Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 7

Kühler Nebel hing in der Luft und verschluckte alles, was sich mehr als zehn Meter von mir entfernt befand. Irgendwie unglaublich, so warm wie es gestern noch gewesen war, es musste einen drastischen Temperatursturz gegeben haben. Was war das eigentlich für ein Sommer?

Fast fremd kamen mir so die Gassen vor, durch die ich lief, und einmal wäre ich fast in die falsche Straße eingebogen, doch ich war den Weg nun schon so oft gelaufen, dass ich wohl auch im Schneesturm zu Theas Haus gefunden hätte.

Mit den Zähnen klappernd vor Kälte stapfte ich durch den Hausflur, und erreichte schließlich Theas Zimmer, wo mich wohlige Wärme empfing.

„Tut mir Leid, aber ich kann heute wirklich nicht in die Schule“, begrüßte mich Thea verschlafen, als ich mich auf ihren Schreibtischstuhl fallen ließ.

„Oh, macht nichts, ich wollte nur mal vorbeisehen.“ Ich warf ihr einen erstaunten und zugleich neidischen Blick zu. Wie zum Teufel war sie bloß so urplötzlich krank geworden? „Ich würde auch lieber unter einer warmen Decke liegen, als einen ganzen Tag Schule zu haben.“ Ich seufzte.

„Das sagst du so einfach!“, beschwerte sich Thea. „Es ist grässlich. Und wenn es so weiter geht, kann ich nicht mal mit auf die Klassenfahrt!“ Ich musste lächeln.

„Nein, bis dahin bist du bestimmt wieder gesund. Du hast ja noch bis nächste Woche Donnerstag Zeit!“ Ich rekelte mich auf dem Stuhl und genoss die Wärme, die mich umflutete. Schließlich gähnte Thea herzhaft. „Ich wünschte ja, du könntest noch ein bisschen bleiben, aber“, sie warf bekümmert einen Blick auf ihre Uhr, „wenn du keinen Ärger von Mr Hilton kriegen willst, solltest du mal schleunigst los.“

„Ach, Englisch verpasse ich gern“, meinte ich, stand aber auf, und lief widerwillig zur Tür.

„Bis irgendwann!“, verabschiedete ich mich, und ergab mich meinem Schicksal.

Die Kälte umfing mich wieder wie ein eisiger Mantel. So war ich verdammt froh, endlich das warme Schulgebäude zu erreichen, und da weder Ronja auf mich zukam, noch Harold mir auflauerte, blieb es auch dabei.

Aber Mr Hilton hatte seine eigenen Methoden, jegliche Wärme aus dem Körper eines jeden Schülers zu quetschen, dafür genügte es sogar, dass er einen Vokabeltest ankündete, und so trieben seine Worte, heute würden wir eine Hausaufgabenkontrolle schreiben, viele Schüler an den Rand des Wahnsinns.

Plötzlich war es in der Klasse totenstill, nur eine unheilverkündende Stimme hallte durch den Raum. „Alles bis auf einen Zettel und einen Stift in den Schulranzen! Mal ein bisschen schneller, oder ich muss die Zeit für den Test verkürzen!“ Er grinste schadenfroh, und trommelte mit seinen dicken Fingern auf das Lehrerpult.

Der Test verlief schweigend. Niemand traute sich abzuspicken, denn gerade darauf wartete Mr Hilton ja die ganze Zeit, und niemand wollte ihm den Gefallen tun, eine Sechs unter einen Test zu setzen.

Totenbleich schwankte die gesamte Klasse in die Pause hinaus, ich ließ mich einfach mittreiben in dem Strom, der zur Tür hinausdrängte. Niemand hatte mehr die Kraft, sich zu widersetzen.

„Ich bin tot!“, hörte ich Harold neben mir ächzen, als ich ins Freie stolperte. Dabei hätte er eigentlich enthusiastischer sein müssen, immerhin war er der Einzige, der einen Ton herausbekam.

„Was ist denn mit euch geschehen?“ Mit hochgezogener Augenbraue musterte Nu Ronjas Gruppe, die wie Leichen an ihnen vorbeiwandelten.

„Sagt bloß, ihr hattet wieder Englisch?“, fragte er, und fing Joscha auf, der hinübergeschwankt kam.

„Erfasst“, seufzte Harold.

Erst am Ende der Pause schienen alle wieder völlig genesen, und trabten in die Klasse hinein.

Interessant wurde der Tag für mich dann erst, als ich mehr oder weniger zufällig eines der Gespräche mitbekam, die Nus Gruppe mal wieder führte. Zwar unterhielten sie sich erst über die Schule, sodass ich schon fast weitergelaufen wäre, als ich Gordon fragen hörte: „Heute um vier, oder?“

Eigentlich hätte das alles bedeuten können, aber ich war mir sicher, dass sie ein Treffen meinten.

„Ja, und hoffentlich kannst du, ich habe nämlich mehr als interessante Nachrichten.“ Joscha grinste vielsagend. Unwillkürlich erschauderte ich, dann ging ich zügig weiter, damit niemand bemerkte, dass ich mitgehört hatte. Denn auch diesmal würde ich ihnen folgen, davon konnte mich nicht einmal der schrecklichste Nachbar der Welt abhalten.

Gegen vier Uhr lag ich hinter den Rhododendronsträuchern von Gordons Nachbar (auf Joshas Nachbar konnte ich  gut verzichten). Zufrieden mit mir und der Welt hielt ich die Tür im Auge, da ich nicht wusste, wo Gordons Zimmer war.

Allerdings musste ich feststellen, dass die Mitglieder von Nus Bande generell die Eigenschaft hatten, nicht durch die Tür zu kommen.

Plötzlich bemerkte ich, wie er auf einem Balkon auftauchte, einen weiten Sprung in den dicht neben dem Balkon stehenden Kastanienbaum machte und dann diesen hinunter kletterte. Zügig ging er weiter und ich hatte Probleme ihm zu folgen, da ich mich beim Aufrappeln ausversehen in einer wunderschön blühenden Rose verfing. Fluchend befreite ich mich, stolperte über einen Gartenzwerg und machte mich schleunigst davon, aber leider nicht ohne mein Hosenbein im Gartentor einzuklemmen und der Länge nach hinzufallen. So etwas konnte auch nur mir passieren.

Als ich mich eilends davon machte, sah ich noch, wie ein Schatten hinter den Gardinen verschwand. Heute war aber auch wirklich mein Pechtag! Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht in den Fluss fallen würde.

Aber diese Sorge war vollkommen unberechtigt, denn zu meinem Erstaunen führte mich Gordon nicht etwa wieder zum Fluss, sondern zu einer kleinen Hütte, die gut verborgen ein Stückchen im Wald stand, aber ansonsten sehr dem Schuppen der Mädchen ähnelte. Fast hätte ich erleichtert aufgeatmet, konnte mich aber gerade noch beherrschen, bevor mich einer der Jungs hörte. Hier hört man wenigstens, was beredet wird!, dachte ich mir zufrieden lächelnd. Und gesehen wird man auch nicht so leicht. Ich glaube, ich mag Holzhütten.

Ich wartete in einem Sicherheitsabstand, gut hinter einer Tanne verborgen, bis alle Jungs in der Hütte waren, dann setze ich mich langsam in Bewegung, lautlos, wie ich es inzwischen fast perfekt beherrschte. Geduckt strich ich erst mal eine Runde, um ein geeignetes Versteck zu finden. Fast hätte ich ein Tier sein können, das geschmeidig unter den tief hängenden Ästen dahin glitt, und sich schließlich regungslos an der Rückwand der Hütte niederließ, sein Ohr an die feuchte Wand drückte. Ein sanfter Geruch von nassem Holz stieg mir in die Nase, und tief sog ich den köstlichen Duft ein, während ich dem leisen Gemurmel von drinnen lauschte.

Schließlich erhob sich eine Stimme über das Gemurmel, es war Joscha. „Und, alle interessanten Nachrichten ausgetauscht? Hat noch jemand was zu berichten?“ Seine Stimme klang freundlich, und ganz so, als wollte er, dass jemand noch etwas erzählte, dabei fand das Treffen mehr oder weniger nur wegen seiner Neuigkeiten statt. Eine seltsame Art für Ruhe zu sorgen, aber sie half. Kurz darauf herrschte Stille.

„Niemand? Na gut, dann bin ich wohl dran.“ Er legte eine kleine Pause ein, fast so, als erwarte er Einspruch, dann fing er an zu erzählen. „Ich habe leider nichts Neues über die Kette zu berichten, so Leid es mir auch tut.“ Ich konnte mir sein Grinsen schon vorstellen, was er wohl aufgesetzt hatte, wie immer, wenn er so „edle“ Worte sprach. Ungeduldig lauschte ich in das Schweigen hinein. Anscheinend versuchte er es mit Absicht ein bisschen spannender zu machen, und ich wartete nur auf eine Stimme, die brüllte: „Jetzt red' schon weiter!“ Aber die blieb aus, dafür begann Joscha wieder zu erzählen. „Als ich gestern nach unserem Treffen nach Hause kam, erwartete mich eine unangenehme Überraschung: Herr Barwich stand in unserem Haus und unterhielt sich mit meiner Mutter ...“ Harold unterbrach ihn. „Was, euer widerlicher Nachbar? Was hat der denn in eurem Haus zu suchen?“ Ein gekünsteltes Hüsteln war zu hören, was jedoch schnell wieder erstarb, als Joscha weiterredete.

„Das fragte ich mich natürlich auch, und zuerst dachte ich selbstverständlich, dass er mal wieder irgendetwas über mich ausplaudern und dabei kräftig ausschmücken würde. Also hab ich mich rangeschlichen, und gelauscht. Sie waren anscheinend noch ganz am Anfang des Gesprächs, denn meine Mutter fragte gerade: 'Na, was hat mein Sohn diesmal angestellt?´ Solangsam kann sie nämlich Herrn Barwichs endlose Klagen nicht mehr hören. Aber zu meinem Erstaunen hörte ich ihn sagen: 'Nein, nein, diesmal ausnahmsweise nichts!´, da wurde ich natürlich hellhörig.“ Mir ging es genauso, wäre die Wand nicht so massiv gewesen, sie wäre bestimmt eingebrochen, so fest drückte ich mein Ohr nun dagegen.

„Nunja, ich wunderte mich, da er mich ja am Vormittag dabei ertappt hatte, wie ich versuchte, eine Abkürzung durch die Gärten zu nehmen. Was konnte so schrecklich sein, dass er darüber hinaus ganz vergaß, über mich herzuziehen? Aber was er berichtete, war viel mehr interessant, als schrecklich. Er sagte, kurz, nachdem ich den Hof verlassen habe, habe er plötzlich ein Mädchen, dunkelbraune Haare,  gesehen, ungefähr mein Alter, das sich an unserer Hauswand entlangpirschte. Naja, und etwas von Verunreinigung der Wand hat er natürlich auch noch geschwafelt … Ich glaube, er hatte Angst, meine Eltern hätten jetzt noch ein Kind, hihi … Hat jemand von euch eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?“, fragte er scheinheilig. Vereinzeltes Gekicher kam vor, dann senkte sich wieder Stille über die Jungs. Die unheilvolle Atmosphäre sickerte sogar bis zu mir nach draußen. Am liebsten wäre ich weggerannt, ich fühlte mich ertappt und hatte das unangenehme Gefühl, dass sie gleich rauskommen und mich sehen könnten. Doch ich wollte erfahren, wie es weiterging, und so hielt ich mich mit aller Willenskraft zurück.

„Das heißt, sie spioniert jetzt auch noch uns nach?“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. „Verdammt, zu welcher Seite gehört sie?“

„Ich glaube, sie bildet eine eigene Seite, die Frage ist nur: warum? Was hat sie damit zu tun?“

„Die Antwort wisst ihr genau, auch wenn ihr sie leugnet“, meldete sich Harold zu Wort. „Die Kette.“

„Das ergibt überhaupt keinen Sinn!“, warf Gordon ein.

„Ihr habt doch keine Ahnung, wie sie fühlt oder denkt. Und außerdem wissen wir nicht, ob Ronja sie überhaupt eingeweiht hat.“

„Sie nicht einweihen? Das wäre zweifellos das Dümmste, was sie tun könnte!“, warf Gordon dazwischen.

„Genau deshalb ist es ja so wahrscheinlich!“, warf Nu spöttisch ein. Wütend biss ich die Zähne zusammen, bis es knirschte. Nu konnte wirklich froh sein, dass Ronja das nicht gehört hatte.

„Und selbst wenn sie die Kette hat, du kannst doch nicht fröhlich zu ihr spazieren, und sie von ihr verlangen!“, warf Joscha ein.

„Wo du Recht hast, hast du Recht“, überlegte Harold. „Zumal sie wohl nicht besser sein wird, als Ronjas Gruppe! Die und ihre lächerlichen Forderungen! Wir brauchen einen Plan. Aber zuerst sollten wir alle Spione beseitigen, falls es hier welche gibt.“ Er sagte das extra laut, und das war der Augenblick, in dem ich losrannte. Ich setzte mit wild klopfendem Herzen über eine hohe Dornenranke hinweg, stolperte und fing mich lautlos fluchend wieder auf. Nur allzu deutlich hörte ich, wie sich Schritte dem Fenster näherten, gleich würden sie mich sehen. Verflucht! Blitzschlnell schlängelte mich zwischen den Bäumen hindurch, und warf mich mit angehaltendem Atem hinter ein paar Sträucher, die nur notdürftig Schutz boten, als Josha allen voran herausgehüpft kam. Ich konnte es kaum fassen, dass all das anscheinend beinahe lautlos vonstattengegangen war – denn keiner der Jungs schien mich gehört zu haben. Wo doch alleine mein Herz so laut war wie tausend Trommelschläge, von meinem wild rasenden Atem mal ganz zu schweigend. Dumpf pochten die Schritte der aufmerksam Ausschau haltenden Gestalten in meinen Ohren, ihr Blick schien mich zu durchbohren, jedes Mal, wenn sie in meine Richtung sahen. Tausendmal dachte ich, es sei aus mit mir, und tausendmal atmete ich erleichtert auf, wenn sie weitergingen. Noch nie hatte ich solche Angst gehabt, entdeckt zu werden. Der Weg zur Stadt war zu weit, ein Wettrennen würde ich nicht gewinnen. Und was man dann mit mir anstellen würde … ich wollte erst gar nicht darüber nachdenken, in diesem Moment traute ich den Jungs jedenfalls alles zu. Besonders Harold.

„Hey, kommt mal schnell, ich habe etwas gesehen!“, verkündete dieser plötzlich. Entsetzt machte ich mich klein. Ob ich wegrennen sollte? Lieber nicht, bevor das nur wieder so ein Trick war …

Verstohlen schielte ich in Harolds Richtung und entdeckte, dass er an einer Ecke des Hüttchens lehnte, und nicht einmal in meine Richtung sah. Naja, er sah die Jungs an, die gerade zu ihm kamen, aber …

Unruhig krallte ich die Finger in das Laub, das den Boden bedeckte, und wartete. Sah zu, wie sie sich berieten, wartete und wartete. Von mir aus hätte ich den ganzen Nachmittag warten können, solange bloß niemand in meine Richtung sah. Inzwischen hatte ich mich sogar weitgehend beruhigt, sogar mein Puls war um ein einigermaßen akzeptables Maß gesunken. Ich gewann sogar mit der Zeit Vertrauen zu meinem Versteck.

Schließlich kehrten alle Jungs erfolglos wieder zur Hütte zurück, und einer nach dem anderen verschwand ins Innere. Ich beobachtete sie auf dem Boden kauernd durch die Zweige hindurch und dachte fieberhaft nach. Ich wollte den Plan mitkriegen, unbedingt, ich wollte mich nicht überraschen lassen. Doch zur Hütte zurückzukehren erschien mir als zu gefährlich, einfach abzuhauen als feige. Jedoch brauchte ich nicht lange nachzudenken – zwei Jungs blieben als Wache draußen, und ließen den Blick wachsam über die Umgebung schweifen. So fand ich ein Zwischending zwischen Zurückgehen und Abhauen: Ich blieb einfach dort, wo ich war. Etwas anderes blieb mir auch nicht übrig.

Irgendwann rollte ich mich auf dem Boden zusammen, um so auszuharren, bis das Treffen endlich beendet wäre. Die Wachtposten achteten eh nur darauf, dass sich niemand ungesehen der Hütte nähern konnte, und kauern hielt ich es einfach nicht mehr aus. Also machte ich es mir sorgenlos bequem.

Als ich aufwachte, war es bereits dunkel, und von den Jungs war nichts mehr zu hören. Müde richtete ich mich auf, streckte mich den Bäumen entgegen, und lief dann los, in einem scheinbar unermüdlichen Trab, der kleinen Stadt entgegen.

Als ich Zuhause ankam, empfingen mich meine Eltern mit Wut und Erleichterung.

„Wo zum Teufel bist du gewesen? Mein Gott, weißt du, wie spät es ist, Ria?! Sag uns das nächste Mal gefälligst Bescheid! Fast hätten wir die Polizei eingeschaltet!“

„Das soll ein Witz sein, oder?“, fragte ich kleinlaut.

„Hm, ja, die Polizei natürlich nicht. Das bringt immer nur Ärger, aber ...“ Mein Vater räusperte sich, „trotzdem würden wir gerne in Zukunft wissen, wo du bist.“

„Ihr interessiert euch doch dafür auch nicht, wenn ihr weg seid, oder?“

„Ach, hast du sowas etwa schon öfters gemacht?“ Meine Mutter beugte sich zu mir vor, doch ich schüttelte verneinend den Kopf.

„Erst seit dieser Bandensache. Keine Sorge. Irgendwann hört das wieder auf.“

„Will ich ja hoffen!“, brummte sie. „Und morgen machen wir etwas zusammen, einverstanden?“ Ihr Ton war scharf – es war eindeutig, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. Also ergab ich mich.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro