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Kapitel 37 - Die Diamantenmine

Pablo lässt sich einige Statistiken zeigen. Er wirkt im Großen und Ganzen recht zufrieden. Es scheint gut für ihn zu laufen. Vermutlich verdient Pablo in einer Stunde das, was ich im Monat verdiene. Während ich noch Steuern zahlen muss.

Die vier Männer in diesem Raum tragen wenigstens normale Kleidung. Es fällt mir schwer, bei Bewegungen außerhalb der Scheiben nicht raus zu sehen. Ich habe eigentlich kein Problem mit nackten Männern. Aber hier sind eindeutig zu viele davon.

Fast eine Stunde bleibt Pablo hier und schaut sich immer wieder neue Zahlen an. Hin und wieder macht er sich Notizen auf seinem Smartphone. Dann reicht er alles wieder zurück.

Er legt kurz einen Arm um meine Taille und schiebt mich leicht in Richtung Tür zurück. Du folge ihm hinaus und wir gehen den Flur noch ein Stück weiter. Eine Schleuse führt in das nächste Gebäude. Doch während der frei zugängliche Teil durch einen Zwischenraum führt, gehen wir wieder durch einen Fingerabdruck durch eine Tür daneben.

Im Nebenraum bleibe ich wie erstarrt stehen. Das hier ist ein Schutzraum. Und an einer weißen Wand hängen dutzende Röntgenbilder vom Oberkörper, bis hinunter zu den Oberschenkeln. Den Aufnahmen nach ganz brauchbare Qualität. Ich nehme eine der Aufnahmen und sehe mir den rechten Lungenflügel genauer an. Lungenkrebs, vermutlich bereits im dritten Stadium. "Warum bin ich hier?"

"Eigentlich nur eine Routinekontrolle von mir", entgegnet er ausweichen. "Es kommt immer wieder vor, dass einige Leute versuchen, die Diamanten hier raus zu schmuggeln. Hier seltener, als direkt in den Minen."

"Wie oft werden Sie bestrahlt?"

"Täglich."

Ich schnappe nach Luft und zeige Pablo das Bild. "Der Mann hat Krebs. Du kannst sie nicht jeden Tag dieser Strahlung aussetzen! Das bringt sie irgendwann um!"

"Die meisten arbeiten fünf Jahre hier, danach werden sie ausgetauscht.
Das war nicht immer so."

"Fünf Jahre... Tag für Tag... Das ist zu viel!", entgegne ich schockiert. "Wenn du Diamanten aufspüren willst, dann reicht auch weiche Strahlung. Aber das macht es nicht weniger schlimm. Pablo, das ist grausam!"

"Du bist nicht als meine Ethikberaterin hier", weißt er mich kalt zurecht. Pablo zieht mich weiter durch die nächste Tür. Sofort riecht es nach Desinfektionsmittel.

Wenn mich nicht alles täuscht, dann müssten wir nun im zweiten Gebäude sein. Hier ist der Flur immer wieder von Fenstern durchsetzt. Verschiedene
Untersuchungsräume, teilweise sehr modern ausgestattet. An einer Gynäkologie bleibe ich stehen und ziehe an dem Arm, wo Pablo mich festhält, damit er stehenbleibt.

Pablo folgt meinem Blick. "Der Raum wird bald umgebaut. Seit zwei Jahren renoviere ich hier. Und das hier war das Erste, was ich abgeschafft habe."

Ich sehe zu dem Stuhl mit den beiden typischen Haltevorrichtungen für die Beine. Nur das hier zusätzliche Lederriemen angebracht wurden. Ebenfalls wie an dem Armlehnen. "Was hast du abgeschafft...?", frage ich gedehnt.

"Beschneidung."

Meine Beine werden kurz weich, aber ich fange mich sofort wieder. Beschneidung? Wohl eher Verstümmelung! In diesem Land ist es schrecklich, als Mädchen geboren zu werden.

"Vor einigen Jahren dachte ich, damit mache ich etwas halbwegs Gutes. Die Beschneidung fand in den Hütten statt, teilweise mit Glasscherben. Hier hatten die Mädchen wenigstens eine saubere Umgebung."

Ich schlucke trocken. "Und die Männer, die so etwas tun?"

"Es sind nicht die Männer. Frauen machen das. Und sie anzeigen bringt nichts. Gerade mal ein Jahr müssen sie einsitzen, teilweise reicht eine Geldstrafe von nicht mal 80 Dollar. Und wenn ein Mädchen dabei gestorben ist, dann sind es maximal fünf Jahre."

"Das ist so grausam..."

"Wir sind hier im Norden der Elfenbeinküste, hier betrifft es etwa 80% der Mädchen. Ich versuche, den Komplex davon sauber zu halten. Deswegen sind kaum noch Frauen hier." Pablo macht eine kurze Pause und seufzt leise. "Das führt aber auch zu mehr Gewalt unter den Männern."

Ich reiße mich von dem Anblick los und sehe zu Pablo. Auch er schaut auf diesen Stuhl. Dann erwidert er meinen Blick und hebt etwas die Schultern. "Vor ein paar Jahren dachte ich, ich erhöhe die Moral der Leute, wenn ich die Familien gleich komplett kaufe."

Ich schnappe nach Luft. "Kaufen?!"

"Sklaven, zumeist von den Kakaoplantagen. Die Sterblichkeitsrate der Kinder ist dort extrem hoch. Sie verletzen sich bei der Arbeit, die Wunde infiziert sich... Und es wird nicht behandelt, weil es zu teuer ist. Also habe ich anfangs vor allem Mütter mit jungen Kindern gekauft."

Tränen steigen in meine Augen. "Aber die Mädchen landeten dann hier."

"Seit Juan gestorben ist, kommen hier keine Kinder mehr rein. Aber es gibt noch ein paar Frauen, die schwanger werden." Pablo wendet sich mir zu und trotz aller Grausamkeit erkenne ich, dass ihm die Schicksale der Kinder und Mädchen ebenfalls nahe geht. Ich erkenne Menschlichkeit in seinem Blick. "Sag mir, Clara, was soll ich mit den Kindern tun?"

"Es gibt doch diese Kinderdörfer."

"Hoffnungslos überfüllt. Und ich bin zu selten hier. Die meisten Kinder werden versteckt. Sie landen trotzdem in den Minen. Und deswegen bist du hier."

"Wie soll ich das denn verhindern?", frage ich überfordert.

Pablo zieht mich weiter. An einer Treppe geht er runter in einen Keller. Es stinkt nach Urin und Kot. Der Keller besteht aus mehreren kleinen Käfigen. Und fast jeder ist belegt.

"Hier landen die Leute, die Diamanten schmuggeln wollten. Sie schlucken sie, schieben sie sich in den Hintern, teilweise sogar in den Penis. Und Frauen in... nun, du weißt schon."

Ich gehe zwischen den Zellen hindurch. Zumeist junge Männer starren mich an. Und ganz hinten in einer Ecke liegt ein Kind von vielleicht sechs oder sieben Jahren.

Pablo folgt mir etwas langsamer. "Ich gebe Ihnen zwei Tage, danach muss alles raus sein. Sterben werden sie für den Versuch sowieso. Aber sie ersparen sich damit, dass die Diamanten bei vollem Bewusstsein heraus geholt werden."

"Oh Gott", entfährt es mir. "Pablo! Wie kannst du nur?! "

"Ohne diese Strafe würden ich den Keller ausbauen müssen. Das funktioniert nur, wenn hart durch gegriffen wird."

"Schon mal daran gedacht dass sie nur hier raus wollen, um mit dem Geld des Diamanten draußen leben zu können?"

"Jeder wird bezahlt und nach fünf Jahren gibt es noch mal Geld. Danach können sie gehen und müssen nicht in die Sklaverei zurück, aus der ich sie gekauft habe."

Fünf Jahre in diesen Zuständen leben und arbeiten und danach frei sein... Falls sie nicht erneut einem Sklavenhändler in die Arme laufen." Und der Junge...?"

"Er ist schon seit drei Wochen hier. Der Diamant kommt nicht raus. Nicht auf natürlichen Weg."

Mein Magen zieht sich zusammen. "Du willst, dass ich ihn aufschneide."

"Clara, wenn du es nicht machst, dann hat er keine Chance. Die beiden Bauchaufschneider, die hier arbeiten, haben keine Ahnung von Medizin."

Bauchaufschneider. Nun verstehe ich, warum die Männer hier zwei Tage Zeit bekommen, damit die Diamanten auf natürliche Weise wieder herauskommen.

Ich hole tief Luft und schaue kurz zurück zur Treppe. "War er in der letzten Zeit noch mal im Röntgen?"

"Soweit ich weiß nicht."

"Er könnte den Wurmfortsatz verstopft haben."

"Du meinst, Blinddarm?", hakt Pablo nach.

"Nein. Ja... Du weißt, was ich meine. Kann ich ihn untersuchen? Gibt es einen Dolmetscher?"

Er nickt ernst. "Ich besorge dir einen. Muss er ins Amerikanische übersetzen oder geht auch Französisch?"

"Ist egal. Was schneller geht."

"Dann bin ich gleich zurück. Geh nicht zu nah an die Käfige ran."

Ich sehe mich kurz um und nicke etwas. Am besten, ich bleibe einfach bei dem Jungen. Was die Männer sagen, verstehe ich nicht. Ich sehe auch nicht mehr zu ihnen hin.

Als der Dolmetscher da ist, geht alles ganz schnell. Ich kann zu dem Jungen und taste ihn ab. Der Dolmetscher übersetzt die Fragen, wo es weh tut und wie es schmerzt. Die Symptome sind eindeutig. Und weil Pablo kein Ultraschall hat, muss der Kleine wieder ins Röntgen.

Kurz presse ich die Lippen zusammen. "Ich fürchte, es hat sich schon entzündet. Er hat auch Fieber. Ich sollte ihn operieren."

Eine perfekte Diagnose kann ich nicht machen. Aber auf dem Röntgenbild sehe ich deutlich, wo der kleine Stein sitzt.

"Wir müssen mit der OP noch etwas warten."

"Was, wieso?", frage ich irritiert.

"Es fehlt noch jemand."

"Ich brauche niemanden, der mir assistiert", gebe ich von mir und verziehe kurz das Gesicht. Ich will die Operation nicht auf die lange Bank schieben. Nicht, wenn der kleine Junge schon so lange hier unten liegt. "Kann ich wenigstens den OP schon vorbereiten?"

"Komm mit, ich zeige dir alles." Pablo führt mich in einen relativ gut eingerichten OP. Nichts im Vergleich zu dem im BMC, aber um Welten besser als das, was ich in Brasilien gesehen habe. Aber auch hier gibt es keine Möglichkeiten der Überwachung.

Klar, wenn die beiden Bauchaufschneider ihren Job gemacht haben, musste der Patient nicht überleben.

Pablo bleibt an der Tür stehen, während ich mir den Inhalt der Schränke ansehe. "Wie lange wird der Eingriff dauern?", fragt er.

"Zwanzig, maximal dreißig Minuten.", immerhin ist diese OP ein Routineeingriff. Ich lege auf einen kleinen Tisch bereits alles zurecht, was ich später brauchen werde und noch mehr in Reserve.

"Ich habe noch etwas für dich." Pablo holt aus seiner hinteren Gesäßtasche eine Art Halsband für Hunde heraus mit einem Gerät an der Seite, etwa so groß wie eine Schachtel Zigaretten.

"Was ist das?", frage ich misstrauisch.

"Du wirst es bei der OP tragen."

Ich habe kein gutes Gefühl dabei und weiche instinktiv einen Schritt zurück. Aber Pablo legt das Ding schneller an, als mir lieb ist. Es fühlt sich dort, wo diese Schachtel ist, kalt an.

"Pablo... ", flüstere ich nervös.

Er nestelt an meinem Hals und nimmt mir die Kette mit dem Schutzengel ab, ebenso meine Armbanduhr. So langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun. Die Rache für heute früh? "Pablo, bitte..."

"Wage es nicht, es abzulegen." Pablo holt eine kleine Fernbedienung und hält sie kurz an das Halsband.

Und ich ahne, dass in der Schachtel Batterien sind.

Mehrere Minuten später wird der Junge hereingebracht und auf den Tisch gelegt. Er ist bereits bewusstlos. Schnell überprüfe ich den Puls. Da ist alles stabil.

"Dreißig Minuten, Clara." Drohend hebt er die Fernbedienung. Die Kette mit dem Schutzengel baumelt dabei von seinem Handgelenk.

Die Symbolik ist mir durchaus bewusst. Kein Schutz mehr.

Dann verlässt er den Raum und ich nutze die Zeit, um mir schnell Schutzkleidung anzulegen, sowie Handschuhe und Maske.

Ich hoffe, es gibt keine Komplikationen und ich brauche wirklich nur dreißig Minuten... Denn ich möchte nicht herausfinden, was genau dieses Halsband macht.

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