Kapitel 73: So vieles...:

Rhaena Mormont: 

In Kampfposition standen wir nebeneinander. Ich hielt meinen Bogen gespannt und legte eine Drachenglas Pfeil ein. Ich schoss auf den erstbesten Wanderer und dieser ging zu Boden. Immer mehr kamen auf uns zugstürmt. Immer schneller musste ich nach hinten in meinen Köcher greifen um Pfeile nachzulegen. Die Zahl der angreifenden wollte einfach nicht kleiner werden. ich hatte das Zeitgefühl verloren und wusste nicht einmal mehr wer von uns noch am leben war. Ich schoss wieder und griff nach hinten, jedoch fasste meine Hände ins leere. Hektisch schaute ich mich um als ein lautes brüllen am Himmel ertönte. Noch nie war ich so froh drei Drachen kreisen zu sehen. Der grösste hieltauf uns zu und spie Feuer auf die weissen Wanderer. Die andern beiden Drachen taten es ihm gleich und so drängten sie sie Wanderer zurück. Der grösste von ihnen landete vor uns und ich konnte die Drachenkönigin entdecken. Der Berg schnappte sich den Gefangenen und stieg zu der Königin auf den Drachen. Ich rannte ebenfalls auf den Drachen zu, als zwei Wanderer angerannt kamen. Ich schlug auf den einen ein, dieser ging zu Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf. Neben mir kämpfte Jon, Seite an Seite versuchten wir die Ungetüme zurück zu drängen. ,,Rhaena, Jon..." brüllte jemand. ,,Los Rhaena geh, ich halt dir den Rücken frei." brüllte Jon mir zu. Ich drehte mich um und rannte auf den Drachen zu. Vater streckte mir seine Hand entgegen und ich zog mich an ihm hoch. ,,Jon verdammt komm...!" brüllte ich. Jon jedoch kehrte uns den Rücken zu und blickte etwas. Ich konnte nun ebenfalls sehen was er sah, der grosse grüne Drache viel vom Himmel, ein weisser, grosser Pfeil steckt in seiner Brust. Daenerys schaute fassungslos auf den Drachen. Auf einem Felsvorsprung konnte ich den Nachtkönig entdecken, dieser holte einen weiteren grossen Pfeil hervor. Jon drehte sich nun endlich um und kam auf uns zu gerannt. Ich verstand nicht was er brüllte, jedoch spannte sich der Drache unter mir an und erhob sich in die Luft. Genau in diesem Augenblick stürzten sich zwei Wanderer auf Jon und rissen ihn zu Boden. Das Eis brach ein und ich sah Jon nicht mehr. ,,Wartet, wir müssen Jon retten!" brüllte ich hysterisch in den Wind. ,,Rhaena ich denke nicht das er...er wird wohl..." mein Vater sprach nicht weiter. ich wollte mir nicht vorstellen was nun mit Jon war. Nein es durfte nicht so enden. Ich wollte ihn nicht verlieren, wenn ich ihn doch nur von dieser Schwachsinnigen Idee hätte abhalten können... Ich gab mir die Schuld an alle dem, schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinem Ärmel. 

Ich wusste nicht mehr wie ich nach Ostwacht kam, ich wusste nicht mehr wer mich an den Kamin setzte, ich erinnerte mich an nichts mehr. An das letzte was ich wusste war das wir Jon zurück liessen. Tränen stiegen mir in die Augen und ich verdrängte die auftauchenden Bilder vor meinem Kopf. Seit drei Tagen warteten wir nun schon auf ein Zeichen von Jon. Doch nichts, nicht das kleinste bisschen. Ich zog meinen Mantel fester um mich, als Vater hineingestürmt kam. ,,Rhaena... Jon er kam vorhin gerade, jedoch in sehr schlechter Verfassung. Daenerys liess ihn gleich aufs Schiff bringen. Sie will sofort lossegeln." 

Aufgebracht rannte ich an meinem Vater vorbei hinaus. So schnell es ging stieg ich in eines der Beiboote und wurde zum Schiff gefahren. An Deck schaute ich mich suchend nach Jon um. Gendry kam auf mich zu. ,,Sie haben ihn nach unten gebracht." dankend nickte ich ihm zu und lief nach unten. Nicht lange und ich hatte seine Kajüte gefunden. Ser Davos schnitt die gefrorene Kleidung von Jon's Leib und jemand stellte eine Schüssel warme Suppe neben dem Bett ab. ich setzte mich auf den Bettrand und schaute mich im Zimmer um. Nebst Davos stand auch die Drachenkönigin im Raum und blickte auf uns. zaghaft nahm ich Jon's Hand und hielt sie fest. Die Königin nickte mir kurz zu und verschwand dann aus dem Zimmer. Sie hatte anscheinend gemerkt dass sie unpässlich war. 

Wie lange ich so neben Jon sass wusste ich nicht, von Zeit zu Zeit versuchte ich ihm etwas warme Suppe einzuflössen. Ich hoffte er möge wieder zu Kräften kommen. Um kurz etwas Ruhe schöpfen zu können legte ich meinen Kopf auf Jon's Brust. 

Ein seufzen liess mich aus meinem Schlaf erwachen. Sofort blickte ich auf und konnte in Jon's dunkle Augen schauen. ,,Jon du bist erwacht!" erleichtert atmete ich auf. Vorsichtig setzten wir uns auf. ,,Danke Rhaena. Ohne dich wäre ich nicht hier." fragend schaute ich Jon an. ,,Als diese Ungetüme mich zu Boden rissen, konnte ich nur an dich denken. Ich wusste ich würde kämpfen, für dich. Ich wollte zu dir meine Geliebte. Nur zu dir. Und es tut mir Leid wenn ich, in den Tagen in denen wir auf Drachenstein waren, so komisch zu dir war. Aber ich musste herausfinden was ich wirklich wollte. Zum einen sollte ich eine Allianz mit der Drachenkönigin schmieden, andererseits sollte ich für mein Volk da sein. Du weiss Allianzen schmiedet man am besten durch Heiraten. Aber mir wurde klar, dass ich nie jemand anders Heiraten könnte. Ich will nur dich und das für immer. Und darum frage ich dich, Rhaena Mormont, willst du meine Frau werden? Ich würde dich ja auf Knien darum bitten aber..." überrascht von diesem Geständnis und dieser Frage schwieg ich einen kurzen Moment. Dann nickte ich und legte zitternd eine Hand an seine Wange. ,,Ja ich will dich zu meinem Manne nehmen Jon Schnee." Sachte beugte ich meinen Kopf zu ihm hinunter und küsste ihn. Jon zog mich enger an sich und ich legte mich neben ihn. Nicht lange und ich konnte seine regelmässigen Atemzüge hören.