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Umgebungsbeschreibungen und Atmosphäre

Umgebungsbeschreibungen und Atmosphäre

Heute geht es um Umgebungsbeschreibungen und Atmosphäre – und zwar als gemeinsames Päckchen, weil die ganz gut zusammenpassen.

Zuerst beschäftigen wir uns aber mit Umgebungs- und Orts- und Raumbeschreibungen im Allgemeinen und kommen erst im zweiten Teil dazu, wie wir das nutzen können, um Atmosphäre zu schaffen, wobei das Zeug aus Teil eins euch eigentlich schon damit weiterhelfen sollte.

Es gibt hier sechs Dinge, die ich gerne ansprechen würde.

1. Was sollte man beschreiben?

Es gibt Dinge, die jeder Mensch in seinem Leben schon einmal gesehen hat, zum Beispiel öffentliche Toiletten, und es gibt Dinge, die kaum ein Mensch je erblickt haben kann, zum Beispiel einen unterirdischen Ballsaal der Vampirfestung auf dem Jupitermond.

Je bekannter Dinge für uns sind, desto schneller können wir sie uns vorstellen und desto weniger Beschreibungen brauchen wir dafür. Es kommt natürlich auf eure individuellen Entscheidungen an, ob ihr sehr bekannte Orte überhaupt beschreiben wollt oder zumindest einen Satz dazu einfließen lassen wollt. Ich würde für das Zweite plädieren, aber das ist tatsächlich eine sehr subjektive Entscheidung. Es gibt auch Bücher wie A wie B und C von Alexandra Kleemann, die sogar Orangen im Detail über mehrere Abschnitte beschreiben können, sodass meine Aufmerksamkeit durchgehend dabeigeblieben ist. Was man dabei auch beachten sollte, sind die Erzählenden. Denn je nach Erzählstimme fallen Beschreibungen kürzer oder länger, detaillierter oder weniger detailliert aus – dabei helfen aber keine allgemeinen Regeln, sondern dass muss man für jede Geschichte neu herausfinden.

Für unbekannte oder unglaublich spezielle Orte würde ich aber vorschlagen: Beschriebt sie, damit Lesende überhaupt eine Chance haben, sie sich vorstellen zu können. Die Hölle sieht für jede*n anders aus, wenn ihr also ein spezielles Bild in den Köpfen der Lesenden erschaffen wollt, solltet ihr sie da ein bisschen an die Hand nehmen.

Ich habe zum Beispiel The Invisible Library von Genevieve Cogman gekauft, weil mir auf dem Klappentext eine Steampunk-Welt versprochen wurde. Das Problem an dem Buch war nur, dass es so wenige Beschreibungen der Steampunk-Welt gab, dass es eigentlich gar kein Steampunk mehr war. Es hätte in jeder Welt spielen können. Wenn ihr eine Welt erfindet, in der die Geschichte spielt, und dieses Setting wichtig ist und von unserer Welt in großem Maße abweicht, solltet ihr euch darauf einstellen, sie auch ordentlich beschreiben zu müssen.

2. Inspiration finden

Inspiration für Räume oder Orte kann manchmal wichtig sein, wenn man sich als Autor*in selbst gerade keinen allzu interessanten Ort überlegen kann – und ich würde dass auch empfehlen. Einer meiner größeren Fehler, als ich angefangen habe zu schreiben, war, dass ich dachte, ich müsste möglichst unaufgeregte – langweilige - Settings beschreiben, um nicht auf irgendeine Weise zu übertreiben oder interessant zu sein. Also habe ich mir auch keine interessanten Inspirationen besorgt, sondern ...langweilige Wohnzimmer beschrieben, ohne irgendwelche Besonderheiten. Ich hab sogar betont wie langweilig und unbesonders die Orte waren! Was! War! Los! Mit! Mir!

Lasst eure Beschreibungen interessant werden! Lasst wenigstens Details darin spannend sein!

Und dafür kann die Bildersuche der Suchmaschine eures Vertrauens durchaus hilfreich sein, oder Bildbände, die zuhause rumfliegen, oder Filme, die Natur in eurer Umgebung, Orte, an denen ihr schon einmal wart, Pflanzen, Erinnerungen oder Erzählungen. Wenn ihr mal nicht wisst, wie ihr ein Garten beschreiben sollt, könnt ihr euch auch dazu Bilder daneben legen, um dadurch eventuell ein besseres Gefühl dafür zu bekommen.

Ihr müsst eure Inspirationen gleichzeitig aber nicht hundertprozentig umsetzen – oder solltet es auch gar nicht. Das Bild eines Raumes kann unglaublich viele Details enthalten, die sich über drei Seiten ziehen würden, wenn man sie alle übernehmen würde. Es gibt ja Autor*innen – zum Beispiel Steven Price in Die Frau in der Themse -, die selbst den Nebel drei Seiten lang beschreiben können. Ob die Lesenden aber wirklich diese Ewigkeit lang aufmerksam folgen werden, wenn nichts passiert, ist so eine Sache für sich. Entscheidet euch also für die wichtigsten Bestandteile von den Bildern, von denen ihr ausgeht, dass sie euch in dieser Szene am meisten bringen, und werft den Rest weg oder fasst ihn unter einem oder zwei Worten zusammen.

Ihr könnt natürlich auch Dinge hinzufügen oder verändern, die so nicht auf eurer Inspiration vorhanden sind. Hier ein kleines Beispiel, mit welchen Inspirationen ich für eine Beschreibung gearbeitet habe, und was dabei rausgekommen ist. Dabei werdet ihr sehen, dass die beiden Dinge gar nicht mehr so ähnlich sind. Allerdings hat mir dieser Startpunkt als Inspiration unglaublich geholfen.

(Nach dem hundertsten Lesen fällt mir auf, dass das ein paar viele Adjektive in dieser Beschreibung sind. Aber ihr werdet es überleben. o.O)

Seine Fassade erstrahlte in roten Lichtern. In jedem der drei Stockwerke glomm Blau hinter bodenlangen Fensterscheiben, dazwischen Säulen aus Sandstein. Erdige Zeichnungen befleckten den Sockel, Vasen und wolfsartige Tiere mit verzerrten Mäulern und monströsen Klauen. Sanfter Bass drang durch die Eingangstür, die von Security-Personal bewacht wurde.

Die Wände bestanden aus Sandstein, doch sie waren von blutroten Skizzen beschmiert, wirre Striche durch den gesamten Raum. Im düsteren Licht glühten sie, formten sich zu Tieren, die mich beobachten. Frauenfiguren aus Stein säumten den Eingang des Hauptsaals, eine Bar aus demselben Material bildete den quadratischen Mittelpunkt.

3. Länge der Beschreibung

Wie eben schon erwähnt, sollte man es hinsichtlich der Länge nicht übertreiben. In manchen Büchern von manchen Autor*innen findet man zwar dreiseitige Beschreibungen einer Straße, aber das kann doch sehr schnell ermüden. Das Problem dabei ist auch: Egal, wie genau ihr die Details beschreibt, die Lesenden werden trotzdem andere Bilder vor sich haben. So funktionieren menschliche Gehirne leider. Und weil ihr nie dieses perfekte Bild des Ortes in den Köpfen der Lesenden zeichnen können werdet, solltet ihr euch eher Gedanken darum machen, was die wichtigen Details sind, die ihr unbedingt nennen wollt, um die Szene ungefähr zu zeichnen.

When in doubt: 3 Sätze und danach ist Schluss. Manche Orte benötigen natürlich mehr, vor allem, wenn sie unbekannt oder besonders sind, da kann man dann schon mehr Input geben. Aber für eine normale Küche würde ich keine ganze Seite opfern.

4. Zeigen, nicht erklären

Ein wichtiges Merkmal von Beschreibungen ist, dass sie uns nicht erklären sollen, was wir sehen, sondern es uns zeigen, sodass wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen können. Auch einer meiner Lieblingsfehler zu Beginn war, dass ich dachte, ich hätte einen Ort, zum Beispiel eine Treppe, bildlich beschrieben, wenn ich sie ...erklärt habe.

Eine majestätische Treppe führte nach oben.

Majestätische Treppe. Das ist die Erklärung. Damit zeichne ich keine Bilder in euren Köpfen, damit zeige ich keine spezifischen Details, an denen ihr euch entlanghandeln könnt. Ich erkläre euch nur, dass diese Treppe in diesem Setting majestätisch sein muss. Keine Ahnung, wie sie aussieht und was ich als majestätisch ansehe, aber majestätisch!

Besser wäre also, wenn ich das filigrane Geländer beschreiben würde, den hermelinroten Teppich über den Stufen, die Ölgemälde von viktorianischen Feldherren zu ihren Seiten oder die eingeschnitzten Engelsfiguren, die das Geländer säumen. Mit dieser dürftigen Beschreibung, die ich innerhalb von zehn Sekunden erfunden habe, habt ihr vermutlich trotzdem mehr Bilder im Kopf als zuvor. Hinzu kommt, dass wir uns jetzt trotzdem alle denken können, dass die Treppe majestätisch ist.

Wenn wir etwas erklären, nennen wir Fakten. Die Treppe ist majestätisch. Richtig. Allerdings sind Fakten selten bildlich und fesseln uns an eine Geschichte, sondern haben eher den Bildlichkeitsgrad eines Mathebuchs. Natürlich können wir Fakten auch hier und da einsetzen, aber um eine Umgebung möglichst akkurat und sinnvoll zu beschreiben und die Lesenden mit in die Geschichte zu ziehen, sind sie nicht das beste Mittel.

Der Wald war gruselig.

Dasselbe Problem: Danke für die Erklärung, aber was macht den Wald den gruselig? Der friedliche Vogelgesang, das sanfte Wiegen der Blätter im Wind, das sich wie ein Schlaflied anhört, die Sonnenflecken, die durch die Kronen fallen? Oder ist es das Kreischen eines einsamen Raben, die finsteren Schatten, die wie Pech gen Erde tropfen, das Knirschen des Laubs hinter ihren Schritten, als würde sie jemand verfolgen?

Hier kommen wir eigentlich schon in den Bereich der Atmosphäre, denn genau hier können wir mit sinnvollen Beschreibungen direkt für eine gruselige Atmosphäre sorgen. Versucht zu identifizieren, wann ihr den Lesenden etwas erklärt, anstatt es zu zeigen, denn das sind meist die Momente, in denen die Beschreibungen schwächer werden.

Um nochmal zu den öffentlichen Toiletten zu kommen: Bei solchen Settings kann man sich ruhig überlegen, ob man die bildlichsten Beschreibungen an diesen Stellen braucht oder einfach die Kabinen erklärt, je nachdem wie wichtig dieser Ort und die Atmosphäre dort für euch ist.

5. Spezifität und Details

Wann werde ich aufhören, über spezifische Details zu reden? Richtig, nie. Eigentlich habe ich darüber schon im Kapitel über Figurenbeschreibungen gesprochen, aber auch bei Ortsbeschreibungen sind die Szenen voller und bildlicher, wenn wir keine ungefähren Dinge beschreiben, sondern uns spezifische Details raussuchen, die uns im besten Fall noch etwas über den Ort erzählen.

Wenn ich zum Beispiel Bücher erwähne, könnte ich fragen: Bücher über was? Krimis von 1970 oder Wissenschaftsbücher oder Romane? Das kann uns nämlich etwas über den Bewohner des Raumes verraten. Wenn ich Gemälde erwähne, wäre es auch interessant zu wissen, was sie zeigen: Modern Art oder doch lieber etwas Konservativeres? Bestimmte Motive, die als Thema im Buch immer wieder aufkommen? Ein alter Herr mit Zigarre, dessen Augen uns zu verfolgen scheinen, egal an welchem Punkt im Raum wir stehen? Wenn ich Fotographien erwähne, die an der Wand kleben, kann es auch interessant sein zu erfahren, wer oder was darauf ist – oder wer gerade nicht drauf ist.

6. Dynamik

Ein winziger Tipp, den ich gelernt habe, der meinen Ortbeschreibungen aber so viel gebracht ist der Folgende: Wenn ihr eine Szene beschreibt, dann betrachtet sie nicht wie ein Foto, sondern wie etwas Dynamisches, das sich bewegt. Konkret heißt das also, dass es hilfreich sein kann, sich bewegende Details rauszusuchen und die zu erwähnen, damit wir eher einen Film erschaffen und nicht ein Foto. Das können zum Beispiel Wellen sein oder Blätter oder Äste oder Autos, Vögel, Gräser, Insekten, Wolken etc.

Dazu gehört auch, dass man nicht zuerst ein Setting genau beschreiben muss und die Hauptfigur dann reinsetzt, um mit der Handlung zu beginnen, sondern ruhig nach einem oder zwei Sätzen dafür sorgen kann, dass die Hauptfigur mit dem Setting interagiert. Dadurch kommen wir natürlich in den Ort rein und die Beschreibung wird mit Handlung verbunden, was für Lesende interessanter sein kann als eine kalte Beschreibung und danach die Handlung.

Atmosphäre:

Eigentlich habe ich schon implizit eine Menge über Atmosphäre gesagt, aber hier nochmal ganz konkret: Durch Beschreibungen kann Atmosphäre geschaffen werden.

Oft hört man als Tipp dazu, dass man dramatische Szenen nicht auf einer Blumenwiese spielen lassen soll, und friedliche Szenen nicht in einer Gruft. Dazu habe ich Fragen. Vor allem: Ist ein Wald ein gruseliger oder ein friedlicher Ort? Ist ein Friedhof ein Ort der Ruhe und Reflexion oder ein schauriger Horrorort? Und wie bekomme ich meine Figuren in eine Gruft, wenn ich gerade eine unangenehme Atmosphäre schaffen will, aber wir uns bisher an einem See befinden? Ach so, ist der See jetzt eigentlich ein lustiger Freizeitort oder ein bedrohlicher –

Ich glaube, ihr versteht, was ich meine. Der Gedanke den Ort anzupassen, ist natürlich ein guter erster Schritt. Weiter oben habe ich ja schon erwähnt, dass man einen Wald auf unterschiedliche Weisen beschreiben kann, je nachdem, was man erreichen will. Genau das kann man anwenden, wenn man Atmosphäre schaffen will. Vorher sollte man sich überlegen, wie sie sein soll, dann sucht man sich spezifische Details raus, die für genau diese Stimmung sorgen können und beschreibt sie, ohne zu erklären, welche Atmosphäre man haben will. Ein Fehler, den ich oft gemacht habe und immer noch gerne tue, ist, zuerst den Ort zu beschreiben und dann die Atmosphäre davor oder danach nochmal zu erklären. Also, um nochmal das Beispiel von eben anzuwenden (Das ist jetzt nicht die beste Beschreibung, die ich je geschrieben habe. Ich würde nichtmal behaupten, dass das besonders gut ist. Es soll nur ein Beispiel verdeutlichen):

Ein Rabe kreischte. Finstere Schatten tropften von den Tannenästen wie Pech. Hinter mir knisterte Laub. Ich drehte mich mehrmals um, doch das fahle Mondlicht rieselte nur schemenhaft durch die Baumkronen und so konnte ich niemanden erkennen. Wind zupfte an meinen Haaren, heulte zwischen den Bäumen. Der Wald war gruselig.

Wir brauchen den letzten Satz nicht. Wir würden ihn auch nicht brauchen, wenn er an erster Stelle stehen würde. Denn dieser Satz erklärt uns, wie wir die Situation finden sollen, obwohl uns durch die Beschreibungen schon ein Gefühl dafür vermittelt worden ist. Wir wollen ja nicht den Lesenden vermitteln, dass wir sie für bescheuert halten – und ein bisschen können wir denen auch vertrauen. :D

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Das war es zu diesem Thema. Wenn ihr Kommentare, Fragen oder Wünsche habt, könnt ihr sie gerne ...hinterlassen. :D

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