Überraschung in der Winkelgasse
Nachdem Harry und Hagrid am nächsten Morgen aufgestanden waren, machten sie sich auf den Weg zu Winkelgasse. Nachdem sie mit dem Boot zurück zum Ufer gefahren waren [A/N: Wie sind die Dursleys wieder zurückgekommen, wenn das Boot am anderen Ufer war :o], fuhren sie mithilfe Muggeltransportmittel nach London. Hagrid erzählte Harry über Gringotts und die Winkelgasse, Harry hörte jedoch nicht wirklich zu.
Als sie schließlich am Tropfenden Kessel angekommen waren, warf Hagrid Harry einen bedeutungsvollen Blick zu und öffnete die Tür. Die beiden traten ein.
Der Tropfende Kessel war viel lebendiger, als er es die letzten Besuche Harrys gewesen war. Er war voll und die Luft war stickig. Ganz anders als der leblose leere Pub, dem Harry das letzte Mal unter dem Tarnumhang in Begleitung von Bellatrix aka Hermine begegnet war.
Als die Gäste Hagrid sahen, winkten sie ihm und lächelten ihm zu, während Tom an der Theke nach einem Glas griff.
"Das Übliche, Hagrid?", fragte er.
"Heute nicht, Tom, bin im Auftrag von Hogwarts unterwegs", sagte Hagrid und versetzte Harry mit seiner Hand einen Klaps auf die Schulter, der Harry in die Knie gehen ließ.
"Meine Güte", meinte Tom und starrte Harry an, der am Liebsten einfach weiter gehen wollte, "ist das - kann das -?"
Im ganzen Pub war es mit einem Schlag still geworden und eine Frau, die gerade durch den Hinterausgang gehen wollte, drehte sich um.
"Grundgütiger", flüsterte Tom, "Harry Potter ... welch eine Ehre."
Harry biss sich auf die Lippe. Na toll. Jetzt würde er hier drin stehen bleiben müssen und tausende Hände drücken müssen.
"Willkommen zu Hause, Mr. Potter, willkommen zu Hause."
Harry lächelte Tom leicht an, in der Hoffnung, dass er das nicht zu enthusiastisch aber auch nicht zu unhöflich interpretieren würde.
Plötzlich ging ein großes Stühlerücken los und alle standen auf, um Harrys Hand zu drücken. Auch die Frau im Türrahmen ging auf sie zu und mit einem Schock erkannt Harry die Frau.
Es war Molly Weasley. Und als sie in Harrys Richtung kam, folgten ihr sechs weitere Gestalten.
Harry starrte sie einfach nur an. Wieso waren sie hier? Das letzte Mal waren sie das nicht gewesen, das machte überhaupt keinen Sinn!
Außer... Doch das konnte nicht sein. Ginny und Ron oder irgendwer anderes aus der Weasley Familie konnten nicht zurück sein. Wie auch?
Doch wenn er zurück war, könnte es wahrscheinlich auch sein, dass andere...
Doch bevor er weiter nachdenken konnte, nahm Doris Crockford ihn in Beschlag.
"Doris Crockford, Mr. Potter, ich kann es einfach nicht fassen, Sie endlich zu sehen."
"Ich bin so stolz, Sie zu treffen, Mr. Potter, so stolz."
"Wollte Ihnen schon immer die Hand schütteln - mir ist ganz schwindelig!"
"Erfreut, Mr. Potter, mir fehlen die Worte. Diggel ist mein Name, Dädalus Diggel."
Harry lächelte die Leute leicht an und hoffte, dass man ihm nicht ansehen konnte, wie sehr ihn all das hier nervte.
Als dann schließlich Mrs Weasley vor ihm stand, biss er sich kurz auf die Lippe.
"Harry Potter? Ich kannte deine Eltern. Waren ein paar Stufen unter mir in Hogwarts. Total tolle Leute, sag ich dir. Das hier sind mein Mann Arthur, und meine Kinder Percy, Fred, George, Ron und Ginny." [A/N: Findet ihr, diese Reaktion ist angemessen? ich wollte nicht, dass Mrs Weasley zu sehr Fangirlt, ich wollte, dass sie warm klingt und so, als ob Harry einfach nur ein Junger wäre]
Harry lächelte sie an und das erste Mal lächelte er wirklich. Er wusste zwar nicht, wieso sie alle hier waren, wo er sie doch letztes Mal nicht getroffen hatte, doch trotzdem freute er sich über ihre Anwesenheit, vor allem über die von Ginny und Ron. Und dass Fred am Leben war, war da noch ein Bonus dazu.
"Freut mich, euch kennenzulernen." , meinte Harry und grinste breit, "Ich würde mich ja jetzt vorstellen, aber irgendwie scheint ihr alle zu wissen, wer ich bin." sie lachten.
Als er es schließlich wagte, einen Blick auf Ginny und Ron zu werfen, merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte.
Für einen kurzen Moment strahlten sie ihn an, doch dann sahen sie aus, als wären sie neugierig interessiert an Harry.
Was war los? Waren sie auch zurück?
Das würde sogar Sinn ergeben! Ron und Ginny wussten beide, an welchem Tag Harry in die Winkelgasse gehen würde. Wahrscheinlich waren sie hierher gekommen, da sie hofften, dass er da sein würde! Sie hatten ihn angestrahlt, weil sie sich freuten ihn wiederzusehen! Aber konnte das sein?
Er starrte sie kurz in Gedanken verlore an und schaute dann zu Hagrid hoch, als er begann zu sprechen.
"Toll euch hier zu sehen, Molly. Aber wir wüssen weiter. Viel zu kaufen."
Sie nickte. "Ja, wir auch. Die beiden hier konnten es gar nicht abwarten, in die Winkelgasse zu gehen. Ginny wollte unbedingt sehen, ob es neue Holy Head Harpies Fanartikel in Qualität für Quidditch gibt und Ron wollte schon einmal seine Schulsachen kaufen! Und da dachte ich mir: Warum nicht!"
Sie lächelte Harry und Hagrid warm an. Dann drehte sie sich um und bedeutete der restlichen Familie ihr zu folgen. Hagrid wandte sich nun an Harry.
"Die Weasleys. Eine nette Familie. Doch vor den Zwillingen musst du dich in Acht nehmen, die musste ich schon ein paar Male aus dem verbotenen Wald jagen! Aber nun komm, Harry, wir müssen jetzt auch los."
Er winkte den Leuten im Tropfenden Kessel zum Abschied und Harry tat es ihm nach.
Sie gingen in den Hinterhof, wo die Weasleys nicht mehr zu sehen waren. Harry vermutete, dass sie schon durch den Torbogen gegangen waren und der sich auch schon wieder geschlossen hatte.
Als Hagrid und er den kleinen Hinterhof durchquerten, dachte Harry nach. Das letzte Mal waren die Weasleys nicht in der Winkelgasse gewesen. Er hatte nichts, was mit der Weasleyfamilie zu tun hatte verändert, wie hätten sie also sonst ihre Pläne ändern sollen, wenn nicht einer aus ihrer Familie auch zurück war?
Und Mrs Weasley hatte gesagt, dass Ginny und Ron es gewesen waren, die hierher wollten. Und sie hatten ihn angestrahlt, als kannten sie ihn und hätten ihn eine Weile lang nicht mehr gesehen...
Alle Zeichen deueteten daraufhin, dass Ginny und Ron auch zurück waren, aber letztendlich konnte Harry es nur ganz wissen, wenn er sie fragte.
Aber wie sollte dieses Gespräch ablaufen?
Hey Ginny, hey Ron! Seid ihr zufällig eigentlich so siebzehn oder achtzehn?
Was würde sein, wenn er mit seiner Vermutung falsch lag? Sie würden ihn wahrscheinlich für ewig verrückt halten.
Er beschloss, auf weitere Hinweise zu achten und schaute Hagrid dabei zu, wie er mit seinen pinken Regenschirm auf einen bestimmten Stein über dem Mülleimer klopfte.
Der Stein auf den er geklopft hatte, erzitterte, wackelte und in der Mitte erschien ein kleiner Spalt. - Der wurde immer breiter und eine Sekunde später standen sie vor einem Torbogen, der selbst für Hagrid groß genug war. Er führte hinaus auf eine gepflasterte Straße, die Winkelgasse. Harry schluckte. Sein letzter Besuch war nicht gerade erfreulich gewesen.
"Willkommen in der Winkelgasse!", sagte Hagrid.
Harry tat schnell so, als habe er die Straße noch nie gesehen und als könne er sich gar nicht mehr einkriegen vor Staunen. Hagrid lächelte verschmitzt.
Sie traten durch den Torbogen, welcher sich hinter ihnen wieder schließ, nachdem sie durch waren.
Anders als bei seinem letzten Besuch in der Winkelgasse, wo er mit einer falschen Bellatrix, einem Ron, verkleidet als Dragomir Despard, einem Transylvanischem Reinblutfanatiker und einem Kobold auf dem Rücken in eine trostlose Straße getreten war, um das Unmögliche zu versuchen und in Gringotts einzubrechen, war die Straße heute lebhaft und lebendig und die Sonne erleuchtete die glänzenden Schilder der verschiedenen Läden [A/N: Ich glaube das ist der längste Satz aller Zeiten]
Sie gingen durch die Straße, an Eeylops Eulenkaufhaus, Qualität für Quiditch, Madam Malkin und Flourish & Blotts vorbei und gelangten schließlich zu einem schneeweißen Haus, welches hoch über die kleinen Läden hinausragte.
"Gringotts", sagte Hagrid, obwohl Harry das natürlich schon wusste. Sie gingen die steinernen Stufen hoch, wo sie zu einem Kobold angelangten.
"Tja, das ist ein Kobold.", sagte Hagrid leise. Mit einer Verbeugung wies der Kobold Harry und Hagrid hinein. Sie standen vor der silbernen Doppeltür, in die folgende Worte eingraviert waren:
Fremder, komm du nur herein
Hab Acht jedoch und bläu's dir ein,
Wer Sünde Gier will dienen,
Und will nehmen, nicht verdienen,
wird voller Pein verlieren.
Wenn du suchst in diesen Hallen
Einen Schatz, dem du verfallen,
Dieb, sei gewarnt und sage dir,
Mehr als Gold harrt deiner hier.
"Wie ich gesagt hab, du musst verrückt sein, wenn du den Laden knacken willst", meinte Hagrid.
Harry nickte nur und das Bild von Ron, Hermine und ihm auf einem fliegenden Drachen auf der Flucht vor wildgewordenen Kobolden tauchte in seinem Kopf auf. Ja, er war definitiv verrückt.
Sie schritten durch die riesige Marmorhalle und traten schließlich vor einen Schalter.
"Moin", sagte Hagrid. "Wir sind hier, um ein wenig Geld aus Mr. Harry Potters Safe zu entnehmen."
"Sie haben seinen Schlüssel, Sir?", fragte der Kobold.
"Habe ihn hier irgendwo.", sagte Hagrid und begann seine Taschen zu entleeren, wobei er eine Hand voll krümeliger Hundekuchen (Wahrscheinlich für Fang) und vieles mehr auf die Fläche des Schalters verteilte. Harry wollte lachen, doch er wusste, dass das dem Kobold nicht wirklich gefallen würde, also versuchte er ein ernstes Gesicht aufzusetzen.
"Hab ihn", sagte Hagrid endlich und hielt dem Kobold den Harry bekannten kleinen goldenen Schlüssel vor die Nase.
Der Kobold nahm ihn in Augenschein.
"Das scheint in Ordnung zu sein."
Hagrid gab dem Kobold dann auch noch einen Brief von Dumbledore, wo, wie Harry wusste, etwas über den Stein der Weisen stand.
Dann rief der Kobold nach Griphook. Harry konnte nicht anders, als Griphook wütend anzustarren. Er hatte sie reingelegt, hatte sich in die Masse der Kobolde gemischt und hatte, das Schwert von Gryffindor schwingend, gerufen, man solle sie, Ron, Hermine und Harry bestrafen.
Doch Griphook schien das gar nicht zu bemerken. Er führte sie zu einer der Türen,, die aus der Halle herausführten und hielt die Tür für sie auf. SIe waren nun in dem engen steinernen Gang, welcher von lodernden Fackeln erleuchtet war. Griphook pfiff und ein Wagen kam auf den schmalen Bahngleise, die im Boden eingelassen waren, angefahren. Sie stiegen in den Wagen hinein und los ging es.
Hagrid wurde beinahe schlecht und auch Harry fand es schlimm wieder hier zu sein. Ein Glück, dass Harrys Verlies nicht so tief hinein war, wie das der Lestranges. Er hatte immer noch ein Trauma davon und konnte sich noch lebhaft erinnern, wie manche Kurven und Ecken aussahen. Es würde ihn verrückt machen.
Schließlich waren sie an Harrys Verlies angekommen. Verlies 687. Griphook schloss die Tür auf und ein Schwall grünen Rauchs drang heraus [A/N: Als ich diese Stelle gerade gelesen habe (ich habe das Buch neben mir, damit ich nah im Buch bleibe) konnte ich mich gar nicht daran erinnern. Würdet ihr gerne Geld in die Hand nehmen, welches zuvor mit grünem Rauch umgeben war?]
Harry riss gespielt den Mund auf, bei der Menge an Gold, Silber und Bronzemünzen, die auf dem ganzen Boden verteilt waren.
"Alles dein", sagte Hagrid lächelnd.
Er ging in das Verlies und Harry folgte ihm. Die beiden packten einen Teil des Geldes in eine Tüte (Welche nachher ziemlich schwer war, bei solchen Momenten war Harry auf die Muggel neidisch, die Scheine hatten) und Hagrid erklärte ihm das Geld.
Schließlich fuhren sie mit dem Wagen ein wenig tiefer und waren bei Verlies 713 angekommen [A/N: Und nicht 719, ehrlich mal, Klaus Fritz, wie kann man eine Zahl falsch übersetzen?].
Griphook streichelte mit seinen langen Fingern über die Tür, welche sich öffnete, und er erklärte, dass jeder der dies tat und kein Kobold war, durch die Tür gesogen wurde und dort in der Falle saß.
Als Harry in fragte, wie oft er in das Verlies schaue, antwortete Griphook: "Einmal in zehn Jahren vielleicht." Harry fragte sich, wie er diesem Kobold je vertrauen hätte können.
Hagrid steckte das mit braunem Papier umwickelte Päckchen in eine seiner vielen Taschen und forderte Harry auf, das lieber nicht in Hogwarts zu erwähnen und Harry nickte nur, wissend, dass er dieses Versprechen definitiv nicht einhalten würde.
Dann fuhren sie wieder mit dem Wagen zurück.
•••
Nach einer weiteren haarsträubenden Fahrt auf dem Karren standen sie endlich wieder draußej vor Gringotts. Hagrid schlug Harry vor, schon einmal zu Madam Malkin gehen, während er sich ein kleines Magenbitter im Tropfenden Kessel genehmigte. Harry nickte und ihre Wege trennten sich.
Harry schob sich durch die plappernde und plaudernde Menge, um zu Madam Malkins Laden zu kommen. Er war fast angekommen, als er eine Gruppe ihm bekannten Rotschöpfe vor ihm sah. Er wollte sich nicht an ihnen vorbei drängen, also blieb er hinter ihnen.
Doch die Weasleys schienen das gleiche Ziel zu haben wie er. Auch sie steuerten auf Madam Malkins Laden zu. Als Mrs Weasley dann hinter sich schaute, um zu sehen, ob alle ihrer Kinder noch da waren, entdeckte sie Harry.
"Harry, mein Lieber, wo hast du Hagrid gelassen?", fragte sie.
Die anderen Weasleys waren stehen geblieben und hatten sich zu Harry umgedreht.
"Er braucht ein Magenbitter um sich von der Fahrt nach Gringotts zu erholen und ich wollte schon einmal zu Madam Malkins um Umhänge zu kaufen.", meinte er und lächelte breit.
Auch Mrs Weasley lächelte. "Na was für ein Zufall! Da wollten wir auch gerade hin! Percy kriegt einen neuen Umhang, weißt du, er ist Vertrauensschüler geworden! Und Ron braucht natürlich auch welche! Komm doch mit uns!"
Und ehe Harry noch etwas erwidern konnte, hatte sie ihn zwischen die Weasleys geschoben. Fred und George sahen ihn neugierig an.
"Du bist also Harry Potter?", meinten sie gleichzeitig.
"Ne, Neville Longbottom", meinte er spaßeshalber und sah noch, wie Ginnys Augen sich weiteten. "Natürlich bin ich Harry Potter!"
Die Zwillinge lachten. "Nun ja, Harry, Mum hat uns ja eben schon vorgestellt, aber leider hat sie unsere Namen ein wenig vertauscht. Wir sind Gred und Forge."
Harry lachte und erinnerte sich and sein erstes Weihnachten in Hogwarts, wo die Zwillinge einen ähnlichen Scherz gemacht hatten.
"Und die anderen Namen sind auch falsch gewesen. percy heißt von nun an offiziell Prefect und Ronniespätzchen und Ginevra heißen auch eigentlich anders. [A/N: Falls sich jemand wundert, Prefect ist das englische Wort für Vertrauensschüler]"
Wieder lachten Fred, George und Harry, aber Ginny war wütend geworden. "Fred Weasley, nenn mich, NIE, aber auch wirklich NIE Ginevra. Der Name klingt so, als wäre ich eine steinalte Lady, die in ihrem Landsitz verrottet."
Harry konnte nicht anders als losprusten. Wie Ginny dort stand, kleiner als alle anderen, ihre winzigen Hände in die Hüfte gestemmt und von einer verrottenden Lady sprach war einfach irgendwie urkomisch.
Ginny sah ihn verdutzt an, doch fing dann auch an zu lachen. Ron starrte die beiden finster an.
Harry wandte sich dann an Ginny. "Lady Ginevra, die nicht verrottende, es ist mir eine Ehre Euch zu treffen."
Ginny hob ihren Kopf und sagte hochnäsig: "Die feinen Worte könnt ihr Euch sparen, Lord Harry, ich weiß schon, dass ich toll bin, auch ohne Eure schleimigen Worte."
Und sie prusteten wieder los.
Fred, George und Ron sahen sich an und zogen die Augenbrauen hoch. Percy runzelte einfach nur missbilligend die Stirn.
Schließlich waren sie am Laden angekommen.
"Fred, George, eure Umhänge passen euch noch, ihr seid ja im letzten Jahr fast nicht gewachsen. Ihr könnt also draußen bleiben. Percy, Ron und Harry, kommt mit.", meinte Mrs Weasley.
"Aber Mum!", maulte Ginny, "es ist furchtbar langweilig draußen zu warten!"
"Na gut, dann komm halt mit, aber ihr beiden bleibt draußen mit Dad!" und sie nahm Ginny an der hand und ging mit ihr in den Laden. Percy, Ron und Harry folgten. Als sie gerade alle im Laden waren, ging ein blonder Junge an ihnen vorbei, ihnen einen missbilligenden Blick zuwerfend.
Harry wusste, dies war Draco Malfoy und er war froh, ihn dieses Mal verpasst zu haben.
Dann kam Madam Malkin und kümmerte sich um sie. Harry musste sich auf einen Stuhl stellen, während sie seine Umhänge seiner Größe anpasste.
Als sie alle Umhänge und Klamotten hatten, die sie brauchten, gingen sie schwatzend und lachen wieder aus dem Laden heraus.
Draußen stand Hagrid und unterhielt sich mit Mr Weasley. Als er Harry sah, lächelte er ihn an.
"Lust, auf ein Eis?", fragte Hagrid in die Runde und alle nickten. Er lächelte und führte sie zu Florean Fortescues Eissalon, wo sie jeder einen Becher Eis bestellten. Währenddessen redete Hagrid weiter mit Mr Weasley, Fred und George ärgerten Percy, der einfach nur genervt die Augen rollte und Mrs Weasley versuchte mit Harry Konverastion zu machen. Ginny und Ron, jedoch flüsterten miteinander und schienen sich über etwas zu streiten.
Harry war durchaus glücklich. Hier war er, in der magischen Welt, mit Leuten die er mochte und die ihn anscheinend auch mochten. es konnte nicht besser sein, und doch nagte ein Gedanke die ganze Zeit in seinem Hinterkopf, der ihm seine Laune ein wenig verschlechterte. Schließlich beschloss er, den Gedanken Hagrid zu äußern.
"Muss ich nachher wieder zurück zu den Dursleys?"
Plötzlich wurde es mucksmäuschen still am Tisch und alle starrten zu Hagrid, der seufzte.
"Harry, ich habe auch kein gutes Gefühl dabei, glaub mir, aber-"
"Hagrid! Wer weiß, was die mit mir machen, wenn ich zurück bin! Die haben mich verhungern lassen! Wer sagt, dass sie nicht versuchen, mich dort zu behalten, damit ich nicht nach Hogwarts gehen kann und mich weiter so behandeln? Ein ganzer Monat dort?"
Mrs Weasleys Augen hatten sich geweitet und auch die anderen der weasleys schienen geschockt.
"Sie haben WAS gemacht?", fragte sie ruhig und der Ton sagte Harry, dass sie gleich sehr wütend werden würde.
"Sie haben mich verhungern lassen.", sagte er, "haben mich wochenlang eingesperrt. versucht die Magie aus mir herauszukriegen. Ich hätte wahrscheinlich zu einem Obscurus werden können. Ich durfte auch keine Fragen stellen. Ich wusste nichts über meine Eltern. das einzige, was ich zum Geburtstag bekommen habe, waren Kleiderbügel und alte Socken. Ich musste die alten Sachen von Dudley kriegen. Dudley und seine Gang haben mich gehänselt und gejagt. Ich will da nicht mehr zurück."
Harry war sich sicher, dass er damit zurecht kommen würde. Er war sich sicher, dass er das hinbekommen würde. Dennoch wusste er, dass das nicht okay war und er wusste, dass es besser sein konnte. Er wollte nicht noch einen Monat dort verbringen.
Mrs Weasley schien zu kochen und auch Mr Weasley war sichtlich wütend. Ginny hatte ihre Fäuste unter dem Tisch geballt und Fred, George und Ron taten es ihr gleich. Percy sah auch wütend aus. Und selbst Hagrid schien noch einmal schockierter.
"Das geht doch nicht!", brachte Mrs Weasley schließlich heraus. "Du kannst da AUF KEINEN FALL zurück. Hagrid, gibt es irgendeinen Weg, wie er für den Rest des Sommers woanders wohnen könnte?"
"ich bin mir nicht sicher.", fing Hagrid an, "Er könnte natürlich in Hogwarts sein, aber ich weiß nicht, ob das so viel lustiger sein würde. Die meisten Lehrer sind während der Sommerferien im Urlaub oder bei ihren Familien. Ich bin natürlich da und Professor Dumbledore und die Hauselfen, aber-"
"Dann soll er bei uns wohnen.", sagte Mrs Weasley bestimmt. Hagrid und Harry starrten sie an.
"Er kann bei Ron im Zimmer schlafen. Oder Ron könnte auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen und er in Rons Zimmer. Wir haben genug Platz und ich lasse nicht zu, dass er weiter so behandelt wird."
Und so wie ihr Gesichtsausdruck war, ließ sie keine Widerrede zu. Alle am Tisch starrten sie an. Nach einer kurzen Weile meinte Ron: "Mir macht es nichts aus, wenn er in meinem Zimmer schläft."
"Es wird bestimmt ein lustiger Monat.", sagte Ginny.
Die anderen nickten.
Nach einer Weile standen sie wieder vom Tisch auf und Mrs Weasley bestimmte: "So, da das jetzt geklärt ist, können wir schon einmal eure Schulbücher kaufen gehen." Und sie führte die Truppe weiter zu Flourish & Blotts.
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Nachdem sie fast alle Schulsachen gekauft hatten, ging es schließlich für Harry zu Ollivander um seinen Zauberstabd zu kaufen. Ron würde Charlies alten Zauberstab bekommen, worüber er nicht gerade glücklich war, doch er ging schließlich mit Fred, George, Ginny, Percy, Mr und Mrs Weasley zum Tropfenden Kessel, um dort auf Harry zu warten.
Fred und George scherzten: "Du musst dich vor Ollivander in Acht nehmen. Er ist ganz schön gruselig. Er hat diese mondscheinhellen Augen und Haut wie ein Vampir-"
"Fred, George! Geht schon mal vor in den Tropfenden Kessel und wartet dort auf uns! Hört auf Harry zu verängstigen!"
Und so betraten Hagrid und Harry, Ollivanders Zauberstabladen.
Von irgendwo läutete eine Glocke. Der Raum war leer mit Ausnahme eines einzigen Stuhls, auf den Hagrid sich niederließ.
"Guten Tag", kam plötzlich eine Stimme und Harry und Hagrid im Raum schreckten zusammen.
"Hallo.", sagte Harry
"Ah", Mr Ollivander lächelte auf eine komische Art und Weise. "jaja. Und Mr Potter. Ich habe Sie erwartet. Nun denn, lasst uns beginnen."
Er zog ein Maßband aus seiner Tasche hervor, fragte Harry nach seiner Zauberstabhand und befahl dann dem Maßband, zu messen.
Als es fertig waren, ließ er Harry verschiedene Zauberstäbe ausprobieren.
Irgendwann bekam er schließlich seinen Zauberstabd aus Stechpalme und Phönixfeder und ließ sich von Ollivander erklären, dass Voldemorts Zauberstab der Bruder von seinem war.
Dann zahlte er sieben Galleonen für den Zauberstab und ging schnell wieder aus dem Laden heraus.
Im Tropfenden Kessel warteten schon die Weasleys.
"Nun denn, Harry.", meinte Mr. Weasley mit einem Lächeln. "Hast du noch irgendwelche Sachen bei deinen Verwandten, die du unbedingt brauchst? Ansonsten würden wir deine Sachen nämlich morgen holen, schließlich war es ein anstrengender tag."
Er schaute Harry an und Harry schüttelte den Kopf. "Wir können die Sachen morgen holen."
Mr Weasley nickte und zeigte Harry dann, wie er Flohpulver benutzen sollte.
nachdem Fast alle weasleys, außer Mrs Weasley schon weggefloht waren, war Harry an der Reihe.
er umarmte Hagrid, dankte ihn dafür, dass er ihm Hedwig gekauft hatte (Was er auch dieses Mal getan hatte, wofür Harry sehr dankbar war) und versprach, ihm bald zu schreiben.
Dann nahm auch er Flohpulver und rief: "Zum Fuchsbau!"
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Der heutige Abend war Harrys beste Abend seit Langem. Mrs Weasley hatte zur Feier des Tages leckere Speisen aufgetischt und alle schwatzten munter. Ginny und Ron stritten sich über Quidditchmanschaften und Harry fühlte sich, als wäre er endlich zu Hause.
Schließlich meinte Mrs Weasley, dass sie zu Bett gehen sollten und scheuchte sie nach oben. Harry jedoch, behielt sie noch für kurz unten.
"Harry, mein Lieber, wenn du jemals Probleme oder so etwas hast, dann sag es uns, okay? Und wenn die Dursleys noch etwas anderes getan haben sollten, kannst du auch mit uns darüber reden, verstanden?", sie sah ihn ernst an und Harry nickte mit einem Lächeln.
"Natürlich, Mrs Weasley."
Sie lächelte ihn an und meinte dann streng: "Nun aber ab ins Bett mit dir!"
Harry stieg grinsend die Treppe hoch in den obersten Raum, von dem er wusste, dass er Ron gehörte. Doch als er dort ankam, hörte er Stimmen, die er viel zu gut kannte.
"Aber ich sag es dir doch! Er ist bestimmt auch zurück!", meinte Ginny und Harrys Augen weiteten sich. Meinte sie das, was er dachte, was sie meinte?
"Ginny, ich weiß ja auch, dass es wahrscheinlich ist, aber wir können nie sicher sein! Oder sollen wir Harry einfach fragen? Und was, wenn er es nicht ist?"
"Aber Ron! Verstehe doch! Ich bin mir so sicher! Woher hätte er sonst Neville kennen können?"
"Ja, ich weiß, dass es wahrscheinlich ist, aber Ginny-"
Harry entschied, dass das der Moment war, um die Tür aufzumachen.
Rons und Ginnys Stimmen verstummten sofort und sie sahen Harry mit geschockten Gesichtern an.
Er zog seine Augenbrauen hoch.
"Ich bin also AUCH zurück?", fragte er.
Ginny biss sich auf die Lippe und Ron starrte wütend gegen die Wand.
"Soll das heißen, dass ihr vor ein paar Monaten noch 16 oder 17 wart?" Harry beschloss den Schritt zu wagen.
Beide saßen da mit offenen Mündern.
"Also bist du auch- ich meine-", Ron wusste offenbar nicht, was er sagen wollte.
Harry nickte. "Nach der Schlacht von Hogwarts bin ich einfach so in meinem Schrank unter der Treppe aufgewacht und wusste nicht, was Sache ist."
"Wow.", hauchte Ginny.
Und plötzlich rannten beide auf Harry zu und umarmten ihn. Harry lächelte. Es war schön, seine Freunde zurück zu haben.
Plötzlich hörten sie Schritte von draußen.
Ginny wurde panisch und drehte sich um sich selbst, um zu apparieren, während Ron laut sagte: "Schau mal Harry, hier kannst du schlafen."
Als Mrs Weasley in das Zimmer kam, war Ginny nicht mehr da und Ron und Harry saßen auf ihren Betten, unschuldig zu ihr aufblickend.
4081 Wörter
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