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Höhenluft

Der Anblick solch mächtiger Berge bringt mich immer wieder aufs Neue zum wortlosen Staunen. Ragen die alten Riesen auch faltig, verklüftet und überwachsen vor mir empor, ist es doch genau dieses Bild, was sich unvergesslich in meine Erinnerungen prägt.

Berge. Das ist mehr, als eine Ansammlung jahrtausande alter Sedimentschichten, welche verfestigt, gefalten und gebrochen das Ergebnis von konvergierenden tektonischen Platten sind.

Berge, das sind jene Gipfel, die sich Richtung Himmel strecken. Das sind kleine Schneefelder und große Gletscher, die die Felsformationen mit Eis und Schnee zudecken. Das sind zerklüftete Schluchten, aufragende Felsen, steile Abhänge. Gesteinsfelder, die scheinen, als hätte ein Riese unter seinen Füßen einen Steinschlag ausgelöst. Da sind klare Bergseen, in denen sich die Silhouetten der Berge spiegeln. Da sind plätschernde Bäche, die zu ungezähmten Wassermassen werden, wenn sie über das Gestein als Wasserfälle ins Tal stürzen und immer weiter anschwellen. Wasser, klar und eisig, wird zusammengeführt, sodass rauschende Flüsse entstehen.

Berge, das sind Almen, auf deren Wiesen Kühe grasen, deren Glocken munter vor sich hin bimmeln. Das sind blühende Wiesen und dichte Wälder, deren moosüberwachsene Bäume gelernt haben, auf Felsen zu wachsen und ihre Wurzeln in die Abhänge zu krallen.

Berge, das ist die Heimat der Murmeltiere, Gämsen und vieler kleiner Krabbeltiere. Doch auch Schmetterlinge fühlen sich hier zuhause.

Scheckenfalter (Melitaeini) gibt es in den höheren Lagen zahlreiche, wie ich sie sonst nirgendwo bisher gesehen habe.


Ich möchte euch heute einige der Falter zeigen, die auch in den höher gelegenen Regionen anzutreffen sind - sei es die Alpen höchst persönlich oder in den Mittelgebirgen nahe der 1000-Meter-Marke. Dazu schlüpft in bequeme Wanderschuhe, schnappt euch einen Wanderstock und schultert den Rucksack - und los geht's! Immer bergauf, das ist gar nicht zu verfehlen! ; )

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Es ist die Zeit der blühenden Bergwiesen. Unser Weg führt uns direkt zu ihnen, als der Wald sich lichtet und der Pfad über die buntgetupfte Wiese führt. Grillen zirpen und die wilden Bergkräuter wiegen im Wind sanft hin und her.

Uns fallen die leuchtend gelben Korbblütler auf, denn auf ihnen scheinen sich die Schmetterlinge besonders wohl zu fühlen. Es ist Arnika, eine unter Naturschutz stehende Heilpflanze, die bei allerlei Verletzungen schmerz- und endzündungshemmende Wirkungen zeigt. Mittlerweile gilt Arnika als gefährdet, obwohl sie hier gut zu gedeihen scheint.

Ochsenauge (Maniola jurtina) auf Arnika, unbearbeitet

Den Faltern scheint es zu gefallen, hier auf den Bergwiesen. Und mir gefällt es auch.

In ein etwas anderes Licht getaucht:

Ochsenauge (Maniola jurtina) auf Arnika, bearbeitet von The_Canary_One

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Der Berg versorgt uns. Für eine Erfrischung und gefüllte Flaschen reicht ein kleiner Wasserfall. Klares kaltes Bergwasser fließt über die Steine und Felsen hinab, direkt über unseren Weg und stillt unseren Durst.

Waldbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren wachsen auf bequemer Höhe direkt am Wegesrand - ein kleiner willkommener Snack für zwischendurch.

Diese Fürsorge bringt der Berg für uns Besucher entgegen wie auch allen Bewohnern, egal, ob wie groß oder klein.

Sogar des Kaisers edelster Mantel fühlt sich so hier wohl:

Kaisermantel (Argynnis paphia) auf Arnika


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Man sagt ja, dass die Luft mit der Höhe dünner wird. Dünner, weil hier oben keine Alltagslast mehr auf meine Schultern drückt. Die Sorgen, Zweifel und Ängste über die Zukunft bleiben im Tal zurück. All diese Probleme, welche einen beschäftigen und auf die es einfach keine passende Lösung zu geben scheint, stellen sich im Angesicht der Berge als unwichtig heraus. Das Hamsterrad ist durchbrochen, denn hier, in der Natur des Gebirges, gibt es zu Fuß so viel zu entdecken.

Jeder Schritt ist Heilung für die Seele. Deswegen liebe ich wandern so sehr, auch wenn es vielleicht nicht das ist, was dich anspricht. Es muss keine extreme Tour sein, im Gegenteil: Ein Ausflug, ein Spaziergang, ein kleiner Besuch tut's auch.

Und ja, kurzgesagt:

»Wandern ist vielleicht nicht die Antwort auf alles. Aber man vergisst dabei all seine Fragen.«


Mohrenfalter (Erebia) auf einer Margeritte, anzutreffen in Feuchtgebieten wie Hochmohren ~ wie der Name schon sagt.

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»Schmetterling ist die Antwort, was für ne Frage! - Also,...was war noch mal die Frage?^^«

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Der Weg führt weiter bergan, an rauschenden Wildbächen vorbei, an Felsabhängen entlang, über in den Fels gehauene Stufen. Schritt um Schritt geht es voran, Meter und Meter hinauf. Auf der einen Seite ist es anstrengend, auf der anderen meditativ und für die Sinne ein Fest.

Es gibt so viel zu sehen!

Indem ich die Landschaft betrachte, versuche ich so viel wie möglich von diesen wundervollen Fleckchen Erde einzuatmen und als Erinnerung festzuhalten.

Dreht man sich um und schaut den Weg zurück, hinunter ins Tal, kann man sehen, wie weit wir schon gekommen sind. Die Häuser werden immer kleiner, so als wären es eine Modellandschaft mit Spielzeughäusern.

Als wir uns zum Weitergehen umdrehen, erheben sich vor uns die grandiosesten Felsformationen. Auf der anderen Seite der Schlucht stürzt sich ein Wasserfall in die Tiefe .

Und mitten dabei: die kleinen Falter.

Dukaten-Feruerfalter (Lycaena virgaureae) haben ein besonders feuriges Orange

Ich staune immer wieder über die leuchtende Farbe dieses Falters!

Funfact: Obwohl der Dukaten-Feuerfalter offensichtlich nicht blau ist, gehört er zur Familie der Bläulinge.

Diese auch wirklich blauen Bläulinge sind ebenfalls zahlreich auf den Almen anzutreffen, besonders dort, wo die Kuhglocken bimmeln und wir Wanderer aufpassen müssen, wohin wir unsere Füße setzten. Aus irgendeinen, mir schleierhaften, Grund fühlen sich diese Falter dort besonders wohl...

Doch zum Glück mögen sie auch - wie viele anderen Falter - lilafarbene Blüten.

Bläuling* (Lycaenidae) auf Thymian

[*Die Unterart dieses Falters habe ich nicht eindeutig bestimmen können, da es einfach zu viele sehr sehr SEHR ähnliche Arten gibt.]

Die einen "Bläulinge" sind auffällig, wie der Dukatenfalter, der aussieht, als wäre er in die frische orange Farbe gefallen. Die anderen sind klein und unscheinbar. Es braucht ein Auge, um sie überhaupt zu entdecken.


Zwerg Bläuling (Cupido minimus)


Bevor der Weg nun rauer und steiniger wird, auf den kargen Boden nur noch wenige Pflanzen wachsen und so auch die Schmetterlinge nicht mehr anzutreffen sind, genießen wir den Moment mit den besonders kleinen Faltern. Seht ihr, wie Filigran seine Flügel sind?

Zwerg Bläuling (Cupido minimus) in einem botanischen Alpengarten auf 1744m

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Höhenluft.

Was ich atme, ist Freiheit, grenzenlose Freiheit.

Den Gipfel erreicht, endlich, nach unzähligen Schritten, über Stock und Stein, langwierigen hinaufgestiegen - bis ganz oben.

Das ist Freude, das ist Glück! Was könnte man anders, als zu staunen bei diesen unglaublichen Panorama über die Bergketten?

Osttirol, Blick übers Virgental

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»Berges Schönheit wiedergeben kann die beste Sprache nicht. Berge, die muss man erleben mit der Seele tief und schlicht.«

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