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16. Kapitel

»Eos!«, fing Selene an zu rufen. Sofort blieb das hellhaarige Mädchen stehen. Es drehte sich einmal um sich selbst, bis sie Mark und ihre Schwester, Hände haltend sie Treppe hinunter eilen sah. Sie verzog bei dem Anblick ihr Gesicht. Ihr war es gar nicht recht, dass die Zwei nun auch nicht Händchen halten mussten. Sie sahen sich gerade einmal einen halben Tag wieder und schon kam so etwas dabei raus. Unfassbar! Trotzdem setzte sie ein falsches Lächeln auf und wartete geduldig, bis sie zu ihr aufgeschlossen hatten.

Sie standen nun in der Mitte der Aula. Außer ihnen hielt sich sonst niemand hier auf. Nur der ein oder andere huschte Mal schnell um die Ecke und eilte die Stiegen hinauf. Die durften dann wohl die Schüler sein, die von der Neuigkeit zuletzt erfahren hatten. Aus welchen Grund auch immer, wollten sie sich anscheinend alle sofort die Leiche ansehen. Dabei war da sowieso nicht viel zu sehen. Immerhin hatte man einen Laken über Marie geworfen. Zum Glück, denn das Mädchen sah nicht gerade gut aus!

»Ich habe euch schon gesucht, wo wart ihr denn?«, wollte Eos zuckersüß wissen. Sie war wie ausgetauscht. Nichts war mehr von der grantigen und genervten Eos von vorhin zu spüren. Obwohl ein leichter Unterton in ihrer Stimme mitschwang, denn sie jedoch nicht genau deuten konnten. Aber es klang irgendwie gezwungen.
»Genau das Gleiche wollten wir dich auch gerade fragen!«, fing Mark etwas zu grob an. Selene warf ihn sofort einen warnenden Blick zu. Er redete hier immerhin noch mit einer Göttin, die auch noch dazu ihre Schwester war. So schnell es ihm möglich war fuhr er seinen Atem hinunter. Die Unruhe, die in ihm tobte konnte er zwar nicht ganz abstellen, doch er linderte sie für den Moment. 
Irritiert hob Eos eine Augenbraue. Sie kratzte sich am Hinterkopf und ließ ihren Blick schweifen. Es dauerte nicht lange, da meinte sie auch schon, dass sie die ganze Zeit in den unteren Stockwerken nach ihnen gesucht hatte, als sie sie nicht in Sunshines Zimmer vorfinden konnte. Selene hätte ihr geglaubt. Nichts deutete darauf hin, dass sie etwas vor ihr verbarg, trotzdem widersprach sie sich gerade unwissentlich. Jakob hatte sie immerhin im letzten Stockwerk gesehen. Laut seiner Aussage soll Eos seine Freundin sogar getötet haben. Eigentlich war das schon fast ein Fakt. Denn Selene hatte Mark als Zeuge, dass sie sich nicht in der Nähe von Marie aufgehalten hatte, während man sie ermordet hatte. Und Eos war die einzig andere Person, die auf die Beschreibung von Jakob passen würde. Daher musste sie etwas mit der Sache zu tun haben. Sie log ihrer eigenen Schwester also direkt ins Gesicht und brachte das auch noch so glaubwürdig rüber, dass Selene zum Kotzen war. Wie konnte sie ihr das nur antun? 
Selenes Blick füllte sich mit Trauer. Sie machte nur einen kleinen Schritt, der den Abstand zwischen den zwei Schwestern verringerte. Sogleich schaltete Eos auf Abwehrhaltung, indem sie ihre Hände vor ihrem Brustkorb verschränkte, als Selene auch noch nach ihrer Hand greifen wollte. Anscheinend schien sie langsam zu begreifen, worauf diese Sache hinauslaufen würde. Der zuckersüße Ausdruck in ihrem Gesicht verschwamm und zurück blieb ein skeptisches Grinsen. 
»Eos, wir wissen, dass du unmöglich hier unten gewesen sein kannst. Jedenfalls nicht die ganze Zeit.« Nun trat auch Mark näher heran. Er wirkte ruhig, allerdings nicht gelassen. Jeder Muskel in seinem Körper war bereit sofort in Aktion zu treten, sobald etwas Unerwartetes geschehen würde. Er suchte Blickkontakt mit ihr, doch Eos weigerte sich sichtlich dagegen. Sie wusste, dass er wollte, dass sie ihn ansah. Es war nicht zu übersehen. Nichtsdestotrotz heftete sie ihren Blick auf ihre Schwester. »Sag mir also, was du gemacht hast, nachdem du verschwunden bist.« Selene flehte Eos gerade zu an endlich mit der Wahrheit raus zu rücken. Sie wollte einfach nicht akzeptieren, dass Eos vielleicht nicht mehr die war, die sie vorzugeben versuchte. Langsam ließ Eos ihre Augenlider fallen und atmete tief durch. Hoffnung keimte in Selene auf. Bestimmt würde sie ihnen nun alles erklären. Dabei würde sich herausstellen, dass das alles nur ein schrecklicher Unfall gewesen war. Genau wie bei Selene damals.. 
»Ich weiß nicht wovon ihr sprecht. Ich habe hier unten nach euch gesucht. Ich bin nicht einmal in die Nähe des obersten Stockes gekommen«, sagte sie stattdessen. Ihr falsches Lächeln strahlte viel zu unecht in ihrem makellosen Gesicht. Tränen schossen in Selenes Augen. Sie hatte es tatsächlich gewagt ihr diese Lüge entgegen zu schmeißen, obwohl sie ihrer Schwester bereits eine zweite Chance gegeben hat. Dabei schien es nicht einmal irgendein Anzeichen von Bedauern zu geben. Eos hatte das mit einer Leichtigkeit über die Lippen gebracht, als wäre sie Weltmeisterin im Lügen.

Selenes Hände verkrampften sich. Sie fing an krampfhaft zu zittern und flacher zu atmen. Schnell schloss sie ihre Hände zu Fäusten um sich besser unter Kontrolle zu halten. Wenn sich Mark nicht vor sie geschoben hätte, hätte sie laut losgeschrieen. »Es gibt jemanden, der bezeugen kann, dass du ein kleines Mädchens getötet hast. Er war sich ganz sicher, dass Selene die Mörderin war, doch da ich die ganze Zeit bei ihr war..« Er ließ den Rest seines Satzes im Raum hängen. Es war sowieso klar, was er sagen wollte. Und auch Eos begriff sofort. Doch anstatt wütend auf ihn loszugehen, sich zu verteidigen oder die Sache aufzuklären, lachte sie ihn einfach aus. Ihr Lachen hallte durch die leere Aula und ließ das Blut unter der Haut von Selene und Mark gefrieren. Es klang so kalt und herzlos. Wie eine Irre stand sie vor ihnen und bekam sich kaum noch in den Griff.

Und dann schaltete Mark sich ein. Seine Hand schnellte vor, packte das linke Handgelenk von Eos, dann vollführte eine viel zu schnelle Bewegung für Selenes wässrigen Augen und Eos stand mit dem Rücken zu ihn. Auf ihren Rücken hatte Mark ihre Hände gepresst. Ihr Lachen verstummte schlagartig. Zurück blieb der finstere Ausdruck in ihren Augen. Sie funkelte Mark über ihre Schulter hinweg böse an. Schnell wischte sich Selene die Tränen aus den Augen. Sie waren noch ganz rot, trotzdem schaffte sie es einigermaßen scharf zu sehen. Eos stand unbeweglich vor Mark, der keine Problem hatte ihre Hände auf ihren Rücken zu behalten. Das Mädchen schien sich nicht einmal zu wehren. Doch dieser Ausdruck in ihren Augen ließen Selene zurückweichen. Die Augen ihrer Schwester waren nicht mehr grün. Die Farbe war vollkommen verschwunden. Zurück blieb irgend ein kaltes grau, umrahmt von Bosheit. Und genau diesen Ausdruck hatte sie schon einmal gesehen. Es war in der Unterwelt, unter dem Baum der Erinnyen. Eine von ihnen hatte sich von oben auf sie herab gestürzt und sie dabei genau so angesehen. Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, als sie einen Namen flüsterte. Sie schien jedoch niemand gehört zu haben.

»Was glaubst du, wie ich sie umgebracht habe?«, wollte Eos plötzlich wissen. Das ließ Mark stutzen. Sie hatte gerade eindeutig gestanden! Als hätte sie bereits aufgegeben. Jedoch erweckte sie nicht den Eindruck, als wäre sie sich dessen bewusst. Sie schien eher siegessicher. Gerade wollte er darauf etwas erwidern, als sie ihn schon zuvorkam: »Du hast ihre Leiche wohl nicht gesehen, oder? Sonst würdest du mich jetzt nicht so anfassen.« Seine Augen weiteten sich erschrocken, als sie schon mit ihren Fingern seine Hand berührte eine eine Welle Blitze durch seinen Körper schickte. Ein lauter Schmerzensschrei entfloh seiner Lunge. Lila Blitze zuckten durch die Luft, bevor Mark nach hinten flog und auf dem Rücken liegen blieb. Zeitgleich schrie Selene entsetzt auf.

Sie kniete an seiner Seite. Tränen flossen und flossen. Wie viel Wasser hatte sie eigentlich in ihren Körper? Es durfte nicht mehr allzu viel sein. Marks Brust hob und senkte sich stockend. Seine Muskeln waren komplett verkrampft und seine Haare standen ihm zu Berge. Außerdem zuckten kleine Blitze um seinen Körper. Sie waren jedoch kaum präsent. Selene legte eine Hand auf sein Herz und schloss ihre Augen. Es war beinahe unmöglich sich auf ihn zu konzentrieren, während ihr ganzer Körper unkontrollierbar bebte und schluchzte. Er sah nicht gerade gut aus, aber es schien ihn soweit gut zu gehen, fand sie schließlich heraus. Eos schien ihn also nicht ernsthaft verletzt zu haben. Genau in dem Moment, als Mark seine Augen ruckartig aufschlug, war Eos an ihre Seite getreten. Sie sah gehässig auf die Beiden herab. Tiefe Schatten zeichneten sich unter ihren Augen ab. Zu schnell, dass sie hätte reagieren können, zückte Eos ein graues Blatt und stopfte es in den Mund von Mark. Selene schmiss sich nach vorne um das Ding aus Marks Mund zu entfernen, doch da machte sie Bekanntschaft mit Eos Fuß. Sie trat ihr heftig ins Gesicht, sodass sie nach hinten flog und mit dem Kopf am Boden aufschlug. Mark versuchte sich währenddessen ebenfalls zu wehren, doch Eos presste ihre Hand so stark gegen seinen Mund, dass er keine andere Wahl hatte als das Blatt zu schlucken. Sofort verdrehte er seinen Augen und sank kraftlos zurück auf den Boden. Ein zufriedenes Lächeln huschte über den Mund von Eos, während sie sich Wirbel für Wirbel aufrichtete. Dabei hatte sie die Mondgöttin genau im Auge. Nichts mehr an ihr, außer ihr Aussehen, deutete darauf hin, dass sie Selenes Schwester war. Sie hatte ihre Maske fallen gelassen und präsentierte sich nun stolz vor der Göttin. »Was willst du von mir, Tisiphone?«, spuckte sie den Namen der fehlenden Erinnye hinaus. 

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