Kapitel 52: Ly und Jonas

Rhaena Mormont:

Ich schlenderte über den Burghof hinaus, immer in Richtung Wasserfälle. Ich war glücklich wieder hier zu sein. Bei meiner Cousine Lyanna, die ich aber nur Ly nannte. Das Geräusch von Schritten hinter mir liessen mich meinen Gang verlangsamen. Schnell schaute ich nach hinten und sah Jon mit einer weiteren Person auf mich zu kommen. Ich hielt an und wartete bis sie zum mir aufgeschlossen hatten. „Rhaena, endlich habe ich dich gefunden." er zog mich in eine feste Umarmung. Etwas unbehaglich, wegen der fremden Person die neben uns stand, erwiderte ich sie. Jon löste sich von mir und deutete auf das dunkelhaarige Mädchen. „Darf ich dir meine Schwester vorstellen. Als mein Zwilling um genau zu sein. Das ist Lyanna Schnee, die schwarze Wölfin und Anführerin der Nordwölfe." ich nickte und streckte ihr meine Hand hin. „Freut mich Lyanna. Ich bin Rhaena Mormont." Lyanna nickte und schaute dann etwas skeptisch zu Jon. „Ach komm schon Jon. Ich sehe doch das da zwischen euch mehr ist." lachend stupste sie Jon in die Seite. Dieser wiegte nur den Kopf hin und her. „Ja, das du solche Sachen auch immer mitbekommen musst. Ich liebe Rhaena." er schaute mich aus seinen tiefen Augen an. „Wusste ich's doch. Ich lass euch mal alleine. Wenn du mich suchst ich habe eine Versammlung mit meinen drei Hauptmännern." sie drehte sich um und schritt davon. Jon drehte sich zu mir um. „Zwei Jahre lang habe ich sie nicht mehr gesehen. Eine ziemlich lange Zeit." murmelte er. Ich nickte nur und genoss seine Nähe. Jon legte einen Arm um meine Schulter und so schlenderten wir den restlichen Tag über die Bäreninsel. Als es langsam zu Dämmern begann, trennten wir uns. Jon ging da er noch eine wichtige Besprechung mit Ser Davos hatte und ich machte mich auf dem Weg zu Ly's Gemach. Ich wollte mit ihr reden. Als ich jedoch vor ihrer Tür ankam, hörte ich aufgeregte Stimmen. Und dann schwang plötzlich die Tür auf und ein junger Mann mit dunklen Haaren stand vor mir. Hinter ihm erschien Ly. Überrascht schaute mich meine Cousine an. „Rhaena was machst du hier?" fragte sie dann. Der junge Mann wollte sich an mir vorbeidrängen, wurde jedoch von Ly wieder zurück in's Zimmer gezogen. Ich trat ebenfalls zögernd ein. Dann musterte ich den jungen Mann genauer. „Jonas?" fragte ich dann. Als ich mich wieder an sein Gesicht erinnerte. „Tag Rhaena." grüsste er zurück. „Was machst du hier? Ich dachte du seist Tod." fassungslos schaute ich ihn an. Jonas hatte lange unter mir als einer meiner Hauptmänner gedient, als dann meine Tante zu den Waffen rief, folgte er ihr in den Krieg. Ich hatte nicht's mehr von ihm gehört und dachte so er sei Tod. Das er jetzt hier stand freute mich natürlich. „Setz dich Rhaena. Wir drei müssen reden." sagte Ly bestimmt und drückte mich auf einen Stuhl. Ich war nicht überrascht von ihrer etwas ruppigen Art. Sie war so, egal ob beim Leute empfangen oder ihrer Familie gegenüber. Ich glättete einige Falten aus meinem Lederrock und schaute danach fragend zu Ly. Diese tigerte aufgeregt vor dem Kamin auf und ab. Plötzlich hielt sie an und schaute zu Jonas. „Also Rhaena ich mach's kurz und bündig. Es gint da etwas was du schon lange wissen solltest. Ich habe einen älteren Halbbruder. Und du ein Cousin." erstaunt schaute ich sie an. „Was? Wer?" waren die einzigen Worte die ich heraus brachte. Ly deutet auf Jonas. „Jonas Schnee ist der Bastard meiner Mutter. Sie und sein Vater liebten, dieser starb jedoch bevor Mutter es ihm sagen konnte dass sie ein Kind unter dem Herzen trug. Ich weiss es schon länger dass er mein Bruder ist, ich wollte es dir sagen, doch dann bist so überrascht zur schwarzen Festung aufgebrochen, dass ich nicht Zeit fand es dir zu sagen." sie schaute mich entschuldigend an. Langsam nickte ich. „Und ich dachte immer du seist ein Soldat. Jonas... ich... ich bin froh dich wieder zu sehen. Doch wie kamst du hier her?" fragte ich meinen neuen Cousin. Dieser schaute mich lange an. „Du bist nicht wütend weil wir es nicht gesagt haben?" fragte er dann zaghaft. Ich schüttelte den Kopf und wartete gespannt auf seine Antwort. „Also ich folge Lyanna Schnee. Sie führte uns hier her. Und ich habe ihr gesagt dass ich dein Halbbruder bin Ly. Ich werde ihr auch weiterhin folgen. Und heute Nachmittag hat sie mich zu einem ihrer Hauptmänner gemacht. Sie vertraut mir und verlässt sich auf mich. Ich folge ihr, egal wohin." Jonas schaute zu Ly. Diese nickte legte ihm dann eine Hand auf die Schulter. „Ich freue mich für dich grosser Bruder." ich sah wie Jonas ein Stein vom Herzen viel. Erleichtert darüber dass wir seine Nachricht so gut aufnahmen, lächelte er befreit. Ich erhob mich von meinem Stuhl und ging zu den beiden. „Ich glaube ich muss euch auch etwas sagen, aber ihr müsst versprechen dass das hier unter uns bleibt?" ich streckte meine Hand in die Mitte und die beiden legten die ihren darauf. „Versprochen." sagten sie im Chor und ich lachte. „Also du weisst ja Ly. Ich kam mit Jon Schnee hier her. Naja da mit uns... er und ich... wir... Wir lieben uns." so nun war es raus. Ly schaute mich an. „Ich wusste es, ich wusste es." jubelnde viel sie mir in die Arme. Jonas legte mir eine Hand auf die Schulter und nickte mir aufmunternd zu. „Ich wünsche euch viel Glück. Möge eure Liebe für immer halten." ich schloss die beidem glücklich in meine Arme. Ly und Jonas erwiderten diese Umarmung glücklich. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Es war das Gefühl von zuhause sein, von Geborgenheit, von Liebe und von Vertrautheit. Dieses Gefühl hatte ich bisher nur bei Jon verspürt.