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𝟛𝟘. 𝔻𝕚𝕖 𝕄𝕒𝕤𝕜𝕖

"If you want to know what a man's like, take a good look at how he treats his inferiors, not his equals." ~ Sirius Black

𝕄𝕖𝕣𝕒

Als sie später in der Großen Halle saß, die nun von Schülern gefüllt war, schien die Welt, die sie mit Draco geteilt hatte, bereits fern. Die Erinnerungen an die letzte Nacht waren wie ein flüchtiger Traum, während sie auf den Zaubereiminister Rufus Scrimgeour blickte, der sich vor dem Lehrertisch aufgestellt hatte. Das Dämmerlicht, das durch die verschneiten Fenster drang, ließ die ohnehin düstere Atmosphäre noch schwerer wirken. Dumbledore hatte die ganze Schulfamilie zu einer Sonderversammlung einberufen und das Wort bereits an den Zaubereiminister übergeben.

„Wie ihr alle wisst," begann Scrimgeour mit rauer Stimme, „hat sich die Welt verändert. Der, dessen Name nicht geannt werden darf, ist zurückgekehrt, und mit ihm die Furcht und das Chaos, die er einst über unser Land brachte."

Mera fühlte, wie sich ein kalter Knoten in ihrem Magen bildete. Die Worte des Ministers riefen ihr unweigerlich die Realität ins Gedächtnis, die sie bereits gekannt hatte. Neben ihr saßen Harry, Ron und Hermine, alle ebenso angespannt. Harrys Kiefer war vor Zorn und Anspannung fest zusammengepresst, während Hermine nervös an ihrer Krawatte zupfte.

Scrimgeour fuhr fort: „Wir stehen an einem Scheideweg, an dem jeder von uns eine Entscheidung treffen muss: Die Seite des Lichts oder die Seite der Dunkelheit. Seid euch bewusst, dass keine Entscheidung ohne Konsequenzen bleiben wird. Der, dessen Name nicht genannt werden darf, schert sich nicht um Neutralität oder Zurückhaltung. Für ihn gibt es nur Feinde oder Diener."

Die Worte hallten in der Halle wider, und ein unruhiges Murmeln erhob sich, als die Schüler sich über diese bedrohliche Aussage unterhielten. Mera spürte, wie ihre Hände zu Fäusten wurden. Es war schwer, Dracos angespanntes Gesicht nicht vor ihrem inneren Auge zu sehen. Ihre dunkle Ahnung, dass er sich bereits für eine Seite hatte entscheiden müssen, quälte sie.

Der Kamin im Gryffindor-Gemeinschaftsraum war das einzige Licht, das den Raum erhellte. Die vier Freunde hatten es sich in den tiefen Sesseln gemütlich gemacht, aber die Atmosphäre war alles andere als entspannt. Das vertraute Knistern des Feuers im Gryffindor-Gemeinschaftsraum bot eine trügerische Sicherheit

„Es wird schlimmer, der Besuch des Zaubereinministers heute beweist das", sagte Ron schließlich und brach die Stille. Seine Stimme war gedämpft, fast ängstlich. „Der Tagesprophet berichtet fast täglich über Verwüstungen und Entführungen durch Todesser."

Hermine nickte zustimmend. „Heute Morgen stand ein Artikel über einen Angriff auf ein Muggelstädtchen in der Nähe von Bristol. Ein ganzes Viertel ist in Flammen aufgegangen, und viele Muggel sind verschwunden... vermisst oder schlimmer."

Mera schwieg und mied Harrys durchdringenden Blick. Es war furchtbar, von diesen Schrecken zu hören, doch was ihr noch schwerer auf dem Herzen lag, war die Ahnung, dass Draco möglicherweise in all das verwickelt war.

Sie erinnerte sich an die flüchtigen Momente, in denen sie ihn in den Korridoren von Hogwarts gesehen hatte. Wie er sich immer weiter von den anderen isolierte, wie die Schatten unter seinen Augen dunkler wurden, und wie eine unheilvolle Last auf seinen Schultern zu liegen schien. Sie konnte es einfach nicht glauben – oder wollte es nicht. Wie konnte der Junge, den sie liebte, der gleiche sein, der in all diesem Chaos eine Rolle spielte?

"Ich habe Draco beobachtet," sagte Harry plötzlich, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Seine Stirn war in Falten gelegt, seine grünen Augen blitzten vor Verdacht. "Er schleicht ständig allein herum, verschwindet in irgendwelchen Ecken des Schlosses. Ich weiß, dass er etwas plant. Er ist ein Teil davon."

Ron nickte vorsichtig. "Er redet kaum noch mit irgendjemandem, selbst seine eigenen Freunde meiden ihn inzwischen."

Mera fühlte, wie die Blicke ihrer Freunde auf ihr ruhten. "Vielleicht..." begann sie zögernd, doch sie brach ab, als sie die Angst vor der möglichen Wahrheit in ihren eigenen Gedanken spürte.

Hermine, die Meras Unbehagen bemerkte, lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. "Harry, du verbringst doch viel Zeit mit Professor Dumbledore. Hat er dir mehr über Voldemorts Vergangenheit erzählt?"

Harry nickte ernst. "Ja, er zeigt mir Erinnerungen aus Voldemorts Kindheit und Jugend. Es ist beängstigend, wie früh er schon Anzeichen dieser dunklen Magie gezeigt hat. Dumbledore glaubt, dass wir mehr über ihn herausfinden müssen, um zu verstehen, wie er sich in das... was auch immer er jetzt ist, verwandelt hat."

"Ich nehme an, das hat mit den Horkruxen zu tun, über die du uns erzählt hast?" fragte Ron.

"Genau," bestätigte Harry. "Wir müssen herausfinden, wie viele es gibt und wie wir sie zerstören können. Es könnte der Schlüssel sein, um Voldemort zu besiegen."

Während die anderen weiter diskutierten, dachte Mera an etwas, das Harry ihr kurz vor Weihnachten erzählt hatte. Sie hatte die Gedanken daran und die mit sich bringenden Vermutungen weit in ihren Hinterkopf geschoben, aber jetzt war alles wieder da.

Sie erinnerte sich an ihre Recherche über den Unbrechbaren Schwur und die beunruhigende Entdeckung, die sie gemacht hatte:

„Der Unbrechbare Schwur ist ein magischer Pakt, der zwischen zwei Parteien geschlossen wird. Der Schwur wird durch einen Zauberstab vollzogen, der das Band der Verpflichtung bindet. Wenn eine der Parteien gegen den Schwur verstößt, führt dies unweigerlich zum Tod desjenigen, der den Schwur gebrochen hat. Der Schwur ist daher nur bei den schwerwiegendsten und ernstesten Versprechungen zu empfehlen, da es kein Zurück gibt."

Die Vorstellung, dass Snape durch einen solchen Schwur an Draco gebunden war, ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie versuchte sich einzureden, dass es nicht Draco, sondern Snape gewesen war, der den Unbrechbaren Schwur geleistet hatte. Aber wofür?

Mera konnte die Gedanken an den Unbrechbaren Schwur und Dracos mögliche Verwicklung in die dunklen Machenschaften nicht abschütteln. In den folgenden Tagen beobachtete sie ihn genauer, wartete auf einen passenden Moment, um ihn darauf anzusprechen. Natürlich gab es diesen Moment nicht, was machte sie sich eigentlich vor. Aber sie wusste, dass sie handeln musste, bevor es zu spät war.

Als Mera später am Abend im Bett lag, konnte sie nicht schlafen. Ihre Gedanken kreisten um Draco und die bevorstehende Konfrontation. Sie wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber sie musste es versuchen.

Am nächsten Morgen wachte Mera früh auf, ihr Herz klopfte vor Nervosität. Sie hatte beschlossen, Draco nach dem Frühstück abzufangen und mit ihm zu reden. Als sie die Große Halle betrat, suchten ihre Augen automatisch den Slytherin-Tisch ab, aber Draco war nirgends zu sehen.

"Suchst du jemanden?", fragte Ginny, die neben ihr aufgetaucht war.

Mera zuckte zusammen. "Ähm, nein... ich war nur in Gedanken."

Ginny sah sie skeptisch an, sagte aber nichts weiter. Gemeinsam setzten sie sich an den Gryffindor-Tisch, wo Harry und Ron bereits über Quidditch-Strategien diskutierten.

Sie aß ihr Frühstück schnell und ohne wirklichen Appetit. Ihre Augen wanderten immer wieder zur Eingangstür, in der Hoffnung, Draco zu sehen. Aber er tauchte nicht auf.

Nach dem Frühstück eilte Mera aus der Großen Halle. Sie sah Draco erst in der nächsten Unterrichtsstunde und wusste, dass das nicht der geeignete Ort war, ihn anzusprechen. Trotzdem konnte sie sich nicht zurückhalten, als er am Ende der Stunde, mit hektisch gepackten Schulsachen in den Armen, an ihr vorbeieilte.

"Warte", sagte Mera und griff nach seinem Arm. "Können wir reden? Bitte?"

Draco zögerte, sein Blick huschte nervös durch den Raum. "Nicht hier", murmelte er schließlich. "Heute Abend. Raum der Wünsche."

Mera nickte erleichtert. "Okay. Ich werde da sein."

Den Rest des Tages verbrachte Mera wie in Trance. Als der Abend endlich kam, schlich Mera sich aus dem Gryffindor-Turm. Ihr Herz raste, als sie den siebten Stock erreichte und dreimal an der Wand vorbeiging, an den Raum der Wünsche denkend.

Die Tür erschien und Mera trat ein. Der Raum hatte sich in einen gemütlichen, kleinen Salon verwandelt, mit einem prasselnden Kamin und zwei weichen Sesseln davor. Draco saß bereits in einem davon, den Blick ins Feuer gerichtet. Sie ließ sich ihm gegenüber nieder und schwieg, wusste nicht, wie sie beginnen sollte.

"Draco", flüsterte sie schließlich sanft, "ich mache mir Sorgen um dich. In letzter Zeit wirkst du so... belastet."

Draco versteifte sich leicht, sein Blick wurde abweisend. "Es ist nichts. Nur der übliche Schulstress."

Mera atmete tief durch. "Ich weiß, dass es mehr ist. Ich habe... von dem Unbrechbaren Schwur gehört."

Dracos Augen weiteten sich vor Überraschung und dann Misstrauen. "Woher weißt du davon?" Seine Stimme war scharf, defensiv.

"Das spielt keine Rolle," sagte Mera ruhig. "Ich will dir nur helfen, Draco."

Für einen Moment schien es, als würde Draco sich noch mehr verschließen. Doch dann, ganz langsam, sah Mera, wie etwas in seinen Augen brach. Die Maske der Gleichgültigkeit fiel, und zurück blieb nur Erschöpfung und Furcht.

Draco stand abrupt auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. "Ich kann dir nicht alles sagen", begann er. "Es wäre zu gefährlich für dich. Aber... ich habe eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die ich erfüllen muss, sonst..." Er brach ab, seine Stimme zitterte.

Mera stand ebenfalls auf und ging zu ihm. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seinen Arm. "Was passiert, wenn du sie nicht erfüllst?"

Draco sah sie an, Tränen schimmerten in seinen Augen. "Dann wird er mich töten. Und meine Familie."

Mera fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog. "Er? Du meinst... Vol-"

"Sag seinen Namen nicht!", zischte Draco panisch.

Mera nickte langsam. "Okay. Aber Draco, du musst das nicht alleine durchstehen. Wir können Hilfe holen. Dumbledore-"

"Nein!", unterbrach Draco sie heftig. "Du verstehst das nicht. Niemand kann mir helfen. Ich muss das tun, ich habe keine Wahl!"

"Es gibt immer eine Wahl", sagte Mera sanft. Sie nahm seine Hände in ihre. "Lass mich dir helfen. Bitte."

Für einen langen Moment starrte Draco sie an, ein Kampf tobte sichtbar in ihm. Dann, ganz langsam, nickte er. "Ich weiß nicht, ob du das kannst", flüsterte er. "Aber... ich will es versuchen."

Mera küsste ihn. Sie spürte, wie er zitterte, und hielt ihn einfach fest. Sie wusste, dass dies erst der Anfang war, dass noch viele schwierige Gespräche und Entscheidungen vor ihnen lagen. Aber für den Moment war es genug, dass Draco ihr vertraute, dass er bereit war, ihre Hilfe anzunehmen.

In dieser Nacht, als sie eng umschlungen im Raum der Wünsche lagen, spürte Mera, wie Draco sich an sie klammerte, als wäre sie sein Anker in einem Sturm. Sie schwor sich, stark zu sein - für ihn und für sich selbst. Denn sie wusste, die kommenden Monate würden all ihre Kraft und ihren Mut erfordern.

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