Schneemann

Es rinnt in mir ein leiser Schmerz,

bestehend aus Wärme in mein Herz.

Und trifft den bittersüßen, schwarzen Punkt

Aus Leid und Freude der Erinnerung.

Vor meinem Auge wachsen innerlich,

Berge hoch und Täler, schmerzlich.

Durch die ein jeder geht im Leben.

Es wird selten Ausnahmen geben.

Freud und Leid, beid' wie brennend Feuer,

rauben wild und boshaft Lebenskraft, teuer.

Von den zu salzig blauen Meereswogen,

ward ich geliebt, doch auch betrogen.

Ach, schaut, wie einst ein lächelnd Kind,

sich ein Schneemann baut geschwind.

Der geht mit Lächeln trotz der krummen Möhrennase,

und Zylinder in die Schmelzensphase.

Dieser Schneemann, sicherlich,

werden irgendwann sein Du und ich.

Auf dass trotz Armen „nur" aus Holz

wir vergehen werden stolz.

So steht am Schlusse des Gedicht':

Ohne Schatten gibt's kein Licht.

Und freundlich ist des Schneemann's Ende.

Denn es heißt Jahreszeitenwende.

© 2019 Johannis Röhrs