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Kapitel 1

Hiiiiiii   Ich freue mich, dass schon so viele dieses Buch gelesen haben, (jeyyy, danke!!!), aber ich vermisse ein bisschen die Kommis ... Was hat euch gut gefallen und was nicht? Sagt's mir ruhig, ich bin hart im nehmen (meistens jedenfalls) ;)

Jetzt kann's ja losgehen! Viel Spaß XD

Es ist genau ... drei Minuten nach zwölf uuund ... 37 Sekunden.

Unser Lehrer war noch immer nicht erschienen, aber es vermisste ihn auch niemand. Natürlich nicht. Unsere Chaoten-Klasse machte ihrem Namen mal wieder alle Ehre, diesmal hatten sie Tennisbälle aufgetrieben, mit denen sie nun durch die Klasse warfen, und alles in Schutt und Asche legten. Alle waren mehr oder weniger in das Spiel vertieft, doch ich schaute nur zu, sodass es niemandem auffiel, dass Ronja sich zu mir gesellte. Dabei hätte es wenigstens einer ihrer kriecherischen Freundinnen auffallen müssen. Die waren schließlich meistens um sie herum und hingen an ihren Lippen, begierig auf jedes Wort. Wahrscheinlich nur, weil sie so gut Geschichten erzählte!

Ja, eigentlich hätte es ihnen auffallen müssen, dass sie neben mir stand, denn normalerweise gab sich Ronja nie mit mir ab, oder besser gesagt: ich nicht mit ihr. Aber diesmal kam sie direkt auf mich zu. Erst konnte ich es kaum glauben. Was wollte sie von mir, und wo waren ihre Anhängsel?

Ronja stellte sich neben mich und begann, unbeschwert mit mir zu reden. „Hab ich dir eigentlich schon mal was über Bastian erzählt? Er ist doch tatsächlich mit nur zwei Freunden die ganzen Sommerferien lang im Wald herumgewandert.“ Sie blickte mich erwartungsvoll an. Ehrlich gesagt, sie verstand es, die langweiligsten Themen spannend zu machen, aber wie schon gesagt – ich mochte sie nicht sonderlich. Was jedoch kein Grund war, unhöflich zu ihr zu sein.

„Nein, hast du noch nicht“, erwähnte ich beiläufig, und betete, dass der Lehrer bald kommen würde.

„Oh, dann muss ich dir noch dringend davon erzählen. Eine Schande, wenn man das verpasst.“ Sie nahm meine linke Hand und führte sie langsam und unauffällig hinter meinen Rücken. Mir jedoch kam das ganz und gar nicht unauffällig vor.

„Als sie sich auf den Weg machten, war es noch schönes Wetter, und sie hatten nur etwas Proviant und Geld ...“, begann sie.

Mit der Stimme, dachte ich. Irgendwie macht sie es mit der Stimme. Sie könnte irgendwas erzählen. Es kommt nicht darauf an, was sie erzählt, sondern wie sie es erzählt ... Meine Gedanken wurden jäh von etwas Kaltem unterbrochen, das für einen kurzen Moment meine Hand streifte. Instinktiv zog ich sie zurück.

„Nimm“, raunte Ronja mir zu, und abermals berührte das Kalte meine Hand. Ich tat wie geheißen.

„Los, steck sie schon ein. Aber so, dass es niemand sieht.“

„Aber warum ...“, begann ich, aber sie zog eine Grimasse, und ich schwieg. Langsam ließ ich das Kalte in meine Hosentasche gleiten, und zog die Augenbrauen hoch. „Eine Kette?“, fragte ich verdutzt. „Was soll ich denn damit?“

„Schscht! Halt sie geheim, und trage sie niemals. Bewahre sie am Besten in deinem Zimmer auf, dort, wo niemand sie finden kann. Und sag niemandem ein Wort davon, verstehst du? Niemandem!“ Wenn jemand Anderes das zu mir gesagt hätte – ich hätte gelacht. Aber Ronja ... sie ließ das Ganze lebendig werden, und ein eisiger Schauer lief mir den Rücken hinunter.

„Verstanden?“, fragte sie mich noch eindringlicher. Ich nickte resigniert. Hoffentlich war ich nicht in irgendeine Scheiße reingezogen worden, denn genau danach hörte sich das hier an.

Ronja entfernte sich wieder unauffällig. Und ich stand einfach nur dort, duckte mich vor einem Ball, der mir beinahe den Kopf abgetrennt hätte, und fragte mich verzweifelt: Warum ausgerechnet ich?

Ein Ball schmetterte mir gegen die Schulter, und ich taumelte zurück. Gerade bückte ich mich nach dem Wurfgeschoss, als der etwas verspätete Schrei meines zukünftigen Opfers den Lärm der Klasse beinahe übertönte. „Ha! Getroffen! Hast du das gesehen?“ Er brach in schallendes Gelächter aus, und sein Kumpel antwortete ihm mit einem hässlichen Kichern. Na warte!, dachte ich finster, und holte mit dem Ball aus.

„Da, Mirko, pass auf!“ Ich wusste nicht genau, wer das gesagt hatte, aber mit Sicherheit einer von Mirkos Seite. Inzwischen hatte sich die Klasse nämlich in zwei Gruppen gespalten, und sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten geflüchtet. Dort duckten sie sich unter den Tischen und Stühlen, um den Geschossen zu entgehen, während sie sich gegenseitig mit Bällen bewarfen.

Ich stand an die Wand gelehnt zwischen den beiden Gruppen, unparteiisch, bereit, jeden abzuwerfen, der nach mir werfen sollte, genau wie ein paar andere es ebenfalls taten.

Ich war nicht sonderlich gut im Werfen, und es war ein Wunder, dass mein Geschoss Mirko überhaupt traf. Aber dass der Ball harmloser als harmlos war, ließ sich leider nicht vermeiden. Immerhin reichte es, dass es für einen Jungen wie Mirko furchtbar peinlich war, von einem Mädchen getroffen zu werden. Ätzende Angeber, diese Jungen! Naja, eins hätte ich natürlich wissen müssen: Ich hätte genauso gut auf die Seite von Mirkos Gegnern wandern können, das Ergebnis wäre kein anderes gewesen. Fluchend verschwand ich hinter zwei Stühlen, über die Jacken gehängt waren, was mir zusätzlich Schutz gab. So war ich weitgehend sicher, ich musste mich nur einmal zur Seite werfen, als ein Ball vom Fenster abprallte, und auf mich zuschoss. Es war wirklich ein Wunder, dass die noch heil waren!

Mirko hatte inzwischen von mir abgelassen, und ich streckte gerade vorsichtig wieder meine Nase hinter den Stühlen hervor, als es klopfte. Die Wirkung war erstaunlich: Sofort war es still, Bälle verschwanden hinter den Rücken und in Schränken, blitzschnell war kein Einziger mehr zu sehen, und der Großteil der Klasse war einfach erstarrt. Eigentlich lächerlich, wenn man bedachte, was für ein Lärm es gegeben hatte. Wenn den jemand nicht bemerkt hatte, musste er wahrlich sehr schwerhörig sein.

Flüchtig warf ich einen Blick auf meine Uhr. Noch zehn Minuten. Jetzt konnten sie eh keinen vernünftigen Unterricht mehr machen. Aber es war ja auch nicht unser Lehrer, der nun in der Tür stand, hochrot, Fäuste in die Hüften gestemmt, und finster den Blick über die Klasse streifen ließ. Einen Moment lang war es totenstill. Die Ruhe vor dem Sturm.

„Mann, hat der uns zusammengeschissen“, meinte Thea auf dem Nachhauseweg. Gedankenverloren drehte sie einen Grashalm zwischen den Fingern.

„Ja, ich dachte schon, der hört nie wieder auf, meine Ohren tun jetzt noch weh.“ Ich war froh, dass sie mich ablenkte, so würde ich vielleicht nicht allzu ungeduldig sein. Denn ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen, wollte mir die Kette angucken, unbedingt. Zu neugierig, das war ich schon früher gewesen. Ich war einfach immer zu neugierig ...

Als ich mein Haus erreicht hatte, war ich schon so aufgeregt, dass ich den Schlüssel erst nach dem fünften Versuch, zittrig wie ich war, ins Schloss bekam. Eilig stieß ich die Tür auf, warf sie beim Hineingehen mit dem Fuß zu, ließ dann meinen Schulranzen im Flur fallen, und hastete die Treppe hinauf in mein Zimmer.

Erst dort wagte ich es, die Kette aus meiner Hosentasche zu ziehen – dabei waren meine Eltern nicht da, und würden frühestens in einer Woche wiederkommen.

Inzwischen war die Kette nicht mehr kalt, sondern angenehm warm, und auf den ersten Blick dachte ich, sie wäre aus einem einzigen Stück Metall gefertigt, so fein und genau angepasst lagen die Kettenglieder aneinander. Sie war wahrlich hübsch, aber keineswegs wertvoll. Nun wurde mein Blick auf den Kettenanhänger gelenkt. Er war so klein, dass ich ihn zuerst gar nicht erkannt hätte, doch bei näherem Hinsehen konnte man sogar erkennen, um was es sich handelte. Es war ein Edelstein, klein und grau, und wenn mich nicht alles täuschte (und mit Edelsteinen kannte ich mich gut aus), handelte es sich um einen Pyrit. Er funkelte eigenartig, als er das Licht, das durch das Dachfenster schien, reflektierte.

Hübscher Stein, dachte ich verträumt. Ich konnte es gar nicht verstehen, warum ich die Kette geheim halten sollte. Sie war wirklich nicht auffällig. Und sie gefiel mir. Besser gesagt, der Stein gefiel mir. Ob an der Kette etwas Magisches war? Vielleicht, wenn ich sie anzog, vielleicht würde ich dann in eine andere Welt schlüpfen? In die Vergangenheit? Zukunft? Ich verwarf diese lächerlichen Gedanken sofort. Ich war hier ja nicht in einem Fantasy-Film, oder so. Das Ganze war zu unlogisch. Aber noch unlogischer war, weshalb ich die Kette so verstecken sollte. Was um Himmels Willen war an ihr so besonders? Nichts! Und warum hatte Ronja die Kette ausgerechnet mir gegeben? Sie spinnt ein bisschen, wisperte ein gemeiner Teil in meinem Kopf. Ärgerlich über mich selbst verzog ich das Gesicht, und ließ die Kette durch meine Hände gleiten. Ich sollte Ronjas Anweisung folgen, aus einem unerklärlichen Grund glaubte ich ihr, dass es wichtig war, sie zu geheim zu halten. Nur weil sie so erzählt!, wehrte sich ein Teil in mir. Was soll schon geschehen, wenn ich sie einmal anlege? Nur einmal kurz! Denn um ehrlich zu sein, war ich neugierig, neugierig auf dass, was geschehen würde, wenn ich sie umlegte.

Behutsam öffnete ich den Verschluss und führte die Kette zu meinem Hals. Dort zögerte ich. Verstand und Neugier stritten sich, nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann legte ich die Kette um, und schloss den Verschluss. Wartete, schloss die Augen, und wartete. Doch ich spürte nichts, und als ich die Augen wieder öffnete, war ich nicht minder enttäuscht: Ich stand noch genau im selben Zimmer, genau am selben Fleck. Das konnte ich einfach nicht glauben, und so schloss ich erneut die Augen, und stellte mir mein Klassenzimmer vor, in jedem Detail, stellte mir den Weg dahin vor, stellte mir vor, wie ich ihn entlang schwebte, aber als ich die Augen wieder aufschlug, wurde ich wieder enttäuscht. Ich versuchte einen Sack mit Geld heraufzubeschwören, rannte und hüpfte durchs Zimmer, um zu testen, ob ich sportlicher geworden war, und versuchte meine Hausaufgaben zu machen, in der Hoffnung, dass ich urplötzlich intelligent geworden war, aber alles war enttäuschend, und schließlich ließ ich mich seufzend auf meinen Schreibtischstuhl sinken, und machte meine Hausaufgaben auch ohne magische Hilfe der Kette.

„Hoffentlich steht sie mir wenigstens“, sagte ich halblaut zu mir selbst, und stand auf.

Unten im Keller hatten meine Eltern mal vor langer Zeit eine alte Spiegeltür von einem Schrank deponiert – immer wenn ich mich vollständig sehen wollte, ging ich dort hin. Auch diesmal stand ich im Keller vor der großen Spiegeltür und starrte mein Spiegelbild an. Sie stand mir gut, die Kette. Sie schien noch heller zu ... zu schimmern, als sonst, wie sie so auf meinem dunkelblauen T-Shirt mit den weißen Mustern lag. Sie passte zu meinen dunkelbraunen Haaren, zu meinen silber-blauen Augen, ... zu allem von mir.

Am liebsten würde ich so in die Stadt gehen, oder in die Schule, nur ein bisschen angeben ...

Ärgerlich zeigte ich meinem Spiegelbild die Zähne. Ich war ja schon fast wie die Zicken aus meiner und aus der Parallelklasse! Nein, ich will nicht so werden!, rebellierten meine Gedanken. Ich ziehe die Kette zu Hause an, und sonst nirgendwo! Denn ich sah wirklich keinen Grund, warum ich sie nicht wenigstens hier anhaben sollte. Um sie in irgendeinem Versteck verschimmeln zu lassen, war sie wirklich zu schade.

Als ich am nächsten Morgen gedankenverloren auf die Kette starrte, fragte ich mich, wie schon so oft in der Nacht, wem sie wohl gehört hatte. Ich könnte es Ronja fragen, aber ich war mir sicher, sie wollte das Thema nicht in der Schule besprechen. Eigentlich ging ich davon aus, dass sie es überhaupt nicht mit mir besprechen wollte, sonst hätte sie es schon längst getan. Ob die Kette gestohlen war? Ich verzog das Gesicht. Aber so oder so, sie hatte es nicht verdient, nur rumzuliegen ... Ist das der neue Versuch, dich selbst auszutricksen?, fragte ich mich ärgerlich. Das ist doch lächerlich. Kommen wir zum Punkt: Soll ich die Kette nun in der Schule tragen, oder nicht? Nun ja, schon, ich hatte mir gestern versprochen, sie nur hier zu tragen. Nicht direkt versprochen. Und Ronja würde mich kalt machen, wenn sie sehen würde, dass ich die Kette trug. Nur wenn sie sie sieht. Ja, das war es! Ich kramte eilig einen Rollkragenpullover aus meinem Schrank. Es musste sie ja niemand sehen, dann war es bestimmt auch nicht schlimm. Es war nur ... ich fühlte mich einfach besser, wenn ich sie trug, ich fühlte mich sicherer, wieso auch immer.

Als ich in den kalten Morgen hinaustrat, wehte mir eine leichte Brise entgegen, und ein paar herbstlich bunte Blätter tanzten um mich herum. Obwohl mein Schulranzen mich leicht in die Knie zwang, war ich gut gelaunt, und unter meinem Rollkragenpullover war mir wohlig warm. Nur das kühle Metall an meinem Hals prickelte leicht, während ich extra durch Blätterhaufen hüpfte, damit es schön knisterte, wobei sich die Blätter über den ganzen Gehweg verteilten. Die Leute, die anschließend den Gehsteig fegen mussten, würden mir danken.

Munter hüpfte ich weiter, eine Spur von zerteilten Blätterhaufen hinter mir lassend.

Der schwere Schulranzen war schon längst vergessen, als ich ein Muster in den nächsten Haufen hüpfte.

Das Metall der Kette hatte sich aufgewärmt, ich konnte den Pyrit auf meiner Haut spüren, und während ich mich auf das warme Metall konzentrierte, bemerkte ich wieder das Prickeln. Ja, die Kette war einfach zu schade, um sie nicht zu tragen. Und schließlich sah sie niemand.

Ich hüpfte ausgelassen weiter, obwohl ich schon ganz außer Atem war, und erreichte Theas Haus. Sie erwartete mich schon, wie jeden Morgen.

„Du bist so ... glücklich?“, empfing sie mich. Lächelnd sah ich sie an.

„So kann man es nennen“, antwortete ich und verfiel neben ihr in einen normalen Schritt.

„Und warum?“, fragte sie misstrauisch.

Erstaunt sah ich sie an. „Na ja“, antwortete ich gedehnt. Konnte ich ihr die Wahrheit sagen? Ronja hatte mich davor gewarnt, irgendjemandem von der Kette zu erzählen.

Aber andererseits hatte sie mir verboten, die Kette überhaupt zu tragen.

Thea schienen meine Grübeleien zu lange zu dauern. „Komm schon. Sag es mir“, drängte sie.

Ich wand mich ein bisschen. „Es ist einfach ein schöner Morgen“, log ich, und versuchte, möglichst enthusiastisch zu klingen. Ich hasste es, sie anzulügen.

„Klingt ja nicht sehr überzeugend“, stellte Thea fest. Ich zuckte nur mit den Schultern und sah sie nicht an.

„Hast du Mathe kapiert?“ Ich wollte möglichst vom Thema ablenken, und sie ließ sich mit einem misstrauischen Blick darauf ein. Oh, oh, hoffentlich dachte sie nicht, dass ich verknallt war! Wie peinlich!

„Also, ich fand Mathe ganz einfach, sie hätte uns bloß nicht so viele Hausaufgaben aufgeben sollen.“ Sie sagte es wie etwas, dass man mal nebenbei erwähnt, und blickte mich dabei unverwandt an.

Schließlich seufzte ich auf. „Ich mag den Herbst“, sagte ich ehrlich, und lächelte. „Und außerdem ist Morgen Samstag, da hat man doch einen Grund, sich zu freuen, nicht?“

Thea nickte langsam. „OK, da hast du recht“, stimmte sie mir zu, „Ich dachte, es sei noch wegen etwas Anderem.“

Ihr hoffnungsvoller Blick streifte mich, und ich fühlte mich wieder unwohl.

Ich hasste, hasste, hasste es sie anzulügen.

Aber das mit der Kette war nun mal geheim, warum auch immer. Zwar war mir Ronja mir schon immer komisch vorgekommen, doch diesmal glaubte ich ihr. Dieser Stimme musste man einfach glauben.

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