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Kapitel 2

Die kühle Sommerluft umspielte mein Gesicht. Es war wunderbar, einen Plan zu haben, zu wissen, was zu tun war und ich hatte mich entschieden: Ich würde eine Weile weggehen. Es war ja nicht so, dass Entfernungen für Götter eine Rolle spielten, aber ich wollte ein wenig auf Distanz von meinem alten Leben gehen. Mit jedem Schritt, den ich den gewundenen Pfad zu unserem Haus hinab schritt, wurde ich euphorischer. Ein neuer Abschnitt meines Lebens wartete und diesen würde ich alleine meistern. Endlich würde ich etwas selbstständig im Leben des jungen Gott verändern und wenn es nur Gedanken waren. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Als ich am Fuße des kleinen Hügels angelangt war, sah ich nicht zurück. Ich würde selbstverständlich zurückkehren und ich wusste, mein Vater würde sich keine Sorgen machen, denn ich war als Gott unsterblich. Was sollte mir also schlimmstenfalls passieren? Vielleicht zerstückelt werden wie einst Kronos durch seinen Sohn Zeus? Und doch würde ich immer wieder zurückkehren. Warum also Abschied nehmen. Das, was ich vorhatte, war im Leben eines Gottes nicht mehr als ein kurzer Ausflug.

Nach einer einstündigen Wanderung hatte ich erreicht, was ich wollte. Der dunkle Wald am Fuße des Berges Othrys. In dem Moment, als ich einen Blick auf den Gipfel des Berges warf, nahmen schreckliche Bilder in meinem Kopf Gestalt an: Zahlreiche Götter, alle in Kampfmontur, lieferten sich eine erbitterte Schlacht gegen eine gewaltige Armee aus götterähnlichen Wesen, die der Gegenseite zahlenmäßig weit überlegen war. Ich wollte den Blick abwenden, aber die Bilder jagten durch meinen Kopf und versuchten sich an allen Strängen meines Gehirns festzukrallen. Ich wusste auf Anhieb, um welchen der zahlreichen Kriege der griechischen Mythologie es sich handelte: Es war ein Ausschnitt aus den Titanenkriegen, die vor Äonen von Jahren stattfanden und die die Götter schließlich doch gewannen. Ich  hatte schon vieles über diesen Ort gehört. Götter und andere Wesen fürchteten diesen Ort, den Ort einer der grausamsten Kriege ihrer Geschichte. Zeus hatte ihn kurz darauf verflucht, sodass jeder, der ihn betrat von den grausamen Bildern geplagt wurde – so auch ich.

Nachdem sich die schrecklichen Bilder gelegt hatten, schritt ich festen Schrittes auf den dunklen Wald mit den hohen Tannen zu. Ich spürte dass unebene Nadelbett unter meinen nackten Füßen. Die Schatten der Bäume sperrten die Sonne aus und ich merkte, wie es spürbar kälter wurde, sodass ich meinen Mantel enger um mich schlang. Irgendwo in der Nähe hörte ich das Rauschen eines kleinen Baches. Ich schlug den Weg ein, aus dem das  Geräusch erklungen war. Es war bemerkenswert, wie wenig Leben in diesem Wald herrschte. Keine zwitschernden Vögel, keine herumtollenden Eichhörnchen. Nichts. Nur das unheimliche Rauschen der Nadelbäume und das einsame Geräusch von rauschenden Wassern durchbrachen die Stille des Waldes.  Plötzlich veränderte sich die Atmosphäre. Es war zwar immer  noch unheimlich, aber es schien als ob eine andere Macht sich ebenfalls in diesem Wald befand. Das war die besagte Gegenwart einer mächtigen Gottheit. Meine anfangs sicheren Tritte wurden mit einem Mal wackelig. Normalerweise ermüdeten Götter nie, denn das war eine rein menschliche Eigenschaft. Meine Beine schliefen ein und ein merkwürdiges Kribbeln durchfuhr meine Glieder. Ich zwang mich weiter zugehen. Wenigstens bis zum nächsten Baum. Vielleicht auch nur zwanzig Meter. Besser nur zehn. Oder gar keine. Meine Knie gaben unter mir nach ich sackte zusammen. Ich bemühte mich krampfhaft bei Bewusstsein zu bleiben. Wenn, dann nicht in diesem Wald. Nicht hier.

Mein Wille hielt mich aufrecht, aber auch nur wenige Sekunden, dann überkam mich ein unvorstellbarer Schwindel und ich sackte wieder zusammen. Das Geräusch von einem auf den Boden fallenden Gegenstand ließ mich zusammenzucken und gab mir die Möglichkeit mich kurz von dem Schwächeanfall zu erholen. Darauf folgten ein kurzer spitzer Schrei und anschließend das Keuchen eines menschlichen Wesens. Ohne großartig nachzudenken oder gar auf den Schwindel zu achten sprintete ich los in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Mit jedem Schritt, den ich zurücklegte, wurde ich schneller, doch meine Glieder ermüdeten nicht mehr und das gab mir neue Zuversicht. Ich spürte, wie der pfeifende Wind mir die Lippen aufriss. Plötzlich teilten sich die Bäume vor mir und meine Füße trugen mich auf eine helle Lichtung. Ich nahm die Umgebung um mich herum kaum war, außer einen Bach als Quelle des Plätscherns, das ich vorhin gehört hatte, denn meine Aufmerksamkeit war vollkommen auf die am Bach kniende schmale Gestalt gerichtet. In einigen Metern Entfernung verlangsamte ich meine Schritte. Langsam schritt ich um die Gestalt herum und musterte sie. Es war eine Frau. Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, da sie einen Mantel umgeschlungen hatte. Für einen winzigen Augenblick fragte ich mich, ob sie tatsächlich lebendig war. Aber wirklich nur kurz.

Mit einer rückartigen Bewegung schlug sie die Kapuze zurück und ich erstarrte. Sie funkelte mich hasserfüllt an und ich hatte beinahe das Gefühl, dass dieser Blick eine tiefe Wunde in mich hineinfraß. So ein Blick konnte nur einer Göttin angehören und als ich ihr Gesicht sah, bestätigte das meine Annahme: Ihr Haar sah aus wie aus dem Atem der tiefsten Tiefen des Tartarus gewebt und ihre Haut war so weiß, wie Schaumkronen, aus denen einst Aphrodite entstand. Die Wimpern der Göttin waren so lang, dass sie ihre geheimnisvollen Augen verdeckten, deren Farbe ich nicht ausmachen konnte.

Langsam näherte ich mich ihr, aber so wie ich die ersten Schritte getan hatte, schrillte die hysterische Stimme der Göttin durch den Wald, die so gar nicht zu der zarten Erscheinung von ihr gehören wollte, sodass ich einen Schritt rückwärts taumelte.

„Rühr mich nicht an, Frevel von einem Gott!“

Bei allem, was ich erwartet hatte – das nicht. Nie hatte mich jemand derart beleidigt. Die Göttin keuchte. Sie schien Schmerzen zu haben, war aber nicht verwundet. Ich verspürte den starken Drang ihr helfen zu wollen, aber irgendetwas hinderte mich daran, mich ihr zu nähern. Ich wusste nicht, was es war. Ich spürte den hasserfüllten Blick meiner Gegenüber auf meinem Gesicht. Wenn Blicke selbst einen Gott töten könnte, dann wäre ich schon längst zu Staub zerfallen und würde irgendwo in den Tiefen des Tartarus umherwandeln. Natürlich, wo auch sonst?!

Resigniert schielte ich zu ihr herüber. Ich verstand ihren Hass nicht. Ich hatte ihr nichts​ getan. Ich hatte ihr bloß helfen wollen. Plötzlich ertönte ihre Stimme wieder und ich erkannte zum ersten Mal, dass sie eine tiefe Altstimme hatte, die genau wie ihr Haar dem Tartarus entsprungen zu sein schien.
„Du fragst dich allen Ernstes, warum ich dich so hasse?“ Jetzt konnte sie auch noch Gedanken lesen. Das wurde ja immer besser.
„Ich bin Ephialtis, die Personifizierung deiner schlimmsten Seiten, der grausamsten Art des Traumes, deiner selbst!“ Ich riss die Augen auf und erstarrte.

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