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Z W E I

KAPITEL ZWEI | FÜR DIE ZUKUNFT WÜNSCHE ICH MIR

Ich bin vollkommen überzeugt gewesen, heute alleine bei Herrn Mohamadi nachzusitzen. Schließlich ist gerade mal der erste Schultag. Was kann man sich da schon groß zu Schulden kommen lassen? Aber ich habe mich geirrt. In der ersten Reihe sitzt offenbar ein Pärchen. Zumindest sind sie gerade dabei wie wild Speichel auszutauschen.

Seltsam befangen beobachte ich ihre Zungen, die den Mundraum des jeweils anderen erforschen. Immerhin bin ich nicht die einzig peinliche Berührte hier. Mein IT Lehrer betritt knapp nach mir den Raum und hat eine ähnlich verdächtige Schamesröte auf den gebräunten Wangen.
Unsicher räuspert sich der kleine Mann, der ursprünglich aus Syrien kommt. Das zeigt jedoch keine Wirkung bei den Beiden. Der Typ fummelt ihr völlig ungestört an der rechten Brust herum. Als diese daraufhin sogar ein kleines Stöhnen von sich gibt, wird es unserem sogenannten Aufpasser dann doch zu viel.

"Leute es reicht jetzt! Hattet ihr heute während der gechwänzten ersten Stunden nicht genug Zeit..dafür?" ,ruft er unbeholfen. Um seine Aussage zu unterstreichen deutet er mit den Fingern auf die Beiden.

"Herr Mohamadi, keine Zeit der Welt reicht aus, um meine Chica zur Genüge zu küssen." Übertieben vertäumt sieht er seine "Chica" an. Es ist Tom. Grinsend schlägt diese ihm nun leicht gegen die Schulter und wird kurz drauf von seinem Arm umhüllt. Als er mich bemerkt, nickt er mir freundlich zu und widmet dann seine Aufmerksamkeit nach vorne, wo uns erklärt wird, was heute zu tun ist.

Während ich mir ganzen hinten einen Tisch suche, sticht mir ein blonder Haarschopf ins Auge, der wohl die selbe Idee hatte. Natürlich sind die zwei auch hier. Wieso ist mir das entfallen? Statt wie alle anderen zum Unterricht zu hetzen, waren sie noch mal in der Stadt. Nur Camila fehlt. Ich steuere auf ihn zu und lasse mich auf den Stuhl nebendran fallen.

"Hey Noah. Wo habt ihr denn Camila gelassen? Muss sie dann nicht auch Nachsitzen?"

Unbeeindruckt von meiner Gegenwart,  liegt er weiterhin mit dem Kopf auf der Bank. Seine muskulösen Arme sind locker darauf verschränkt. Er tut so als würde er mich nicht hören.

"Hallo? Ich rede gerade mit dir." Inzwischen genervt wedle ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht. Völlig unsinnig eigentlich, wie mir dann bewusst wird. Sehen kann er mich nämlich tatsächlich nicht.

Immer noch keine Reaktion seinerseits.

Ich beschließe es ihm gleich zu tun und zu Schweigen. So wichtig ist es mir dann doch nicht, den Grund für Camilas Fehlen zu erfahren. Diese Leute sind nicht meine Freunde. Im Grunde genommen kenne ich sie gar nicht. Ich mache einfach schnell meine Hausaufgaben und kann hier so schnell wie möglich weg. Mein Umsetzen würde ihm bestimmt nur Genugtuung verschaffen. Die gönne ich ihm aber nicht. Trotzig und kindisch wie ich bin, bleibe ich also sitzen.

Ich hole meinen Block und das Deutschbuch der Zwölften aus meinem schwarzen Eastpack, um meinen Lehrer zufrieden zu stellen. Mein Rucksack sieht mit seinen vielen Löchern und Flecken aus, als würde er jeden Augenblick auseinander fallen. Aber solche Dinge stören mich nicht. Nicht mehr. Denn ich habe ein Ziel, für das ich jeden erarbeiteten Cent spare.

Es sind ungefähr fünf Minuten vergangen, als Herr Mohamadi auf meinen Platz zugeht. Aber er will gar nicht zu mir, merke ich überrascht, sobald er Noah anspricht.
„Wieso machst du deine Hausaufgaben nicht? Ich bin sicher Frau Bellini hat dir ihren berühmten Aufsatz über deine Wünsche für die Zukunft aufgegeben."

Keine Reaktion.

Desto länger ich Noah ansehe und auf dessen schweres und gleichmäßiges Atmen achte, umso sicherer bin ich mir mit meiner Vermutung.

„Schlafen sie etwa?" ,wird mein Gedanke ausgesprochen.
Entnervt rüttelt er an dem Arm seines Schülers. „Unglaublich. Warum hab ich mich nur freiwillig zur Aufsicht gemeldet?"
Ich glaube er fragt nicht unbedingt uns, sondern eher sich selbst. Mittlerweile tut er mir jedenfalls wirklich leid. Da hat wohl noch jemand ausser mir einen echten Scheiss Tag.

Das weißblonde Individuum neben mir regt sich langsam. Anschließend dringt ein herzhaftes Gähnen aus seiner Kehle. Und ein unangenehmer Schweißgeruch aus seinen Achseln, als er sich ausgiebig und sehr zeitintensiv streckt. Wann hat dieser Typ bloß das letzte Mal geduscht? Ich rümpfe ungewollt die Nase. Es muss noch länger her sein, als sein letztes Schläfchen zuhause. Vielleicht ist er aber auch nochmal eine Runde joggen gewesen um das Eis im Anschluss abzutrainieren. Der geringe Fettanteil kommt ja nicht von irgendwo her. Nein das ist dann doch sehr unrealistisch.

Aus müden Augenlidern heraus blinzelt er mich und nicht seinen Ruhestörer an. Mir fällt auf, dass er unglaublich dunkle und dichte Wimpern hat. Seltsamerweise passen sie aber zu seinen so hell gefärbten Haaren. Den Augenbrauen hingegen kamen die starken Haarwachs-Gene nicht zu Gute. Das dringende Bedürfnis morgen eine Pinzette mitzubringen und ihm die Monobraue heimlich auszuzupfen, keimt in mir hoch. Bei diesem absurden Gedanken muss ich schmunzeln. Ein lautes Klopfen auf der Tischplatte holt mich ins Hier und Jetzt zurück.

„Guten Morgen Herr Stein. Ich hoffe sie haben nach ihrem kleinen Nickerchen genug Power für ihren Deutschaufsatz. Anfangen. Los jetzt. Ich möchte sie kein zweites mal Ermahnen müssen." ,verkündet er streng. Stein? Ja, dieser Nachname passt zu ihm.

Missmutig und noch schlaftrunken blickt er neben seinen Stuhl. Ich versuche mich aufs Weiterschreiben zu konzentrieren.
Nach meinem Abi werde ich genug Geld zusammen haben um eine Rucksacktour -
„Hast du mal nen Stift?"

Seine Stimme ist ausdruckslos. Ich habe sie mir nicht so tief vorgestellt. Wieso habe ich sie mir überhaupt vorgestellt?
„Wie wärs mit einem Bitte?" ,gebe ich zurück.

„Dann halt nicht." ,kommt stattdessen von ihm.

Augenrollend schiebe ich einen Kugelschreiber auf seine Seite des Platzes.
Und schreibe weiter.
..durch Afrika zu machen. Ich werde die Möglichkeit haben von hier -
Und ein Blockblatt?"

Kommentarlos und demonstrativ angepisst, wegen der Unterbrechung, reiße ich ihm ein kariertes Blatt ab und lege es zu dem Stift.
Als ich mich erneut den genialen Ergüssen meines Hirns widmen möchte, lässt mich eine Bewegung aus dem Augenwinkel aufsehen.
Noah hat mein Deutschbuch in die Mitte unseres Tisches gezogen und blickt nun auf die darin enthaltenen Beispielaufsätze.
Er runzelt die Stirn. Und mir reicht es.

„Hast du deine komplette Schultasche vergessen oder wie?"

Er blickt mich mit gefühlskalter Miene an und fährt mit seinem für ihn scheinbar so typischen Schweigen fort. Der will mich doch provozieren. Wer denkt er eigentlich dass er ist? Wenigstens nett bitten kann man doch, wenn man etwas von jemandem möchte.

Ich schnaube wutentbrannt.
„Wenn du weniger mit deinen Freunden im Eiscafe gechillt und dich stattdessen auf die Schule vorbereitet hättest, wärst du jetzt nicht auf meine Großzügigkeit angewiesen."
Ich bin gerade im Begriff mich zu sammeln und nochmal meinen Hausaufgaben zuzuwenden, da antwortet er mir plötzlich doch.

Mit gepresstem Kiefer zischt er mir die Worte beinahe entgegen.
„Ich war nicht am chillen, wie du es ausdrückst."
Mehr sagt er dazu nicht. Soll mir auch Recht sein. Von wegen Hannibal Lector sexy. Der Typ bringt meine schlimmste Seite zu Vorschein. Okay vielleicht nicht die Schlimmste. Die kam im Sommercamp zutage, als ich die egoistischste und dümmste Sache meines Lebens begangen habe. Aber es ist nahe dran. Warum hab ich mich nochmal hier her gesetzt? Bescheuerter Einfall. Echt.

Ich bin mit meinem Aufsatz pünktlich zum Klingeln, das die Stunde beendet, fertig. Zufrieden klappe ich meinen Block zu und schiebe ihn in meinen Rucksack zurück. Das Mäppchen gleich dazu. Als ich das Schulbuch schließe und anhebe, kann ich mir einen kleinen Blick auf Noahs Blatt nicht verkneifen. Keine Ahnung, weshalb mich seine Gedankengänge auf einmal so brennend interessieren. Ich bin vermutlich einfach noch nie einer so verschwiegenen Person begegnet.

Doch statt einer gefüllten Din A4 Seite, mit der ich gerechnet habe, steht ausser der Überschrift nur ein einziges Wort dort.
Rache.
Ein unheimlicher Schauer überkommt mich. Ich spüre wie sich Gänsehaut auf meinen Armen breit macht und die Haare sich aufstellen.

Kaum bemerkt er mein Starren, hat er auch schon das Blatt vom Tisch gerissen und steht plötzlich wieder topfit auf. So heftig, dass sein Stuhl nach hinten kippt.
„Kümmer dich gefälligst um deinen eigenen Scheiss, kapiert?"

Erstarrt und mit aufgerissenen Augen blicke ich ihm nach.
Er zerknüllt den Zettel beim Laufen und pfeffert ihn knapp neben den Papiermüll. Chica, Tom und Herr Mohamadi sehen dem Geschehen um sie herum aufmerksam zu.

Ich stürme ihm hinterher, nachdem ich einen Henkel meines Ranzens über die Schulter geworfen habe. An der Tür bleibe ich stehen und sehe kurz zu Boden. Ohne nachzudenken hebe ich den Zettel auf und stecke ihn in meine Jeanstasche. Ich haste den Gang Richtung Ausgang entlang und folge blonden wippenden Haaren. Als ich ihn beinahe erreiche, rufe ich ein verzweifeltes „Warte doch! Es tut mir leid."
Er hält nicht an und schreit auch nichts zurück.
Soll er doch. Es war nur ein verfluchter Aufsatz. Warum regt er sich so auf. Seine Rachegelüste an wen auch immer gehen mich nichts an.

Es bleibt nicht lange Zeit um mir weiter Gedanken zu machen, da mich ein ganz bestimmter Klingelton zusammenfahren lässt.
Justin hat ihn so eingestellt, als ich mein Handy vor drei Jahren mal bei ihm vergessen habe. In einer Zeit bevor wir wussten, dass Jessie existiert.

Männer haben muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'n herzinfarkt
Männer sind einsame streiter
Müssen durch jede wand, müssen immer weiter
Männer

Ich versuche mich zu erinnern, weshalb er genau diesen Song gewählt hat. Doch mein Kopf ist wie leer gefegt. Ich starre das Display an, bis der Anruf versiegt und es schwarz wird.
2 neue Nachrichten von Justin Bieber :

Lexi bitte geh ran.

Ich fahr jetzt zu dir nach hause. Ich muss dich einfach sehen. Bis gleich

Fuck. Ich brauch ne Kippe.

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Hallöchen :-))
Werft gerne mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen um euch.

Was ist dein erster Eindruck von Noah?

Seid gnadenlos!

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