Kapitell 60: Mädchen
Kapitel 60:
Lyanna Stark (Schnee):
Ein leises Knarzen liess mich aus meinem Schlaf auffahren. Alarmiert schaute ich zur Tür. Der Schein einer Kerze leuchtete durch den Spalt. Ich schlug die Felle, die mich warm hielten, zurück und ging leise barfuss zur Tür. Langsam öffnete ich sie und schaute nach draussen. Jon stand vor meiner Tür und hielt eine Kerze in der Hand. „Jon? Was suchst du hier?" fragte ich ihn immer noch etwas verschlafen. „Ich muss mit dir reden Lyanna." ich nickte und deute ihm an hinein zu kommen. Wir setzten uns auf mein Bett und ich zog das Fell wieder über meine Beine. Jon hatte die Kerze neben sich hingestellt. Fahrig fuhr er sich mit der Hand über's Gesicht. „Also wie kann ich dir helfen Brüderchen?" Jon schaute mich an, dann begann er: „Ich denke darüber nach Rhaena zu heiraten." ich nickte. „Und wo ist da das Problem?" fragte ich weiter. Jon schwieg eine Weile, dann nahm er meine Hand in seine. „Naja Rhaena wäre dann Lady Stark. Meine Frau und Königin des Nordens. Was ist dann mit dir?" ich schwieg. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. „Naja ich weiss es nicht. Käme es auf's Geburtsrecht an, käme ich vor dir. Jedoch stünde es auch Sansa zu, den Norden zu regieren, da sie schon von Geburt an eine Stark ist." stellte ich fest und schaute Jon an. Kurz schwieg ich, dann flüsterte ich weiter: „Ich weiss ehrlich gesagt nicht was Sansa will. Sie hat wie zwei Gesichter. Einerseits will sie den Norden regieren, jedoch sehnt sie sich auch danach ein Leben zu führen ohne grössere Pflichten, ich denke sie möchte jemanden finden den sie Lieben, dem sie vertrauen und bei dem sie sich zuhause fühlen kann. Aber ich weiss nicht was sie genau will." Jon nickte nachdenklich. „Ich selbst weiss auch nicht was sie will. Jedoch denke ich das Rhaena nicht daran interessiert ist Königin zu werden." ich nickte. „Ich mag Rhaena und wenn zu mit ihr Glücklich bist, ist das die Hauptsache. Du bist doch Glücklich oder nicht?" Jon schaute mich nicht mehr an. Er zog seine Hand aus meiner und nahm die Kerze an sich. „Ich weiss es nicht Lyanna. Ja ich bin glücklich mit Rhaena. Aber ob ich das auch als König bin weiss ich nicht. Ich will das beste für den Norden. Aber ob das ich bin weiss ich nicht." niedergeschlagen schaute er zu mir. „Hör auf dein Herz Jon. Es wird dir den Richtigen Weg weisen. Auch ich dachte einst ich hätte versagt als Vater starb. Jedoch sagte mir mein Herz das ich nicht's hätte tun können. Ich folgte also meinem Herz und schloss mich Robb an. Ich bin sicher, auch du hast auf dein Herz gehört als du Tormund und die anderen durch die Mauer gelassen hast." Jon nickte. „Naja ich hörte sicher auch auf mein Herz, jedoch redete mir auch mein Verstand ein ich soll es tun." ich rutschte etwas nach vorne und nahm Jon in den Arm. „Ich bin sicher du tust das richtige." Jon erwiderte meine Umarmung. „Danke dass du immer für mich da bist Schwesterherz." flüsterte er. „Du bist mein Bruder Jon. Ich würde alles für dich tun. Alles!" Jon drückte mich noch etwas fester.
Ich warf mein Nachthemd in eine Ecke dann zog ich das dunkelgrüne Kleid mit dem Wappen der Stark's an. Danach nahm ich meinen Gürtel und schnallte mir meine drei Dolche und Eis um. Als ich hinaus auf den Gang trat, wurden mir von einigen der Bediensteten, meist komische Blicke zugeworfen. Es war für sie ungewöhnlich einen junge Königin in einem kurzen Kleid, mit Lederhosen darunter, anzutreffen. Geschweigedenn meine drei Dolche und das Familienschwert Eis. Ich beachtete sie nicht weiter und lief durch den Flur. Auf halber strecke kam mir Jonas entgegen. „Eure Hoheit, darf ich kurz mit euch sprechen." entrüstete schaute ich ihn an. „Jonas. Für dich und alle andere Nordwölfe bin ich immer noch Lyanna." der Hauptmann nickte und lief neben mir her. „Also Lyanna. Es geht um Daaro. Ich weiss du hast ihn auch zu einem deiner Hauptmänner gemacht. Jedoch ist er seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Sein Gemach ist leer, seine Waffen sind weg, genau wie sein Pferd." ich nickte nachdenklich. „Ich hör mich mal um. Vielleicht taucht er wieder auf." Jonas nickte und ging davon. Ich beschleunigte meine Schritte und lief hinaus auf den Burghof. Männer und Frauen wuselten durcheinander, Küchenmägde trugen Krüge mit Wasser in die Küche, Männer standen am Rande und unterhielten sich, Kinder spielten mit Holzschwertern und jagten einander über den ganzen Hof nach. Ich ging in den hinteren Teil des Hofres und schaute den jungen Rekruten zu die gerade von Aeron unterrichtete wurden. Aeron hatte sich bereiterklärt die Ausbildung der jungen Knaben zu übernehmen. Einen Augenblick liess ich meine Augen über die schaulustigen Zuschauer schweifen. Etwas weiter hinten standen in einer kleinen Gruppe vier Mädchen zusammen. Die vier schauten gespannt zu wie Aeron den Jungs immer wieder Befehle zurief. Ich schritt näher an die Mädchen heran und lauschte ihrem Geflüster: „Wie gerne würde ich das auch können. So wie Königin Lyanna. Die darf den ganzen Tag in Lederhosen und Kettenhemd herumlaufen, sie muss sich nicht verstecken." seufzend schaute das Mädchen hinunter auf ihre Schuhe. Die anderen drei schauten mit einem wehmütigen Blick zu den Kämpfenden. Eine Idee schoss mir durch den Kopf und ich wandte mich zu den Mädchen um. „Wie heisst ihr?" fragte ich und tippt einem Mädchen auf die Schulter. Erschrocken drehten sie sich zu mir um. Erschrocken schauten sie mich an und knicksten dann sofort als sie mich erkannten. „Eure Hoheit, entschuldigt wir haben euch nicht kommen sehen." Abwehrend hob ich die Hände. „Wie sind eure Namen?" fragte ich nochmals. „Ich bin Arwen und das ist meine Schwester Auri. Dort sind unsere Freundinnen Fenja und Gesa. Wir arbeiten zwischendurch in der Küche." musternd schaute ich die vier an. Arwen hatte langes blondes Haar, ihre Schwester Auri sah ihr sehr ähnlich, nur dass ihre Haare etwas dunkler waren. Fenja hatte schulterlange schwarze Haare, Gesa hatte dunkelbraune Haare und blau Augen. „Begleitet ihr mich ein Stück?" fragte ich sie dann. Zögernd nickten sie und liefen neben mir her. Gelassen schlenderte ich mit den Mädchen in Richtung Südtor davon. „Ihr wollt also kämpfen lernen?" fragte ich die vier. Zögernd nickte Auri. „Naja wir finden es einfach spannend. Und ich möchte auch etwas zum Schutz des Nordens beitragen." ich nickte. „Nun gut. Wir treffen uns Morgen zur selben Zeit wieder hier. Am besten ihr tragt kürzere Kleidung die euch genug Bewegungsfreiheit lassen." ungläubig schauten die vier mich an. „Ihr meint...Ihr wollt uns wirklich trainieren?" ich nickte. „Ja genau das will ich. Und bitte nennt mich Lyanna. Das tun alle die mit mir kämpfen." immer noch verwundert schauten mich die vier an. Ich nickte ihnen ein letztes Mal zu und ging davon.
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