Kapitel 2
Ein paar Sonnenaufgänge verstrichen ohne, dass wirklich etwas Spannendes passierte. Die Tage wurden länger und die Nächte immer kürzer. Beute gab es reichlich und Schimmerjunges spielte mit seinen Baugefährten an einem schattigen Platz, wo es nicht so heiß war. „Was würdet ihr tun, wenn ihr Clan Anführer wärt und der HimmelClan angreift? Schimmerjunges war neugierig, was seine Spielkameraden sagen würden. „Ich würde denen eine Lektion erteilen und sie werden zu spüren bekommen, dass man sich mit dem NebelClan nicht anlegt!" Lärchenjunges fauchte leise, als er seine Antwort gab und seine Schwester sah ihn etwas erschrocken an: „Also ich würde auch gegen sie kämpfen aber nicht brutal!" „ich würde es genauso wie Lärchenjunges machen!" Minzjunges blickte seinen Bruder bewundernd an. „Ich weiß nicht so recht ob Anführer sein überhaupt so mein Ding wäre. Ich würde einfach gerne eine normale Kriegerin sein. Das würde mir denke ich reichen."
Glanzjunge's Reaktion verwunderte Schimmerjunges und er selbst gab seine Antwort preis: „Ich würde den HimmelClan an seinen Platz zurückweisen, aber nur wenn sie mal schwächer wären, würde ich ihnen kein Territorium oder so stehlen." Gähnend streckte sich Schimmerjunges und blickte über die Lichtung. Alle dösten und die die nicht gerade entspannten blickten auch träge drein. Dieses Wetter war einfach perfekt, um sich in der warmen Sonne das Fell zu wärmen und einfach mal alles zu vergessen. Veilchenglanz und Schattenhimmel kamen mit ihren Schülern Blütenpfote und Palmenpfote gerade vom Training zurück. Palmenpfote tappte sofort hinüber zum Schülerbau. Blütenpfote entdeckte die Schimmerjunges und die anderen Jungen und trabte zum Ende der Lichtung, wo sich die Jungen gerne aufhielten. Gegenüber von ihrem schattigen Platz lag der Hochfelsen, dort sprach Elsternstern, wenn sie ihrem Clan etwas mitteilen möchte. Schimmerjunges spitzte die Ohren und begrüßte die junge Schülerin.
„Halle, Blütenpfote! Wie war das Training?" Auch die anderen waren neugierig auf ihre Antwort. „Es war toll", die Augen der Schülerin leuchteten auf als sie vom heutigen Training erzählte, „Ich habe heute ein paar neue Kampftricks gelernt. Gegen meine Mentorin Veilchenglanz komme ich aber noch lang nicht heran. Sie ist so gut!" Die sandfarbene Kätzin bewunderte ihre schwarze, wendige Mentorin sehr. „Ich will auch mal so gut werden wie sie!" Lärchenjunges stellte sich auf die Pfoten und schlug mit den Vordertatzen wild in der Luft herum und Blütenjunges konnte sich ein amüsiertes Schnurren nicht verkneifen. Minzjunges durfte seit einem Sonnenaufgang auch wieder mitmachen und stand ebenfalls auf und stürzte sich dann auf seinen Bruder. Den anderen Jungen war es zu heiß zum Spielen und die beiden Geschwister legten sich auch bald wieder nieder. Blütenpfote verabschiedete sich von ihnen und gesellte sich zu Palmenpfote. „Der HimmelClan!", Mondkralle stürzte blutüberströmt ins Lager und alle Katzen sprangen auf, auch die Jungen rannten zu dem Kater. Sofort kam Flammenschweif mit Spinnenweben und anderen Heilkräutern angerannt. „Aus dem Weg!" Sie drängte sich zu ihm durch. „Ihr müsst zur HimmelClan-Grenze! Schnell, wir sind in der Unterzahl!" Er brach zusammen und spuckte Blut. Schimmerjunges und die anderen Jungen drängten sich ängstlich zusammen, während sich ein Trupp Katzen zusammenstellte. Elsternstern war an der Spitze. „Birkenfell, Schattenhimmel und Tupfenfell! Ihr lauft sofort los und helft unsere Clangefährten!" Die drei jungen Katzen stürmten sofort aus dem Lager. „Regenfall, Windkralle und Dachsstreif! Ihr seid erfahrene Kämpfer und kommt mit mir! Funkenfell, du versteckst dich in den Büschen mit Kräutern für den Notfall! Aber in Begleitung eines Kriegers." Ihr Blick wanderte über die Lichtung. „Veilchenglanz! Du geht mit Funkenfell! Der Rest kann das Lager bewachen und sich um die Jungen kümmern! Pflaumenhelle übernimmt, solange ich und Birkenfell weg sind die Führung!" Sobald sie die letzten Worte gesagt hatte, verschwand sie mit ihrem Kampftrupp. Die übrigen Katzen waren aufgewühlt. „Was soll das? Dieser räudige HimmelClan macht nur Ärger!" Honigstreif fuhr die Krallen aus und bohrte sie tief in die sandige Lichtung. Ihr Fell verschmolz fast damit, nicht umsonst hieß sie Honigstreif. Tannenweide schmiegte sich eng an seine Gefährtin Moosfeder. Schimmerjunges Mutter stupste ihn und Glanzjunges in Richtung Kinderstube. „Kommt, ein Kampf ist nichts für euch und ihr braucht euch auch nicht zu Sorgen." Schimmerjunges und Glanzjunges zitterten noch immer wegen dem Schreck. Lärchenjunges, Minzjunges und Blattjunges müssten auch in ihr Nest. Schimmerjunges juckte es in den Pfoten zu erfahren was los war. Ich will kämpfen! Er konnte sich schon im Kampf sehen, stark und jeder fürchtete ihn. Glanzjunges schien auch tief in Gedanken versunken zu sein und er wollte sie nicht stören.
Endlich! Die Krieger kamen zurück! Schimmerjunges sprang auf die Pfoten, dicht gefolgt von seinen drängelnden Baugefährten stürmte er auf die Lichtung. Elsternstern hatte tiefe Wunden und auch die anderen Katzen waren verwundet. Aber in ihren Augen lag Triumph. „Wir haben gesiegt!" schwer atmend legte sich Elsternstern auf die Seite. Funkenfell kam sofort mit Kräutern und versorgte die Anführerin. Gerade wollte sie ihr Thymian gegen den Schock geben, da hörte sie auf zu atmen. „Nein! Elsternstern verliert ein Leben!" Blumenschweif drängte die Jungen zurück. Sie wollte nicht, dass sie ihre schwer verwundete Anführerin sahen. „Ich bringe sie in meinen Bau. Alle schwer verwundeten kommen mit!" Veilchenglanz schien nicht so tiefe Wunden aufzuweisen und kam zu den ängstlichen Jungen. „Macht euch keine Sorgen. Allen Anschein nach, hat Elsternstern noch sieben ihrer neun Leben! Sie ist eine starke und treue Anführerin. Geht zu den Ältesten und lasst euch eine Geschichte erzählen. Blumenschwheif und Tauhimmel brauchen auch ihre Ruhe. Die beiden Mütter blickten die schwarze Kriegerin dankbar an und schoben die Jungen Richtung Älteste. „Ich will aber nicht zu den Ältesten! Ich kann Funkenfell doch helfen! Spinnweben gegen die Blutung. Thymian gegen den Schock und Ampfer zur Beruhigung der Wunden und Kratzer!" Schimmerjunges war erstaunt, wie sich Glanzjunges das alles merken konnte. Blumenschweif wollte schon widersprechen, hielt aber inne und sprach stattdessen: „Glanzjunges, ich glaube du solltest ernsthaft darüber nachdenken Heilerin zu werden."
Seit dem Blumenschweif das zu Glanzjunges gesagt hatte, wirkte sie sehr abwesend und sprach kaum noch ein Wort mit Schimmerjunges. Ein paar Sonnenaufgänge verstrichen und nichts änderte sich. Eines morgens kam sie jedoch zu ihren Baugefährten, die gerade Moosball spielten. Sie holte tief Luft und sagte dann mit entschlossener Stimme: „Ich will Heilerin sein. Ich habe keinen Spaß am Kämpfen und helfe lieber Funkenfell im Heilerbau. Das Krieger sein ist nicht meine Bestimmung." Schimmerjunges sah seine Schwester entsetzt an. „Aber wir wollten doch immer zusammen Jagen und Kämpfen. Nur weil du dir Heilkräuter schnell merkst, heißt das ja..." „Ich will Heilerin werden." Ihre schneidende Stimme traf Schimmerjunges tief. Die anderen Jungen waren sichtlich erschrocken, blieben aber still. „Wenn du meinst. Vielleicht ist das deine Bestimmung. Aber ich möchte trotzdem mit dir das Territorium erkunden." Schimmerjunges sah Glanzjunges bittend an und ihr scharfer Ton verschwand. „Natürlich Bruderherz. Ich werde Heilerin und du Krieger! Zusammen sind wir stark!" „Ja!" Schimmerjunges Sorge und Kummer war verschwunden. Ich sollte ihr helfen und sie nicht von ihrem Weg ableiten! „So ist es gut. Glanzjunges, wir gehen nachher zu Elsternstern und verkünden die frohe Botschaft, Funkenfell wird sich freuen endlich eine Schülerin zu bekommen. Und ihr werdet große, starke Krieger." Schimmerjunges hatte gar nicht bemerkt, dass Blumenschweif zu ihnen getreten war. Er schnurrte und genoss die Sonnenstrahlen auf seinem Pelz. Glanzjunges wird die beste Heilerin und ich der beste Krieger des Waldes!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro