Einundzwanzig
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Snow." Monica schlurfte nachdenklich an ihrem Kaffee. Snow hatte ihr von Lucindas Einladung erzählt.
Sie legte ihrer neuen Adoptivmutter eine Hand auf den Arm. "Ich kann deine Bedenken verstehen. Und ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du dir solche Sorgen um mich machst. Aber in zwei Tagen werde ich siebzehn und ich hab mir vorgenommen, mich mehr wie eine Erwachsene zu verhalten. Und ich glaube eine Erwachsene würde versuchen diese Sache zu klären."
Monica lächelte. Ihr Augen glitzerten feucht. "Ich bin so stolz auf dich, Snow. Versprich mir einfach, dass du vorsichtig bist."
Sie drückte ihre Hand. "Ich verspreche es."
Am nächsten Abend machte sich Snow für das Treffen fertig. Aus irgendeinem Grund putzte sie sich besonders heraus. Sie wollte sich nicht so aufdackeln wie Lucinda, aber zumindest professionell und erwachsen wollte sie aussehen.
Also zog sie einen schwarzen Pullover und einen karierten Faltenrock an. Pünktlich stieg sie in die U-Bahn und Richtung Hafen. Es kam ihr wie eine schlechte Ironie vor. Logan hatte sie zuletzt hier gesehen, aber natürlich sah sie an diesem Abend nicht mehr.
Wieso auch? Er hatte sich verabschieden wollen. Er war weg. Und das vielleicht für immer.
Sie schüttelte ihre Gedanken an Logan ab und suchte nach dem Café. Ein kleines Gebäude, dass eigentlich ganz nett aussah. Also überhaupt nicht etwas, dass zu einer bösen Königin passte.
Diese erwartete sie bereits vor dem Café. Sie trug einen alles andere als unauffälligen Pelzmantel und die Sonnenbrille vom letzten Mal, obwohl es dunkel war.
"Hallo.", sagte Snow tonlos. Lucinda nahm die Brille ab und grinste verschlagen. "Hallo, Schätzchen. Wollen wir reingehen? Ich hätte Lust auf einen Kamillentee und eine Kirschtorte." Snow nickte nur als Antwort und folgte ihr hinein.
Sie selbst bestellte sich einen Kaffee und einen Schokokuchen. "Also worüber wolltest du reden, Lucinda?" Diese warf elegant ihr Haar zurück und setzte ihr strahlendes Diva-Lächeln auf. "Es geht um das Theater in dem du arbeitest. Seit du dort auftretest, haben sie deutlich mehr Publikum."
Snows Wangen färbten sich rot vor Verlegenheit. "Kann sein. Worauf willst du hinaus?" Lucindas Lächeln erstarb. "Weißt du woher dieses Publikum kommt?" Eher Snow auch nur den Kopf schütteln konnte, sprang Lucinda von ihrem Stuhl auf. "Es ist unser Publikum! Mein Publikum!"
Zwölf Jahre lang hatte sich Snow die Schikane dieser Frau gefallen lassen. Jetzt war Schluss.
Sie fuhr ebenfalls hoch. "Es ist nicht dein Publikum, Lucinda! Die Leute können selbst entscheiden! Jeder hat eine eigene Wahl! Bei allem! Du hast mir keine Wahl gelassen, als du mich auf die Straße gesetzt hast, aber es war das Beste, was mir je passiert ist! Jetzt muss ich zumindest nicht mehr die Putzfrau für eine böse Königin spielen!"
Eigentlich wollte sie wütend aus dem Café stürmen. Aber schon nach den ersten Schritten vor der Tür wurde ich plötzlich schwindelig und sie kippte um.
Sie hörte nur noch das Klappern von Absätzen und Lucindas Stimme.
"Ich lass mir von dir nicht die Show stehlen, du undankbare Göre!"
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