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32 - Kleine, platonische und große, romantische Gesten

32 - Kleine, platonische und große, romantische Gesten

„Es hat nicht einmal geklingelt! Und außerdem war es...keine Ahnung...viertel nach zwei. Keine Chance, dass da schon Gäste für den Kindergeburtstag kommen!", beschwerte sich Hope bei Grischa. Während sie geredet hatte, war sie immer wütender geworden. „Die haben mich eiskalt angelogen, weil sie nicht mehr mit mir reden wollten!"

Grischa saß ihr schweigend gegenüber und hatte sich ihre Erzählung ruhig angehört. Es war auch nicht das erste Mal, dass Hope sich über ihre Eltern aufregte. Bereits gestern und vorgestern hatte Hope dieses Thema mehrere Male wieder angeschnitten. Jetzt nahm er einen Schluck von seinem Kakao, der sich eigentlich nicht mehr so nennen durfte, weil er zu 80% aus Zucker bestand und sah Hope dann erwartungsvoll an.

„Ich finde, du verurteilst sie zu schnell.", erklärte er dann geduldig. Hopes Miene verfinsterte sich weiter, wie jedes Mal, wenn sie an dieser Stelle des Gesprächs ankamen.

„Was kann man daran denn zu schnell verurteilen?", fragte sie verärgert. „Ich habe ihnen erzählt, dass ich in Jela verliebt bin und sie haben erst so getan, als hätten sie mich nicht gehört und dann ganz schnell aufgelegt. Und das mit einer billigen Ausrede, von der sie wussten, dass ich weiß, dass sie Unsinn ist."

„Du hast sie ganz schön überrumpelt.", gab Grischa, noch immer die Ruhe in Person (was war los mit ihm? Sonst war er immer aufgedreht wie nichts!), zu bedenken. „Gib ihnen einfach ein paar Tage Zeit. Vielleicht brauchen sie auch nur ein wenig, um sich darauf einzustellen."

Hope schwieg und griff zur Tasse, die vor ihr auf dem Tisch unschuldig dampfte. Sie war sich bewusst, dass sie dieses Gespräch schon mehrfach geführt hatten und sie war Grischa dankbar, dass er sich ihr Gejammer immer wieder anhörte. Aber sie konnte es einfach immer noch nicht glauben.

„Das waren jetzt aber schon ein paar Tage.", sagte sie leise und blies in die Tasse, um den Tee abzukühlen.

„Immerhin hast du es ihnen gesagt.", versuchte Grischa sie aufzumuntern. „Und klar, sie haben vielleicht nicht ideal reagiert, aber es hätte auch wesentlich schlimmer sein können."

Hope grummelte etwas Unverständliches. Ihre Eltern konnten ihr im Moment wirklich gestohlen bleiben. „Was ist, wenn sie wirklich nicht damit klarkommen?", fragte sie unsicher und sprach damit erstmalig die Angst aus, die sich unter der ganzen angestauten Wut verbarg.

Sorgsam setzte Grischa seine Tasse ab, stand auf, umrundete den Tisch und setzte sich neben Hope. Sie saßen im Gemeinschaftsraum von Haus 5, wo Grischa wohnte. Er war bis auf sie beide leer, da offenbar alle hier lebenden Jungs beschlossen hatten, dass es uncool war, sich hier aufzuhalten (von dem was Hope gehört hatte, beschränkte sich dieses Phänomen nicht auf dieses eine Haus).

„Gib ihnen Zeit.", beruhigte Grischa sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Von dem, was du erzählt hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie dich wirklich langfristig nicht mehr sehen wollen. Und bis zu den Osterferien ist es ja nicht mehr so lange.", versuchte er ihr Mut zu machen. „Vielleicht ändern sie ihre Meinung, wenn sie dich wiedersehen. Und merken, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist."

Hope musste unwillkürlich an die Pläne für die Osterferien denken, die sie mit Jela gemacht hatte und die jetzt ja vermutlich ins Wasser gefallen waren. Sie schob den Gedanken weg, lehnte sich gegen Grischa und kuschelte sich an seine Brust. Es war lustig – als sie zusammen gewesen waren, hatte sie das kaum gemacht, aber jetzt tat sie es andauernd.

„Ich wollte aber, dass sie es gar nicht erst schlimm finden.", murmelte sie in seinen Pullover. „Warum können sie mich nicht einfach akzeptieren, wie ich bin? Ich weiß einfach nicht, was ihr Problem ist!"

Grischa strich ihr über den Rücken und drückte sie dann sanft von sich weg. Sie richtete sich auf, bis sie sich auf dem Sofa gegenüber saßen.

„Du hast mir nie erzählt, wie es für dich war, als wir damals rausgefunden haben, dass Jela deinetwegen nach Hause gefahren ist.", wechselte er das Thema und Hope war ihm dankbar dafür. Sie musste lächeln und sah auf ihre Hände, die an einem Riss im Sofa herumspielten, der dort vermutlich schon länger war, als sie lebte.

„Ich glaube, ich mochte sie damals schon und wusste es nur selbst noch nicht.", gestand sie und hoffte, Grischa hatte es verstanden, denn sie hatte es wirklich, wirklich leise gesagt. „Ich habe da die ganzen Weihnachtsferien drüber nachgedacht, hab sogar mit meiner Oma darüber geredet."

„Hast du mir nie erzählt.", wunderte sich Grischa. Hope unterdrückte ein Lachen.

„Wir waren ein Paar, erinnerst du dich noch?", fragte sie amüsiert. „Normalerweise redet man mit seinem Freund nicht darüber, wenn man verwirrt ist, weil man vielleicht in seine Schwester verliebt ist."

Er lachte leise.

„Ja, ok, da hast du recht.", gab er zu. „Wie hat sie es aufgenommen? Deine Oma, meine ich." Hope musste lächeln, als sie an das Gespräch zurückdachte.

„Sie war total aufgeschlossen dem Thema gegenüber.", erinnerte sie sich und lehnte sich zurück, bis sie eher auf dem Sofa lag, als saß.

„Und nach dem Gespräch mit deiner Großmutter war dann alles klar?", erkundigte sich Grischa interessiert und griff wieder zu seiner Kakaotasse. Hope schüttelte den Kopf.

„Absolut nicht. Ich war eher noch verwirrter.", erzählte sie. „Ich musste mich halt erst an den Gedanken gewöhnen, möglicherweise mit einem Mädchen..." Sie hielt inne, als ihr auffiel, worauf diese Überlegung hinausführte. Dann richtete sie sich empört auf. „Du hast mich reingelegt!"

„Schuldig im Sinne der Anklage." Grischa grinste, nippte an seinem Zuckerwasser und sah kein bisschen so aus, als würde er irgendetwas bereuen. Hope trat ihm empört gegen das Knie.

„Du hast mich ausgetrickst, damit ich mich nicht weiter über meine Eltern aufrege!", beschwerte sie sich.

„Ich wollte ja bloß, dass du zugibst, dass du selbst eine ganze Weile gebraucht hast, um dich mit dem Thema abzufinden.", verteidigte Grischa seine Methoden. „Und dass es unfair ist, von deinen Eltern zu erwarten, dass sie das in wenigen Sekunden schaffen."

Hope sah mehr als unzufrieden aus.

„Du bist ein böser Mensch.", maulte sie und ließ sich wieder zurück ins Sofa sinken. Der lachte nur und nahm unbeeindruckt noch einen Schluck aus seiner Tasse.

„Wenn du dir so große Sorgen machst, wie sie reagieren, dann ruf doch deine Oma an, dass sie mal mit ihnen reden soll.", schlug er vor. „Ist sie die Mutter von deiner Mutter oder von deinem Vater?"

„Von meinem Vater.", sagte Hope. Die Idee gefiel ihr gar nicht mal so schlecht.

„Siehst du, dann müsste sie doch zumindest auf ihn einen gewissen Einfluss haben.", spann Grischa seine Idee weiter. „Und von dem was du erzählt hast, würde sie das bestimmt machen. Sie klingt wie eine prima Oma."

„Ist sie auch." Hope rollte sich auf den Rücken, sodass sie immer noch lag, aber ihren Freund besser ansehen konnte. „Sie ist die beste Oma der Welt. Bis auf meine andere Oma.", ergänzte sie dann schnell. „Die natürlich auch die beste ist."

Grischa musste lachen.

„Wohnen deine anderen Großeltern auch in Hamburg?", fragte er neugierig. Hope nickte und angelte nach ihrer eigenen Tasse, die auf dem Couchtisch stand.

„Ich glaube nicht wirklich, dass die ein großes Problem damit haben. Ich weiß noch, dass meine Oma Hedwig sich letztes Jahr wahnsinnig darüber aufgeregt hat, dass ein paar von ihren Freunden gegen ein Gesetz waren, was homosexuellen Paaren erlauben sollte, zu heiraten.", erzählte sie. Ihr kam ein Gedanke und sie musste trocken lachen. Grischa sah sie fragend an. „Schon ironisch, dass meine Großeltern vermutlich fast kein Problem sind, aber dafür meine Eltern."

Grischa zuckte mit den Schultern.

„Ich meine, das Gesetz ist sogar erlassen worden.", fuhr Hope fort. „Zwar hängen die Kirchen da noch etwas hinterher – zumindest die katholische. Deshalb wird mein Opa Peter da auch eine ziemlich andere Meinung haben, als ich, aber naja."

„Das mit dem Heiraten hab ich gar nicht mitbekommen.", meinte Grischa. „Vielleicht sollte ich der Politik doch mal ein bisschen Interesse schenken. Ich weiß nur, dass es in Russland ein absolutes Tabuthema ist. Tatsächlich habe ich mich erst wirklich damit beschäftigt, als Jela diese Therapie-Nummer angefangen hat. In der Kirche hieß es laut Jela ja immer, dass es Sünde ist und so." Er lächelte schief. „Ich bin froh, dass sich ihre Meinung doch noch verändert hat. Ich meine, vor einem halben Jahr ist sie freiwillig in diese Horror-Show gegangen und jetzt erfahre ich, dass sie vielleicht irgendwann sogar heiratet. Also, jemanden, den sie tatsächlich heiraten will, meine ich." Hope blinzelte überrascht.

„Meinst du echt, dass sie vielleicht einen Mann geheiratet hätte, den sie nicht einmal mag?", fragte sie entsetzt. Grischa zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht.", sagte er. „Keine Ahnung, ich kann nicht in den Kopf meiner Schwester reinschauen, auch wenn wir Zwillinge sind und manche Leute das zu denken scheinen. Grundsätzlich denke ich, dass egal wie das mit euch beiden ausgeht, sie auf jeden Fall echt Glück hatte, dich zu treffen."

Hope wurde ein bisschen rot. Sie wusste immer noch nicht, wo sie mit Jela stand, auch wenn es mittlerweile über eine Woche war, seit sie geredet hatten (und verdammt, Hope vermisste sie).

„Und eure Eltern?", fragte sie also, um das Thema von sich weg zu lenken. „Wir reden die ganze Zeit über meine, aber ich weiß nicht mal, was eure dazu sagen. Zu Jela und zu dir ja auch."

Grischa seufzte.

„Naja, sie haben ja bemerkt, was Jela im Dezember versucht hat. Und ich glaube, es ist ihnen lieber, dass wir so sind, wie wir sind, als dass einer von uns so etwas noch mal versucht. Keine Ahnung, ob sie das jemals vollständig annehmen, auch in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen sie sich bewegen." Er lächelte ein wenig. „Vielleicht werden wir neue Geschichten, die unsere Babuschka dann bei der nächsten Familienfeier zum Besten geben kann, wenn sie zu viel Punsch getrunken hat. So wie mein Onkel Michail."

„Meinst du, ich lerne sie irgendwann mal kennen?", fragte Hope. Grischa zuckte mit den Schultern.

„Wenn du und Jela euch irgendwann mal aufrafft und das zwischen euch klärt, bestimmt.", meinte er. „Falls ihr irgendwann doch eine Beziehung führt, wird aber auf jeden Fall die Tratschsucht siegen." Er lächelte. „Egal wie groß die Vorurteile in unserer Familie sind, sie können die Kudrjawzew'sche Neugier nicht übertrumpfen. Wenn du uns irgendwann besuchen kommst, garantiere ich, dass mindestens drei Familienmitglieder zu einem Überraschungsbesuch vorbeikommen, wenn sich herumspricht, dass Malenkaja Jelenka eine Freundin hat." Er nahm noch einen Schluck Tee und stellte seine Tasse auf den Tisch. „Warten wir es also ab. Und im Moment ist die Situation mit deinen Eltern viel wichtiger. Und dein Geburtstag am Freitag."

Hope seufzte. Auf ihren eigenen Geburtstag konnte sie sich im Moment nur mäßig freuen. Und das ärgerte sie noch mehr an dieser Situation: Seit Jahren freute sie sich auf ihren siebzehnten Geburtstag (warum auch immer, es war so ziemlich der unwichtigste Geburtstag überhaupt – aber sie hatte sich immer schon darauf gefreut, siebzehn zu sein – alles ABBAs Schuld!) und jetzt so kurz davor war die Stimmung irgendwie unten. Und das alles wegen ihrer blöden Idee, sich zu outen. Und ihrer blöden Idee, Jela zu küssen. Warum hätte sie nicht zur Abwechslung mal gute Ideen haben können? Sie schnaubte frustriert und stand dann auf, um ihre, mittlerweile leere, Tasse zurück in die kleine Teeküche zu bringen.

„Na gut, ich werde mal zurück in mein Zimmer gehen und versuchen, meine Oma zu erreichen.", sagte sie. Grischa nickte.

„Dann beschäftige ich mich mal mit dem Geovortrag, den ich morgen halten werde.", verkündete er. Hope hielt auf halbem Weg zur Tür hinaus inne.

„Bitte sag mir, dass du schon angefangen hast."

Er grinste breit.

„Nope.", meinte er nur und ließ das P auf seinen Lippen ploppen. Hope fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Wird eine lange Nacht." Er schien recht unbesorgt bezüglich der ganzen Sache.

Hope seufzte und gab auf. Im Grunde war es ja auch nicht ihr Problem, oder?

„Viel Erfolg.", grummelte sie. Er nickte.

„Dir auch.", gab er den Gruß zurück. „Grüß deine Oma von mir."

Oma Hanna ging nicht ans Telefon. Hope hatte das fast befürchtet, denn es war Dienstagnachmittag und sie hatte zwar keine Ahnung, was ihre Oma dienstagnachmittags so tat, aber bei Oma Hanna konnte man sich sicher sein, dass sie irgendwo unterwegs war, im Tanzkurs oder beim Yoga oder im Fitnessstudio oder einfach bei einer ihrer zahlreichen Freundinnen zum Teetrinken und Quatschen.

Das ließ sie mit zwei Stunden bis zum Abendessen und ohne Plan, was sie jetzt tun sollte. Sie griff nach ihrem Laptop mit der vagen Idee ein paar hundert Wörter für ihre Abschlussarbeit in Deutsch zu schreiben, klickte sich aber stattdessen durch E-Mails und verschiedene Wikipedia-Artikel, die sie anfangs noch mit Recherche für die Arbeit rechtfertigen konnte, aber ziemlich schnell nicht mehr.

Gerade hatte sie beschlossen, jetzt aber wirklich etwas Sinnvolles zu tun, da blinkte ihr Skype-Button mit einer neuen Nachricht. Sie war von ihrer Tante Marie.

Hey, hast du kurz Zeit?, stand da. Hope zögerte kurz. Vermutlich hatte Marie von dem Desaster am Samstag gehört. Hope wollte nichts weniger, als darüber zu reden. Aber sie liebte Marie abgöttisch (es war auch unmöglich, das nicht zu tun, Marie war einfach cool, für jede Dummheit zu haben und backte hervorragende Brioche) und hatte sich irgendwann mal geschworen, sie niemals im Leben zu ignorieren. Also drückte sie auf Anrufen. Es klingelte nur wenige Sekunden, dann tauchte ihre Lieblingstante auf dem Bildschirm auf.

„Hope!", rief sie fröhlich. „Es ist großartig, dich zu sehen! Warum haben wir das bisher noch nie gemacht?"

Hope zuckte mit den Schultern. Marie winkte ab.

„Sorry, wenn ich dich bei irgendwas Wichtigem störe, aber deine Eltern haben erzählt, dass du dich geoutet hast und ich war total fassungslos!"

Hope rutschte das Herz in die Hose.

„Ich meine, glaubt man das?", fuhr Marie unbeirrt in gigantischem Tempo fort. „Das ist ja mal absolut unmöglich, nach so einem Gespräch einfach aufzulegen!"

Hope war vermutlich noch nie in ihrem Leben so erleichtert gewesen. Sie wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte, aber das war auch gar nicht nötig, denn zu Maries zahlreichen Talenten gehörte neben dem Brioche Backen auch das pausenlose Reden.

„Auf jeden Fall haben sie das erzählt und ich habe sie beide geschlagen und ihnen gesagt, dass sie sich mal zusammenreißen sollen, falls dich das tröstet. Also wenn du in den nächsten Tagen einen reuevollen Anruf bekommst – ja, das wäre dann meine Schuld." Sie grinste. „Aber das ist nicht, warum ich anrufe. Ich wollte eigentlich wissen, wie es dir geht und naja, schauen ob du ok bist."

Hope nickte.

„Ja, ich bin ok.", sagte sie leise. „Besser auf jeden Fall, jetzt wo du angerufen hast." Sie brachte ein Lächeln zustande. Marie musste lachen.

„Jaja, du Schleimer, du.", sagte sie. „Und außerdem haben deine Eltern nicht nur fallen gelassen, dass dir Männer egal sind – Gratulation übrigens, für diese Erkenntnis, sie überrascht exakt niemanden, außer deinen Eltern natürlich, aber wir alle wissen, dass sie ein bisschen langsam sind, bei so was. Also außer dieser Sache haben sie noch erzählt, dass du verliebt bist." Sie wackelte mit den Augenbrauen und wenn es möglich war, wurde ihr Grinsen noch breiter. „Und da deine Eltern ja ihre Aufgabe gnadenlos vernachlässigt haben, dich darüber auszuquetschen und dir völlig nutzlose Ratschläge zu geben, habe ich beschlossen, das jetzt zu übernehmen."

Hope schnaubte amüsiert.

„Völlig uneigennützig, natürlich.", meinte sie. „Nur zu meinem Besten und ganz sicher nicht, weil du neugierig bist."

„Pfft!", machte Marie mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Wie kommst du denn auf so was?"

Hope nickte nur wissend. Dann zuckte sie mit den Schultern.

„Tja, tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.", erklärte sie dann. „Aber Jela redet aktuell nicht mit mir."

Marie verzog unzufrieden das Gesicht.

„Oh nein, Chérie, was hast du angestellt?", wollte sie wissen. Hope seufzte und berichtete, was vorgefallen war.

„All das Drama nur wegen einem Kuss?", fragte Marie nach Beendigung der Geschichte entsetzt. „Liebling, das kannst du aber besser. Wo ist die große romantische Geste?"

Hope grummelte etwas Unverständliches.

„Ich finde große, romantische Gesten vollkommen überflüssig. Und peinlich. Und ich weiß, dass Jela das genauso sieht.", protestierte sie. Marie schüttelte den Kopf.

„Nein, nein, nein, dann machst du es falsch.", erklärte sie. „Eine große, romantische Geste ist genau das, was du jetzt brauchst. Wie lange ist der Kuss her?"

„Eine Woche.", antwortete Hope, auch wenn ihr nicht gefiel, in welche Richtung dieses Gespräch verlief. „Acht Tage."

Über eine Woche!", rief Marie und schlug die Hände zusammen. „Hope, eine große, romantische Geste ist mehr als überfällig!"

Hope seufzte.

„Kann ich das nicht noch ein bisschen schieben?", fragte sie, weil sie wusste, dass es nichts bringen würde, mit Marie über die Notwendigkeit einer solchen Geste zu diskutieren. „Zumindest bis nach meinen Geburtstag?"

Marie sah sie für einen Moment unzufrieden an.

„Na gut.", gab sie dann nach. „Dann gib ihr noch bis nächsten Montag. Sie bekommt zwei Wochen Zeit, zu dir zu kommen und dann kommt eine große, romanische Geste!" Hinter Marie öffnete sich eine Tür und jemand kam herein. „Sorry, Chérie, ich muss los. Mein Chef sagt, ich soll arbeiten, statt zu skypen, ist das zu glauben?" Sie zwinkerte und warf einen Kuss in die Kamera. „Wir telefonieren Freitag, ja? Überleg dir eine Geste, ich werde dich danach fragen!"

Hope nickte geschlagen und winkte ihr, bevor sie auflegte. Dann sank sie in ihr Bett zurück. Gnadenfrist bis Montag. Sie hoffte sehr, dass Jela sich vorher dazu durchringen würde, mit ihr zu reden, denn sie hatte das Gefühl, dass eine große, romantische Geste für sie beide furchtbar wäre.



Na gut, ich wette damit hat keiner von euch gerechnet. Ist aber auch fies von mir, im vorletzten Kapitel noch mal einen im Grunde neuen Charakter auf die Bühne zu holen (ich bereue nichts!). Ja, ihr habt richtig gelesen, es ist tatsächlich schon das vorletzte Kapitel....

Was denkt ihr, wird sich Hope eine große, romantische Geste überlegen oder rafft sich Jela doch vorher auf und redet mit ihr? 

Ich denke, das nächste Kapitel kommt am Dienstag, wie immer. Möglicherweise, wenn ich am Samstag wieder kein Kapitel beim "Senkrechtuniversum" hochlade (und es tut mir wirklich leid, das sieht im Moment nicht gut aus), entscheide ich dann spontan, dass diese Geschichte Vorrang hat. Vielleicht. 

Also bis spätestens Dienstag! 

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