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Mit allen Sinnen

In einer Welt, in der mit der Zeit alles schneller geht, sich alles schneller bewegt, - die Welt, die sich immer schneller dreht - wird es umso wichtiger wieder langsamer zu werden. Ganz ähnlich, wie es jenes chinesische Sprichwort besagt:

»Wenn du schnell sein willst, gehe langsam.«

Es geht nicht darum, den Zug zu verpassen oder zu spät zur Arbeit zu kommen, sondern es geht mir hierbei darum, sich Zeit zu lassen, ja sich Zeit zu nehmen

Schau, gerade wenn wir es eilig haben, scheint alles viel langsamer zu gehen. Der Autoschlüssel ist weg, das Handy verlegt, die Ampeln sind alle rot oder vor uns bummelt ein Sonntagsfahrer, obwohl Montagmorgen ist, und du, verschlafen, bereits ohnehin spät dran bist. Je mehr wir uns beeilen müssen, desto langsamer scheinen wir vorwärts zu kommen.

Stattdessen vergeht die Zeit scheinbar schneller, wenn wir sie uns bewusst für etwas schönes nehmen und wir sie genießen können. 

Letztens habe ich extra eine Bahn zu früh genommen, um den Morgen bei Sonnenschein genießen zu können. Für den Weg, für den man normal 20 Minuten benötigt, habe ich eine Dreiviertelstunde gebraucht - ohne dass ich es bemerkte. 

Wie so oft hatte ich meine Kamera dabei gehabt, habe Fotos gemacht und dabei jede Menge Dinge entdeckt, die mir tags zuvor nicht aufgefallen sind. Überall wuchsen wild blühende Blumen in allen Farben: roter Mohn, leuchtend gelbe Nachtkerzen, zartrosa Wicken, goldenes Johanneskraut, wilde Brombeerblüten und vieles mehr. Bienen summten um mich, über mir zwitscherten Vögel. Ich entdeckte wundervoll eingerichtete Gärten, einen Trampelpfad und genoss einfach diesen Morgen mit allen Sinnen.

Plötzlich schien die Welt zu erblühen, in allen Farben zu leuchten und vor Freude zu lächeln.

Kleiner Fuchs (Aglais urticae) und Biene auf Oregano

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»Es gibt überall Blumen, für den, der sie sehen will.«

~ Henri Matisse, franz. Künstler der Klassischen Moderne

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Es ist an der Zeit, die Augen für die Schönheit der Natur zu öffnen. Blumen wachsen nicht nur im Garten, sie schaffen es auch durch winzige Gesteinsritzen, ja durch den Asphalt. 

Es ist an der Zeit, die Nase für die natürlichen Gerüche frei zu machen und bewusst den den zarten Duft von Blüten, Erde und Bäumen einzuatmen. 

Es ist an der Zeit, das Hören neu zu lernen und dem Gesang der Vögel, der Melodie der Insekten, dem Wispern der Gräser und dem Flüstern der Bäume zu lauschen. Die Natur spielt ihre eigene Symphonie und wir sind mittendrin! 

Es ist an der Zeit, die Luft auf der Zunge schmecken zu können und sein Essen in vollen Zügen zu genießen. 

Es ist an der Zeit, ganzheitlich zu fühlen. Sei es ein leichter Windhauch auf der Haut, die neckenden Sonnenstrahlen oder die Rinde eines Baumes unter der Handfläche. 

Es ist an der Zeit, die Welt wieder mit allen Sinnen gleichzeitig wahrzunehmen. Erst so können wir sie vollkommen erleben. 


Tagpfauenauge (Inachis io) auf Löwenzahn 

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An dieser Stelle tauchen wir nun von unserer Sinneswelt in die der Schmetterlinge ein. Wie nehmen sie ihre Umgebung war? Wie sind ihre Sinne ausgeprägt?

Die sogenannten Facettenaugen der Schmetterlinge bestehen aus hunderten bis tausenden kleinen Einzelaugen, die sich aus sechseckigen Feldern zusammensetzen. Jedes dieser Teile kann die Umgebung wahrnehmen, doch besonders gut sehen Schmetterlinge deswegen nicht. Farben und Blumen erkennen sie wohl nur auf einer Distanz von 3 bis 5 Metern einigermaßen scharf. 

Dafür können viele Schmetterlinge mehr Farben als wir Menschen sehen, da sie mehr verschiedene Arten von Fotorezeptoren haben als wir. Wir besitzen davon gerade einmal drei, was aber ausreicht, um Millionen von verschiedenen Farbtönen voneinander zu unterschieden. Den Rekord hält der in Asien lebende Graphium sarpedon, auch genannt Kolibrifalter, bei dem ganze 15 verschiedene Fotorezeptoren nachgewiesen wurden. Wie bunt wohl die Welt für Schmetterlinge aussieht?

Anders als wir sind jedoch Schmetterlinge in der Lage, ultraviolettes Licht wahrzunehmen. Es geht sogar so weit, dass Monarchfalter, welche auf ihrer Wanderung von Kanada bis Mexiko bestimmte Wellenlängen des Lichts aus dem UV-Bereich brauchen, damit ihr "innerer Kompass" funktioniert. Ihre Wahrnehmung des Magnetfeldes, die für sich genommen bereits etwas besonderes ist, ist abhängig von eben jenen Licht, wie Forscher herausfanden*. Ähnlich wie Zugvögel ziehen Millionen dieser Falter in Schwärmen zwischen September und November durch Nordamerika, legen am Tag etwa 50 Kilometer sowie eine Gesamtstrecke von circa 3.500 Kilometern zurück. 

Die prächtigen Schmetterlinge mit ihren orange-schwarzen Flügeln sind sehr auffällig. Und ganz ehrlich, so einen riesigen Schmetterlingsschwarm scheint mir unvorstellbar. 

Solch ein Monarch ist mir hier in Europa natürlich noch nicht vor die Linse geflattert. Dennoch wollte ich ihn euch nicht vorbehalten und habe euch ein Foto von pixabay.com mitgebracht:

Monarchfalter (Danaus plexippus) - kostenfreies Bild von pixabay.com

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Wie andere Insekten auch, schmecken Schmetterlinge mit ihren Füßen. Mit ihren Geschmackssinneszellen an ihren Beinchen sind sie somit in der Lage, die Blumen zu schmecken sobald sie auf ihnen gelandet sind. Auf diese Weise können sie Nahrungsquellen ausfindig zu machen, denn sie wissen so sofort, ob es ihnen schmeckt oder nicht. Die sogenannte "Sensillen" sitzen wie die Borsten einer Zahnbürste nebeneinander. 

Was für Schmetterlinge und andere Insekten sehr praktisch ist, wäre für uns wahrscheinlich äußerst unangenehm, es sei denn, Straßenbeläge und Fußböden würden in Zukunft eine liebliche Geschmacksrichtung bekommen.  Selbst das würde dennoch zu einer ständige Überreizung der Sinne führen, da wir nicht einfach - wie Schmetterlinge - mit den Füßen vom Boden abheben können... 

Etwas komisch, die Vorstellung den Asphalt zu schmecken, wie dieser kleine in orange leuchtende Falter...

C-Falter (Polygonia c-album) auf Asphalt


Auch Schmetterlinge können hören. Ihre "Ohren", die sogenannten Tympanalorgane, befinden sich aber keinesfalls am Kopf, sondern am Hinterleib oder im Brustbereich. Diese sind recht einfach aufgebaut und bestehen bei manchen Arten nur aus einer bis wenigen Sinneszellen. Diese reichen aus, um das Flügelschlagen heranfliegender Vögel zu hören. 

Viele Nachtfalter hingegen sind in der Lage - anders als wir - sehr hohe Frequenzen im Ultraschallbereich wahrzunehmen. Damit können sie die Ultraschalllaute der Fledermäuse wahrnehmen und sich so vor ihren Fressfeinden in Sicherheit bringen. 

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Wir nehmen die Welt Tag für Tag auf unsere Weise mit unseren Sinnen war. Doch wie oft fragen wir uns, ob sie nicht auch ganz anders aussehen könnte? Ob die Welt wirklich so aussieht, wie wir sie sehen?

Fakt ist, dass die Sinne der Schmetterlinge wie auch aller anderer Tiere anders ausgelegt sind, als unsere, wodurch sie auch die Welt anders wahrnehmen können. 

Dennoch sollten wie niemals vergessen:

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»Wir haben wunderbare Sinnesorgane bekommen; sie sind die Tore der Wahrnehmung, die Pforten zum Himmel.«

~ Albert Hoffmann

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Wenn wir die Welt wieder mit allen Sinnen voll und ganz wahrnehmen, werden wir feststellen welch ein Wunder es doch ist, zu Leben. 

Perlmuttfalter (Argynnini) und Hummel auf einer Distel

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In diesen Kapitel habe ich euch besonders leuchtenden Tagfalter gezeigt - vom kleinen Fuchs, über den Tagpfauenauge zum Monarchen bis hin zum C-Falter und Perlmuttfalter. Sie alle eint ihre kräftige und auffällige Farbe. 

Auch unsere Umgebung bekommt eine kräftigere Farbe, wenn wir unsere Brillengläser putzen und unsere Wahrnehmung schäften. ; )

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Quellen:

https://www.natur-schmetterlinge.ch/spezielles/augen-r%C3%BCssel-beine-von-schmetterlingen/

* https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/biologie/schmetterlinge-nutzen-magnetfelder-zur-orientierung-13371954

https://www.landtiere.de/weitere-tiere/schmetterlinge-geschmack-fuesse-sinneszellen-nektar-pflanzen-vorkoster-sensillen-eiablage-91655991.html

https://www.sueddeutsche.de/wissen/schmetterlinge-sinnesorgane-falter-fluegel-1.4449107

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