Reiji hatte mir jetzt gerade noch gefehlt. Aber Chemie stand wieder auf dem Stundenplan.

Schwänzen kam aber ab sofort definitiv nicht mehr in Frage. Diesen Joker hatte ich bereits verspielt.

Der schwarzhaarige hatte mich ständig im Blick. Seine Irden drohten mir jedes Mal, wenn unsere Blicke sich trafen. Er schüchterte mich ein. 

Es wird nichts passieren! Es KANN nichts passieren! Zumindest nicht jetzt... Also ganz ruhig. 

Ich versuchte mir einzureden, dass ich gerade in Sicherheit sei und mir keine Sorgen machen müsste. Dieser ganze Versuch stellte sich aber als Schwieriger heraus als angenommen.

Für die anderen musste ich fast schon paranoid wirken, so häufig, wie ich im Laufe der Stunde mein Blick immer von den Aufgaben aus dem Buch zu Reiji wandern lies, nur um sicher zu gehen, dass dieser nicht unerwartet hinter mir stand.

Die Sorgen waren aber ganz umsonst, denn jedes Mal wenn ich aufsah, saß Reiji auf seinem Stuhl und trank Tee. Immer wieder. Selbst zwei Minuten später. Die ganze Zeit!

Das eine Mal trafen sich unsere Blicke. Sein monotoner und strenger Gesichtsausdruck lockerte sich und ein wissendes Grinsen zierte seine Lippen.

Sofort wurde ich noch unsicherer als zuvor und machte mich kleiner; weiter in der Aufgabe versinkend.

Ich wusste nicht was auf mich zukommen würde, sollte ich wirklich wieder schwänzen oder irgendwas tun, dass Reiji es für notwendig empfand die Bedingung meines Versprechens hinter meinem Rücken zu ändern. 

Es war ja so, dass ich alles tut muss, sollte ich wieder Schwänzen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, dass er es nicht ein wenig zu seinem Vorteil ändern würde.

Es war ja nicht so, dass ich mir jetzt Gedanken machen muss... Das Skript beschäftigte mich fast genauso viel. Und ich könnte schwören, dass alle Vampire bei der Aufführung dabei sein werden und dann sogar noch davon inspiriert sein könnten und dann noch schlimmere Dinge mit mir anstellen!

Nicht, dass das überhaupt noch möglich wäre. 

Mein Blick wanderte nach draußen. Die Sonne schien und eigentlich war ein schöner Tag. Obwohl bisher nichts schlimmes passiert ist.... Okay es ist ein schöner Tag. 

Kaum hatte ich dies festgestellt und mich dadurch ein wenig abgelenkt, ging es mir gleich ein wenig besser. Ich beschloss mich heute einfach mal mehr zu entspannen und einfach das Leben so zu genießen wie es sich mir bot. 

>>Heute spiele ich eure Spiele ein wenig lockerer mit!<< 

Es mag zwar masochistisch wirken sich auf die Spiele einzulassen, aber... Naja.... Es bringt Spaß!

Reijis Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Er diskutierte mit den Chemieprofis aus der ersten Reihe.  Es war angenehm. Ich hatte ein Lied im Ohr welches mich motivierte und mich positiv stimmte, sowie mich zum tanzen animierte. Okay, letztes konnte ich gerade nicht. 

https://youtu.be/a-fFx-Edj2U

In meinen Gedanken hatte ich eine sattgrüne Wiese, auf der 5 Frauen in Celtischer Kleidung dieses Lied sangen und tanzten. Sie hatten einfach Spaß.

Das Einzige was ich ab sofort betrachten muss: 

Wer mit dem Feuer spielt, muss aufpassen sich nicht zu verbrennen.

Motiviert machte ich die Aufgaben aus dem Buch weiter bis das Klingeln uns unserer Pflicht erlöste.