicht liebes.", lächelte sie und begleitete mich zur Tür. Als ich sie öffnete kam der ältere Polizist die Stufen empor. Er nickte uns freundlich zu.

„Luanna, deine Mutter und du seid nun in Sicherheit. Wir haben ihn gefunden.", sagte er und wandte sich meiner Mum zu. „Wenn sie Zeit haben, würde ich ihnen gerne ihre Möglichkeiten aufweisen Frau Garcia.

„Geh ruhig liebes, ich mach das schon.", lächelte sie, wank mir zu und bat den Polizisten in ihre Wohnung.

Gedankenverloren lief ich die Stufen hinab und trat hinaus in den Nieselregen. Ich schlenderte über die Temse hinweg und ging in den St. James's Park hinein. Hier war es so friedlich. Etliche Eichhörnchen kreuzten meinen Weg und kein einziges von ihnen hatte Angst. Dies lag an den Tausenden Touristen, welche jeden Tag durch diesen Park spazierten. Mein Blick fiel auf den prunkvollen Palast unserer Monarchin. Lächelnd stellte ich fest, dass sie anwesend war. Die Flagge des Königshauses war gehisst. Ich stellte mir mehrfach vor, wie es wohl wäre sie einmal zu sehen. Oder einen Blick in den Palast werfen zu können. Ich schritt bis vor die Tore und warf einen Blick in den Innenhof. Außer den etlichen wachen, war jedoch nichts zu sehen. Bevor ich mich zum gehen wandte fiel mein Blick auf eines der vielen Fenster. Mein Herz schlug höher. Dort stand sie, die Queen. Als sie mich sah, erschien ein freundliches Lächeln auf ihren Lippen. Ohne darüber nachzudenken lächelte ich und wank ihr zu. Ich muss wie ein begossener Pudel ausgesehen haben. Wie ich dort im Regen stand. Doch sie wank mir zurück und es erfüllte mich mit Freude. Ich steckte meine Hände in meine Taschen und wandte mich zum gehen um. Der Regen hatte sich mittlerweile durch meine Klamotten gefressen, ich fror. Zuhause angekommen schälte ich mich aus meinen nassen Klamotten und zog meinen Schlafanzug an. Ich kuschelte mich mit zwei Decken und einer Bettflasche auf mein Sofa. Der Tee wärmte mich von innen. Weil ich heute keine große Lust mehr hatte, mich groß zu bewegen, warf ich mir den Fernseher an. Als sei ich auf der Flucht, schaltete ich von Sender zu Sender. Es lief nichts interessantes. Ich nahm mein Handy und schrieb Tina.
„Hey du, wie war dein Tag? Meiner war sowas von beschissen."

Auch Dave schrieb schnell eine Nachricht.
„Hey Dave. Bist du in der Nähe?"

„Mein Tag war ganz okay, hab für Spanisch gelernt. Was war los?! Erzähl!", schrieb Tina und fügte den Özil Emoji hinzu. Der, welcher so große Glubschaugen machte.

Grade als ich schreiben wollte rief Dave an.
„Lu?! Mach schon mal auf!", rief er gehetzt in mein Ohr und legte wieder auf.
Verdutzt blickte ich auf mein Handy. Schrieb schnell Tina zurück und öffnete meine Tür. Dave stand vor mir und sah mich besorgt an. Als er meine Wange und meine aufgesprungene Lippe sah , stand pures Entsetzen in seinen Augen. Er schob mich vorsichtig weiter hinein und schloss meine Tür. Ehe er mich sanft an meinen Schultern berührte. Etwas unangenehm war mir das ganze schon, ich trug noch nicht mal einen BH. Immerhin dachte ich, er würde mir vorher Bescheid geben.

„Wer hat dir das angetan?!", sog er verbittert die Luft ein und strich sanft mit seinem Daumen über meine Lippe.

„Mein V... Erzeuger... er war bei meiner Mum.", stotterte ich vor mich hin. Unter seiner zärtlichen Berührung entfuhr mir eine Gänsehaut. Dave hatte es immer vermieden. Da er wusste, dass zwischen uns nicht mehr als Freundschaft entstehen würde.
Er schob mich zum Sofa, eilte in meine Küche und kam mit weiteren zwei Tassen Tee zurück. Ich hatte mich längst wieder in meine Decken gekuschelt, Dave setzte sich zu mir und ich begann ihm alles zu erzählen.

Ich war erleichtert, dass Dave tatsächlich gekommen war. Er war ein wirklich guter Freund. Geduldig hörte er zu, nahm sie in seine Arme und spendete ihr Trost. Ich muss zugeben, gerne wäre ich an seiner Stelle gewesen. Schnell schob ich diesen Gedanken bei Seite. Dieses Mädchen hatte in so kurzer Zeit, so viel leid ertragen. Ich hoffte, dass dies kein Dauerzustand würde. Wie soll sie ihr Leben in den Griff bekommen, wenn täglich solche Situationen auf sie warten? Lu war irgendwann in Dave's Armen eingeschlafen. Er trug sie in ihr Zimmer und deckte sie zu. Liebevoll strich er ihr über die Wange und gab Lu einen sanften Kuss auf ihre Stirn. Ehe er leise die Tür schloss. Er rief Tina an und erzählte ihr alles. Denn sie saß auf heißen Kohlen. Dann räumte Dave die Tassen in die Küche und ging nachhause. Ich ließ mich neben Luanna auf ihrem Bett nieder und lauschte ihren Träumen, sah ihr beim schlafen zu. Meine Hand strich sanft über ihr Haar, doch dies würde sie nicht bemerken. Da mein Körper in diesem Zustand Geisterhaft war. Nur wenn ich ihn manifestieren würde, könnte sie dies spüren. Als am nächsten morgen der Wecker klingelte, erschrak ich fürchterlich. Auch Lu machte einen Satz in die Höhe. Ihre Augen waren geschwollen und ihre Wange leuchtete noch immer in einem unnatürlichen rot.
Schule stand auf dem plan.

Einmal mehr dankte ich meinem besten Freund, dass er bei mir gewesen war. Er hatte mich ins Bett getragen und mir meinen Wecker gestellt. Ich eilte ins Badezimmer. Der Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich wohl besser Make up tragen sollte. Zumal ich heute dieses Vorstellungsgespräch hatte. Wie immer ging alles schief. Wenn ich an gestern dachte, spürte ich die Wut in mir aufsteigen. Als ich das Haus verließ, warf ich einen Blick auf mein Handy. Eine Nachricht von Dave blinkte auf. „Wir sind gleich bei dir, zwei Minuten.", war ja klar, dass er mich heute abholen würde. Ich hatte mein Handy grade in meiner Tasche verstaut, als er um die ecke bog. Schwach lächelnd stieg ich ein.

„Lu, geht es dir gut?! Dave hat mir bereits alle Einzelheiten erzählt.", überfiel mich Tina umgehend.

„Alles in Ordnung... wieder.", gab ich ihr Antwort. Ich bedanke mich bei Dave und wir nahmen ein anderes Thema auf. Wofür ich ihnen sehr dankbar war. Ich wollte nicht mehr darüber sprechen. Sonst würde ich heute keinen klaren Gedanken fassen können.

In der Schule geschah ausnahmsweise mal nichts ungewöhnliches. Alles verlief einigermaßen gut. Dennoch wurde ich allmählich nervös. Denn mein Vorstellungsgespräch stand nun unmittelbar bevor. In der U-Bahn angekommen, ging ich alles erneut durch. Mein Kopf schien zu explodieren. Nervös knetete ich meine Hände. Als ich ausstieg, fiel erneut leichter Nieselregen. Umgehend musste ich an die Queen denken. Ein kleines Lächeln zauberte sich auf meine Lippen. Mein Herz klopfte vor sich hin und als ich den Club sah, nahm es an Fahrt auf. Ich ging auf das graue Gebäude zu und suchte die Tür. Sie war nicht abgeschlossen, also trat ich ein. Ich befand mich in einem kleinen Korridor, an dessen Wänden etliche Fotos hingen. Fotos aus dem Club. Sechs Türen waren in die Wände eingelassen. Die Türen waren alle namentlich beschriftet. Also ging ich mit weichen Knien weiter, bis ich Bobby's Namen laß. Dort blieb ich stehen und atmete einmal tief durch, ehe ich mit feuchten Händen anklopfte.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis sich die Tür öffnete und mich eine junge Frau mit bunten wilden Haaren anlächelte.

„Luanna Garcia?! Komm rein, ich bin Bobby.", sprach sie freundlich und reichte mir ihre Hand.

Ich folgte ihr in ihr Büro, welches modern eingerichtet war. Farblich war alles in schwarz und weiß gehalten. Es war nicht sonderlich groß, doch zum arbeiten genügte es. Ein kleiner überdachter Balkon erregte meine Aufmerksamkeit. Bobby lächelte mich an und nahm hinter ihrem aufgeräumten Schreibtisch Platz. „Setz dich. Möchtest du etwas trinken? Wasser oder Kaffee?", fragte sie noch immer lächelnd.

„Danke ja sehr gerne, ich nehme ein Wasser.", antwortete ich mit heller Stimme. Meine Nervosität hatte ihren Höhepunkt erreicht.

Aus einem kleinen Kühlschrank nahm sie eine Flasche Wasser und goss mir ein Glas ein. Dankend nahm ich umgehend einen Schluck, mein Mund war ausgedörrt.

„Also Luanna, du interessierst dich für eine unserer offenen Stellen. Wie alt bist du denn?", fragte sie und sah mich intensiv an.

„Ja das ist richtig. Ich habe hier mein Lebenslauf mitgebracht.", sprach ich und überreichte ihn ihr. „Ich muss mir eine Arbeit suchen, da mir sonst die Leistungen gekürzt werden. Da ich noch zur Schule gehe, kommt dies jedoch nur am Wochenende in frage. Ich werde allerdings erst in drei Monaten achtzehn Jahre alt.", fügte ich nervös hinzu und rutschte auf dem Stuhl herum. Bobby nickte, während sie sich meinen Lebenslauf durch laß. Sie lächelte und sah mich anerkennend an.

„Du arbeitest ehrenamtlich?! Obwohl du noch so jung bist. Das gibt es selten. Wie kam es dazu?", fragte sie und ging nicht auf mein Alter ein. Dennoch wurde mir mulmig. Ich hasste es, fremden Leuten meine Leidensgeschichte zu erzählen.

„Mein Erzeuger hat mich und meine Mutter verlassen, als ich noch ein Baby war. Von dem Tag an ging alles schief. Das was ich besitze, habe ich mir hart erkämpfen müssen. In meinem Viertel gibt es überwiegend solche Kinder, wie ich eins war. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sie zu unterstützen. Das ist eine Herzensangelegenheit für mich.", versuchte ich nicht allzu viel von mir preis zu geben.

Ihre braunen Augen funkelten, während sie mir zunickte.
„Schön, dass es auch Menschen wie dich gibt. Also, das mit dem alter sollte kein Problem sein. Drei Monate sind schnell vorbei. Dennoch würde ich dich in dieser Zeit nur alle zwei Wochen einteilen. Danach können wir über mehrere Stunden sprechen. Wäre dies okay für dich?", fragte sie zwinkernd.

„Das klingt super. Ich habe an den Wochenenden immer Zeit.", gab ich erleichtert von mir, während mein Herz viel zu schnell schlug.

„Gut dann erkläre ich dir mal kurz den Ablauf. Also ich würde dich gerne hinter der Bar einteilen. Dies bedeutet Ausschank, abräumen, säubern und auffüllen der Getränke. Ihr seid immer zu zweit. Du würdest ein Wochenende arbeiten, das nächste wäre dann frei und dann wieder arbeiten. Es sind circa acht Stunden inklusive zwei kleiner Pausen. Die Bezahlung ist gut. Zwölf Pfund pro Stunde, Trinkgelder werden gemeinsam aufgeteilt. Wir sind hier sehr familiär, wenn du Hilfe benötigst, einfach fragen. Klingt das gut?", lächelte sie mich an.

„Klingt fantastisch. Wann kann ich anfangen?", lachte ich und war heilfroh diese Stelle zu bekommen.

„Am Samstag um neun, erste Schicht. Ich teile dich mit Sam ein. Er ist von Anfang an dabei und hat Erfahrung in diesem Job. Du wirst ihn mögen.", grinste Bobby mit wackelnden Brauen. Während sie den Vertrag vorbereitete.

„In Ordnung. Gibt es eine Kleiderordnung oder ähnliches?", fragte ich und unterschrieb meinen Arbeitsvertrag.

„Wenn möglich eher aufreizend. Schlabberlook ist in einem solchen Club unangebracht. Getränke und Essen steht euch kostenlos zur Verfügung. Nur bitte nicht zu viel Alkohol während der Arbeit. Hin und wieder muss man eben mit Stammgästen ein Gläschen trinken.", gab Bobby mir deutlich zu verstehen.

„Keine sorge, ich trinke eher selten.", nickte ich.

„Gut, hast du noch fragen?", lächelte sie und blickte auf die Uhr.

„Nein. Soweit ist alles klar.", antwortete ich und war unglaublich glücklich.

„Schön, dann sehen wir uns Samstag um neun wieder hier. Ich werde dich dann zu Sam bringen. Ich wünsche dir eine schöne Woche Luanna.", sprach sie, stand auf und reichte mir die Hand.

„Danke Bobby ich dir auch. Bis Samstag dann.", antwortete ich und verließ beflügelt ihr Büro.

Den ganzen Weg über lächelte ich. Ich hatte einen Job gefunden. Zuhause angekommen, scannte ich meinen Vertrag ein und sandte ihn per Mail ans Amt. Ich vermied es jedoch vorerst Dave und Tina zu erzählen. Denn nun hatte ich wirklich gar keine Zeit mehr. Ich hoffte sie würden dies verstehen. Glücklich ließ ich mir ein bad ein.

Mein Herz erfüllte sich mit Freude, Lu so zu sehen. Doch dass es grade dieser Club sein musste, bereitete mir etwas Sorgen. Denn dort wimmelte es nur so vor gefallenen Engeln. Ich würde ein wachsames Auge auf die haben müssen. Vor allem wenn Beliar dort wieder auftauchen würde. Ein Lächeln legte sich über meine Lippen, als ich ihr Gesang vernahm. Dies tat sie anscheinend immer in der Wanne, wenn sie glücklich war. Genüsslich schloss ich meine Augen und lauschte ihrem Gesang.

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