„ELSTERNSTERN, DIE JAGDPATROUILLEN werden immer unerfolgreicher. Der Frischbeutehaufen schrumpft und..." Birkenfell hielt inne, als er sah, wie schlecht Elsternsterns Zustand war. Ihr Augen schimmernden fiebrig und ihre Rippen waren deutlich zu zählen. 

Sie schlief schon seit ein paar Tagen im Heilerbau und ihr ging es von Tag zu Tag schlechter. Der Kätzin krächzte. „Ich habe gestern ein Leben verloren. Das Fieber war zu stark für mich. Nun lebe ich mein letztes." Birkenfell erstarrte. „Aber das heißt, das heißt dass ich, das ich Anführer werden muss!" Elsternstern nickte. „Du wirst den Clan gut führen. Glaub mir, der NebelClan braucht einen gesunden, starken Anführer, der weiß, worauf es ankommt." Birkenfell knetete den Sand unter seinen Pfoten. „Ich werde mein Bestes geben." Elsternstern hustete und Birkenfell ging einen Schritt zurück. 

Sofort war Funkenfell zur Stelle. Glanzfeder brachte ihre Kräuter und Funkenfell versuchte Elsternstern zu helfen. Schimmerfrost beobachtete das Ganze leise durch die Brombeersträucher. Er fühlte mit Elsternstern und seinem Vater. Er würde seine Rolle als Anführer gut meistern, aber Elsternstern würde allen fehlen. Seufzend drehte sich Schimmerfrost um. Seine Atemwölkchen konnte er vor sich erkennen. Sie klirrende Kälte machte dem ganzen Clan zu schaffen. Plötzlich hörte er ein Rascheln am Lagereingang und er roch fremden Clan. BaumClan. „Ich muss mit Elsternstern sprechen!" ein völlig magerer Regenschwinge kam ins Lager gestürmt. Dicht hinter ihm lief Brisenpfote. 

„Elsternstern ist krank. Ihr könnt das mit mir besprechen!", meldete sich Birkenfell. Schimmerfrost wunderte es, dass Birkenfell verriet, dass es ihr nicht gut ging. „Unsere Katzen sind allesamt völlig ausgehungert und krank. Wir brauchen eure Hilfe!", bat Regenschwinge. Schimmerfrost wusste, dass auch der NebelClan ein paar Probleme mit der Blattleere hatte, aber sie waren zumindest alle noch halbwegs satt. „Wiselschweif liegt im Sterben und Aschenfell hat ein Junges, dass hungert!" Birkenfell nickte verständlich. „Geh zu Funkenfell. Soweit ich weiß, ist unser Kräutervorrat noch ganz gut. Wegen der mangelnden Beute überlege ich mir noch etwas. Dankbar ging Regenschwinge in den Heilerbau. Schimmerfrost tappte zu Brisenpfote. „Hallo, Brisenpfote!" Brisenpfote besserte ihn aus: „Brisenwind. Dir auch hallo. Ich und Flügelstreif sind jetzt Krieger. Ich wünschte, uns würde es doch bloß besser gehen. Bärenjunges rührt sich seit ein paar Sonnenaufgängen kaum mehr." Schimmerfrost erschauderte. „Ich hoffe es geht euch bald besser." 

In dem Moment kam Regenschwinge wieder aus dem Heilerbau. In seinem Maul ein paar Kräuter. Birkenfell trat zu ihm „Ich habe mir etwas überlegt. Wir werden jeden Abend zwei Beutestücke zur Grenze bringen. So habt ihr zumindest etwas mehr zu fressen. Mehr können wir leider nicht entbehren. Dafür haben wir etwas bei euch gut. Wenn wir Kräuter oder sonstiges brauchen, ist es in eurer Pflicht, uns zu helfen!" Regenschwinge und Brisenwind schienen erleichtert. „Ich danke euch von Herzen." 

Dann verneigte er sich. „Heute könnt ihr euch gleich von hier Beute mitnehmen. Diese beiden Haselmäuse könnt ihr haben." Er deutete auf zwei kleinere Mäuse. Regenschwinge und Brisenwind nahmen sie voller Hoffnung mit. Schimmerfrost sah zu Birkenfell, als die beiden schon verschwunden waren. 

„Möchtest du Elsternstern nicht davon berichten?" Sein Vater sah ihn nicht an. „Das würde keinen Sinn mehr haben. Funkenfell meint, sie können jeden Moment von uns gehen." Schimmerfrost Welt viel innerlich zusammen. „Nein." Schimmerfrosts Worte bebten aus Trauer und er rannte in den Heilerbau.

 Drinnen roch es stark nach Fieber und Schimmerfrost verzog kurz die Nase, bis sein Blick an der Anführerin hängen blieb. Sie lag auf der Seite, ihr Atem ging flach und abgehackt.

 „Elsternstern!" Er kauerte sich neben ihr Nest. Funkenfell und Glanzfeder hatten die Kräuter beiseitegelegt, weil sie wussten, dass die keinen Zweck mehr hatten. 

„Sch-schimmerfrost. Erfülle die Prophezeiung. Du- du kannst das auch ohne mich.", krächzte sie leise. Ihr Atem stank nach Krankheit und Schimmerfrost war übel, doch er blieb, wo er war. „Danke.", sagte er als Antwort. 

„Du warst eine großartige Anführerin." Elsternstern brachte ein mattes Lächeln zustanden. „Und du wirst einmal einer sein.", nach diesen Worten erlosch das Licht in ihren Augen und sie rührte sich nicht mehr. In Schimmerfrost breitete sich ein Schmerz aus, der sich Anfühlte wie Dornen, die in sein Herz stachen. Sie ist tot. „Ich werde dich vermissen." Hauchte Schimmerfrost. Funkenfell schmieget sich stumm an ihn. „Ich werde mich sofort mit Birkenfell auf den Weg zum Mondsee machen."