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42 - Willow

Haselpfote warf noch einen letzten Blick zurück auf die rotgolden überzogenen Felder, dann folgte sie ihren Reisegefährten in die Stadt. Als sie kurz vor dem Donnerweg an einem Garten vorbeikamen, hob Federpfote plötzlich den Kopf und flehmte.

Haselpfote begriff nicht, wieso sie der Gestank der Monster nicht anwiderte, aber was die Heilerschülerin sagte, war durchaus ein Grund zur Freude: "Hier gibt es Brennesseln." Die gelbbraune Kätzin wusste sehr gut, dass besagte Pflanze nicht nur auf Wunden gehörte, sondern sogar ihre Entzündung zu verhindern wusste.

Sie begann, in den wilden Pflanzen zu ihrer Rechten zu suchen, aber das, was sie fand, war nicht die spitzblättrige Pflanze, sondern ein hellorangener Kater mit dunklen Mustern und sie aus fahlgelben Augen anblickte. "Was macht ihr hier?"

Haselpfote machte einen Satz zurück und landete mitten auf dem Donnerweg. Schnell hüpfte sie herunter und gesellte sich wieder zu Wieselpfote und Krähenpfote, die den Fremden mistrauisch anstarrten.

"Wer bist du?" wollte Wieselpfote wissen.

"Das frage ich euch." entgegnete der Kater und begann unbekümmert, einen Grashalm zu zerkauen. "Immerhin seid ihr in fremdem Revier, so gehört ihr doch weder zu den Ostpfoten noch zu den Westpfoten. Ich bin Caramel."

Blitzschnell ordnete Haselpfote den Namen zu. "Von den Dorfpfoten?"

Der Kater sah überrascht auf. "Ach, ihr kennt sie? Das ist gut." Er stakste durch die Pflanzen und trat neben sie auf den Donnerweg. Als Haselpfote ihn musterte, bemerkte sie eine deutliche Ähnlichkeit zu Chilli. "Ich bin übrigens Haselpfote, und das sind Wieselpfote, Krähenpfote und Federpfote, meine Reisegefährten. Wir sind Clankatzen aus dem Wald." stellte sie sich kurz vor. Der feindsehlige Blick von Federpfote blieb aus.

"Was macht ihr hier?" wiederholte Caramel abgelenkt, während er witterte, sich abwandte und in das Gebüsch rief: "Brandmaus, wo bleibst du?"

"Wir suchen jemanden, der uns den Weg über den Fluss zeigen kann." antwortete Wieselpfote kurz, dann raschelte es und eine braune Katze mit einem schwarzen Streifen von der Nase bis zur Schweifspitze gesellte sich zu ihnen. Sie hatte ein Bündel Brennesseln im Maul und ließ sie zu Füßen der Katzen fallen. "Hier, ich habe gehört, ihr braucht das."

"Woher?" fragte Wieselpfote überrascht. Die Katze - Haselpfote fand einfach nicht heraus, ob es ein Kater oder eine Kätzin war - zuckte amüsiert mit dem Ohr. "Ich kann sehr gut hören, und ihr wart auch nicht gerade leise. Wenn ihr die Streuner trefft, solltet ihr euch mehr in Acht nehmen."

"Könnt ihr uns denn den Weg zum Fluss zeigen?" fragte Krähenpfote, während Federpfote konzentriert aus den Blättern eine Kräuterpackung anfertigte, um sich von Haselpfote die Wunden behandeln zu lassen. Diese kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, und als sie nach sorgfältig getaner Arbeit zurücktrat, glühte sie vor Stolz unter dem anerkennenden Blick der älteren Schülerin.

"Nein, leider nicht. Wir wurden von Kleinstein geschickt, um die Streuner zu beobachten und herauszufinden, wo was hier oben ist, bisher haben wir aber nur einen jungen Kater kennengelernt, der bei den Zweibeinern herumspaziert und glaubt, jedes Auto - Monster sagt ihr, glaube ich - würde für ihn anhalten." berichtete Caramel spöttisch. 

"Er heißt Incautus, das ist lateinisch für unvorsichtig. Vielleicht kann er euch weiterhelfen?" schlug Brandmaus vor.

"Mal sehen." antwortete Federpfote höflich, aber nicht gerade überzeugt. 

Caramel und Brandmaus verabschiedeten sich mit einem Schweifschnippen und verschwanden dann wieder im Gesträuch.

"Seid ihr fertig?" fragte Wieselpfote ziemlich missmutig, und als Haselpfote ihm folgte, wusste sie auch, wieso. Selbst Krähenpfote wirkte abwesend, sie dachten wohl alle an die Clans, die jetzt gerade ihre vertraute Heimat verließen, ihre Pfoten auf unbekannten Boden setzten und den Spuren von vier Schülern folgten, deren vages Ziel noch im Nebel der Zukunft verborgen lag. Die Verantwortung lastete schwerer denn je auf ihren Schultern.

Das Gewitter hatte sich verzogen, wann, wusste Haselpfote nicht, aber der graue Himmel kündete noch immer von Regen. Tatsächlich strich bald dünner Nebel um ihre Beine, während feiner Sprühregen ihr Fell benetzte. Haselpfote begann, auf und ab zu springen, um ihre klammen Glieder zu wärmen, während die Katzen am Donnerwegrand entlangschlichen.

"Hey, wohin des Weges?" rief jemand irgendwo zu ihrer Linken plötzlich, und Haselpfote musste zweimal hinschauen, dann erkannte sie, wer gesprochen hatte. Eine wohlbekannte, langfellige Kätzin lag zusammengerollt auf dem Fensterbrett eines Zweibeinernestes und verfolgte sie mit müden Augen.

"Chantal?" fragte Wieselpfote überrascht. "Wie bist du denn hierhergekommen?"

Chantal gähnte. "Meine Zweibeiner haben mich hierhergebracht. Wenn ihr übrigens Hilfe sucht, solltet ihr nach Osten gehen, dort sind die Ruinen und die ganzen Katzen."

"Ach, danke." schnurrte Wieselpfote.

"Nicht zu danken." Chantals Augen verschwanden wieder hinter ihrem buschigem Schweif.

"Ihr habt es gehört." fasste Wieselpfote wenig später zusammen. "Wir gehen nach Osten, bis wir jemanden treffen."


Etwas, das schon bald geschehen sollte. Je weiter sie liefen, desto brüchiger wurde der Donnerweg, und die Zweibeinernester in ihrem Rücken verfielen, leer wie das Lager der Clans. Haselpfote, Meisterin des Verdrängens, schüttelte den Gedanken ab.

"Hampel nicht so herum!" knurrte Federpfote gereizt. Fortan achtete Haselpfote genau darauf, wohin sie ihre Pfoten setzte, was dazu führte, dass sie in Federpfote hineinkrachte, als diese plötzlich stehenblieb.

Inzwischen war ihr Fell aufgestellt vor klammer Kälte. Es roch stark nach streunenden Katzen - sie mussten eine Grenze erreicht haben.

"Seht ihr jemanden?" fragte Krähenpfote scheu. Wieselpfote verneinte. "Los, weiter. Irgendwo müssen hier ja Katzen sein!"

Er wurde nicht enttäuscht.

Bald hörten sie Stimmen - Katzenjaulen, unverkennbar. Zu Haselpfotes Entsetzen hielt Wieselpfote genau darauf zu, bis sie auf einem überwucherten Platz standen. Nicht viele Katzenlängen vor ihnen tobte ein Kampf, der erste, den Haselpfote jemals zu Geicht bekommen hatte.

Während fauchende, kreischende Katzen sich gegenseitig von den Pfoten fegten und über das Pflaster rollten, umkreisten sich in ihrer Mitte zwei dunkle Katzen; ein pechschwarzer, einäugiger Kater und eine rauchschwarze Kätzin. Beide strahlten trotz ihrem verwahrlosten Eindruck beeindruckende Macht aus.

Eine weiße Kätzin mit schwarzen Pfoten sprang auf die beiden zu. Blut rann aus einem Riss über ihrem Auge, aber sie achtete nicht darauf, sondern wechselte ein paar rasche Worte mit dem Einäugigen. Ein blaugrauer, molliger Kater sprach währenddessen mit der Kätzin, dann sprang er auf ein rostzerfressenes Zweibeinergerät und rief: "Rückzug, Westpfoten! Die Gefangene ist nun in unserer Gewalt!"

Sofort zerstreuten sich die Katzen, und Krähenpfote zerrte die faszinierte Haselpfote hinter eine eingestürzte Ruine, als eine Gruppe aus einem eisenfarbenem, kräftigen Kater, einer hellgrau-silbernen Kätzin und einer grauen Kätzin mit weißen Sprenkeln auf sie zuhielt.

Es half nichts, der Kater entdeckte sie als erster. "Da sind Fremde!" rief er, und obwohl frische Kratzer seine Flanken zierten, schien er ganz erpischt darauf, die harmlosen Jungkatzen zu fangen.

"Lauft!" schrie Wieselpfote erschrocken, aber in ihrem erschöpften, verwundeten Zustand kamen die vier Schüler nicht weit, bis sie von den drei Katzen umstellt wurden. Zwei breit gebaute, fremde Kater, einer mit ockerfarbenem und der andere mit hellbraunem Fell, traten zu ihnen, gefolgt von einem vernarbtem, dunkelbraunem Kater und einem gelben mit weißem Bauchfell.

"Überlasst sie uns." knurrte der Vernarbte. "Ihr befindet euch auf unserem Territorium!"

"Pah!" spuckte der Eisenfarbene, aber als die anderen feindsehlig vorrückten, gab er auf. Mit einem Schweifschnippen wies er die Kätzinnen an, ihm zu folgen, dann verschwand er in den dunklen Gassen.

Haselpfote duckte sich unter dem bohrenden Blick der Streuner, ganz anders als Wieselpfote, der kühn das Kinn hob und fragte: "Was wollt ihr?"

"Ihr seid auf unserem Territorium." Der Blick aus den blauen Augen des vernarbten Katers glitt über die Vier hinweg. Haselpfote musterte ihre Reisegefährten ebenfalls. Krähenpfote hielt sich, konfliktscheu wie immer, im Hintergrund, Wieselpfote schien gleich auf ihre Feinde loszugehen und Federpfote starrte teilnahmslos vor sich hin.

"Ihr seid jetzt Gefangene der Westpfoten." beschloss der Vernarbte. "Acker, Feld, ihr bewacht sie. Ährenkorn, du holst Unterstützung von Azaleen und Fluch. Ich benachrichtige Shadow." Schon rauschte er davon.

Wieselpfote rempelte seine Clangenossin an. "Los, wir müssen hier weg!" flüsterte er und bekam dafür einen Hieb von Acker genau auf seinen verwundeten Rücken, der ihn vor Schmerz stöhnen ließ.

"Hier wird nicht abgehauen!" fauchte Feld den Gefleckten an, und dannach herrschte Ruhe.


Es dauerte nicht lange, bis Ährenkorn mit zwei fremden Katzen zurückkehrte, die eine eine schildpattfarbene Kätzin, der andere ein weißer, schwarz gefleckter Kater. Inzwischen war ein heftiger Regenguss über die Schüler niedergegangen, den sie mehr oder weniger stoisch ertragen hatten. Noch immer grollte der dunkle Himmel vor sich hin, und mit jedem Donner wurde Haselpfote hungriger.

Als die Westpfoten die Clankatzen umringten und auf eine Ruine zutrieben, kam sie nicht umhin, zu fragen: "Gibt es hier etwas zu essen?"

"Nein." knurrte die schildpattfarbene Kätzin nur.

Der Anblick der Ruine fesselte Haselpfote so sehr, dass sie die gefangene, weiße Kätzin erst bemerkte, als sie neben ihr auf dem brüchigen Boden landete. Die Streuner schoben irgendein Zweibeinerding vor die löchrige Tür, dann verhallten ihre Pfotenschritte in der Ferne.

"Toll." fauchte Wieselpfote. "Und wie kommen wir jetzt hier heraus?"

Während Krähenpfote begann, die Tür nach Fluchtmöglichkeiten abzusuchen, besah Haselpfote sich ihre Mitgefangene. Die weiße Kätzin war ziemlich jung, klein und mager. Sie hatte graue, kleine Flecken über den Pfotenballen, einen grauen Schweif und ein graues Ohr. Um ihren Hals schlang sich ein rotes Halsband, und ihre großen, grünen Augen, dem Anschein nach noch mit Kätzchenblau durchwirkt, starrten die Fremden unentschlossen an.

"Alles gut." schnurrte Haselpfote, so sanft, wie es ihr mit ihrem Hunger und in jener Situation möglich war. "Wie heißt du? Ich bin Haselpfote."

"Ich heiße Willow." flüsterte die Kätzin zaghaft. Wieselpfote warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. "Weißt du, wie wir hier herauskommen?"

"Ja." gab Willow zu. Überrascht legte Haselpfote den Kopf schräg. "Und warum bist du dann nicht schon gegangen?"

Willow sah mutlos zu Boden. "Meine Zweibeiner haben mich ausgesetzt. Wenn ich fliehen würde, müsste ich mich hier als Straßenkatze durchschlagen und die Westpfoten oder Ostpfoten könnten mich ständig angreifen."

Deses Mal erhob Federpfote plötzlich ihre Stimme, viel freundlicher, als sie jemals mit ihren Reisegefährten gesprochen hatte. "Wenn du uns hier hinaushilfst, nehmen wir dich mit. Wir wollen aus der Stadt hinaus und ein neues Territorium für unsere Clans finden." bot sie an.

Die Augen der Kätzin leuchteten auf. "Wenn ihr versprecht, dass wir die Stadt hier verlassen, dann ja." flüsterte sie rau.

"Versprochen!" quietschte Haselpfote, froh, etwas Gutes getan zu haben. Willow erhob sich, dann wechselte sie etliche Worte mit Wieselpfote und Krähenpfote.


Wenig später standen die Katzen wieder auf dem Donnerweg, die Ruine mit ihrer nun kaputten Tür lag schon weit hinter ihnen. Wieselpfote führte sie noch immer nach Osten, denn auch Willow konnte ihnen nicht mit ihrem Flussproblem helfen.

Einmal flutete grelles Licht die mageren, überwucherten Wiesen, und ein altes Monster erwachte rumpeld, bog auf den Donnerweg ab und verschwand einsam in der Ferne. Haselpfote erschreckte die Gleichgültigkeit, mit der Willow reagiert hatte - die Kätzin war einfach auf der Straße weitergelaufen und erst im letzten Moment beiseitegegangen.

Während Wieselpfote sie so weit wie möglich am Rand des Ruinenzweibeinernestes entlangführte, vertiefte Haselpfote, wieder einmal die letzte im Bunde, sich in das Wetter. Es grollte noch immer, inzwischen lauter, und aus dem Osten kam ihnen eine dunkle, blaugraue Wand entgegen - ausgerechnet dort, wo sie hinwollten!

Sie hoffte, dass sie endlich auf die Hofkatzen treffen würden - und dass die ihnen dann auch halfen. Sie wollte sich schließlich nicht umsonst durch die immer wiederkehrenden Regenschauer kämpfen! Mit jedem sah auch Federpfote immer missmutiger aus. Nur Krähenpfote und Willow unterhielten sich blendend gut gelaunt über dies und jenes, vor allem aber über die Clans.

"Hey, können wir nicht mal Halt machen und etwas essen? Ich sterbe vor Hunger!" motzte Federpfote, und außnahmsweiße gab Haselpfote ihr Recht. Wieselpfote schüttelte jedoch den Kopf. "Wo willst du denn hier etwas fangen?"

Tatsächlich bewegten sie sich gerade durch dunkle, enge Gassen. Manchmal mussten sie über Berge aus zerbrochenen Steinen steigen, und in der Ferne hallte das wilde Gebell von Straßenhunden wieder. Nur die Ostpfoten hatten sich noch nicht blicken lassen, vielleicht waren sie inzwischen auch gar nicht mehr in deren Territorium - woher sollte Haselpfote das schon wissen?

"Ich kann hier etwas fangen." bot Willow an. "Also, wenn ihr Ratten esst."

Haselpfotes Hunger versiegte augenblicklich, aber Krähenpfote sah interessiert aus. "Klar, warum nicht?" Also blieben sie stehen, während ihre schneeweiße Reisegefährtin in der Gasse herumirrte wie ein Glühwürmchen. Damit scheuchte sie etwas auf, und schon rannte ein schmutzigbraunes Tier, viel größer als eine Maus, auf die Clankatzen zu. Willow jagte der Ratte nach, warf sie mit den Vorderpfoten in die Luft und ließ sie wieder rennen. Dann erlegte sie das sich nur noch schwach wehrende Tier mit Leichtigkeit.

Wieselpfote hatte der Straßenkätzin anerkennend zugeschaut, und nachdem Krähenpfote die Ratte probiert hatte und nicht tot umgefallen war, nahm auch Haselpfote einen zaghaften Bissen. Es schmeckte nach Zweibeinerdreck und Erde, war viel zu sehnig und die Kätzin mochte diese Art von Beute schon aus Prinzip nicht, aber immerhin konnte sie ihren Hunger so auf später vertrösten.

Wieselpfote drängte zum Weitergehen. Krähenpfote verspeiste den Rest der Ratte, dann folgten sie weiter ihrem unbekannten Pfad, bis die Ruinen weiten Feldern wichen. Alle waren leer und tot, aber zwischen ihnen schlängelten sich Wege hindurch, die zu drei weit entfernten Zweibeinernestern führten, zwei näher gelegen als der Dritte.

"Entweder, wir teilen uns auf, oder wir beeilen uns jetzt." informierte sie Wieselpfote.

"Beeilen." meinte Federpfote skeptisch. "Wer weiß, wer dort wohnt!"

"Also, dann rennen wir." entschied Haselpfotes Freund, und schon preschten die älteren Schüler voran. Willow folgte ihnen, und Haselpfote hastete hinterher, erst hektisch, dann erinnerte sie sich an Aalschweifs Training und holte so schon bald zu den anderen auf, die über den steinigen, schmalen Pfad jagten.

Der erste Hof stank nach vergangenen Spuren fremder Tiere - Willow nannte sie Kühe - und schon beim ersten Blick konnte Haselpfote Katzen umherstreunen sehen. Auch ihre Anwesenheit blieb nicht lange unbemerkt.

Ein hellgrauer, langbeiniger Kater mit einem langen, schwarzen Streifen trat gerade in ihr Blickfeld, gefolgt von einem orangenem, rot gemusterten, jüngeren Kater. Beide trugen etwas, das wie Beute aussah und Haselpfotes Hunger weckte, allerdings sprangen sie nicht wie die Ostpfoten auf sie zu, stattdessen behielt sie der Kleinere im Auge und der Graue verschwand in dem alten Gebäude.

Haselpfote wollte sich neugierig umsehen, wurde aber von Wieselpfote gebremst. "Bleib hier! Es kommt bestimmt gleich jemand, und wir müssen wissen, ob die hier friedlich sind oder nicht." mahnte er.

Die gelbbraune Kätzin verdrehte genervt die Augen und beobachtete dann neugierig das Geschehen im Hof: Plötzlich kamen mehrere Katzen herbei, und als sie sich drei Katzenlängen vor den Neuankömmlingen versammelt hatten - Haselpfote zählte etwa zehn wohlgenährte Streuner, nur vier davon Kätzinnen - trat ein kleiner, schwarzer kater nach vorn. Sein Fell war mit verwaschenen, goldbraunen Flecken besprenkelt, und sein buschiger Schweif wirkte fast lächerlich im Verhältnis zu seiner Größe.

Eine Kleinigkeit brachte die HaselClan-Kätzin dazu, genauer hinzuschauen, denn die Augen des Katers kamen ihr bekannt vor. Sie hatten die Farbe eines Sturmes, getönt mit einem leichten gelbgrün.

"Wer seid ihr und was wollt ihr in unserem Revier?" fragte der Kater mit einer Stimme, die nach der eines Anführers klang. Haselpfote bemerkte, dass Wieselpfote sich neben ihr gerader hinstellte. "Wir sind in Frieden gekommen und wollen nur eine Auskunft." antwortete ihr Freund angespannt. "Ich bin Wieselpfote, das sind Haselpfote, Federpfote, Krähenpfote und Willow."

Der Fremde setzte sich hin und ringelte den Schweif über die Pfoten. "Ich bin Lionel. Welche Fragen habt ihr?"

"Wir suchen jemanden, der uns den Weg über den Fluss zum Wald weisen kann." antwortete Federpfote anstelle von Wieselpfote. "Zum WeidenClan, falls euch das etwas sagt."

"Tut mir leid." schnurrte Lionel. "Wir mischen uns nicht in Clanangelegenheiten ein, außerdem kann keiner von uns die Pfoten in das Revier von Ost- und Westpfoten setzen, ohne in der Luft zerissen zu werden."

"Verdammt!" fluchte Wieselpfote leise. Laut und durchaus höflich fragte er: "Finden wir auf dem zweiten Hof eine Antwort?"

Lionel überlegte nicht lange. "Bestimmt. Dort leben Katzen, die können hexen, seid also vorsichtig. Wenn sie nicht gerade ihre Späße mit euch treiben, können sie euch bestimmt helfen."

Nachdenklich musterte Haselpfote ihn. Der gerissene, schlaue Kater erinnerte sie mit seinem Humor sehr an Schlitzohr...Es faszinierte sie, wie gut er die neun Katzen, mit denen er auf dem Hof leben musste, im Griff hatte.

"Also dann, danke." unterbrach Wieselpfote ihre Gedanken. Er wirkte ziemlich gehetzt, und nachdem Haselpfote einen Blick auf den Himmel geworfen hatte, kannte sie auch den Grund dafür.

"Tschüss!" rief sie noch schnell, bevor sie den anderen Schülern und Willow folgte, die bereits den Weg zurückrannten. Als sie auf dem Weg zum zweiten Hof standen, japste Wieselpfote: "Das war echt Zeitverschwendung! Ich sag's euch, irgendetwas kommt da noch." Wie auf ein stilles Kommando schauten alle zum dunklen Himmel hinauf.

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