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Kapitel 8

Es war Samstag Mittag, und ich befand mich – wer hätte es gedacht – in einem Film über das alte Ägypten. Und eigentlich war der Film gar nicht mal schlecht, für eine gewisse Zeit vergaß ich sogar alles, was ich so oft mit Ägypten verbunden hatte: Es war für mich schon seit ich denken konnte der hauptsächliche Grund gewesen, weshalb meine Eltern so oft weg waren. Doch je tiefer ich in dem Film versankt, umso mehr spürte ich förmlich, was meine Eltern an diesem Land so faszinierte, und für eine gewisse Zeit empfand ich die gleiche Begeisterung, die sie empfinden mussten.

Doch als der Film endete, wurde ich mit solcher Wucht in die Wirklichkeit geschleudert, dass ich fast unter der Flutwelle des zurückkehrenden Kummers erstickte, den Ägypten mit sich brachte, fast erdrückt wurde ich unter den gewaltigen Massen.

Doch niemand schien etwas von meinem stillen Leiden zu bemerken, meine Eltern schlenderten nur vor mir die Straße entlang und aßen das Popkorn, das sie während des Films ganz vergessen hatten. Doch trotzdem wusste ich, dass ich ihnen nicht egal war, nein, ganz und gar nicht. Das zeigten schon die kleinsten Sachen, wie zum Beispiel der Anschiss, den ich am letzten Abend erhalten hatte.

Eigentlich waren es eh mehr diese unangenehmen Sachen, die zeigten, wie sehr sie sich um mich sorgten. Nur um ein Beispiel zu nennen: Am Nachmittag, ich saß gerade gemütlich auf meinem Bett und wollte eigentlich lesen, kam meine Mutter plötzlich ein mein Zimmer, und ging zielstrebig auf meinen Kleiderschrank zu. Mein anfängliches Entsetzen, weil ich annahm, dass wir wieder etwas zum Thema Ägypten unternehmen wollten, stieg ins unermessliche, als ich ihr wirkliches Vorhaben entdeckte. Das Buch rutschte aus meinen klammen Fingern, und starr beobachtete ich, wie sie den Kleiderschrank öffnete, und sich meine Kleider vornahm.

„Nein, du brauchst wirklich neue Pullover. Jetzt, wo es kalt wird!“, stellte sie Kopfschüttelnd fest. „Und die Hosen erst ... was ist denn mit der passiert?“ Anklagend hielt sie mir eine Jeans hin, wo die Knie aufgerissen waren. „Sag mal, bist du immer noch so tollpatschig?“

„Ich weiß nicht“, murmelte ich, und meine Gedanken drifteten durch die Vergangenheit, von der Zeit, wo ich eine herausragende Tendenz dazu hatte, über meine Füße zu fallen, sobald ich nervös war. Viel war davon nicht mehr übriggeblieben.

„... ts, ts, ts, dringend Zeit zum Kleiderkaufen!“ Brutaler hätte ich nicht aus meinen Gedanken aufgeschreckt werden können.

„Was?“ Mit einem entgeisterten Schrei fiel ich von meinem Bett hinunter.

„Stell dich mal nicht so an!“, protestierte meine Mutter, und zog mich auf die Beine. „Beeile dich lieber mal ein bisschen, wir müssen es noch heute schaffen, morgen haben die Geschäfte zu!“ Ich warf einen hoffnungslosen Blick auf die Uhr. Schon vier! Der Nachmittag war hoffnungslos verloren.

Da ich den Samstag verplempert hatte, beschloss ich, den Sonntag nicht so einfach verstreichen zu lassen. Schon morgens machte ich mich auf den Weg, um ein eventuelles Treffen nicht zu verpassen, und lag ausgestreckt unter der Fliederbeerhecke, die Gordons Garten begrenzte, wo ich geduldig darauf wartete, dass er aus irgendeinem Fenster geklettert kommen würde.

Ich musste wirklich sehr geduldig warten, denn so langsam brach schon wieder die Dunkelheit herein, und es wurde kalt, dabei hatte sich noch nicht eine einzige Person aus diesem Haus bewegt. Langsam begann ich daran zu zweifeln, ob überhaupt jemand da war, verknotete gelangweilt meine Finger und legte Muster mit den Zweigen, die ich fand, als sich – sehr zu meinem Erstaunen – einer von diesen Schächten, die meist an Kellerfenstern angeschlossen sind öffnete. Nicht, dass sie besonders tief oder so waren, aber ich fragte mich doch, warum diese verrückten Gruppen immer so umständliche Wege wählten. Trotzdem – ich hatte nicht viel Zeit, mich zu wundern, denn schon war Gordon durch seinen Garten gehuscht, und mit Leichtigkeit über den Zaun, der zum Nachbargarten angrenzte, gesprungen. Schnell kroch ich unter der Hecke hervor, und gab diesmal mehr acht, von niemandem gesehen zu werden. Man musste natürlich hinzufügen, dass es nicht einfach war, Gordon zu folgen. Er lief bestimmt nicht zum ersten Mal durch fremde Gärten und benutzte sie wie eine Straße, flink und ohne sich an den Zäunen groß zu stören.

Doch schließlich verließ er die Gärten und landete auf dem Gehsteig, von wo aus er über die Straße flitzte, und in einer Seitengasse verschwand. Üble Flüche ausstoßend kletterte ich hinterher, die tausend Schrammen und Kratzer, die ich mir bereits durch gemeingefährliche Zäune und tückische Büsche zugezogen hatte ignorierend, und folgte ihm, so schnell ich es eben schaffte. Zum Glück schaffte ich es erst gar nicht, richtig Geschwindigkeit aufzunehmen, wodurch es mir gerade noch gelang, mich blitzschnell zu stoppen, indem ich mich an einer Regenrinne festklammerte – sonst währe ich bestimmt in die Seitengasse gerannt, in der nicht weit entfernt Gordon, und ein paar andere standen. Anscheinend waren alle schon versammelt, zumindest meinem flüchtigen Eindruck nach zu urteilen, trotzdem entfernte ich mich ein Stück und hielt mich dort versteckt, bis ich mir sicher war, dass niemand mehr kommen würde.

Dann schlich ich mich wieder bis zur Ecke und ärgerte mich über diesen ungünstigen Treffpunkt. Nur einen Vorteil hatte er: Ich hatte keine Mühe, zu verstehen, was sie sagten.

Sie unterhielten sich über die Kette (mal wieder), und noch nie war mir ein Gespräch weniger effektiv und aufschlussreich erschienen.

„Vielleicht nehmen sie unsere Drohungen nicht ernst genug?“, überlegte Joscha gerade.

„Hm, wahrscheinlich müssen wir furchterregender aussehen, etwa so!“, kam es von Nu, und ein unbeherrschtes Lachen, etwas zu freudvoll vergnügt, um nur von einer Grimasse herzurühren, war die Folge. Misstrauisch versuchte ich den wahren Grund ihrer Freude herauszubekommen, doch ich blieb erfolglos. Denn nun hatte man das Thema gewechselt.

„Sag mal, Mischa, hast du irgendetwas Wichtiges rausgekriegt, als du Ronjas Gruppe nachspioniert hast?“ Nu hatte wieder das Kommando übernommen.

„Was, ich?“, fragte Mischa erstaunt, fast eine Spur zu laut.

„Ja, wer heißt denn hier noch Mischa?“, fragte Nu mit gespieltem Erstaunen. Mischa lachte gekünstelt, was jedoch in einen Hustenanfall überging.

„Ach, klar, wer denn sonst! Hm, was hab ich herausbekommen? Hm, hm, lasst mich mal 'nen Moment nachdenken ... Ich … das war das! Klar, genau! Jetzt weiß ich's wieder. Ach, mein Gedächtnis!“ In dem Moment spürte ich, wie sich zwei Hände auf meine Schultern legten.

„Na, einen schönen Spaziergang gemacht?“, raunte mir Harold ins Ohr. Ich kam erst gar nicht dazu, zu antworten, denn schon hielt er meine Arme mit einem eisernen Griff fest.

„Lass mich los!“, zischte ich und versuchte panisch, meine Arme wieder zu befreien. Es tat weh, dass war alles. Flucht!, dachte ich verzweifelt, doch Harold war offensichtlich anderer Meinung, denn er schob mich unbarmherzig aus meinem Versteck, obwohl ich mich fluchend dagegen stemmte. Wer hätte auch gedacht, dass der so stark war?

In der Seitengasse brannte eine Laterne, und in dessen Lichtschein stand die ganze Gruppe und lächelte mir furchteinflößend zu. Nu stand vorne – mal wieder ganz der Anführer – und lächelte am schrecklichsten. Joscha sah immer noch aus, als dachte der darüber nach, was er belauscht haben könnte, der Rest der Gruppe sah hingegen bloß ungeheuer fröhlich aus

Harolds Atem prickelte warm in meinem Nacken und seine Hände, die unbarmherzig fest meine Arme umklammert hielten, ließen mir die Lage seltsam hoffnungslos vorkommen. Halbherzig versuchte ich, mich aus dem eisernen Griff zu befreien, doch Jasper, Mischa und Tristan lachten nur ausgelassen und Harolds Griff wurde fester.

Grinst nicht so blöd!, dachte ich ärgerlich und streckte ihnen die Zunge raus. Dieses fröhliche Getue ging mir jetzt schon auf den Geist!

„Was machst du denn hier?“, fragte Nu kein bisschen überrascht, ich hatte das seltsame Gefühl, dass er sich diese Frage schon vor Tagen zurechtgelegt hatte. Ich presste meine Lippen aufeinander und schwieg. Schön, dann war ich eben in eine Falle reingetappt. Aber wo es rein ging, ging es auch wieder raus, oder? Es musste doch irgendwie einen Ausweg geben. Ich hätte es ahnen sollen! Das war alles nur ein mieser Trick gewesen, und zu allem Überfluss hatte ich die Kette auch noch um!

„Was hast du eigentlich mit Ronjas Gruppe zu tun?“, bohrte Nu ungerührt weiter, als hätte er die erste Frage nicht gestellt.

„Nichts“, sagte ich trotzig. „Und wenn, würde ich es euch nicht sagen!“

Nu lachte leise und sah mich an, als glaube er mir kein Wort. Ich musste mich zusammenreißen, um meinen Blick von ihm zu lösen – hatte er schon immer so schöne Augen gehabt? – doch mit einem Ruck brachte ich mich wieder zur Vernunft und blickte ihn trotzig an. Hinter mir atmete Harold langsam, zu langsam aus und alle schauten mich an, als erwarteten sie eine Antwort auf eine Frage, die nie gestellt worden war.

„Ich habe es euch schon gesagt!“ Unruhig versuchte ich, den bohrenden Blicken auszuweichen, doch als mich Nu auch noch schief anlächelte, drohte ich endgültig die Beherrschung zu verlieren.

„Hör auf mich so anzuschauen“, verlangte ich und versuchte mich wieder zu befreien. Harold fluchte, Mischa grinste und Nu lachte hinreißend – zu gerne hätte ich ihm dafür die Fresse poliert. Er kämpfte einfach mit unfairen Mitteln, sowas müsste verboten werden. Es müsste auch verboten werden, fügte ich grimmig hinzu, dass einem die Knie weich wurden, wenn jemand lachte, oder grinste, oder sonstwas tat.

Jetzt!, dachte ich und trat Harold gegen das Schienbein. Er fluchte laut auf und sein Griff lockerte sich minimal, aber das genügte mir schon. Sofort stürmte ich, so schnell ich konnte, los.

Harold blieb fluchend zurück, während die anderen Jungs keine Sekunde nachdem ich mich befreit hatte, die Verfolgung aufnahmen.

Nu war vorne, und das machte mich irgendwie … glücklich?, doch ich konnte nicht sagen warum. Ich kletterte hastig über einen Gartenzaun, riss meine Hose wieder los und wollte schon weiterrennen, doch Nu war schneller, denn er war geschickt über den Zaun gesprungen, stauchelte nun, stürzte und zog mich mit nach unten.

Als die anderen Jungs jedoch gerade über den Zaun klettern wollten, ging die Haustür auf und ein kleines Licht beleuchtete den Gartenweg.

„Komisch, ich dachte, ich hätte etwas bemerkt“, sagte eine Männerstimme plötzlich, worauf Nu sich fest in meinen Pullover klammerte und versuchte, sich noch kleiner zu machen. Ob er den Mann kannte?

„Du fantasierst, George! Komm schon, es ist spät, ich bring dich nach Hause.“ Zwei Leute kamen aus dem Haus und schlenderten aufreizend langsam über den Gartenweg.

Tristan, Mischa und Ramon duckten sich hinter dem Zaun, die beiden anderen erstarrten auf der Stelle.

Nu zog mich schnell aus dem Lichtschein und presste seine Hand auf meinen Mund. Regungslos blieb ich liegen und ließ zu, dass er sein Gesicht in meinem Pullover vergrub. Sein Herz pochte wie wild gegen meins, er hatte Angst, eindeutig. Wer war George?

Die beiden Männer unterhielten sich leise, näherten sich der Stelle, an der wir im Gras lagen und wir versuchten, uns möglichst flach zu machen. Tatsächlich kam mir nicht ein einziges Mal der Gedanke, dass das die Gelegenheit war, zu entkommen.

„Ich glaube, du hast Wichtel im Garten“, lachte George unbehaglich. Er klang verdammt müde. „Ständig glaube ich, hier etwas zu sehen.“

„Red‘ keinen Scheiß, du hast bloß zu lange gepokert, Kumpel!“ Mit diesen Worten schwang er sich ins Auto, sein Freund tat es ihm nach kurzen Zögern nach. Keine Minute später war wieder Ruhe eingekehrt.

Alle hatten nur auf den Moment gewartet. Ich begann mich wie wild zu wehren, während Nu blitzschnell die Hand von meinem Mund nahm, um mich besser festhalten zu können, und die restliche Gruppe über den Zaun kletterte. Nur Harold fehlte. Wahrscheinlich steht er noch in der Gasse, und hält sich sein schmerzendes Knie!, dachte ich mir hämisch. Doch viel Zeit, mich zu freuen blieb mir leider nicht, denn die Anderen waren schon bedrohlich nahe.

Ich wälzte mich, eine Reihe von Flüchen ausstoßend, mit Nu über den Boden, in einem verzweifelten Versuch, freizukommen, doch seine Bande war zu schnell über mir, und hielt mich mit Leichtigkeit am Boden, während Nu meine Faust aus seiner Magengrube zog, und sich aufrichtete. Wenn ihm der missglückte Schlag wehgetan hatte, ließ er es sich nicht anmerken.

Mein Hirn suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, zu entkommen. Und zu meinem Missfallen fiel mir nur der älteste Trick aller alten Tricks ein. Aber ich musste es versuchen, immerhin war es meine letzte Chance. Andererseits ... wenn ich „Sieh mal da hinten!“ rufen würde, würden sie sicherlich nur lachen. Ich musste es irgendwie ... furchterregender gestalten.

Entsetzt riss ich die Augen auf. „Was zum Teufel ...“ begann ich, und rief dann mit künstlich zitternder Stimme: „Herr Barwich!“ Das zeigte die erwünschte Wirkung. Alle fuhren herum, in der Erwartung, dort wirklich dieses furchtbare Gesicht in der Dunkelheit zu sehen, und bevor sie meinen Trick durchschaut hatten, war ich aufgesprungen und losgerannt.

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