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"Curious indeed how these things happen. The wand chooses the wizard, remember. . . . I think we must expect great things from you, Mr. Potter. . . . After all, He-Who-Must-Not-Be-Named did great things — terrible, yes, but great." ~ Garrick Ollivander

𝕄𝔼ℝ𝔸

Vor fünf Jahren
Donnerstag, 29. August 1991

𝔖eit ihrem 11. Geburtstag vor beinahe fünf Monaten konnte sie diesen Tag nicht abwarten. Der Tag, an dem ihre Eltern mit ihr in die Winkelgasse gingen, um die Schulsachen für ihr erstes Jahr auf der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu besorgen. Und ihren eigenen Zauberstab, endlich.

Gut gelaunt sprang sie an der Hand ihres Vaters neben ihren Eltern über das schiefe Kopfsteinpflaster, die seidig schwarzen Haare im Wind hinter sich herziehend. Es war ein warmer August gewesen und auch heute trug die kleine Hexe das luftige, senfgelbe Kleid, das sie den ganzen Sommer am liebsten getragen hatte. Es war nicht ihr erster Besuch in der Winkelgasse, wohnte sie doch mit ihren Zauberereltern in einem Londoner Stadtviertel nicht weit entfernt. Dennoch war es immer wieder aufs Neue aufregend und heute erst recht.

Wie oft hatte sie ihre Stupsnase schon an der zu milchen beginnenden Glasscheibe von Garrick Ollivanders Zauberstabladen plattgedrückt. Wie oft hatte sie in die glitzernden Augen der jungen Hexen und Zauberer gesehen, die mit ihrem neuen Stab den Laden verließen. Und wie oft hatte ihr der alte Mr. Ollivander schon zugewunken und gezwinkert.

Einmal vor zwei Jahren war er sogar aus dem Laden gekommen, hatte ihr ein Lakritzbonbon geschenkt und mit einem wissenden Lächeln geflüstert: "Deine Zeit wird kommen, kleine Hexe." Die helle Türglocke war erklungen und die Tür hatte sich schon wieder hinter ihm geschlossen, noch bevor sie überhaupt etwas hätte erwidern können.

"Ollivander - Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr."
Verehrungsvoll las sie die alten, bereits leicht verzogenen metallenen Lettern und Zahlen über dem Schaufenster. Heute war es soweit. Sie würde ihren Zauberstab finden und er sie. Mit plötzlicher Eile ließ sie die Hand ihres Vaters los und trat selbstbewusst in das graue, nach altem Holz duftende Geschäft. Als Mr. Ollivander seinen Kopf hinter einem der unzähligen Regale voller Zauberstabschachteln hervorstreckte, huschte ein begieriger und geheimnisvoller Schleier über seine Augen. Sie drehte sich einmal im Kreis und sog neugierig all die Facetten des alten Ladenraumes in sich ein.

Erst die große Hand ihres Vaters auf ihrer Schulter holte sie zurück, als dieser lächelnd sagte: "Entschuldigen Sie das Hereinplatzen, unsere Tochter findet heute hoffentlich ihren ersten Zauberstab bei Ihnen."

Der grauhaarige Mann hinter dem Tresen blickte aufmerksam in das Gesicht des jungen Mädchens vor ihm und antwortete vielsagend: "Oh, ich weiß. Das ist ein großer Tag." Er drehte sich auf dem Absatz seiner dunkelbraunen Lederschuhe um und winkte sie zwischen zwei deckenhohen Regalen hindurch in den hinteren Teil des Ladens: "Folge mir, mein Kind."

Abermals riss sie sich mutig von ihrem Vater los und setzte sich auf den mit dunkelrotem Samt überzogenen Sessel, den er ihr anbot. Dann verschwand er leichtfüßig wieder zwischen den staubigen Regalen und sie hörte ihn leise vor sich hinmurmeln. Sie ließ ihren Blick auch hier neugierig wandern und merkte nicht, dass der Zauberer bereits wieder vor ihr stand. "Mera, richtig?", sie nickte erschrocken und überrascht darüber, dass der alte Zauberstabmacher ihren liebsten Spitznamen kannte.

Er lächelte sie geheimnisvoll an und hielt ihr eine blaue Schachtel entgegen: "Beginnen wir mit diesem hier, einer meiner Favoriten. Ein Hartriegel-Stab, 11 Zoll, mit Drachenherzfaser. Großartige Zauber lassen sich auch in schweren Zeiten mit diesem ausführen."

Sie stand auf, streckte ihre Hand aus, doch noch bevor ihre Finger den Griff des Zauberstabes umgreifen konnten, riss der alte Mann ihn ihr schon wieder weg.

"Nein! Nein nein, zu boshaft der Stab und zu rein die Hexe", er legte den Hartriegel weg und zog erneut eine dunkelblaue Verpackung hervor, "Versuch den hier."

Diesmal schloss sich ihre Hand um das goldfarbene Holz und der Stab ließ einen schwachen Pfeifton verlauten, der jedoch sofort wieder verstummte. "Birnenholz und Einhornhaar. Ein wunderschönes, warmherziges Werk, aber leider zu kurz für dich. Mindestens 11 1/2 Zoll müssen es sein."

Eifrig entzog er ihr auch diesen Zauberstab, bevor er weiterhin murmelnd zwischen seinen Regalen umhersah. "Probieren wir diese Schönheiten, oh ja", schwungvoll öffnete er einen dunklen Karton vor ihrer Nase und forderte sie mit den Augen auf, den tiefschwarzen Stab herauszunehmen.

"Beeindruckend, nicht wahr? Eine pupurne Phönixfeder umschlossen von glänzend schwarzem Ebenholz, 12 3/4 Zoll. Ein meisterhafter Kämpfer, solange du den Mut hast, du selbst zu sein." Vorsichtig drehte sie den Zauberstab in ihrer Hand. Es erinnerte sie an ihre eigenen tiefschwarzen Haare, aber sie bekam nicht das Gefühl, dass das äußere ihres Zauberstabes ihr so gleichen musste. Enttäuscht nahm Mr. Ollivander ihr das dunkle Holz wieder ab.

"Mutig, durchaus, doch auch das ist er nicht. Hier, mein Kind.", reichte er ihr die zweite Verpackung, "Roteiche, jedes Mal aufs Neue wunderschön, gepaart mit Drachenherzfaser, 12 Zoll. Versuche, ihn sanft zu schwingen."

Ein Kribbeln überzog ihre Handfläche als sie das Holz vorsichtig durch die Luft gleiten ließ. Ein heftiger kalter Windstoß, der durch das fensterlose Hinterzimmer fegte, überraschte sie und Garrick Ollivander entriss ihr den Stab.

"Oh nein! Schlagfertigkeit und schnelle Reaktion, die besitzt du, aber nicht die dunkle Seele, die dieser Stab fordert.", er schob die vorherigen Schachteln beiseite und musterte das Mädchen grübelnd erneut. Ein Leuchten erhellte seine Miene.

"Das könnte funktionieren", ein weiteres Mal verschwand er in seinem Lager, in dem nur er sich auszukennen schien. "Und wenn nicht, verliere ich langsam die Hoffnung", bei diesem leise gebrabbelten Satz des alten Mannes musste sie schlucken und die junge Hexe schielte zu ihren Eltern, die sich im Arm hielten und ihrer Tochter aufmunternd zuzwinkerten.

Als der Zauberer mit schlurfenden Füßen wieder neben sie trat, umklammerten seine knochigen alten Finger hoffnungsvoll drei längliche Boxen. Er entfernte die Deckel und reichte ihr den ersten. Sie griff nach dem langen hellbraunen Stab, der sehr weich in ihrer Hand lag. Aber nichts passierte. Mr. Ollivander seufzte: "Kiefernholz, Drachenherzfaser und 14 Zoll. Ein kreativer Kopf, jedoch auch ein Einzelgänger, was du nun ganz und gar nicht bist, meine Liebe."

Die zweite Schachtel enthielt einen ebenso braunen Zauberstab mit einem auffällig großen Griff. Sie schloss ihre Finger darum. Ein paar orangefarbene Funken lösten sich aus der abgerundeten Spitze des Holzes. Ein Strahlen überkam die müden Augen des Mannes, erlosch allerdings sogleich wieder, als die Feuerfunken wie Hagelkörner auf den Boden fielen und zerschmolzen.

"Gut, auch kein Weißdorn mit Einhornhaareinlage. Zu widersprüchlich trotz der guten Heil-Zauber für fähige Zauberer und Hexen, wie du es bist. Der Nächste!", mit aufeinandergepressten Lippen überreichte er ihr den zuletzt geholten Stab, "Zedernholz, ebenso Einhornhaar, 11 2/3 Zoll. Teste ihn".

Hoffnungsvoll entschlossen zog sie diesen Stab in einen festen Griff. Verwundert nahm sie ein sanftes Vibrieren wahr und das Holz summte eine eigenartige Melodie.

"Was sagt er?", flüsterte der Zauberstabmacher und lehnte sich lauschend näher. Der Stab vibrierte stärker und wurde heiß in ihrer Hand und abrupt nahm Garrick ihn ihr weg, bevor sie sich daran verbrennen konnte. Zweifelnd strich sie sich die pochende Handinnenfläche. Ob es wohl bei jedem Magier so schwer war, den richtigen Zauberstab zu finden, fragte sie sich, während Mr. Ollivander den Stab in die Höhe hielt und musterte.

"Mein Vater hatte immer gesagt, ein solcher Zedernstab fände sein perfektes Zuhause, wo Scharfsinn und eine gute Auffassungsgabe an den Tag gelegt werden. Ich dachte, ihr beide wärt perfekt." Ein paar lange Sekunden, die ihr ewig vorkamen und in denen sie kaum wagte zu atmen, geschweige denn etwas zu sagen, blickte der Zauberer zwischen ihr und dem Stab in seiner Hand hin und her.

"Es kann doch wohl nicht...", raunte er unverständlich und prüfend sah er ihr einen Moment lang direkt in die neugierig blühenden Augen, dann sprang er hektisch auf. Sie konnte ihn ein paar Regale entfernt in einer Ecke kramen hören.

Kritisch musterte sie das dunkelgrüne Samtsäckchen, das nun an Mr. Ollivanders Fingern baumelte und von dem er eilig noch ein paar Spinnweben und Staubflusen wischte. Ihren Blick auffangend räusperte er sich: "Der liegt schon etwas länger bei mir herum, aber er ist etwas Einzigartiges in meinem Bestand. Denn obwohl ich mich vor Jahren dazu entschlossen habe, mich auf nur drei einzig wahre Zauberstabkerne zu fokussieren, die allesamt sehr edel sind und die du heute bereits alle kennenlernen durftest, steckt in diesem Zauberstab etwas ganz Besonderes. Möchtest du ihn ausprobieren?"

Ehrfürchtig nickte sie und streckte ihre Hand nach dem Säckchen aus. Andächtig zog sie einen dunkelbraunen Stab hervor, dessen Griff filigran eingeschnitzte Runen zierten. Sie fuhr einmal sanft mit dem Finger über das unebene Holz, ehe sie es mit starken Fingern umschloss. Im ersten Moment geschah nichts. Dann spürte sie, dass der Stab sich bewegte, doch als sie auf ihre Hand sah, wackelte er nicht einmal. Es fühlte sich an, als knickte die Zauberstabspitze nach unten - als verbeugte sie sich, war das möglich? Mit einem Mal sprühten kleine grüne Funken aus seiner Spitze, die sich in kleinen Wurzeln und Ranken mit samtgrünen dünnen Blättern um ihre den Zauberstab haltende Hand legten und die beiden miteinander verschmolz.

"Beim Barte des Merlins, das ist er!", ein breites Lächeln zog sich über die abwartende Miene des erfahrenen Zauberers, "13 Zoll, nur minimal biegsam, Zypressenholz. Bereits zu Zeiten meines Vorfahr Geraint Ollivander galt der Besitzer eines Zypressenstabes als charakterstark und edelmütig, tapfer und selbstaufopfernd, als jemand, der keine Angst vor dem Tod hat, wenn er dadurch jemand anderen beschützt." Sie hatte die Luft angehalten und spürte nun wie ihre Wangen zu glühen anfingen.

"Des Weiteren der von mir erwähnte seltene Kern. Eine Hippogreiffeder." Er ließ das Wort einen Moment lang durch den Raum hallen, ehe der Zauberstabmacher fortfuhr: "Der Hippogreif, ein Mischwesen, das laut griechischer Mythologie aus der ungleichen Liebesbeziehung zwischen einem Adler und einem Pferdefohlen entstand. Sehr stolze und respektvolle Tiere, die eben dies auch in ihren Besitzern suchen. Bringt man ihnen den erwarteten Respekt nicht entgegen, können sie schnell misstrauisch und daraus resultierend auch aggressiv und sehr gefährlich werden. Selbiges gilt für Zaubersprüche, die nicht mit dem nötigen Respekt der Magie gegenüber gesprochen werden. Sie lassen sich nicht mehr korrekt ausführen oder können nach hinten losgehen. Und", er machte eine kunstvolle Pause, in der ihre Augen kurz zu ihren stolzen Eltern hinüberhuschten, "anders als bei den meisten Zauberstäben überträgt sich die Treue des Stabes nicht auf den neuen Besitzer, sollte er einmal im Kampf gewonnen werden. Auch der neue Besitzer muss dem Stab und der Hippogreiffeder erst Respekt erweisen und diese müssen ihn annehmen. So wie es bei dir gerade passiert ist."

Er lächelte sie still an, bevor er etwas schneller schloss: "Ansonsten können sehr mächtige Zaubersprüche mit diesem Stab ausgeführt werden, solange Stab und Hexe einander schätzen. Er eignet sich auch besonders gut für nonverbale Zauber."

Seine alten Augen musterten die kleine Hexe ein letztes Mal, Neugier blitzte in ihnen auf: "Ich hätte in der Tat nicht gedacht, diesen Stab eines Tages noch zu verkaufen. Ihr seid ein außergewöhnliches Paar."

Ihre hitzigen Wangen leuchteten rosarot, als ihr Vater sieben Galeonen für den Zauberstab auf Mr. Ollivanders abgeschabten Holztresen klimpern ließ. "Vielen Dank, Sir", sagte sie noch laut, während sie ihren Stab in seinem dunkelgrünen Samtsäckchen fest umklammert hielt und ihre Eltern bereits auf dem Weg nach draußen waren.

"Nutze ihn weise, Esmeralda", zwinkerte er ihr zu, bevor die Tür mit einem hellen Glockenläuten hinter ihr ins Schloss fiel.


Heute
Samstag, 31. August 1996

Traurig blickte sie auf die dunkle Glasfront und die leere Ausstellfläche. Im Tagespropheten hatte sie vor wenigen Wochen gelesen, dass der Zauberstabmacher vermisst wurde. Doch da sogar sein Laden ausgeräumt worden zu sein schien, konnte sie sich nicht vorstellen, dass es sich um ein einfaches kurzzeitiges Verschwinden handelte. Außerdem war Mister Garrick Ollivander stolz darauf gewesen, die meisten Hexen und Zauberer in den letzten Jahrzehnten mit ihrem perfekten Zauberstab zusammengebracht zu haben, so dass er seinen Laden nicht einfach von heute auf morgen aufgeben würde.

Als es zu nieseln begann, zog sie sich die Kapuze ihrer Übergangsjacke tief ins Gesicht und ließ ihre mittlerweile taillelangen schwarzen Haare in sanften Wellen über eine Schulter nach vorne hängen. Es war ein durchwachsener Sommer gewesen und Ende August fühlte sich bereits wie Anfang Oktober an. Mit eiligen Schritten flogen ihre Füße über das Kopfsteinpflaster der für den Samstag vor dem neuen Hogwarts-Schuljahr erstaunlich leeren Winkelgasse. Da sie ab diesem Schuljahr ein paar Fächer abwählen konnte, war ihre Bücherliste, die sie vor einer Woche per Eule zugeschickt bekommen hatte, nicht allzu lang.

Zusammen mit eben dieser Liste waren auch die Ergebnisse ihrer ZAG-Prüfungen gekommen, in denen sie am Ende des letzten Schuljahres mit sehr guten Noten abgeschnitten hatte. Der Fleiß und die vielen Stunden mit Hermine in der Bibliothek hatten sich bezahlt gemacht, nur „Erwartungen übertroffen" und ein sogar ein paar „Ohnegleichen". Trotzdem hatte sie vor, dieses Jahr etwas entspannter angehen zu lassen und sich selbst mehr Freiheiten zu erlauben. Schließlich war man nur einmal 16 ½ Jahre alt und das fünfte Jahr mit Professor Umbridge war stressig und nervenaufreibend genug gewesen – von den Ereignissen im Zaubereiministerium ganz zu schweigen.

Bei diesen Erinnerungen musste sie an ihre Freunde denken, mit denen sie den ganzen Sommer über nur Briefe geschrieben hatte. Sie selbst war mit ihren Eltern im Urlaub in Irland gewesen, einen Teil der Familie besuchen, und erst gestern wieder in London angekommen. Das war auch der Grund, warum sie dieses Jahr nicht gemeinsam die Winkelgasse besuchten, um das neue Schuljahr einzuläuten.

Als der Regen stärker wurde, beeilte sie sich, alles Benötigte zu besorgen, um ihren letzten Abend dann noch einmal mit ihren Eltern genießen zu können.

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A.N.: Wer gerne ein Bild zu meiner Vorstellung von Mera hat:
Ich stelle sie mir ein bisschen als eine Mischung aus Kathie McGrath als Morgana, Adelaide Kane als Mary Stuart und Lily Collins als Edith Bratt vor :)

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