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Dreizehn

Monica lebte mit sechs weiteren Kindern, die übrigens alle Jungs waren, in einem kleinen Häuschen. Die Einrichtung war wie Monica freundlich. Snow fragte sich, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie in so einem Zuhause groß geworden wäre.

Die Jungs waren ungefähr in Elias Alter und stellten sich als Finn, Zack, Josh, Sebastian, Liam und Ronny vor. Sie schliefen zu viert und zu dritt in zwei großen Kinderzimmern. Snow bekam ein eigenes.

Überwältigt stellte sie ihren Rucksack und ihren Gitarrenkoffer ab. Alles war so anders, als in ihrer Dachkammer. Das Bett war stabil und sah nicht aus, als würde es bei einem Windhauch zusammenbrechen. Der Kleiderschrank besaß Fächer und eine Stange zum Aufhängen von Kleidern und Mänteln. Der Schreibtisch wackelte kein bisschen und das Beste war ein großes Fenster, von dem sie aus bis nach Manhattan hinübersehen konnte.

"Gefällt es dir?", fragte Monica lächelnd. "Absolut!", rief Snow ehrlich begeistert. "Ich werde dir so gut im Haushalt helfen, wie ich kann!" Monica lachte und setzte sich mit ihr aufs Bett. "Du musst mir nicht helfen, Schätzchen. Mir wäre es lieber, du überlegst dir, was du machen möchtest. Wieder zur Schule gehen, arbeiten... Du hast doch sicher Wünsche für die Zukunft."

"Schon, aber niemand wollte mich einstellen." Monica zwinkerte. "Ich hab viele gute Verbindungen. Also sag mal. Was schwebt dir so vor?" Und zum ersten Mal seit Ewigkeiten machte sich Snow Gedanken darüber, was sie wirklich wollte.

Sie dachte an die Monate, in denen sie in dem Theater gekellnert hatte, obwohl sie so viel lieber selbst auf der Bühne gestanden hätte.

"Ich singe oft und würde mich gerne als Schauspielerin versuchen.", sagte sie geradeheraus. Monica lächelte. "So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Nachdem ich dich gestern singen gehört hatte, hab ich einen alten Freund angerufen, der ein kleines Theater besitzt. Bei einem Musical fällt im März eine Nebendarstellerin aus und er sucht einen Ersatz."

"Hatte sie keine Zweitbesetzung?" "Doch, aber wurde schwanger. Also, was sagst du? Sollen wir heute Nachmittag zu einem Casting vorbeischauen?"

Snow konnte ihr Glück kaum fassen.

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