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Kapitel 9 - Versprechen

»Harry! Lauf nicht so weit!«, rief Severus lachend. Sie waren seit fast zwei Wochen am Meer. Regulus und er hatten ein kleines Haus an der südenglischen Küste gemietet. Weit weg von allem. Hier lebten nur Muggel und sie genossen es. Harry blühte auf. Er lachte, spielte und er liebte das Wasser, die Möwen und den Wind. Nun rannte der Sechsjährige lachend mit Amicus am Strand entlang, während Regulus und Severus untergehakt hinter ihm herliefen.

»Mach dir keine Sorgen. Hier ist kein Mensch, er geht uns schon nicht verloren«, sagte Regulus lächelnd.

»Ja, du hast recht, also wollen wir heute selber kochen oder wieder in das Fischrestaurant?«, wollte Severus wissen. Harry hatte inzwischen damit begonnen im Sand nach Muscheln zu suchen. Sein Hermelin wuselte um ihn herum und schien ebenfalls zu graben.

»Lass uns zu Hause essen. Mir ist heute eher nach deinen Spaghetti und Harry denke ich, auch«, sagte Regulus. Severus nickte.

»Harry! Komm, wir wollen langsam zurück«, rief er und der Junge sah auf.

»Och noch nicht bitte!«, er kam zu ihnen gelaufen, Ami auf seiner Schulter. Regulus strich ihm über den Kopf.

»Wie gehen morgen wieder an den Strand, aber es ist spät und Sev will Spaghetti kochen!«

»Oh ja toll«, sagte Harry und griff nach Severus' Hand. Amicus sprang auf Regulus Schulter und der Heiler fuhr dem Tier durch das weiche Fell, während er seinem Freund und Harry folgte. Sie waren glücklich. Hier am Meer weit weg von London und dem Ministerium fühlte es sich wirklich an wie Familie. Der Junge gehörte zu ihnen. Harry nahm alles als selbstverständlich hin. Er entdeckte jeden Tag Dinge, die neu und aufregend waren. Anfangs hatte er noch bei ihnen geschlafen, aber nun mit Ami und hier, schlief er in seinem eigenen Zimmer, in seinem eigenen Bett. Er hatte zugenommen, aber er war anfällig. Deswegen zogen Severus und er das Kind immer warm an, auch wenn es sommerlich war. Harry freute sich auf das Ende der Ferien. Die Aussicht, viel Zeit, mit Draco zu verbringen, lockte ihn dabei mehr, als der Schulunterricht.

»Willst du noch mehr?«, wollte Severus wissen und sah fragend zu Harry, der sich bereits die Augen rieb.

»Nein, ich bin satt«, sagte er und hustete plötzlich. Alarmiert sah Severus zu seinem Partner.

»Geht's dir gut?«, wollte Regulus wissen. Harry nickte schnell.

»Ja, hab mich nur verschluckt«, sagte er. Regulus sah ihn forschend an. Harry reagierte manchmal noch wie ein verletztes Tier. Er versteckte Schmerzen, um nicht angreifbar zu sein.

»Wie du meinst, aber ich denke, es ist Zeit fürs Bett«, sagte Severus und stand auf. Harry nickte und schob seinen Stuhl zurück. Er war eigentlich noch immer zu klein, um auf einem normalen Stuhl zu sitzen. Kurzerhand hatte Regulus die Stuhlbeine magisch verlängert und hoffte inständig, dass er am Ende der Reise nicht vergaß, sie wieder auf die normale Länge zu zaubern.

»Nacht Reg«, sagte Harry und der Heiler küsste ihn kurz auf die Stirn.

»Nacht Zwerg. Schlaf gut«, sagte er.

Eine halbe Stunde später kam Severus ins Wohnzimmer. Regulus hatte die Küche aufgeräumt und sich und seinem Partner ein Glas Wein eingegossen.

»Na, schläft er?« Severus ließ sich neben Regulus auf die Couch sinken.

»Ja, aber ich musste die Geschichte mit dem Drachen heute zweimal vorlesen.«

»Schau mich nicht an. Du hast es ihm gekauft und er liebt es eben«, sagte Regulus lachend.

»Mhm...er ist immer noch der Meinung, der Prinz sehe aus wie du.«

»Eifersüchtig?«, Severus beugte sich zu Regulus und zog ihn in einen verlangenden Kuss.

»Vielleicht«, raunte er ihm ins Ohr.

»Wollen wir hochgehen?«, fragte Regulus grinsend und küsste Severus' Hals. Ohne was zu sagen, stand Severus auf und zog seinen Partner aus dem Zimmer.

Regulus schreckte hoch. Es war tiefe Nacht und er sah sich verwirrt um. Im ersten Moment wusste er nicht, was ihn genau geweckt hatte. Severus schlief. Plötzlich hörte er ein Fiepen. Regulus machte Licht und sah neben das Bett. Auf dem Boden saß Amicus und sah ihn an.

»Ami, was machst du denn hier?«, sagte er und hob das Hermelin hoch. Severus setzte sich verschlafen auf.

»Was ist los?«, wollte er wissen.

»Keine Ahnung. Amicus hat irgendwas«, sagte Regulus. Tatsächlich versuchte sich das Hermelin, aus Regulus' Griff zu befreien, und fiepte. Regulus setzte das Tier ab und Ami rannte aus der Tür, kam aber sofort zurück und fiepte wieder.

»Vielleicht ist was mit Harry«, sagte Regulus alarmiert, war bereits aus dem Bett ausgestanden und ging aus dem Raum gefolgt von Amicus und Severus. Als sie Harrys Zimmer betraten, sprang das Hermelin auf das Bett des Jungen. Regulus machte Licht und kniete sich zu dem Kind. Dieser atmete schwer und hatte Schweiß auf der Stirn.

»Er hat hohes Fieber«, sagte er, lief aus dem Raum und holte seinen Zauberstab, während Severus sich auf das Bett des Kindes setzte und versuchte Harry zu wecken.

»Ich bekomme ihn nicht wach«, sagte er zutiefst besorgt, als Regulus zurückkam.

»Ja, das Fieber ist zu hoch«, sagte dieser und ließ seinen Zauberstab über Harry wandern.

»Verdammt, er hat eine Lungenentzündung. Ich hole Tränke und deck ihn auf, wir müssen die Temperatur senken...«, sagte Regulus und rannte aus dem Raum, ehe Severus etwas erwidern konnte. Amicus schien zu ahnen, dass es nicht stimmte. Das Tier hatte sich am Kopfende des Bettes zusammengerollte und ließ die Männer nicht aus den Augen. Severus deckte Harry auf und zog ihm auch gleich den Pyjama aus. Regulus kam ins Zimmer und hob Harrys Kopf an, um ihm die Tränke einzuflößen.

»Ich hoffe sie helfen, das Fieber zu senken«, sagte er mit zitternder Stimme.

»Ich verstehe das nicht, es ging ihm doch gut«, fragend sah Severus zu seinem Partner.

»Lungenentzündungen sind tückisch. Er hat nicht gehustet, nichts. So etwas bricht einfach aus. Sein Immunsystem ist anfällig und...«, Regulus griff an Severus' Schulter.

»...es ist nicht unsere Schuld!«

Die Nacht verging quälend langsam. Die Fiebersenker zeigten keinen Effekt. Irgendwann machten die Männer dem Kind kalte Umschläge, aber auch das brachte kaum Linderung. Harry wachte nur kurz auf und war dann auch nicht wirklich ansprechbar. Er zitterte und schwitzte zugleich. Inzwischen wurde der kleine Körper von Hustenanfällen geschüttelt. Gegen sieben Uhr am Morgen, entschloss sich Regulus, zu handeln. Er wickelte Harry in eine Decke und lief, mit ihm im Arm, nach unten in die Wohnküche. Severus kochte gerade Kaffee. Erschrocken sah er zu seinem Partner.

»Was machst du?«

»Ich kann ihm nicht helfen, wir müssen ihn ins Mungos bringen, sofort!«, sagte der junge Heiler. Severus nickte knapp. Er rannte nach oben, schwang seinen Zauberstab und ließ ihre Sachen verkleinert in seinem Umhang verschwinden. Dann griff er sich Amicus, rannte zurück zu Regulus und legte den Hausschlüssel auf den Küchentisch, ehe sie disapparierten.

Regulus drückte Harry an sich, als sie im St. Mungos ankamen. Zielsicher rannte er, gefolgt von Severus, einen der langen Gänge entlang.

»Richard!«, rief er einen Heiler zu, der gerade in ein Gespräch mit einem Pfleger vertieft war. Der Mann mit den leicht ergrauten Locken wandte sich um.

»Reg, hast du nicht Urlaub?«, fragte er und ging auf die Männer zu.

»Du musst ihm helfen, ich bekomme das Fieber nicht in den Griff!«, sagte Regulus sichtlich aufgelöst. Richard Kline sah auf das Kind und erkannte den Ernst der Lage. Wortlos nahm er Regulus den Jungen ab und ging mit schnellen Schritten voran in einen Raum. Er legte Harry auf ein Bett, ließ seinen Zauberstab über den Jungen wandern und sah besorgt zu den beiden anderen Männern.

»Es ist gut, dass du gekommen bist«, sagte er und ging zu einem Schrank. Er holte mehrere Phiolen heraus und ein Spritzenset.

»Wir müssen ihm die Mittel intravenös verabreichen. Seine Organe drohen zu versagen«, sagte der Heiler ernst und legte Harry einen Zugang. Severus stand wie versteinert neben dem Bett und streichelte den Kopf des Kindes, während Regulus, Richard half.

»Er braucht auch Hilfe beim Atmen«, sagte dieser und mit dem Wink seines Zauberstabes, erschien eine Luftblase um Mund und Nase Harrys. Danach deckte er ihn zu und machte sich einige Notizen.

»Er schafft das, oder?«, wollte Regulus mit brüchiger Stimme wissen, ohne den Blick von Harry zu wenden. Richard fasste ihn an der Schulter.

»Sicher, du wirst sehen, morgen wird es ihm schon viel besser gehen und wenn alles gut läuft, dann ist er in wenigen Tagen wieder zu Hause«, sagte der Heiler und lächelte den beiden Männern zu.

»K-Können wir bleiben?«, wollte Severus nun wissen. Richard nickte.

»Natürlich, wenn was sein sollte, dann bekommen wir es sofort mit. Macht euch nicht allzu große Sorgen!«

»Danke Richard!«, sagte Regulus.

»Schon gut. Du hast das Richtige getan. Ich sehe später wieder nach ihm«, sagte der Mann und ging aus dem Raum. Im wackligen Knien zog Severus sich einen Stuhl an das Bett, während sich Regulus auf die Bettkante setzte.

»Wir hätten besser aufpassen müssen«, sagte der Lehrer und sah zu seinem Partner, der nur den Kopf schüttelte.

»Sev, hör auf damit. Es hilft ihm nicht, wenn wir uns Vorwürfe machen. Wir wussten, dass so was passieren konnte. Er wird gesund und das ist alles, was zählt!«

»Willkommen zu Hause, na ja fast auf jeden Fall«, Narzissa öffnete lachend die Tür des Manors und Harry rannte zu ihr. Regulus und Severus folgten dem Jungen lächelnd. Nach drei Tagen durfte Harry das Mungos wieder verlassen. Er war gesund, sollte sich aber noch schonen. Severus wusste, dass die ganze Sache besonders Regulus zusetzte. Auch wenn er das Gegenteil behauptete, so wusste der Lehrer, dass sein Partner sich die Schuld dafür gab, dass sie nicht früher ins Krankenhaus gegangen waren. Sie hatten spontan entschieden, die letzte Ferienwoche im Manor zu verbringen. Regulus würde noch weiter Urlaub haben und er und Harry würden Severus erst einmal nach Hogwarts begleiten.

»Und wie geht es ihm?«, wollte Lucius wissen, als sie am Abend im Kaminzimmer saßen. Harry und Draco schliefen bereits, nachdem sie den ganzen Nachmittag gespielt hatten.

»Es geht ihm gut. Er ist gesund und hat keine Folgeschäden erlitten, aber es war sehr knapp«, sagte Regulus und nahm einen Schluck Tee.

»Hauptsache er ist gesund. Er ist richtig aufgeblüht in den letzten zwei Wochen. Draco lag uns beinahe jeden Tag damit in den Ohren, wann ihr wohl wiederkommt. Das nächste Mal, nehmt ihr ihn mit«, sagte Lucius lachend.

»Ja klar, warum eigentlich nicht. Die beiden verstehen sich schon jetzt blind«, sagte Regulus lächelnd.

»Mhm...und das wird uns irgendwann noch einmal Probleme bringen«, sagte Narzissa und lachte.

»Mal etwas anderes, habt ihr etwas vom Ministerium gehört?«, wollte Lucius wissen. Severus schüttelte den Kopf und man sah deutlich seine Enttäuschung.

»Noch nicht. Das Gremium wollte sich eigentlich schon vor einiger Zeit zusammensetzen, aber bisher haben wir keine Nachricht erhalten«, erklärte er.

»Mach euch keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen und solange ist Harry eben euer Pflegekind«, sagte Narzissa. Regulus nickte, aber seine Sorge, sah man ihn an.

Einige Tage später im Zaubereiministerium – Gremium im Sorgerechtsfall: Harry Potter

»Vielen Dank an Emily und Mr. Tanner für den ausführlichen Bericht im Fall Harry Potter. Gibt es noch Fragen an die beiden?«, die Zaubereiministerin Millicent Bagnold sah auffordernd in die Runde der Anwesenden.

»Ja, ich hätte eine Frage an Mrs. Stark«, ein untersetzter Zauberer mit Nickelbrille hatte den Arm gehoben.

»Artemis, sicher«, sagte Bagnold und nickte.

»Nun, mich würde interessieren, ob sie wirklich der Meinung sind, dass der Junge bei zwei Männern, die noch dazu sehr jung sind, gut aufgehoben wäre?«

»Wieso nicht Mr. Kline? Sie haben beide sehr gute Berufe, leben seit langer Zeit zusammen und nicht zu vergessen, ist Severus Snape ohnehin der Pate des Kindes«, antwortete Emily steif. Artemis Kline machte keinen Hehl aus der Tatsache, dass er homosexuelle Verbindungen in Zauberkreisen als abstoßend und als Gefahr für den Fortbestand der Zaubergemeinschaft empfand. Trotz allem hielt das Ministerium an ihm fest.

»Nun das ist richtig, aber eine Patenschaft alleine sollte nicht über den Verbleib des Kindes entscheiden. Wir als Ministerium müssen uns sicher vorwerfen, Mitschuld an dem Leid des Jungen zu haben, nur sollten wir jetzt nicht den nächsten Fehler begehen!«, warf Artemis bissig ein.

»Wenn ich mich einmischen dürfte. Harry hängt sehr an den beiden, das habe ich von Anfang an gemerkt. Sie haben einen sehr liebevollen Umgang mit ihm und trotz allem, was er erlebt hat, vertraut er ihnen«, sagte Matthew an Kline gewandt.

»Nun mit Verlaub Mr...ähm Tanner, aber sie sind ebenfalls noch recht jung und bei allem Verständnis, bin ich nicht der Meinung, dass Harry Potter bei den beiden gut aufgehoben wäre«, sagte der Mann und musterte Matthew von oben bis unten.

»Was ist ihr Vorschlag?«, Millicent Bagnold sah den Mann fragend an.

»Nun es gibt viele Zauberfamilien, mächtige Familien, die den Jungen sicher mit Freude aufnehmen würden. Ich denke da zum Beispiel, an die Familie Lufkin. Felix und Hannah bemühen sich schon lange um ein weiteres Adoptivkind. Thomas ist ja nun bereits 19 Jahre alt und die beiden wären ideale Eltern für Harry.«

»Das kann nicht ihr Ernst sein...«, fiel Emily, Kline ins Wort.

»Einwände, Mrs. Stark?«, kam es süffisant von Artemis.

»Ich selber habe Thomas an die Lufkins vor 15 Jahren vermittelt. Ich weiß, dass die beiden hervorragende Eltern sind, aber sie wollen einen kleinen misshandelten Jungen aus seinem Umfeld reißen, aus einem Umfeld, dass ihm dabei geholfen hat sich einigermaßen zu erholen?«, sagte Emily lauter, als sie eigentlich gewollt hatte.

»War der Junge nicht vor kurzem im Mungos?«, kam es ruhig von Kline.

»Ja, Emily da muss ich Artemis recht geben«, sagte Millicent Bagnold nun nachdenklich.

»Es war nicht die Schuld von Mr. Snape und Mr. Black. Harrys Immunsystem ist durch die jahrelange Vernachlässigung sehr geschwächt«, sagte Emily erklärend.

»Trotz allem war er in der Obhut der beiden und wenn mich nicht alles täuscht, ist Mr. Black Heiler und hätte früher handeln müssen und nicht erst, als es beinahe zu spät war«, sagte Kline.

»Machen wir nicht alle einmal Fehler?«, wollte Matthew nun bissig wissen.

»Sicher, sicher, aber es wurden bereits vorher Fehler gemacht und daher bin ich der Meinung, dass wir bei Harry Potter auf Nummer sicher gehen sollten«, versuchte es Artemis nun etwas versöhnlicher.

»Ich bin mir, bei Mr. Snape und Mr. Black sicher«, sagte Emily entschieden.

»Nun ich denke, wir lassen das Gremium entscheiden«, versuchte, die Ministerin zu vermitteln. Auffordernd sah sie in die Runde, der etwa 15 Anwesenden Hexen und Zauberern.

»Also meine Damen und Herren, sie konnten sich nun ein Bild machen. Wer ist dafür, Harry Potter in der Obhut der Herren Snape und Black zu belassen und ihnen zu erlauben ihn zu adoptieren?«, neben Emily und Matthew, hoben noch fünf weitere Anwesende die Hände.

»Wer ist dafür Harry Potter in die Obhut der Familie Lufkin zu geben?« Nun hoben neben Artemis Kline, noch 9 weitere Hexen und Zauberer die Arme. Ein Mann enthielt sich der Stimme. Millicent Bagnold sah zu Emily, die resigniert den Kopf schüttelte.

»Das Gremium hat entschieden. Harry Potter wird bei den Lufkins aufwachsen. Es tut mir leid Emily, aber so wurde es entschieden. Kümmern sie sich bitte um alles und holen sie Harry in den nächsten Tagen und bringen ihn in sein neues Zuhause. Er wird sich schnell daran gewöhnen. Artemis, sie informieren die Familie Lufkin. Das Gremium ist hiermit entlassen«, sagte die Ministerin, erhob sich und verließ gefolgt von den meisten anderen den Raum.

»Ich hoffe, sie sind nun zufrieden?«, wütend sah Emily zu Kline, der lächelte.

»Sie denken, ich bin ein Monster, aber das bin ich nicht. Mir geht es um den Jungen und darum, dass er seines Standes, entsprechend erzogen wird und nun entschuldigen sie mich«, ohne weiter auf Matthew und Emily zu achten, verließ der Mann den Raum.

»I-ich helfe ihnen dabei«, sagte Matthew, während Emily noch immer fassungslos, Kline hinterher sah. Sie nickte.

»Danke Matthew. Hilfe kann ich gebrauchen«, sagte sie, klopfte dem jungen Mann auf die Schulter und ging mit ihm aus dem Raum, nicht wissend, wie sie Severus und Regulus und vor allem Harry das alles erklären sollte.

Severus Snape kratze sich nachdenklich am Kopf. Am nächsten Morgen würden er, Regulus und Harry nach Hogwarts aufbrechen und der Lehrer war sich nicht sicher, was sie alles brauchen würden. Regulus hatte noch vier Wochen Sonderurlaub und solange würden sie sicher auch in Hogwarts bleiben, ohne zwischendurch nach Spinner's End zurückzukehren.

»Na, was grübelst du?«, Regulus legte seine Arme von hinten um seinen Partner und sah in den noch fast leeren Koffer.

»Ich habe keine Ahnung, was wir alles mitnehmen sollten. Ich meine es wird in den nächsten Tagen sicher schon kalt in Schottland und Harry ist empfindlich und...«

»Hey Sev, ganz ruhig. Nimm mit, was du für richtig hältst und wenn, was fehlen sollte, dann holen wir es«, sagte der Heiler. Severus drehte sich um und küsste den Mann.

»Du hast recht, also wo ist Harry?«

»In seinem Zimmer und malt. Ich mache...«, in diesem Moment klopfte es an der Tür.

»Besuch?«, fragend sah Regulus zu seinem Partner. Dieser zuckte mit den Schultern.

»Ich geh schon«, sagte Regulus und stieg ins Untergeschoss des Hauses. Er öffnete die Tür.

»Emily, Matthew schön...«, weiter kam er nicht. Der Blick der beiden ließ ihn erschauern.

»W-was ist passiert?«, wollte er stockend wissen.

»Können wir erst reinkommen?«, fragte Emily ruhig. Regulus trat auf die Seite und ließ beide eintreten.

»Das Gremium hat sich gegen eine Adoption entschieden?«, fragte er.

»Schlimmer...«, sagte Matthew und fing sich einen warnenden Blick von Emily ein.

»W-was soll das heißen?«, Severus stand auf der Treppe und sah zu den Besuchern.

»Das Gremium...ähm sie haben entschieden, dass Harry bei einer anderen Zauberfamilie besser aufgehoben sei«, sagte Emily und stockte.

»A-aber ich bin sein Pate«, sagte Severus vollkommen fassungslos.

»Ja, ja das weiß ich, aber das Ministerium sieht hier das Wohl des Kindes als wichtiger an, als den Elternwillen. Ich habe alles versucht, aber das Ergebnis war eindeutig. Sie dürfen ihn besuchen, sobald er sich eingelebt hat. Es tut mir so leid, aber wir sind hier um Harry mitzunehmen«, Emily kämpfte mit den Tränen. In den letzten zwei Tagen hatte sie nichts unversucht gelassen, um Harry doch noch bei Severus und Regulus belassen zu können, aber sie war gescheitert.

»W-warum haben sie uns nicht vorgewarnt?«, fragte Regulus mit brüchiger Stimme.

»Was hättet ihr denn gemacht? Ihr wärt mit ihm verschwunden, aber meinst du, ein Leben auf der Flucht wäre für Harry das Richtige?«, Matthew sah seinen Freund ernst an.

»Aber er wäre bei uns...«, sagte Regulus kaum hörbar.

»Zu wem kommt er?«, wollte Severus tonlos wissen.

»Das darf ich ihnen heute nicht sagen, aber ich verspreche, er wird es auch dort guthaben. Er wird geliebt. Diese Familie ist nach ihnen sicher die beste Wahl«, sagte Emily. Severus nickte.

»Ich packe seine Sachen...«, sagte er und stieg nach oben.

»Sev...«, schluchzte Regulus und wollte ihm folgen, aber Matthew hielt ihn zurück.

»I-ich gehe mit ihm. Versuch, dich zu beruhigen, wenn Harry sieht, wie sehr ihr leidet, dann fällt es ihm noch schwerer«, sagte er und folgte Severus.

Harry lag auf dem Boden und malte. Amicus hockte auf dem Bett und betrachtete die beiden Besucher aufmerksam. Von der Aufregung hatte Harry offenbar nichts mitbekommen. Severus trat näher und schloss kurz die Augen, um die aufsteigenden Tränen zu vertreiben.

»Harry, schau mal, wer da ist«, sagte er. Der Junge sah auf und strahlte Matthew an.

»Hallo Matt, schau mal das Meer!«, sagte Harry und zeigte dem Heiler das Bild, dass er gemalt hatte.

»Hallo Harry, das sieht toll aus«, sagte Matthew und hockte sich zu dem Kind, während Severus einige Sachen in einem Koffer verschwinden ließ. Harry sah ihn verständnislos an.

»Was machst du?«, wollte er wissen. Severus klappte den Koffer zu und nahm den Plüschlöwen vom Bett. Sachte drückte er ihn Harry in den Arm. Der Blick des Jungen wurde panisch. Es schien, als wisse er genau, was geschehen würde.

»Hör zu Harry, du musst jetzt gut zuhören. Matthew und Emily bringen dich zu deinen neuen Eltern. Sie werden dich genauso lieb haben, wie wir es tun und sie werden auf dich achten. Reg und ich wir kommen dich dort bald besuchen, aber du musst jetzt tapfer sein, okay?«, Severus Stimme brach beinahe. Immer wieder strich er dem auf dem Boden knienden Kind über die Wange. Harry schüttelte den Kopf, Tränen sammelten sich in den smaragdgrünen Augen.

»N-nein, nein ich will nicht. Ich will nicht von euch weg. Ihr habt es versprochen...«, sofort sprang Amicus zu Harry und setzte sich auf dessen Schulter.

»Ich weiß, ich weiß das Harry, aber manchmal da, da entscheiden andere und...«

»NEIN!«, schrie Harry und schlug Severus' Hand weg.

»Harry bitte...«, versuchte Severus das bebende Kind zu beruhigen. Harry hatte bisher keinen weiteren katatonischen Anfall gehabt, aber diese Situation konnte so etwas schnell wieder auslösen.

»N-nein ich bin auch brav. B-bitte schickt mich nicht weg!«, flehte er und Severus zerriss es schier.

»Wir schicken dich nicht weg, Harry bitte, Ami passt auf dich auf und...«, Severus zitterte nun fast so, wie der Junge.

Matthew wusste, er musste nun handeln. Für Harry würde es mit jeder weiteren Minute nur schlimmer werden. Kurzerhand hob er den Jungen hoch und presste das sich wehrende Kind an sich. Das Hermelin sprang aufgeregt um ihn herum. Kurzerhand hockte sich Matthew kurz hin und das Tier sprang auf Harrys Schulter.

»Severus, es geht nicht anders«, sagte er griff nach dem Plüschlöwen und dem verkleinerten Koffer. Diesen steckte er in seine Umhangtasche und den Löwen behielt er in der Hand, während er mit der freien, Harry hielt.

»Ihr habt es versprochen!! Ihr habt gelogen, das ist ungerecht!«, schluchzte Harry auf dem Arm. Inzwischen hatte er aufgegeben sich zu wehren. Haltlos weinend lag er halb über der Schulter von Matthew.

Unten an der Treppe stand ein aufgelöster Regulus. Sanft strich er über Harrys Rücken.

»W-wir holen dich zurück, Zwerg! Ich verspreche es«, sagte er flüsternd, aber Harry erwiderte nichts. Vergrub das Gesicht lediglich in Matthews Halsbeuge.

»Emily!«, sagte dieser drängend. Die Frau sah mit Tränen in den Augen zu Severus und Regulus und nickte.

»I-ich melde mich«, sagte sie und trat aus der Tür.

»B-bitte schickt mich nicht weg, bitte...«, noch einmal sah Harry auf. Der Blick des Jungen war so voller Verzweiflung und Angst, dass Severus ihn sofort aus Matthews Armen zerren wollte, aber in diesem Moment eilte dieser nach draußen und war nur Sekunden später mit dem Kind disappariert. Es war der Augenblick, als Regulus schreiend zusammenbrach und Severus nichts machen konnte, nichts außer seinen Partner zu halten und mit ihm zu weinen. Zu weinen um das Kind, das ihnen mehr als jedem anderen vertraut hatte und dessen Vertrauen, sie nun wohl für immer verloren hatten.

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