Schachspiel
[Juli 2023.]
Schach. Ich hatte es immer für das Strategiespiel schlechthin gehalten, bei dem es nicht reichte, die Spielregeln zu kennen, sondern bei dem man immer einen Schritt voraus sein musste. Ging es doch gewissermaßen darum, die Gedanken seines Gegenübers zu erraten und seinen nächsten Zug gut abzuwägen.
In dieser Partie war mein Gegenspieler das Schachbrett selbst – ein Schachbrettfalter, dessen Name er seinen schwarz-weiß gemusterten Flügeln zu verdanken hat. Damit war die Verwechslungsgefahr ausgeschlossen.
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) - sie mögen Rotklee ganz besonders
Meine Strategie bestand vor allem aus langsamen Bewegungen, mehr oder weniger geduldigen Warten und der Zoom-Funktion meiner Kamera.
Gerade saß einer der Falter am Rotklee, hatte die Flügel geschlossen und schien sich am Nektar großzügig zu bedienen. Ich fokussiere ihn mit meiner Kamera, doch bevor ich den Auslöser betätigen konnte, flog der Schmetterling davon.
Wäre es das erste Mal, dass es mir passierte, dass ich mit einem unerwarteten Schachzug geschlagen wurde, würde ich glauben, dass ich einfach noch in meiner Strategie übe. So jedoch komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass Schach doch ein Glücksspiel war.
Doch dann, ~dann~, gelang es mir, einen geduldigen Schachspieler zu finden. Auf dieser Wiese, überseht mit rosaroten Tupfen des Klees, wimmelte es von Faltern, und die meisten von ihnen trugen ein Schachbrettmuster.
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) - Schnappschuss zwischen den Grashalmen hindurch
Ehrlich gesagt habe ich nie wirklich Schach spielen gelernt, obwohl ich dieses Brettspiel echt spannend finde. Wenn es nicht so zeitintensiv wäre... Hier, beim Fotografieren, brauche ich nicht viel nachzudenken, hier reicht schon eine Handvoll Geduld, vermengt mit einer Priese Glück.
Und das Ergebnis lohnt sich.
dem Schachbrettfalter (Melanargia galathea) ganz nah
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»Betrachte die Welt mit Kinderaugen und du wirst sehen, dass sie voller Wunder ist.«
~ unbekannt
Du bist im Abenteuer namens Leben und auf dem größten Spielplatz überhaupt: die Welt. Lass uns uns selbst wieder etwas leichter nehmen und spielerisch die Herausforderungen des Lebens annehmen. Die Kinder zeigen es uns, wie es geht, indem sie spielen und mit echter Begeisterung in jedem Stock und Stein etwas spannendes entdecken.
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Die in diesem Kapitel bis hier hin gezeigten Fotos sind komplett unbearbeitet, sowohl in Format (ausgenommen Foto 1, das hat WP im Originalformat irgendwie nicht akzeptiert) als auch in Kontrast und Co. Sie sind so, wie ich sie an jenen Tag erhaschen konnte.
Doch es ist ein zusätzlicher Zauber, spielt man ein wenig mit den Bearbeitungsprogrammen, wie Canary hier:
bearbeitet @The_Canary_One
Schachbrettfalter überwintern übrigens die kalten Monate des Jahres als Raupe. Diese schlüpfen bereits Ende Sommer aus ihren Eiern und überleben dann bis Ende März in der Streuschicht - also im Laub auf dem Erdboden - ohne jegliche Nahrung Erst dann beginnen sie verschiedene Gräser zu fressen. Ab circa Mitte Mai verpuppen sich die Raupen und schlüpfen dann ab Mitte Juni. Ab diesen Zeitpunkt können die Falter den Sommer über beobachtet werden.
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) - sie ernähren sich hauptsächlich vom Nektar violetter Blüten wie bspw. hier von dieser Acker-Kratzdistel oder wie oben von Rotklee
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Was mögt ihr mehr? Strategiespiele zum Knobeln oder Glücksspiele zum Lachen?
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Quellen zum Nachlesen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/schachbrett.html
https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/tagfaltermonitoring/tagfalter-nrw/24810.html
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