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Kapitel 14 - Einars Fehler

Der Wecker reißt mich aus dem Tiefschlaf. Ich brauche ein paar Anläufe, bis ich das Handy finde und ausschalte.

Pablo gähnt neben mir und zieht mich heran. „Guten Morgen."

„Guten Morgen." Ich küsse ihn kurz, dann stehe ich auf und gehe unter die Dusche. Anschließend mache ich mich noch frisch. Zurück im Schlafzimmer sehe du, das Pablo ebenfalls aufgestanden ist.

„Möchtest du wieder einen Tee?", fragt er lächelnd. Er trägt wieder die Pyjamahose und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Es steht ihm gut. Ebenso wie sein Schlafzimmerblick.

Die Erinnerungen an letzte Nacht und der Anblick seines nackten Oberkörpers führen mich kurz in Versuchung. „Nee, ich glaube, heute wird es ein Espresso... Wird eine harte Schicht."

Pablo geht an mir vorbei und haut mir kurz auf den Hintern. Er grinst breit und geht ins Bad.

In der Zeit ziehe ich mich an. Weiße Jeans und ein helles Oberteil. Ich packe noch eine Ersatzhose und einen dünnen Pullover in eine Tasche.

Als ich herunter gehe, riecht es in der Küche bereits nach Kaffee. Ich räume die Zeitschriften, die ich neulich gekauft habe, noch mit in die Tasche und lege sie zur Handtasche. Dann fällt mir ein, dass Noah ja das Auto hat. Also stopfe ich alles in einen Rucksack.

Pablo stellt sich hinter mich, streicht meine Haare bei Seite und küsst meinen Nacken. „Wann musst du los?"

„In einer halben Stunde."

Pablo drückt mir die kleine Tasse in die Hand und wir setzen uns noch einen Moment im Wohnzimmer auf die Couch. Er legt eine Hand locker um mich, während ich hin und wieder einen Schluck trinke.

„Möchtest du noch was essen? Ich kann schnell Rührei machen."

„Nicht nötig. Ich hole im Supermarkt ein paar Snacks. Koffein ist aktuell alles, was ich brauche."

Er brummt leise. „Wie hast du geschlafen?"

Ich drehe leicht meinen Kopf und lehne meinen Rücken an seine Seite. „Wie ein Stein. Und selbst?"

„So gut wie schon lange nicht mehr." Sein Blick ist heiß und intensiv. Und während ich den Espresso trinke, vergeht die Zeit wie im Flug. Leider musst du mich auf den Weg machen.

Pablo küsst mich lange und mag mich am liebsten nicht gehen lassen. Aber ich reiße mich von ihm los, wenn auch widerwillig. Im Flur lege ich den Nierengurt und einen Schal um, setze den Rucksack auf und küsse Pablo noch einmal, ehe ich das Haus verlasse.

Neben dem Motorrad ziehe ich den Helm auf, starte die Maschine und fahre zum Krankenhaus. Am Supermarkt mache ich einen kurzen Zwischenhalt. Cola, Kekse, Sandwiches und Schokolade. Ungesund? Jep.

Im Gemeinschaftsraum ist Reyes wieder als Erstes da und steht vor der Kaffeemaschine. Den habe ich ja ganz vergessen. Ich wollte doch noch zur Klinikleitung. Am besten irgendwann nach einer Pause. Bis dahin lasse ich mir nichts anmerken.

„Guten Morgen!", grüße ich freundlich, wie immer. Ich stelle den Helm bei Seite und nehme den Rucksack ab. Nach und nach hole ich alles raus, bis auf die Wechselwäsche.

„Morgen, Swift. Haben Sie sich unterkühlt?"

„Nee, bin mit dem Motorrad da." Ich zwinge mich zu einem unbefangenen Lächeln, nehme den Nierengurt ab und stopfe ihn in den Rucksack, den ich neben meinen Helm stelle.

„Ah, ich sehe. Ich wusste ja nicht, dass Sie so eine Draufgängerin sind."

„Ach was, es ist ein ganz normales Fortbewegungsmittel." Den Schal lasse ich bewusst um. Soll er ruhig denken, sein Griff von gestern ist sichtbar.

„Swift, wegen gestern..."

In dem Moment geht die Tür auf und die Oberärztin Johanson kommt herein. Ihr Auftreten ist unnahbar und zuweilen arrogant. Ihre dunkelblonden Haare sind immer zu einem strengen Dutt nach hinten gebunden und ihre grau-grünen Augen strahlen eine gewisse Kühle aus. Sie wirft Reyes einen finsteren Blick zu und verdrängt ihn von der Kaffeemaschine.

Ich nicke ihr knapp zu. „Guten Morgen, Doktor Johanson."

„Swift... Reyes..."

Ich muss mir ein Lächeln verkneifen. Johanson ist die Einzige, die ihn ohne seine Titel anspricht. Etwas, dass er ihr sicher nicht erlaubt hat, so wie mir neulich. Wobei er das bestimmt wieder zurückgezogen hat.

Nach und nach trudeln die anderen Ärzte ein. Die Aufgaben werden besprochen. Johanson wird sich wieder vorrangig um die Assistenzärzte kümmern und mir werden zwei Operationen mit Reyes zugeteilt. Ansonsten kann ich die nächsten Stunden auf der Station bleiben und mich um die Nachsorge der operierten Patienten kümmern. Erst zum Abend geht es wieder runter in die Notaufnahme.

Die ersten Stunden meiner Schicht vergehen wie im Flug. Visite, Operation, mit den beiden neuen Patienten über ihre bevorstehende Operation reden und mich um die Entlassung eines anderen Patienten kümmern. Dabei erkläre ich ihm, wie er die Narbe in den nächsten Wochen pflegen muss.

Bei einer Operation werde ich dabei sein, die andere wird Johanson oder einer der Assistenten machen. Aber das müssen die Patienten ja nicht wissen.

Drei weitere Patienten werden entlassen und Reyes läuft mir permanent über den Weg. Seit heute früh merke ich, dass er mit mir reden will. Bestimmt wegen des gestrigen Vorfalls. Ob er sich entschuldigen will? Es wäre das erste Mal, dass ich so etwas höre. Allerdings war ich ja auch nie sein Beuteschema.

Mary, meine beste Freundin kommt gerade aus dem Gemeinschaftsraum, als ich mir eine kleine Pause gönnen will. Sie mustert mich von oben bis unten und grinst breit. „Wow, Clara. Was ist heute nur mit dir los?"

„Was? Wieso?"

„Du strahlst heute regelrecht und grinst den ganzen Tag vor dich hin. Was ist los?"

Oha, wirklich? Mir ist das gar nicht aufgefallen. Aber nun, wo Mary das Thema anspricht... Ja, tatsächlich habe ich den ganzen Tag nur Pablo und die gestrige Nacht im Kopf. „Naja, ich habe da was laufen", erkläre ich ausweichend.

„Du hast einen Freund? Clara, seit wann? Warum hast du nie etwas gesagt? Wann kann ich ihn kennenlernen? Sieht er gut aus?"

Die ganzen Fragen werfen mich etwas aus der Bahn. Wie will ich das mit Pablo erklären? „Woah, Mary. Es ist noch ganz frisch. Und er ist jetzt erstmal auf Geschäftsreise."

„Aber er hat dich flach gelegt, nicht wahr? Deswegen grinst du so!"

Und genau in dem Moment kommt Reyes aus dem Bereitschaftsraum. Und die Tür war die ganze Zeit nur angelehnt. Shit! Aber soll Reyes sonst was denken. Es kann mir egal sein.

Mary bemerkt meinen Blick, dreht sich zu Reyes um und erinnert sich daran, dass sie noch etwas zu tun hat. „Ah, da ist noch die Nasentamponage, die ich ziehen muss. Meine liebste Tätigkeit hier.", erklärt sie grinsend.

Ich wende mich ebenfalls ab und gehe zum nächsten Patienten, um nach ihm zu sehen. Er wurde gestern operiert und klagt immer noch unter starken Schmerzen. Ich wickle den Verband ab, kontrolliere die Wundränder und taste vorsichtig alles ab. Er stöhnt unter Schmerzen auf.

Gerade als ich das MRT reservieren will, schiebt sich Reyes dazwischen und beansprucht das Gerät für seinen Patienten. Und das MRT ist erst wieder in einer Stunde frei. Ich lasse diesen Termin reservieren und sage einer Krankenschwester, dass sie dem Patienten noch ein paar Schmerzmittel geben soll.

Am Nachmittag schaffe ich es erst, Pause zu machen. Ich gehe in eines der vielen Restaurants im Klinikum und nehme mir ein Tablett. Dann nehme ich mir etwas zu essen, bezahle und suche nach einem freien Platz. Zu meiner Überraschung ist auch Reyes hier. Und weil sonst fast alle Plätze besetzt sind, gehe ich zu ihm. „Ist hier noch Platz?"

Reyes schaut auf, faltet seine Zeitung zusammen und deutet auf den freien Stuhl. Ich setze mich mit meinem Tablett dazu, nehme einen Schluck Wasser und fange an zu essen. Das Reyes mir gegenüber sitzt, ist mir für den Augenblick egal. Sein Teller ist bereits leer. Er könnte einfach aufstehen.

„Was hat das MRT von Ihrem Patienten ergeben?"

„Keine Auffälligkeiten. Aber er besteht darauf, dass die Schmerzen weiterhin da sind. Dabei sollte das bei den Schmerzmitteln nicht mehr möglich sein."

„Wer hat die Operation durchgeführt? Sie?"

Ich schüttele knapp den Kopf und stopfe mir eine Gabel mit Nudeln in den Mund. Dabei überlege ich kurz, warum er darüber nicht mit Johanson spricht. „Nein, Doktor Einar. Er ist ja heute nicht da und Doktor Johanson bat mich, zu übernehmen."

„Tatsächlich? Warum weiß ich davon nichts?"

„Wirklich? Als Doktor Johanson mich darauf ansprach, da klang es, als wäre es abgesprochen gewesen."

„Und auf die Idee, mich darauf anzusprechen, sind Sie nicht gekommen, Swift?"

„Nein, ich hatte ja gerade Leerlauf, deswegen dachte ich, das wäre auch von Ihnen abgenickt worden. Ich würde doch nicht auf die Idee kommen, Sie bewusst zu übergehen, Professor Doktor Reyes." Dabei lehne ich mich etwas in meinem Stuhl zurück und betrachte ihn abschätzen und möglichst neutral.

„Zeigen Sie mir nachher die Ergebnisse vom MRT."

„Ja, natürlich. In 10 Minuten?"

„Passt", erwidert er. Und damit steht er auf und geht.

Die nächsten fünf Minuten schlinge ich das Essen in mich und mache mich auf den Weg. Pünktlich klopfe ich an Reyes Büro und er hängt die Bilder vom MRT an die Wand. Schweigend steht ihr nebeneinander und betrachtet die Aufnahmen.

Der Chefarzt deutet mit dem Kinn auf eines der Bilder. „Dort, der dunkle Fleck."

Ich lege den Kopf etwas schief, vergleiche es mit den anderen Bildern und atme dann langsam aus. Das wäre mir entgangen. Es ist fast nicht zu erkennen. Also muss der Patient noch mal aufgeschnitten werden.

Keine Stunde später stehe ich wieder im OP. Reyes bittet mich anschließend in sein Büro.

Er schaut nur beiläufig von seinem Schreibtisch auf. „Wie lief die OP?"

„Gut, der Fehler wurde gefunden und beseitigt."

„Fehler?"

Ich hole kurz tief Luft. Es ist eine Sache, einen Kollegen zu verpfeifen, weil er Mist gebaut hat. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn bei der OP geschlampt wurde und ein Menschenleben dabei drauf gegangen wäre. Trotzdem suche ich noch nach den passenden Worten.

Reyes reibt sich kurz die Stirn. „Es war nicht der erste Fehler von Einar. Ich werde Ihre Schicht anpassen, Swift. Einar operiert vorerst nicht mehr alleine."

Mir gefällt das gar nicht. Ich habe keine Personalverantwortung als Facharzt. Dafür sind die Oberärzte da. Außerdem will ich kein Aufpasser sein für einen jungen Assistenzarzt. Aber ich schlucke meinen Protest herunter.

„Noch ein Fehltritt von Einar und er ist weg. Leiten Sie ihn an, Swift. Einar kann noch über sich hinaus wachsen, aber nur, wenn er keine Fehler mehr macht."

Ich seufze leise. „In Ordnung." Es fällt trotzdem nicht in meinen Aufgabenbereich. Einar ist im zweiten Jahr, er sollte längst wissen, dass der Kopf im OP völlig frei sein muss. Ich nehme die Bilder vom MRT von der Wand, um sie Einar bei der nächsten Gelegenheit zu zeigen.

Reyes tritt neben mich und zieht an meinem Schal. Dabei wickelt er ihn ab.

Sofort gehe ich einen Schritt bei Seite, um ihn etwas auf Abstand zu halten.

Er starrt allerdings nur auf meinen Hals und macht keinen weiteren Annäherungsversuch. „Auf den ersten Blick sieht man nichts. Man muss wirklich sehr genau hinsehen."

Ich strecke die Hand nach dem Schal aus und bin kurz überrascht, dass Reyes ihn mir zurückgibt. Aber kaum lege ich den Schal wieder um, steht er vor mir und greift nach meinem Kinn, hebt meinen Kopf dadurch an.

Ich presse kurz die Lippen zusammen und werfe ihm einen vernichtenden Blick zu. „Wissen Sie, Reyes, es gibt Fehler auf menschlicher Ebene, die kann ich verzeihen und tolerieren. Aber es gibt Dinge, da habe ich Grenzen und drücke nur einmal ein Auge zu. Überspannen Sie den Bogen nicht."

„Drohen Sie mir, Swift?"

„Ja, durchaus." Und damit lasse ich ihn stehen und gehe. Meine Schicht in der Notaufnahme fängt bald an und Reyes weiß, dass er mir nicht nach laufen kann. Ich habe ihn nun deutlich zurückgewiesen.

Mal sehen, welche Konsequenzen das nun mit sich bringt. Reyes kann sich einfach rausreden, dass er es nur auf Einar abgesehen hat und ich leider im selben Boot sitze. Vielleicht behauptet er sogar, ich hätte Einars Fehler für mich behalten oder mich bestechen lassen.

Wenn Reyes bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen, dann muss ich dagegen halten. Dieser Mann wird meine Karriere nicht ruinieren!


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