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14 - Zusammen gegen das Schicksal

Fast zwei Wochen waren vergangen, seitdem Quincy einen Blutspendeausweis beantragt hatte. Sie hatte viele Tests und Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen, doch die drei Ohnmachtsanfälle hatten sich gelohnt.

Vor allem, nachdem Quincy am Morgen einen positiven Anruf vom British Red Cross bekommen hatte.

„Viel Glück, Quinny", lächelte Miles seine beste Freundin aufmunternd an. „Ich bin so stolz auf dich! Zum Glück wiederholt sich die Geschichte meines Großvaters nicht."

„Du schaffst das, Quinn!", fügte Ana hinzu. „Und sag Dale, dass wir uns freuen, ihn bald kennenzulernen."

„Danke." Quincy nahm einen letzten tiefen Atemzug, ehe sie sich mit einer Umarmung von ihren Freunden, die mittlerweile ganz offiziell ein Paar waren, verabschiedete und sich dann auf den Weg zu dem Haus der Edwards machte.

Draußen wurde Quincy von dicken Regentropfen und starken Windböen empfangen. Sofort setzte sie sich ihre Kapuze auf, schlang ihre Jacke enger um ihren Oberkörper und marschierte wie ein Soldat durch das Unwetter.

Wieder einmal nahm sich Quincy fest vor, ihr Rad bald in die Werkstatt zu bringen, doch unterbewusst war ihr bereits klar, dass sie den Besuch noch mehrere Wochen aufschieben würde – mindestens bis zum nächsten Monatslohn.

Auch wenn das Haus der Edwards etwas außerhalb von New Heaven lag, verging die Zeit wie im Flug. Schneller als Quincy das Wort Blutspendeausweis sagen konnte, hatte sie das weiße Gebäude erreicht. Pitschnass und halb am Erfrieren.

Quincys Herz raste und ihr Körper wurde von einem Erdbeben erfasst.

Hoffentlich würde alles gutgehen.

Quincy wollte gerade die Klingel betätigen, da schwirrte auf einmal der summende Ton ihres Handys durch die Luft. Mit gerunzelter Stirn warf Quincy einen Blick auf das Display und stellte fest, dass sie einen eingehenden Anruf von Dale erhielt.

Wenn das kein Schicksal war, wusste Quincy es auch nicht mehr.

Sie nahm noch zwei tiefe Atemzüge, die ihr Mut verleihen sollten, ehe sie auf den grünen Hörer drückte. „Ja?", fragte Quincy verunsichert.

Am anderen Ende der Leitung ertönte ein Seufzen. „Hey Quincy." Es tat unheimlich gut, endlich wieder Dales warme Stimme zu hören. Vielleicht war es etwas übertrieben ausgedrückt, doch sein melodischer Klang war wie Balsam für Quincys geschundene Seele.

Quincy hatte Dale vermisst. Sehr sogar.

Sie war oft kurz davor gewesen, ihr Versprechen gegenüber Dale zu brechen, doch Miles und Ana hatten sie jedes Mal rechtzeitig davon abhalten können. Quincy war stolz, dass sie Dale ihre Loyalität bewiesen hatte, doch nun freute sie sich, ihn endlich wiederzusehen.

„Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht bei dir gemeldet habe", sprach Dale nach einigen Sekunden schuldbewusst weiter. „Ich brauchte einfach ein bisschen Zeit für meine Familie und mich selbst."

Obwohl Quincy wusste, dass Dale sie nicht sehen konnte, nickte sie. Sie war nicht böse auf ihn. Stattdessen war Quincy beeindruckt, wie stark Dale war. Vielleicht hatte er keine Muskeln, mit denen er angeben konnte, aber dafür definitiv Nerven aus Stahl.

„Ich hoffe, du bist nicht wütend auf mich. Falls du gerade Zeit und Lust hast, kannst du gerne vorbeikommen. Es gibt tolle Nachrichten, die ich dir gerne persönlich mitteilen würde."

Automatisch schlich sich ein Lächeln auf Quincys Lippen, denn sie freute sich, dass Dale nun dazu bereit war, sie wiederzusehen.

„Komm runter und mach mir die Tür auf."

„Was?" Dass Dale verwirrt war, war nicht zu überhören gewesen. Vermutlich runzelte er gerade die Stirn oder kaute auf seiner Unterlippe herum.

„Mach es einfach, Dale. Bitte!" Mit diesen Worten beendete Quincy das Telefonat. Vor lauter Aufregung hüpfte sie von ihrem rechten Fuß auf den linken und knibbelte dabei an ihren Fingernägeln.

Einerseits freute sie sich darauf, Dale wiederzusehen, aber andererseits hatte sie Angst, dass die Stimmung zwischen ihnen merkwürdig oder angespannt sein könnte.

Über den Kuss in der Sternschnuppennacht hatten sie noch nicht gesprochen. Hoffentlich würde er zu keinem Problem werden.

Quincys Sorgen und Zweifel verflogen in dem Moment, in dem sich die Haustür öffnete und sie geradewegs in die dunkelbraunen Augen von Dale schaute. Für den Bruchteil einer Sekunde setzte ihr Herzschlag aus und sie hielt den Atem an. Dann brach eine gigantische Welle der Erleichterung über ihrem Kopf zusammen.

Dale lächelte sie an. So liebevoll und glücklich, als wäre Quincy das Kostbarste, was er jemals auf der Welt gesehen hatte.

„Quincy!" Dale öffnete seine Arme. Dabei entwischte ihm eine Freudenträne, die wie ein Hoffnungsschimmer über seine Wange tanzte. „Komm her!"

Das ließ sich Quincy nicht zweimal sagen. Binnen weniger Herzschläge überbrückte sie den Abstand zwischen Dale und sich und warf sich in seine Arme.

Es war wie ein Befreiungsschlag, als Quincy Dales himmlischen Eigengeruch nach Zitrusfrüchten inhalieren konnte. Sie bettete ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und krallte ihre Fingernägel in sein T-Shirt.

Nie wieder würde sie ihn gehen lassen!

„Ich habe dich vermisst, Dale", wisperte Quincy leise in sein Ohr.

„Ich dich auch!"

Vorsichtig löste sich Dale aus der Umarmung, damit er Quincy besser in die Augen schauen konnte. Mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen streichelte er ihr über die Wange.

„Bist du sauer, weil ich mich so lange nicht gemeldet habe?"

Quincy schüttelte den Kopf.

Die Vergangenheit war ihr egal. Wichtig war nur, dass sie die Zukunft an Dales Seite verbringen konnte und ihm dabei helfen würde, sich selbst so zu lieben und zu akzeptieren, wie er es verdient hatte.

Egal ob transsexuell oder nicht: Dale war der erste Mann, in den sich Quincy Hals über Kopf verliebt hatte. Bedingungslos und aus tiefstem Herzen.

„Also darf ich dich küssen?"

Quincys Herz machte einen aufgeregten Luftsprung. Im Vorfeld hatte sie viel darüber nachgedacht, wie wohl ihr Wiedersehen mit Dale verlaufen würde, doch an einen Kuss hatte sie keinen einzigen Gedanken verschwendet.

Umso glücklicher war sie nun, dass Dale sie noch auf dieselbe Art und Weise mochte, wie vor zwei Wochen.

„Ja."

Dieses eine Wort reichte vollkommen aus und schon verbanden Quincy und Dale ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss.

Feuerwerke explodierten, Körper kribbelten und Schmetterlinge schlugen Salti.

Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, Dale so nahe zu sein. Quincy liebte nicht nur den Geschmack seiner Lippen, sondern vor allem die Geborgenheit, die er ihr vermittelte.

Ein paar Sekunden waren Quincy und Dale noch in dem Kuss gefangen, bevor sie sich langsam voneinander lösten. Dales Augen funkelten und Quincys Atmung ging viel zu schnell.

„Ich bin so froh, dich endlich wiederzuhaben", gestand Quincy leise, womit sie Dale ein breites Grinsen entlockte.

„Glaub mir, das geht mir genauso." Dale hauchte Quincy einen liebevollen Kuss auf die Wange, ehe er sie am Handgelenk in den Flur führte. Dort angekommen schlüpfte Quincy aus ihren Schuhen und hängte ihre nasse Jacke zum Trocknen an der Garderobe auf.

Gemeinsam gingen sie in Dales Zimmer, wo sie sich in sein Bett kuschelten. Dale legte seinen Arm beschützend um Quincy, sodass sie sich an seine Brust schmiegen und dem Klang seines Herzens lauschen konnte.

„Du meintest vorhin am Telefon, es gäbe tolle Nachrichten ...", brach Quincy irgendwann das angenehme Schweigen. Sie hatte bereits eine Vorahnung, was Dale ihr sagen wollte, doch zu hundert Prozent sicher war sie sich nicht.

„Ja. Es geht um Isla ..."

Wie schon so oft an jenem Tag verdoppelte sich Quincys Puls.

„Ihre Ärzte sagen, dass es einem Wunder gleicht, aber wir haben einen Stammzellspender für sie gefunden!", erzählte Dale aufgeregt. Freudentränen sammelten sich in seinen Augen und kullerten wenig später über seine Wangen. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin, Quincy. Isla ist eine Kämpferin. Am Anfang hatte ich wirklich Angst um sie, aber jetzt glaube ich ganz fest daran, dass sie den Krebs besiegen wird."

Quincy schwieg. Alles, was sie tat, war Dales Tränen aufzufangen und ihm sanft über den Handrücken zu streicheln.

„Warum sagst du denn gar nichts, Quincy?", wollte Dale nach einigen Minuten verwirrt wissen. Sein Lächeln bröckelte und wurde durch einen Hauch Misstrauen ersetzt. „Freust du dich etwa nicht für Isla?"

„Doch, natürlich!", beeilte sich Quincy, zu sagen. „Ich möchte dir, deiner Mutter und Isla gerne etwas erzählen, Dale."

Das Adrenalin pulsierte in Quincys Venen und setzte ihren Körper unter Strom. Sie war furchtbar aufgeregt, aber gleichzeitig freute sie sich wahnsinnig darauf, ihr Geheimnis endlich zu lüften.

Das Geheimnis, das sie am Vormittag von dem British Red Cross mitgeteilt bekommen hatte.

„O-Okay", stammelte Dale perplex. „Jetzt sofort?"

„Ja. Jetzt sofort."

Quincy konnte Dale ansehen, dass er verwirrt war. Vielleicht sogar ein bisschen ängstlich.

Seite an Seite stiegen sie die vielen Treppenstufen ins Erdgeschoss hinab, bis sie das Wohnzimmer erreicht hatten. Wie auch schon bei ihrem ersten Besuch saß Dales Großmutter vor dem lodernden Kamin und strickte einen Wollpullover.

Während sich Quincy schon mal auf dem Sofa niederließ und überlegte, was sie gleich sagen würde, lotste Dale seine Mutter und Schwester in den Raum.

Sobald sich alle auf dem Sofa versammelt hatten, holte Quincy tief Luft. Es war ihr unangenehm, dass drei neugierige Augenpaare auf sie gerichtete waren, doch sie konnte es den Edwards nicht verdenken. Sie selbst wäre vermutlich nicht weniger gespannt gewesen.

„Ich habe gehört, dass sich ein Stammzellspender für Isla gefunden hat", begann Quincy, mit rasendem Herzen zu sagen. „Das freut mich unheimlich, aber es gibt da noch eine Sache, die ich klarstellen muss. Es ist kein Stammzellspender, sondern eine Stammzellspenderin!"

Dale runzelte die Stirn, Lydia setzte einen fragenden Blick auf und Isla lächelte bloß.

„Wie meinst du das, Quincy?", hakte Dale misstrauisch nach.

Noch bevor Quincy ihren Mund öffnen konnte, drehte sich Dales Großmutter zu ihnen um. Obwohl ihre grauen Augen ausdruckslos und leer wirkten, zupfte ein freches Grinsen an ihren Mundwinkeln.

„Das habe ja selbst ich verstanden", behauptete sie mit krächzender Stimme. „Diese junge Dame hat nicht nur unserem Dale den Kopf verdreht, sie wird auch unserer kleinen Isla das Leben retten!"

Daraufhin war es still. Mucksmäuschenstill.

Dales Großmutter wandte sich wieder dem Kamin zu und strickte an ihrem Pullover weiter. So, als hätte sie nicht gerade das Leben der restlichen Familie komplett auf den Kopf gestellt.

Lydia war die Erste, die ihre Stimme wiederfand. „Stimmt das, Quincy?", wollte sie wissen. Erste Tränen brannten bereits in ihren Augen und kämpften um die Freiheit.

Als Quincy das bemerkte, griff sie nach Lydias Hand. Mit den Fingerspitzen ihrer anderen Hand streichelte sie über Dales zitternden Unterarm.

Ohne etwas zu sagen, richtete Quincy ihren Blick auf Isla. Ihre grünen Augen leuchteten und spiegelten einen wissenden Ausdruck wider.

Die beiden Mädchen waren von einem magischen Taxi zusammengeführt worden, doch ab sofort würde sie noch so viel mehr als nur eine Legende miteinander verbinden.

„Blutsschwestern für die Ewigkeit, Isla?"

Quincy streckte Isla ihren kleinen Finger entgegen. Ohne zu zögern verhakte Isla ihren Finger mit dem von Quincy und grinste breit.

„Blutsschwestern für die Ewigkeit!"

Und so schlugen endlich alle Herzen im Einklang des Schicksals: Glücklich, hoffnungsvoll, zufrieden und voller Liebe.

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