Quidditch und Kröten
Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, hielt er die Augen zunächst geschlossen. Es war ein Traum, sagte er sich. Du hast geträumt, dass du die Weasleys in der Winkelgasse gesehen hast. Du hast geträumt, dass sie dich bei ihnen aufgenommen haben. Du hast geträumt, dass Ron und Ginny auch zurück sind.
Es war alles nur ein Traum und wenn er die Augen öffnen würde, würde er wieder in der Hütte auf dem Fels sein. Das Herz wurde ihm schwer. Der Gedanke, dass er nicht alleine zurück war, war schön gewesen.
Er hörte ein klopfen. Und das ist die Eule, die an das Fenster tippert, sagte sich Harry und ihm wurde noch elender zumute. Schließlich zwang er sich, die Augen zu öffnen.
Erschrocken riss er die Augen auf. Er war tatsächlich im Fuchsbau. Ron schlief seelenruhig neben ihm und am Fenster war Hedwig, die er für die Nacht rausgelassen hatte.
Er konnte es nicht glauben. Es war zu schön um wahr zu sein. Er war tatsächlich bei den Weasleys und das für den Rest des Monats! Ron und Ginny waren auch zurück! Harry fühlte sich plötzlich, als ob nichts besser sein könnte. Er grinste breit.
Schnell ging er zum Fenster, um Hedwig reinzulassen. Fröhlich flatterte sie ihm entgegen. Er grinste und gab ihr einen Eulenkeks. Dann drehte er sich wieder zum Raum, um Ron zu wecken.
"Ron!"
"Nur noch ein bisschen, Mum!", antwortete der.
Harry lachte und rüttelte Ron wach. Dieser schien darüber nicht gerade erfreut zu sein.
"Komm schon!", meinte Harry, "Ich krieg Hunger! Ich bin mir sicher deine Mutter hat schon Frühstück gemacht."
Dem stimmte auch Ron zu und gemeinsam gingen sie die vielen Treppen hinunter in die Küche, wo es schon nach Frühstück duftete.
"Guten Morgen ihr zwei!", begrüßte Molly Weasley Ron und Harry. "Gut geschlafen?"
Harry und Ron gähnten und nickten und setzten sich dann an den Tisch um Frühstück zu essen.
Als Harry gerade sein Rührei verspeiste, kamen Fred, George und Ginny in den Raum.
"M-Morgen, Mum. Morgen Harry und Ron.", gähnte Fred.
Die drei setzten sich auch und nach einigen Minuten war die ganze Familie am Tisch versammelt. Mr Weasley wollte von Harry unbedingt etwas über "Eklesiträt" wissen, Percy unterhielt sich stolz mit seiner Mutter über die Pflichten von Vertrauensschüler und Ginny amüsierte sich sehr über das Gespräch von Mr Weasley und Harry, in dem Harry versuchte Mr Weasley zu erklären, wie genau diese "Eklesiträt" funktionierte.
Fred und George redeten miteinander und fragten schließlich: "Hey Harry! Schon mal was von Quidditch gehört?"
"Ja!", meinte Harry und hätte sich im gleichen Moment ohrfeigen können. Sieben überraschte Blicke trafen ihn. "Äh, Ron hat mir gestern davon erzählt. Hört sich cool an. Viel besser als der Muggelsport. Da haben die nur einen Ball."
Ron versuchte so auszusehen, als sei ihm das keineswegs neu. "Äh, genau. Wir haben gestern noch darüber gesprochen."
Die Zwillinge sahen sich mit einem Grinsen an. "Wollen wir dann nachher auf der Wiese hinter'm Haus Quidditch spielen?"
Ron sah Fred und George ungläubig an. "Wir haben doch gar nicht genug Besen!"
Nun schaltet sich auch Mrs Weasley ein. "Ich glaube, wir haben sogar noch ein paar Besen hier liegen. Einer könnte von Charlie sein und ich denke der andere der von Bill."
Nun grinsten auch Harry und Ron mit. Da fiel Harry plötzlich etwas ein.
"Aber was ist mit Ginny? Spielt die nicht mit?", fragte er.
"Ginny?", verblüfft sahen die Zwillinge Harry an.
"Ja!", sagte Harry. "Im Quidditch sind die Manschaften doch gemischt! Jungen und Mädchen. Wieso spielt sie nicht mit?"
"Aber", meinte Fred unsicher, "Ginny will doch gar nicht mitspielen, oder?"
Ein beleidigtes Schnauben war zu hören und dann sagte Ginny: "Hab ich das jemals gesagt? Nein! Ihr seid nur davon ausgegangen! Natürlich will ich mitspielen!"
Alle am Tisch außer Ron und Harry sahen sie überrascht an.
"Um 11 Uhr draußen auf der Wiese."
und sie rauschte davon.
Harry grinste. Das war Ginny. Die Ginny, die sich nicht so einfach etwas gefallen ließ. Das war die Ginny, die er liebte. Doch wusste sie, dass er es immer noch tat?
Um elf Uhr fanden sich die fünf auf der großen Wiese hinter dem Fuchsbau ein. Sie hatten die Besen bereits aus dem Schuppen geholt und Fred versuchte gerade Harry beizubringen, wie man flog. Harry wusste das natürlich schon, tat aber so, als ob es ihn brennend interessieren würde, was Fred erzählte.
Schließlich meinte Fred, Harry habe nun wohl genug Theorie gehabt und solle jetzt in die Praxis übergehen.
"Ich zähle von drei runter. Dann gehen wir alle in die Luft, okay? Drei, zwei, eins, go!"
Harry stieß sich hart vom Boden ab. In seinen Ohren rauschte es. Wind peitschte ihm entgegen. es tat so gut wieder in der Luft zu sein.
Als er zu den anderen blickte, sahen ihn Fred und George beeindruckt an.
"Sicher, dass du nicht schon einmal geflogen bist, Harry?", fragten sie im Chor.
Harry schüttelte den Kopf.
Also legten sie los. Sie spielten eine Varition, da sie natürlich zu wenig Spieler hatten und auch den Schnatz nicht benutzen wollte, damit er nicht wegflog. Sie spielten mit einem Torwart (Ron), auf den sie in Zweierteams versuchten zu schießen. Wer am Ende die meisten Tore hatte, gewonn.
Zu Fred und Georges großer Verwunderung, war Ron ein ziemlich guter Torwart und Ginny eine wirklich gute Torschützin. Am Ende stand es drei zu eins für Ginny und Harrys Team, was vor allem an Ginny lag, die wirklich gut war.
Fred und George versprachen ihnen, dass es noch eine Revenge geben würde und zwar am nächsten Tag. Dort würde ihr Team dann gewinnen.
"Das werden wir ja sehen", lachte Ginny und sie machten sich auf den Weg nach Hause.
•••
In den nächsten Tagen machten sie eigentlich immer dasselbe. Quidditch spielen, rumalbern und den Zwillingen zuhören, wie sie von ihren Streichen erzählen. Und natürlich Mrs Weasleys leckeres Essen genießen, welches Welten besser war als das von Tante Petunia.
Mrs Weasley hatte Harry gebeten, sie Molly zu nennen, aber da Harry seit nun fast 7 Jahren daran gewöhnt war, sie Mrs Weasley zu nennen, fiel es ihm schwer.
Aber an manchen Abenden, saße Harry mit Ron und Ginny in Ginnys Zimmer, um zu beraten, was sie nun tuen sollten.
"Ich denke, wir sollten erst einmal abwarten, bis wir nach Hogwarts kommen und dann überlegen, was wir wegen Pettigrew und dem Stein machen.", erklärte Harry nachdenklich den beiden.
Ginny runzelte die Stirn. "Und dann? Dann entscheidet ihr selbst, weil ich nun mal dieses Jahr noch nicht nach Hogwarts komme. Ich möchte selbst entscheiden und darauf achten, dass ihr keine Dummheit macht! Wer weiß, ob Hermine zurück ist oder nicht und wenn sie es nicht ist, dann seid ihr auf euch alleine gestellt. wir sollten JETZT darüber nachdenken, verstanden?"
Die beiden Jungen schluckten und nickten.
"Gut.", griff Ron das Gespräch wieder auf, "Was machen wir denn jetzt aber wegen Pettigrew? Seit Percy nach unserem Besuch in der Winkelgasse eine Eule hat, habe ich ihn jetzt am Hals. Wir müssen vorsichtig um ihn herum sein, und nichts wichtiges in seiner Nähe erwähnen. Aber wie sollen wir Sirius Unschuld beweisen? Wie sollen wir erklären, dass wir denken, er sei ein Animagus?"
"Wie wäre es, wenn wir warten, bis wir in Hogwarts sind. Dort ist eine Bibliothek. Sagen wir mal, ich wollte so viel wie möglich über meine Eltern herausfinden und habe nachher herausgefunden, dass er mit Remus Lupin, Sirius Black und Peter Pettigrew befreundet war. Ich habe dann irgendwie auch herausgefunden, dass sie sich früher mit den Spitznamen "Moony, Wormtail, Padfoot und Prongs" angesprochen haben. Dann gehen wir also zu Dumbledore und erklären ihm, dass wir daraus geschlossen haben, dass Krätze Pettigrew in Animagus Form ist, weil er seit 10 Jahren in eurem Besitz ist - genaus so lange ist Pettigrew "tot" - und, weil ihm eine Vorderpfote fehlt und Pettigrew auch ein Finger hinterlassen hat. Dann sagen wir noch, dass er bei Voldemorts Namen zusammenzuckt, was er ja sowieso tut, und Voila, da haben wir unsere Erklärung."
Ginny sah Harry überrascht an. "Aber... das ist schon ein wenig weit hergeholt, oder?"
Harry seufzte. "Ja, aber hast du eine bessere Idee?"
Keiner sagte etwas.
"Gut.", meinte Ron schließlich. "Dann sagen wir das."
Es war wieder kurz still, und dann meinte Ginny:
"Aber was ist mit Dumbledore? Er kann Gedanken lesen, oder?"
"Laut Snape ist Legilimentik nicht direkt Gedanken lesen, aber- Ja, er kann es. Und das ist ein Problem. Ich weiß ja, dass Dumbledore nichts böses im Sinn hat, aber bei ihm weiß man nie. Er hat immer seine eigenen Pläne und da ist es sicherer, wenn wir ihm nicht erzählen, dass wir sozusagen aus der Zukunft sind. Aber wenn er Legilimentik benutzt, könnte er das selbst herausfinden."
"Aber Harry, man kann doch mit Okklumentik gegen Ligilimentik ankommen.", Ron sah Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ja schon", räumte Harry ein. "Aber ich bin richtig schlecht in Okklumentik. Snape konnte es mir nie richtig beibringen. Wir könnten... natürlich versuchen es über den Rest der Ferien zu verbessern."
"Okay...", Ginny schien nachzudenken. "Aber jetzt kommt das größte Problem: Voldemort. Es ist doch richtig, dass er dieses Jahr versucht, an den Stein zu kommen, oder? Das müsst ihr verhindern!"
"Genau. Und da sind auch noch die Horkruxe."
"Die was?", fragte Ginny überrascht.
"Das sind- Gegenstände, in die Voldemort Stücke seiner Seele getan hat um unsterblich zu sein. Das letzte Mal mussten wir sie alle zerstören, um Voldemort zu töten, deswegen weiß ich, wo sie sind und was sie sind. Ich schlage vor, dass wir uns auf jeden Fall darauf konzentrieren, sie zu zerstören, und zwar so viele wie möglich, bis Voldemort zurück ist."
"Warte-", meinte Ron plötzlich erschrocken, "Voldemort brauchte Pettigrew um wieder aufzuerstehen. Und wenn er nicht wieder aufersteht, wird er nie ganz tot sein. Wir müssen ihm entweder Pettigrew oder einen anderen Diener schicken, um ihn zu besiegen."
Sie sahen sich an.
"Aber wenn wir Pettigrew anschwärzen..."
"Dann ist es ihm nicht möglich zu- warte"
"Was?", Ron und Ginny sahen Harry abwartend an.
"Es- Er ist auch ein Animagus. Er könnte theoretisch entkommen. Aber auch zum falschen Zeitpunkt. Also müssen wir dafür sorgen, dass er zunächst nicht entkommen kann und ihm dann nachher helfen zu entkommen..."
"Oder wir helfen einem anderen Todesser, der noch frei rumläuft, Voldemort zu finden. Mit einer anonymen Botschaft oder so."
Ginny hat recht, dachte Harry. So wäre es am einfachsten.
"Du hast recht.", meinten Harry und Ron, sahen sich an und brachen dann in Gelächter aus, weil sie etwas gleichzeitig gesagt hatten.
Plötzlich weiteten sich Ginnys Augen. "Mum!", zischte sie und Harry und Ron apparierten schnell weg.
Als Mrs Weasley in den Raum kam, aus dem sie Gelächter gehört hatte, lag ihre Tochter schlaftrunken im Bett und fragte sie: "Was'n los Mum?"
Mrs Weasley schüttelte nur den Kopf. Das hatte sie sich wahrscheinlich nur eingebildet. Wieso sollte auch jemand spätabends im Raum ihrer Tochter lachen?
•••
In den nächsten Tagen und Wochen übten sie Okklumentik und spielten Quidditch. Harry, Ron und Ginny wurden besser und besser in Okklumentik, obwohl Harry bezweifelte, dass es ausreichen würde, um Albus Dumbledore aus ihren Gedanken zu vertreiben.
Schließlich kam der 31. August. Mrs Weasley trieb alle dazu, endlich zu packen, die Zwillinge machten Unsinn, Percy faselte etwas über seinen Vertrauensschülerposten und Harry war zu nervös um auch nur ein Wort zu sagen.
Morgen würden sie nach Hogwarts gehen.
Er würde Ginny hier alleine lassen, dazu verdammt, das ganze Jahr mit ihren Eltern alleine zu verbringen.
Und er würde Dumbledore aus seinen Gedanken fernzuhalten versuchen.
Das war viel.
Als er schließlich seine Sachen zusammengepackt hatte, verließ er Rons Zimmer. Ron, der immer noch versuchte, seine Sachen so in den Koffer zu packen, dass er nicht platzte ("Könnte ich doch jetzt nur einen Zauber benutzen!") blieb.
Er ging die Treppen hinunter bis er an Ginnys Zimmertür angelangt war.
Er klopfte.
Ginny machte die Tür auf, ihre Haare eine Meer von rot, welches von ihrem Kopf abstand. Sie schien ein wenig gestresst zu sein.
"Harry! Hör mal, kannst du mir mal helfen, ich versuche gerade ein Holy Head Harpies Poster aufzuhängen, aber ich bin zu klein!"
Harry lachte. "Natürlich."
Er ging in ihr Zimmer, und auch wenn er nur ein wenig größer als Ginny war, schafften sie es zusammen.
"Es ist so scheiße, dass wir keine Magie benutzen dürfen!", beschwerte sich Ginny. "Ihr habt es gut. Ihr fahrt wenigstens dieses Jahr nach Hogwarts und dürft ein wenig Magie benutzen. Aber ich, ich habe noch nicht einmal einen Zauberstab!"
Harry legte beruhigend einen Arm um sie und belegte den Raum mit dem Muffliato, damit niemand hören konnte, worüber sie sprachen.
"Ja, ich weiß.", meinte er. "Aber was wir machen müssen ist auch kein Zuckerschlecken."
Sie lachte. "ich weiß, ich weiß. Vielleicht kann ich Mum und Dad irgendwie dazu überreden, dieses Jahr nicht zu Charlie nach Weihnachten zu fahren, sondern hier zu bleiben, damit wir alle zusammen feiern können."
"Gelungener Themenwechsel, Ginevra."
"Nichtgelungene Benutzung meines Namens, du Idiot!", meinte Ginny lachend.
Und dann tat sie etwas, was Harry nicht erwartet hätte. Sie küsste ihn. Mitten auf den Mund.
Bevor er realisieren konnte, was geschehen war, war der Kuss auch schon vorbei und Ginny grinste ihn an.
"Nun gut, Lord Potter, die Lady Ginevra möchte alleine sein. Tschüss."
Lachend stolperte Harry aus ihrem Zimmer heraus und die Treppen hoch, um einem verzweifelten Ron zu helfen.
•••
Am nächsten Tag standen die Weasleys und Harry an der Absperrung zwischen Gleis 9 und Gleis 10, bereit das Gleis 9 3/4 zu betreten.
"So, Harry.", meinte Mrs Weasley und strich sich etwas gehetzt eine Strähne roten Haares aus der Stirn, "Um auf das Gleis zu kommen, musst du einfach schnurstracks auf die Absperrung hier zulaufen. Halt nicht an und habe keine Angst, du könntest dagegen knallen, das ist sehr wichtig. Wenn du nervös bist, dann renn lieber ein bisschen. Nun, ich würde sagen, zuerst geht Percy."
Der gehorchte und rannte mit seinem Wagen los in Richtung Absperrung und verschwand. Fred und George folgten und schließlich war Harry dran. Er rannte los, auf die Absperrung zu, und fand sich schließlich auf Gleis 9 3/4 wieder.
Der bekannte Anblick schmerzte und machte ihn glücklich zugleich. Ein wenig weiter vor ihm waren Fred und George.
"Alles klar Harry?", fragten sie unisono und Harry nickte.
Schließlich kamen auch Ron, Ginny und Mrs Weasley (Mr Weasley musste heute zur Arbeit).
Mrs Weasley schloss alle ihre Kinder (darunter auch Harry) in die Arme, gab ihnen eine "Futterration" mit und sagte, wie sehr sie sie doch vermissen würde. Ginny umarmte auch alle und Harry flüsterte sie zu: "mach nichts dummes! Schreib mir! Und ich werde versuchen, den Plan umzusetzen."
Harry nickte nur leicht und dann hievten sie ihre Koffer in den Zug. Ein Pfiff gellte und sie stiegen schnell in den Zug ein. Sie lehnten sich aus dem Fenster, um Mrs Weasley und Ginny zu winken.
Mit einem Ruck fuhr der Zug an. Mrs Weasley und Ginny rannten mit, bis der Zug zu schnell wurde, dann blieben sie stehen und winkten.
Als Ginny und Mrs Weasley schließlich außer Sichtweite gerieten, wandten sich Fred und George an Harry und Ron.
"Hört mal, wir gehen weiter in die Mitte, Lee suchen."
"Macht nur.", meinten Harry und Ron und die Zwillinge verschwanden.
Harry sah Ron an. "Nun.", meinte dieser. "Ich denke, wir sollten uns ein Abteil suchen."
Am Ende des Zugs fanden sie eins, wuchteten ihre Koffer in die Ecke des Abteils und setzten sich hin.
Sie unterhielten sich über Quidditch, was Ginny wohl gerade so machte, doch sie konnten nichts wirklich wichtiges besprechen, schließlich war Krätze ja bei ihnen.
Schließlich kam der Honigtopfexpress, auch bekannt als der Süßigkeitenwagen. Harry kaufte sich von allem etwas und teilte es, wie letztes mal, mit Ron.
Ron hatte das zuerst nicht annehmen wollen, hatte dann aber schließlich geseufzt und nichts mehr gesagt.
Sie aßen die verschiedensten Bertie Bott's Bohnen (Ron hatte eine, die nach Dreck schmeckte und Harry erwischte sogar eine mit Ohrenschmalzgeschmack), packten Schokofrösche aus und lasen sich gegenseitig die Karten vor, um sich die Zeit zu vertreiben.
Und schließlich kam Hermine in ihr Abteil.
"Habt ihr zufällig eine Kröte gesehen? Neville Longbottom hat seine verloren.", meinte sie.
Harry und Ron schauten sich an. "Ne.", sagten beide.
"Aber es gibt bestimmt einenn Zauber, um sie zu finden.", meinte Harry dann vorsichtig. "Du... kannst ja ein paar ältere Schüler fragen, vielleicht kennen die ja welche."
Hermine seufzte.
"Nein, keiner hat auch nur irgendetwas gesagt. Dabei ist der Acciozauber viertes Schuljahr, da sollte den doch fast die Hälfte kennen!"
Harry und Ron sahen sich mit hochgezogenen Augebrauen an. Woher wusste Hermine das?
Hermine klappte sich schnell die Hand vor den Mund und schien erschrocken zu sein.
"Habe ich- äh... gelesen. Ich, äh... ich bin übrigens Hermine Granger. Und wer seid ihr?"
"Ron Weasley."
"Harry Potter."
Hermine sah nicht aus, als würde sie dies überraschen.
"Gut, äh- ich gehe wohl besser jetzt Nevilles Kröte suchen.", meinte sie und wollte schon gehen.
"Warte!", meinte Ron plötzlich. Hermine drehte sich verwundert um. "Wir könnten helfen. Du weißt schon... 6 Augen sehen mehr als zwei."
Hermine nickte und Harry und Ron folgten ihr. Plötzlich meinte Hermine: "Ah! Das könnte Trevor sein. Danke für die Hilfe, Jungs, aber ich glaube ich brauche sie nicht mehr."
In ihrer Hand war Trevor und quakte ängstlich. Harry fand, dass es schon ein merkwürdiger Zufall war, dass Trevor gerade jetzt aufgetaucht war. Doch er wollte nicht voreilig urteilen.
Hermine wollte gerade gehen und Trevor Neville überbringen, Als Neville angerast kam.
"Hermine, du glaubst nicht, was passiert ist! Wir hatten Trevor gerade gefunden, da ist er weggeflogen!"
Harry musste ein Lachen unterdrücken. Das war schon eine seltsame Vorstellung.
"Ah, Äh, Neville, hier ist Trevor. Das mit dem weggeflogen, kann ein Schüler gewesen sein, der sich einen Spaß erlaubt hat, keine Sorge, ich glaube kaum, dass deine Kröte fliegen kann."
"Okay.", meinte Neville, sichtlich erleichtert. Hermine und Neville wollten offenbar gerade weggehen, als Harry eingriff.
"Hey!", rief er, "Ihr könnt gerne bei uns im Abteil sitzen! Wir sind nur zu zweit!"
Neville schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, aber Hannah Abbott sitzt noch in unserem Abteil und passt auf, dass niemand anderes da rein geht."
Hermine schaute zwischen Harry und Ron und Neville hin und her. "Neville... Wäre es okay, wenn ich mich mit denen in ein Abteil setzen würde?"
Neville zuckte nur mit den Schultern und nickte, woraufhin Hermine hinter Harry und Ron her in ihr Abteil ging.
"Ist es nicht ein wenig komisch.", fing Harry an, "Dass Nevilles Kröte wegfliegt und plötzlich bei uns ist? Als ob jemand von uns das emacht hat."
Er schaute Ron an, doch der schüttelte den Kopf. "Also ich war's nicht, Harry."
Harry zuckte einfach mit den Schultern. Er wusste, dass es vermutlich Hermine gewesen war, doch er wollte sich noch nicht festlegen.
Harry drehte sich dann zu Hermine und fragte sie: "Nun... freust du dich schon auf Hogwarts?"
Diese nickte. "Ja, ich bin muggelstämmig und kenne diese ganze Magie noch gar nicht... Abe rich habe gehört, dass es Anfeindungen gegen muggelstämmige gibt, also..."
Ron schüttelte den Kopf. "Diese Leute, die das machen sind einfach nur total bescheuert."
"Ja.", setzte Harry hinzu. "Was kann man denn dafür, wie man geboren wird? Meine Mutter war auch muggelstämmig und ihre Schwester - meine Tante - ist schrecklich. Aber sie war es nicht. Deine Familie oder deine Abstammung definiert dich nicht."
Hermine nickte wissend. "Wo... bist du denn aufgewachsen, Harry, wenn deine Eltern tot sind?"
"Bei Muggeln.", meinte Harry. "Aber den letzten Monat habe ich bei den Weasleys verbracht, weil meine Verwandten mich nicht gut behandeln."
"Ah.", meinte Hermine. "Wirst du- dann für immer in den Sommerferien bei den Weasleys sein?"
Ron und Harry wechselten einen Blick. "Das wird wahrscheinlich nicht möglich sein...", meinte Harry wieder.
"Warum?", fragte Hermine plötzlich scharf.
Harry biss sich auf dei Zunge. das hätte er nicht sagen dürfen.
"Meine Mutter... Sie starb um mich zu retten. Damit hat sie einen Schutzzauber auf mich gelegt und der kann nur aufrecht erhalten werden, wenn ich bei Blutsverwandten bin. Und zwar von der Seite meiner Mutter."
Hermines Augen weiteten sich und sie kreischte: "Ich wusste es!"
Harry und Ron starrten sie an. Was wusste sie?
"Ihr seid auch zurück, oder?", fragte sie leise.
"Wenn du mit zurück meints, dass wir vor ungefähr einem halben Jahr vor dem zerstörten Hogwarts gestanden haben...."
"Ja!", meinte Hermine. "Oh mein Gott, zum Glück seid ihr auch zurück. Es wäre schrecklich gewesen, wenn ich es alleine tuhen müsste. Voldemort zu besiegen, meine ich."
"Ja.", meinte Harry und konnte nicht anders, als breit grinsen. Hermine zog Ron und Harry in die Arme und lachte kurz auf.
"Ihr habt recht, das war schon ein bisschen komisch, die Sache mit Nevilles Kröte. Ich wollte halt an eurem Abteil vorbeikommen, damit es ähnlich wie letztes Mal ist und ich nicht zu viel verändere, damit unsere Freundschaft sich nicht zerstört. Und danach wollte ich Trevor aufrufen. Nun ja, das ist wohl ein bisschen schief gegangen." sie lachte kurz auf.
"Ja.", meinte Ron. "Ginny ist übrigens auch zurück. Aber so weit wir wissen niemand anderes."
"Warte-", meinte Harry plötzlich und wurde panisch. Sie hatten ganz vergessen, dass Pettigrew im Raum war. Er sah sich zu Ron um, der auch die Augen aufgerissen hatte.
"Keine Sorge.", lachte Hermine, "Als ich Krätzes Käfig gesehen habe, habe ich einen ungesagten Muffliato gezaubert, damit niemand uns hören kann. Weder Krätze, noch die Leute draußen."
"Hermine, du bist unsere Rettung!", seufzten Harry und Ron gleichzeitig. Sie lächelte, wurde dann aber direkt wieder ernst.
"Nun, was habt ihr euch überlegt, händigen wir Pettigrew aus, was wird aus dem Stein? Ich habe mir mittlerweile ein paar Gedanken gemacht, aber ich will auch eure Ideen hören."
Also erzählte sie ihr von dem Plan, den sie an jenem Abend gemacht hatten. Hermine erzählte ihnen, dass auch sie versucht hatte, sich selbst Okklumentik beizubringen, damit sie nicht Legilimentoren ausgeliefert waren. Wieder einmal war Harry dankbar für Hermines Scharfsinn.
Sie redeten noch, bis es Abend wurde über alles mögliche, was in dem halben Jahr geschehen war und wie sie sich im Unterricht verhalten sollten.
Dann ging Hermine aus dem Abteil und Harry und Ron zogen sich ihre Hogwartsumhänge an. Schließlich kamen sie am Bahnhof Hogsmeade an und stiegen aus.
Dort begrüßte Hagrid alle Erstklässler und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Mit den Booten fuhren sie über den See, bis sie Hogwarts sahen.
Als Harry das prächtige Schloss sah, hatte er das Gefühl, endlich wieder zu Hause zu sein. Sie glitten weiter mit den Booten über den See. Als sie am anderen Ufer angekommen waren, stiegen sie aus den Booten aus und stiefelten hinter Hagrids Lampe einen Felsgang empor. Sie gingen eine lange Steintreppe hoch und versammelten sich vor dem EIchentor des Schlosses.
Und dann klopfte Hagrid dreimal gegen das Schlosstor.
3785 Wörter
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