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1 - Eine Fahrt ins Ungewisse

Es war ein stürmischer Sommerabend, als Quincy die Eisdiele, in der sie dreimal wöchentlich aushalf, verließ und den Rückweg zu ihrer WG antrat.

Die Wolken am Horizont färbten sich pechschwarz und verwandelten den Himmel in einen dunklen Abgrund. Regentropfen prasselten auf die Erde hinab, Blitze zerschnitten die Finsternis und der Wind heulte so laut wie ein verletzter Wolf.

Quincy schlang ihre Jacke enger um ihren Oberkörper und verschnellerte ihre Schritte.

Seit sie hier lebte, hasste sie das Wetter in New Heaven. In dem einen Moment schien noch die Sonne und nur eine Sekunde später ging plötzlich die Welt unter.

Quincy verfluchte sich selbst dafür, dass sie ihr Fahrrad noch nicht in die Werkstatt gebracht hatte, denn zu Fuß war sie mindestens eine halbe Stunde unterwegs. Manchmal wünschte sie sich, dass ihre WG nicht so weit von dem Stadtzentrum entfernt wäre, aber ändern konnte sie den Standort natürlich nicht.

Das Leben war nun mal kein Ponyhof, richtig?

Quincy seufzte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, sich ein Taxi zu rufen, doch nach nur einem einzigen Herzschlag verwarf sie diese Idee wieder.

Wenn sie die Miete am Monatsanfang bezahlen wollte, musste sie an allen Ecken und Kanten sparen, wo es nur möglich war.

Quincy wusste, dass ihr bester Freund sie finanziell unterstützen würde, aber sie weigerte sich, auf seine Hilfe zurückzugreifen. Sie wollte ihr Leben endlich selbst in die Hand nehmen, ohne sich dabei von anderen Menschen abhängig zu machen.

Alles wäre so viel einfacher gewesen, wenn sich ihre Eltern nicht in einem sechsstelligen Spinnennetz aus Geldschulden verfangen hätten. Leider konnte Quincy die Zeit aber nicht zurückdrehen, also musste sie versuchen, die Fehler ihrer Eltern in der Gegenwart wieder auszubügeln.

Quincy verließ gerade die Stadt und bog auf einen Feldweg ein, da erfüllte ihr schriller Handyklingelton die Luft. Im Handumdrehen fischte sie ihr Smartphone aus der Hosentasche und nahm dann den eingehenden Anruf ihres besten Freundes entgegen.

„Quinny? Wo bist du?" Miles klang besorgt. Bestimmt tigerte er unruhig durch die Wohnung und kaute alle drei Sekunden an seinen Fingernägeln. Das tat er nämlich immer, wenn er nervös war.

„Hey Miles", begrüßte Quincy ihren besten Freund. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin in 20 Minuten zuhause. Du kannst mir also ruhig schonmal eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben."

Seit Quincy und Miles vor zwei Jahren ihr Studium an der Heaven University begonnen hatten, lebten sie gemeinsam mit Ana, der Ex-Ex-Ex-Freundin von Miles, in einer WG.

Zwischen Ana und Miles floss zum Glück kein böses Blut, schließlich waren sie damals auch nur für zwei Wochen ein Paar gewesen. Na ja, mit 13 Jahren konnte man eine Beziehung sowieso noch nicht ernst nehmen, oder?

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob ich dir entgegenkommen soll ..." In Miles' Stimme schwang ein verunsicherter Unterton mit. „Irgendwie traue ich dem Wetter nicht richtig."

Quincy musste lächeln. Sie fand es süß, dass ihr bester Freund so aufmerksam und fürsorglich war.

„Ach Quatsch!", winkte Quincy nach einem flüchtigen Blick zu den dunklen Wolken ab. Miles sollte lieber im Trockenen auf sie warten. „Das würde sich gar nicht lohnen. Ich bin eh gleich schon da."

„Sicher?"

„Ja, sicher!"

Zum Glück konnte Miles nicht sehen, wie Quincy in diesem Moment zusammenzuckte, denn sonst wäre er vermutlich sofort aus der Wohnung gestürmt und zu ihr geeilt.

Verdammter Donner! Warum musste der auch immer so ohrenbetäubend laut sein?

„Na gut", lenkte Miles Quincy von den grollenden Himmelsgeräuschen ab. „Pass aber bitte auf dich auf, okay?"

„Versprochen!" Kaum hatte dieses Wort Quincys Lippen verlassen, beendete sie das Telefonat und ließ ihr Handy wieder in ihrer Hosentasche verschwinden.

Sie hatte noch einen langen Weg vor sich, den sie so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.

Begleitet von Blitzen, Donner und Regentropfen marschierte Quincy über den matschigen Feldweg. Ihre weißen Sneaker waren überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen.

Wie konnte es eigentlich sein, dass der Wetterbericht lediglich von leichten Sturmböen gesprochen hatte? Innerlich verfluchte Quincy die Meteorologen dafür, dass sie ihren Job scheinbar nicht gründlich genug gemacht hatten.

Quincy war bereits bis auf die Unterhose durchnässt, als der Feldweg endete und in einer Landstraße mündete. An den Seiten ragten hohe Bäume bis in die Wolken hinauf, die sich gefährlich im Takt des Windes bewegten.

Es war dunkel und kalt und unheimlich. Quincy hasste diese Landstraße, auf der es keine Laternen gab, die Licht spendeten, doch es war nun mal der schnellste Weg zu ihrer WG.

Quincy atmete noch einmal tief durch, ehe sie entschlossen weiterging.

„Alles ist gut", redete sie sich selbst Mut zu. „Hier draußen ist niemand. Die gruseligen Geräusche kommen nur von dem Wind."

Mit jedem Schritt beschleunigte sich Quincys Herzschlag. Das Donnergrollen wurde lauter und die Regentropfen verwandelten sich in erbsengroße Hagelkörner.

Am liebsten hätte Quincy unter einem Baum nach Schutz gesucht, aber da die Blitze noch immer unkontrolliert über den Horizont zuckten, musste sie diese Idee notgedrungen verwerfen.

Quincy kniff ihre Augen zusammen und hielt sich schützend die Hände vor das Gesicht. Die Hagelkörner fühlten sich wie feine Nadelstiche auf ihrer Haut an und ließen ein unangenehmes Prickeln zurück.

Quincy wusste nicht, wie lange sie sich schon durch das tobende Unwetter kämpfte, doch plötzlich entdeckte sie einen hell leuchtenden Gegenstand am Straßenrand.

Erst wollte sie weitergehen, schließlich war die dunkle Landstraße nicht weniger gruselig geworden, aber als sie erkannte, dass es sich bei dem Gegenstand um ein Taxi handelte, blieb sie stehen.

Quincys Herzschlag setzte aus und ihr wurde etwas schwindelig. Sie merkte, wie sich ihr ganzer Körper anspannte und Stromstöße der Nervosität durch ihre Adern flossen.

„Unmöglich", wisperte sie leise in die Finsternis hinein.

Das Taxi, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war, wurde von einem gleißend hellen Lichtschimmer umgeben. Obwohl es aus Glas bestand, konnte Quincy nicht in das Innere schauen.

An der rechten Fahrzeugseite befand sich ein Display, das grün leuchtete. Je länger Quincy auf den Bildschirm starrte, umso deutlicher konnte sie die Konturen eines Handabdruckes erkennen.

Dass es sich um kein normales Taxi handelte, war Quincy sofort bewusst.

Ohne es kontrollieren zu können, erinnerte sie sich an einen lauen Sommerabend zurück, an dem sie sich gemeinsam mit ihrer Großmutter den Sonnenuntergang am Meer angeschaut hatte.

„Möchtest du eine Legende über unsere Stadt hören, Quincy?", hatte ihre Großmutter sie gefragt, nachdem der letzte Sonnenstrahl von den Wellen verschluckt worden war. Da Quincy ein sehr neugieriges Kind war, hatte sie sofort genickt.

„In unserer Stadt gibt es ein magisches Taxi. Du kannst das Taxi nicht rufen, es kommt von selbst zu dir. Für alle anderen Menschen ist es unsichtbar. Das Taxi kennt dein Ziel, aber es bringt dich nicht dorthin, wo du hinmöchtest, sondern nur dorthin, wo du auch wirklich hinmusst."

Wochenlang war Quincy von dieser Legende besessen gewesen. Sie wollte das Taxi unbedingt finden, aber leider hatte sie es kein einziges Mal zu Gesicht bekommen.

Je mehr Zeit verstrichen war, umso mehr verblasste auch die Legende des magischen Taxis in Quincys Kopf. Irgendwann hatte sie dann sowieso ganz andere Probleme gehabt, als sich mit Magie und einem Taxi, das lediglich einer Legende entsprang, zu beschäftigen.

Quincy schüttelte sich einmal, um die Erinnerungen der Vergangenheit wie Ballast abzuwerfen.

War das vor ihr wirklich das magische Taxi, von dem die Einwohner New Heavens seit mehreren Jahrhunderten sprachen?

Ganz langsam näherte sich Quincy der rechten Fahrzeugseite. Als wäre es ein innerer Impuls gewesen, legte sie ihre Hand auf das grün leuchtende Display.

Im ersten Moment war alles mucksmäuschenstill. Selbst der Wind und das Unwetter hielten für ein paar Sekunden den Atem an. Dann erfüllte plötzlich eine mechanische Computerstimme die Nacht.

„Herzlich Willkommen, Quincy Morgan. Das Schicksal hat mich zu dir geführt. Jetzt liegt es an dir, dein eigenes Schicksal zu erfüllen."

Quincy zuckte erschrocken zurück. Woher kannte die Computerstimme ihren Namen? Und von welchem Schicksal sprach sie?

Das war verdammt gruselig!

Quincy wollte sich gerade wegen ihres unguten Bauchgefühls von dem Taxi abwenden und endlich den restlichen Weg zu ihrer WG hinter sich bringen, da öffnete sich auch schon die hintere Tür mit einem gefährlichen Zischen. Türkisfarbene Nebelschwaden krochen aus dem Innenraum des Taxis und hüllten Quincy in einen Schleier der Faszination.

Winzige Sterne tanzten um ihren Körper und spülten all ihre Zweifel, Sorgen und Ängste hinfort.

Wie in Trance stieg Quincy in das Taxi. Die Rückbank bestand aus schwarzen Ledersitzen, die überraschend bequem waren. Leise Gitarrentöne flatterten aus einer Musikbox und regulierten Quincys rasenden Herzschlag. Sie schloss ihre Augen und entspannte sich.

„Was ist dein Ziel, Quincy Morgan?", wollte die Computerstimme von ihr wissen, nachdem sie sich angeschnallt hatte.

Ohne großartig darüber nachzudenken, antwortete Quincy: „Meine WG."

„Falsch! Das Schicksal führt dich dorthin, wo du wirklich hinmusst!" Kaum war die Computerstimme verklungen, schloss sich die Tür des Taxis.

Unter normalen Umständen wäre Quincy sofort in Panik verfallen, aber da der türkisfarbene Nebel noch immer in ihrem Blut pulsierte, nickte sie bloß. „Okay. Einverstanden."

Das Taxi setzte sich langsam in Bewegung. Quincy fühlte sich wie auf einem Schiff, das bei einem starken Wellengang von rechts nach links schaukelte. Auf der Fahrt verlor sie nicht nur ihren Orientierungssinn, sondern auch ihr Zeitgefühl.

Irgendwann kam das Taxi wieder zum Stehen. Sofort verebbte das flaue Grummeln in Quincys Magengrube.

„Wir haben das Ziel erreicht. Du kannst jetzt dein Schicksal erfüllen, Quincy Morgan", verkündete die Computerstimme. Im Einklang mit ihrem letzten Wort öffnete sich die Tür.

Quincy taumelte benommen an die frische Luft. Das Unwetter war weitergezogen, stattdessen säumten nun die funkelnden Sterne den Nachthimmel von New Heaven.

Es dauerte noch ein paar Minuten, bis sich der türkisfarbene Nebel in Quincys Knochen aufgelöst hatte und sie die Kontrolle über ihren Körper zurückerlangte. Sobald sie wieder klar denken konnte, rauschte eine Mischung aus Angst und Adrenalin durch ihre Venen.

Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, einfach so in das Taxi einzusteigen? Wäre die Realität ein Horrorfilm, dann wäre Quincy wahrscheinlich schon längst als Fischfutter geendet.

Bei diesem Gedanken schüttelte sie sich einmal. Quincy wollte nicht länger darüber nachdenken, wie fahrlässig und naiv sie gehandelt hatte. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das weiße Reihenhaus, das sich vor ihr bis in den Himmel erstreckte.

‚Komisch', dachte sich Quincy. ‚Diese Gegend kenne ich gar nicht.'

Obwohl sie weder dem Taxi, das sich nach ihrer Ankunft in Luft aufgelöst hatte, noch der Computerstimme vertraute, schritt sie langsam auf das riesige Haus zu. Edwards stand in schnörkeligen Buchstaben auf dem Klingelschild geschrieben.

Quincy legte nachdenklich ihre Stirn in Falten. Sie versuchte, sich an eine Person mit dem Nachnamen Edwards zu erinnern, doch ihr Kopf war wie leergefegt. Quincy war sich sicher, dass sie Familie Edwards nicht kannte.

Was auch immer für ein absurdes Spiel hier mit ihr gespielt wurde, Quincy beschloss, dass sie nicht mitspielen würde. Die Sache mit dem mysteriösen Taxi konnte sie sich zwar nicht erklären, aber mit einer uralten Legende und Magie hatte das sicherlich recht wenig zu tun gehabt.

Bestimmt nur irgendwelche Jugendlichen, die sich einen Spaß daraus machten, andere Menschen in die Irre zu führen ...

Ohne einen letzten Blick auf das weiße Reihenhaus zu werfen, marschierte Quincy planlos in irgendeine Richtung los. Schon nach wenigen Minuten erreichte sie eine Bushaltestelle. Zu ihrem großen Glück würde der nächste Bus schon in einer Viertelstunde kommen und sie zumindest in die Nähe ihrer WG bringen.

Nach diesem aufregenden Abend gab es nur noch eine einzige Sache, nach der sich Quincy sehnte: Ihrem Bett!

... doch hätte sie gewusst, was sie in den kommenden Tagen erwarten würde, dann wäre ihr Bett mit Sicherheit ihr letzter Wunsch gewesen ...

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