𝟛𝟡. 𝕊𝕔𝕙𝕒𝕥𝕥𝕖𝕟𝕥ä𝕟𝕫𝕖
"The last enemy that shall be destroyed is death." ~ Inschrift auf dem Grabstein der Potters
𝕄𝕖𝕣𝕒
𝕯ie Spannung in Hogwarts war so greifbar, dass sie die Luft im Gryffindor-Gemeinschaftsraum zu verdichten schien. Harry, seine grünen Augen ungewöhnlich ernst hinter den runden Brillengläsern, nahm seine engsten Freunde beiseite.
"Dumbledore und ich brechen heute Nacht auf", flüsterte Harry, seine Stimme kaum lauter als das Knistern des Feuers im Kamin. "Es ist Zeit."
Mera spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, bevor es in einem wilden Rhythmus weiterpochte. Sie alle hatten gewusst, dass dieser Moment kommen würde, aber die Realität traf sie trotzdem mit der Wucht eines Schockzaubers. Ron wurde blass unter seinen Sommersprossen, während Hermine ihre Unterlippe zwischen die Zähne zog - eine Geste, die sie immer machte, wenn sie angestrengt nachdachte.
"Wir müssen das Schloss schützen", sagte Mera schließlich, ihre Stimme fester, als sie sich fühlte. Die anderen nickten zustimmend, dankbar für die Richtung, die Mera ihnen gab.
In den nächsten Stunden arbeiteten sie fieberhaft daran, ihren Plan zu vollenden. Sie teilten die Mitglieder der DA in Gruppen ein und verteilten sie strategisch im Schloss. Mera, Luna und Neville übernahmen den siebten Stock, in der Nähe des Raums der Wünsche. Es war eine bewusste Entscheidung - Mera konnte nicht aufhören, an Draco zu denken, an die Möglichkeit, dass er diesen Raum für etwas Dunkles nutzte.
Als die Nacht hereinbrach, nahmen sie ihre Positionen ein. Mera stand am Fenster des siebten Stocks, ihr Blick schweifte über die dunklen Ländereien von Hogwarts. Der Mond hing wie eine silberne Sichel am Himmel, sein schwaches Licht ließ die Oberfläche des Schwarzen Sees glitzern. In der Ferne ragte der Verbotene Wald wie eine dunkle, bedrohliche Masse auf.
Die Stunden zogen sich endlos hin. Die Stille des Schlosses wurde nur vom gelegentlichen Flüstern der Portraits und dem fernen Heulen des Windes unterbrochen. Mera konnte die Anspannung in Lunas und Nevilles Gesichtern sehen, die Angst, die sie alle zu verdrängen versuchten.
"Glaubt ihr, Harry und Dumbledore sind in Sicherheit?", flüsterte Neville irgendwann in die Stille hinein.
Luna lächelte ihr verträumtes Lächeln. "Ich bin sicher, die Schrumpfhörnigen Schnarchkackler passen auf sie auf."
Mera konnte nicht anders als zu lächeln, dankbar für Lunas unerschütterliche Art, selbst in den dunkelsten Momenten Licht zu sehen.
Plötzlich durchbrach ein ohrenbetäubender Knall die Stille. Meras Herz setzte einen Schlag aus. Aus dem Raum der Wünsche strömten dunkle Gestalten in Todesser-Roben, Flüche flogen durch die Luft. Die Realität traf Mera wie ein Schlag - Draco hatte das Verschwindekabinett tatsächlich genutzt, um Todesser nach Hogwarts zu schleusen.
Chaos brach aus, in ihrem Inneren wie auch im ganzen Schloss. Schüler, die aus dem Schlaf gerissen wurden, rannten schreiend durch die Gänge. Lehrer versuchten verzweifelt, Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Professor McGonagall eilte vorbei, ihr Gesicht eine Maske der Entschlossenheit, während sie Schutzbarrieren errichtete.
"Stupor!", rief Mera, als ein Todesser auf sie zustürmte. Der rote Lichtblitz traf ihn mitten in die Brust und schleuderte ihn gegen die Wand. Neben ihr kämpfte Luna mit einer Anmut, die in krassem Gegensatz zu der brutalen Realität des Kampfes stand. Neville hatte seine anfängliche Unsicherheit abgelegt und feuerte Fluch um Fluch ab, seine Augen leuchtend vor Entschlossenheit.
Mera sah Mitglieder des Ordens des Phönix, die plötzlich auftauchten – Professor Lupin, Tonks, Bill Weasley. Sie kämpften Seite an Seite mit den Lehrern, versuchten, die Schüler zu schützen und die Todesser zurückzudrängen.
Inmitten des Kampfgetümmels erblickte Mera plötzlich Draco. Er sah blass und verängstigt aus, sein Zauberstab zitterte in seiner Hand. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, und Mera sah Panik und Reue in seinen Augen.
"Draco!", rief sie, aber ihre Stimme ging im Lärm und Staub des Kampfes unter. Er wandte sich ab und verschwand in der Menge der Todesser.
Die nächsten Minuten waren ein Wirbel aus Flüchen, Schreien und Chaos. Mera kämpfte sich durch die Menge, immer auf der Suche nach Draco. Ihr Herz raste, während sie versuchte, den Überblick zu behalten und gleichzeitig Flüchen auszuweichen.
Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel einen grünen Lichtblitz auf sich zurasen. Sie warf sich zur Seite, spürte, wie der Todesfluch nur Zentimeter an ihr vorbeizischte. Ihr Fuß verfing sich in einem losen Stein, und sie stürzte hart zu Boden. Ein scharfer Schmerz schoss durch ihr Knie, und sie spürte, wie warmes Blut über ihre Haut rann.
Keuchend versuchte Mera, wieder auf die Beine zu kommen. Ihr Blick fiel auf die Treppe zum Astronomieturm, und dort sah sie ihn - Draco, der die Stufen hinaufeilte, sein blondes Haar ein heller Fleck in der Dunkelheit.
Ohne zu zögern, ignorierte Mera den Schmerz in ihrem Knie und stolperte hinter ihm her. Sie wusste nicht, was Draco vorhatte, aber sie war entschlossen, ihn aufzuhalten - oder ihm zu helfen, je nachdem, was nötig war.
Mit jedem Schritt die Wendeltreppe hinauf wuchs ihre Entschlossenheit. Was auch immer oben auf sie wartete, sie würde es Draco nicht allein durchstehen lassen.
Oben angekommen fiel der schwere Ausstieg zur Plattform gerade vor ihr wieder ins Schloss und sie schmiss sich mit der Schulter dagegen, um die schon immer schwergängige Tür aufzustemmen. Mit einem lauten Knallen flog sie auf und Mera stand mit erhobenem Zauberstab im Türrahmen.
Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, ein Rhythmus der Angst und der Hoffnung zugleich.
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