Kapitel 7 - Ministerium
Auf den Straßen Londons war reger Verkehr. Es war Mittagszeit und die Menschen aus den nahen Büros und Geschäften strebten in Richtung Mittagspause. Regulus hatte Harry an der Hand, der sich interessiert umsah. Severus war einige Meter vorausgelaufen und winkte den beiden nun zu.
»Hier sind noch Plätze!«, sagte er und geleitet die beiden in ein kleines Café. Bevor sie ins Ministerium gingen, wollte die Männer, dass Harry noch etwas aß. Sie setzten sich an einen Tisch im hinteren Teil des Cafés, als schon die Kellnerin kam.
»Guten Tag, brauchen sie für den Kleinen einen Hochstuhl?«, fragte sie und zwinkerte Harry zu, der schüchtern lächelte. Er konnte tatsächlich kaum über den Tisch schauen, aber Regulus winkte ab.
»Nicht nötig, ich nehme ihn gleich auf den Schoß.«
»Natürlich, also was darf es sein?«, fragte die junge Frau.
»Ich nehme das Club-Sandwich und ein Wasser!«, sagte Severus.
»Für mich auch und für Harry...ähm ich würde sagen das Käsesandwich, aber bitte nur eine Hälfte und ein Glas Milch, ginge das?«, fragend sah Regulus zu der Kellnerin.
»Natürlich. Ich bringe die Sachen gleich!«, sagt sie und lächelte Harry noch einmal, zu ehe sie ging.
»Gefällt es dir hier?«, wollte Severus mit Blick auf den kleinen Jungen wissen. Ihm war nicht entgangen, dass Harry neue Eindrücke wie ein Schwamm aufsog. Auch wenn ihm viele Menschen noch Angst machten, so schien seine Neugier auf das Leben und die Welt zu überwiegen. Zögernd nickte er.
»Die Stadt ist groß. Ich war einmal hier, aber ich erinnere mich nicht so gut. Dudley brauchte was zum Anziehen und ich war mit. In dem Laden gab es ganz tolle Sachen, mehr weiß ich nicht mehr«, sagte er und sah Severus und Regulus an. Sanft strich ihm der Lehrer über den Kopf.
»Du wirst das alles noch kennenlernen und wenn du erst mal in der Winkelgasse warst, dann kommt dir das alles hier langweilig vor!«
»W-Winkelgasse? Was ist das?«, wollte Harry wissen.
»Eine Straße, die versteckt ist und in der nur Zauberer und Hexen einkaufen gehen. Es gibt alles, was man so braucht. Wir zeigen es dir bald«, sagte Regulus lächelnd.
»Wirklich?«, mit großen Augen sah der Junge die Männer an.
»Sicher, wir halten unsere Versprechen«, sagte Severus und er ahnte, dass das Kind eine Ablenkung gebrauchen konnte, wenn sie aus dem Ministerium wieder draußen waren.
Nach dem Essen liefen die Regulus und Severus mit Harry an der Hand in Richtung des Besuchereingangs des Ministeriums. Jeder der beiden hielt eine Hand von Harry. Die Blicke der vorbei hastenden Menschen waren nicht selten abfällig. Auch dem Kind entging dies nicht.
»Warum schauen die so?«, wollte er vorsichtig wissen. Severus warf seinem Partner einen kurzen Blick zu.
»Weißt du kleiner, die Menschen sie sind es nicht gewohnt, dass zwei Männer sich lieben und wenn sie dann noch ein Kind dabei haben ... Muggel sind manchmal ziemlich, wie erkläre ich das?«
»Dumm?«, wollte Harry unschuldig wissen. Regulus lachte laut und hob ihn auf seine Arme.
»Ja, vielleicht. Es gibt Menschen, die haben vor Dingen, die sie nicht kennen oder die für sie nicht normal sind Angst. Das betrifft nicht nur uns als Männer, sondern auch die gesamte Zauberwelt. Aus diesem Grind halten wir uns im Verborgenen. Magie ist für Muggel etwas, was sie nicht verstehen und daher haben sie Angst davor, genauso ist es mit der Liebe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen. Verstehst du das?«, Harry neigte den Kopf, dann nickte er.
»Ich glaube schon. Meine Tante und mein Onkel hatten, glaube ich, auch Angst vor mir«, sagte er nachdenklich.
»Ja, das kann schon sein. Angst lässt Menschen manchmal sehr schlimme Dinge machen«, sagte Regulus und drückte das Kind enger an sich. Sie standen bereits vor der alten, roten Telefonzelle, die den Eingang ins Ministerium verbarg.
»Wir sollten ihn etwas verstecken. Es wäre sicher nicht gut, wenn ihn jemand erkennen würde«, raunte Severus, Regulus zu. Dieser nickte.
»Harry dort wo wir jetzt hingehen, wird es etwas lauter und da sind viele Menschen. Ich wickle dich in meinen Umhang und halte dich fest, ist das in Ordnung?«, wollte der junge Heiler wissen.
»J-ja«, sagte Harry und Regulus warf seinen Umhang über ihn, hielt ihn fest an sich gedrückt, während Harry seinen Kopf auf der Schulter des Mannes ablegte.
Als sie das Atrium des Ministeriums betraten, summte es wie in einem Bienenstock. Menschen kamen und ging, aber offenbar nahm niemand groß Notiz von ihnen. Verborgen unter dem Umhang erhaschte Harry nur wenige Blicke auf den Ort, aber es reichte, um ihn vollkommen in den Bann zu ziehen. Trotz allem festigte er seinen Griff um Regulus' Hals. Der Heiler strich im sanft über den Rücken.
»Keine Angst, es passiert dir nichts!«, flüsterte er.
»Wir müssen nach unten«, sagte Severus und ging voraus.
»Mr, Snape, das ist aber eine Überraschung«, vor den Fahrstühlen kam ein älterer Zauberer auf die beiden Männer zu und reichte Severus die Hand.
»Oh, Mr. Clifton! Guten Tag!«, sagte der Lehrer und lächelte.
»Darf ich vorstellen, mein Partner Regulus Black. Reg, das ist Samuel Clifton, ein Vater einer meiner Schüler«, sagte Severus und wies auf den Heiler.
»Ah ja, sehr nett!«, sagte Clifton.
»Nett sie kennenzulernen«, sagte Regulus.
»Ach und wer ist das da auf ihrem Arm«, wollte der Mann freundlich wissen.
»Ähm...mein Patenkind. Wir sind nur auf dem Sprung, einen Freund zu besuchen!«, sagte Severus schnell.
»Oh na dann werde ich sie nicht länger aufhalten. Schöne Ferien noch!«, sagte Clifton und nickte den beiden zu, ehe er seinen Weg fortsetzte.
»Hier muss es sein«, sagte Severus, als sie einige Minuten später vor einer Tür standen. »Fürsorge und Aufsicht minderjähriger Zauberer und Hexen – Abteilungsleiterin Emily Stark« stand auf einem Messingschild. Regulus nahm Harry den Umhang ab und stellte ihn auf die Füße.
»Was machen wir hier?«, wollte der Junge wissen.
»Damit du bei uns bleiben kannst, müssen wir hier ein paar Fragen beantworten. Es kann sein, dass die Frau, die wir gleich treffen, auch dich etwas fragt, okay?«, sagte Regulus. Harry nickte und griff nun auch noch nach Severus' Hand. Als sie das Vorzimmer betraten, öffnete sich gerade die Tür des Nebenraumes. Albus Dumbledore kam mit einer älteren Frau, die einen Dutt trug heraus. Der Blick des Direktors blieb kurz an dem kleinen Jungen hängen, der zwischen den Männern stand und sich eng an Severus presste.
Auch Emily Stark betrachtete ihre Besucher kurz, wandte sich dann aber wieder an Dumbledore.
»Also dann Albus, danke für den Besuch. Ich melde mich«, sagte sie und reichte dem Direktor die Hand.
»Ich danke ihnen Emily«, sagte er und wandte sich zu Severus und Regulus um. Er sagte nichts, klopfte dem Tränkemeister lediglich kurz auf die Schulter und verließ das Büro.
»Da kommen sie ja genau richtig«, sagte Emily und durchbrach so die unangenehme Stille.
»Guten Tag mein Name ist Emily Stark und ich denke sie wollen zu mir«, sie reichte den Männern die Hand und beugte sich dann zu Harry.
»Du musst Harry sein!«, ängstlich sah das Kind auf und nickte.
»Ist es in Ordnung, wenn ich kurz mit Mr. Black und Professor Snape alleine spreche? Sarah würde sich um dich kümmern. Du musst keine Angst haben«, sie zeigte auf eine junge Frau, die nun ebenfalls von ihrem Schreibtisch aufgestanden war und freundlich lächelte. Harry schien zu überlegen. Severus kniete sich zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Wange.
»Hab keine Angst. Reg und ich sind nicht weit. Es dauert nicht lange!«, sagte er sanft.
»I-ihr kommt wieder?«, wollte Harry stockend wissen.
»Natürlich! Wir haben es versprochen!«, sagte Regulus und lächelte ihm zu. Nach einigen Momenten griff Harry nach der Hand von Sarah und Regulus und Severus folgten Emily Stark in ihr Büro.
Der Raum war übersät mit Kinderzeichnungen und Fotos. In Regalen lag Spielzeug und auf einer Bank, lag ein weißer Kater und sah die Besucher interessiert an.
»Setzen sie sich bitte!«, sagte Emily und wies auf die beiden Stühle, die vor dem Schreibtisch standen.
»Möchten sie vielleicht einen Tee oder Kaffee?«, wollte sie wissen, aber beide Männer lehnten dankend ab.
»Also, Professor Dumbledore hat mir schon ein bisschen berichtet, aber ich würde gerne auch von ihnen hören, was in den letzten Tagen passiert ist«, sagte Emily und lehnte sich etwas zurück. Severus sah schnell zu Regulus, der kaum merklich nickte. In kurzen Sätzen fasste er nun zusammen, was geschehen war. Emily wurde mit der Zeit immer blasser, als Severus endete, blieb es kurz still im Raum.
»Nun, ich danke ihnen für ihre Offenheit. Es ist in der Tat furchtbar und ich gebe auch mir die Schuld daran. Wir hätten nach dem Jungen sehen müssen, aber wir hielten es für besser uns nicht zu sehr einzumischen, damit er weit weg von alldem aufwachsen kann«, versuchte Emily zu erklären.
»Trotz allem, bevor ich eine Entscheidung Harry betreffend treffen kann, muss er untersucht werden. Wir müssen die Verletzungen und Vernachlässigungen dokumentieren!«, sagte sie.
»Muss das wirklich sein, er ist ohnehin schon traumatisiert!«, sagte Severus mit Nachdruck.
»Es tut mir leid Professor Snape, aber anders geht es nicht. Wir haben hier sehr versierte Heiler, die sich mit misshandelten Kindern auskennen. Ihm wird nichts geschehen«, versuchte Emily die Männer zu beruhigen.
»Wären sie so nett und würden ihn holen?«, fragend sah sie Regulus an. Dieser nickte, stand auf und kam kurz darauf mit Harry auf dem Arm in den Raum. Er setzte ihn sich auf den Schoß. Interessiert sah sich Harry im Raum um. Sein Blick blieb an der schneeweißen Katze hängen.
»Das ist Hermes!«, sagte Emily lächelnd, stand auf und nahm den Kater auf den Arm. Vorsichtig setzte sie das Tier auf den Schreibtisch. Sofort legte Hermes sich hin und sah Harry aufmerksam an.
»Streichle ihn ruhig, er ist ganz lieb!«, sagte sie. Zögernd streckte der Junge die Hand aus und fuhr über das weiche Fell des Tieres. Sofort fing Hermes an zu schnurren. Verwirrt sah Harry zu Severus.
»Er mag dich, deswegen schnurrt er!«, sagte dieser. Harry lächelte scheu und streichelte das Tier weiter.
»Also Harry wie geht es dir?«, wollte Emily wissen. Der Junge sah auf.
»G-gut«, sagte er leise.
»Und bist du gerne bei...Prof...bei Severus und Regulus?«
»Ja, sehr gerne!«
»Das ist schön. Warum bist du lieber bei ihnen, als bei deiner Tante und deinem Onkel«, Emily registrierte, dass Harry sich bei der Nennung von Tante und Onkel sofort versteifte.
»S-sie tun mir nicht weh und sind nett zu mir«, sagte Harry kaum hörbar.
»Waren das dein Onkel und deine Tante nicht?«, der Junge gab keine Antwort, schüttelte nur energisch den Kopf und atmete schwer. Es schien, als hätte auch Hermes bemerkt, dass sein neuer Freund sich plötzlich unwohl fühlte. Der Kater sprang kurzerhand auf den Schoß des Kindes und schmiegte sich eng an ihn. Es half, Harry wurde wieder ruhiger und strich ganz automatisch dem Kater durch das Fell.
»Okay, ich frage auch nicht länger. Harry ich weiß, das ist jetzt alles ziemlich verwirrend, aber wir müssen dich untersuchen. Ich verspreche, es tut überhaupt nicht weh und geht ganz schnell«, sagte Emily und wusste gleich, dass sie damit dem Kind viel abverlangte. Mit Panik in den Augen sah Harry sie an.
»Shh...ganz ruhig Kleiner. Sie machen nichts anderes als Reg. Wir bleiben bei dir, aber es muss leider sein«, sagte Severus sanft. Harry schluchzte. Es brach Emily das Herz, aber es gab keine Alternative, dann aber kam ihr eine Idee.
»Wie wäre es, wenn wir Hermes mitnehmen? Er könnte bei dir bleiben, solange es dauert«, sagte sie. Der kleine Junge sah auf und nickte nach unendlichen Minuten zögernd.
»Das ist schön, Folgen sie mir bitte!«, sagte Emily, stand auf und nahm Hermes auf den Arm. Severus und Regulus mit Harry auf dem Arm folgten ihr.
Der Weg war nicht weit. Sie liefen um zwei Ecken und betraten dann einen größeren Raum. Die Männer waren überrascht. Das Zimmer hatte nichts von einem Untersuchungsraum. Die Wände zierte ein riesiges Wandbild, dass einen Wald und einen See zeigte. Man konnte allerhand magische Wesen zwischen den Bäumen entdecken. Die Decke war verzaubert und zeigte einen blauen Himmel, über den Wolken zogen. Es gab eine Untersuchungsliege, die wie ein Baumstamm aussah und einen Schreibtisch. Ein junger Mann mit kurzen dunklen Haaren und Grübchen kam auf sie zu.
»Matthew?«, kam es überrascht von Regulus.
»Reg, das ist ja eine Überraschung!«, sagte der junge Heiler und reichte Regulus die Hand.
»Darf ich vorstellen, Matthew Tanner wir haben zusammen gelernt und das ist...«
»Severus, ich habe viel über sie gehört«, sagte Matthew und reichte nun dem Lehrer die Hand.
»Nur Gutes, hoffe ich?«
»Aber sicher und wer ist der junge Mann?«, wollte Matthew nun wissen.
»Das ist Harry«, sagte Regulus.
»Hallo Harry, du kannst gerne Matt zu mir sagen«, sagte der Heiler und lächelte dem Kind zu. Harry nickte schüchtern, hielt sich aber weiterhin an Regulus' Hals fest.
»Schön, dann...ähm setz dich doch mit ihm auf die Liege«, sagte Matthew.
»Tanner, auf ein Wort!«, sagte Emily, nachdem sie Hermes neben Harry auf die Liege gesetzt hatte. Die Frau flüsterte dem Heiler etwas ins Ohr. Dieser nickte nur und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Matthew drehte sich zu den Männern und versuchte, sein lockeres Lächeln von vorher wiederzufinden. Harry saß neben Regulus und streichelte Hermes. Severus stand hinter ihm.
»Okay, also Harry ich berühre dich nur kurz mit dem Zauberstab, ist das in Ordnung?«, sagte der Heiler und wartete, bis das Kind nickte. Kurz nachdem der ihn berührt hatte, erschien ein Pergament in Matthews Hand. Er überflog es sorgenvoll und legte es dann auf die Seite.
»Könntest du ihn ausziehen? Die Unterhose kann er anbehalten!«, zweifelnd sah Matthew zu Regulus. Dieser nickte und wandte sich zu Harry um.
»Schaffst du das? Es wird auch nicht wehtun.«
»O-okay...«, stotterte der Junge ängstlich, ließ sich aber von Regulus aus seinen Sachen helfen, während Hermes, auf Severus' Arm alles beobachtete. Kurz darauf stand Harry nur noch in seiner Unterhose im Raum. Er zitterte leicht, was Matthew sofort mit einem Wärmezauber behob. Emily, die in der Ecke des Raumes stand war geschockt. Das Kind war abgemagert und obwohl seine Wunden versorgt worden waren, erkannte man noch deutlich die Narben. Auch Tanner schluckte schwer, versuchte aber, ein offenes Lächeln zu zeigen.
»Das machst du super. Darf ich dich kurz untersuchen? Ich verspreche auch, meine Hände sind warm«, sagte er. Harry sah schnell zu Regulus und Severus, die ihm zunickten. Matthew erkannte sofort, wie eng die Bindung zwischen dem Kind und den Männern bereits war. Regulus half Harry sich auf die Liege zu legen und stellte sich dann an das Kopfende, so das Harry ihn und Severus sehen konnte.
Matthew trat an die Liege und strich Harry sanft die Haare aus der Stirn. Neben der Blitznarbe war dort auch die Narbe der tiefen Platzwunde deutlich zu sehen. Danach tastete er Hals, Schultern, Hüfte und Beine ab. Vorsichtig tastete er dann auch den Bauch ab, wenn Harry auch nur kurz zuckte, hörte er auf. Er spürte deutlich, wie sehr der Junge vor Angst zitterte, also beschloss er es dabei zu belassen.
»Das hast du toll gemacht. Du kannst dich wieder anziehen!«, sagte Matthew und ging zu seinem Schreibtisch, während Regulus Harry wieder anzog. Emily nahm die Akte von Tanner entgegen und nahm Severus dann Hermes ab.
»Lassen sie uns wieder in mein Büro gehen!«, sagte sie und ging voraus. Matthew kam noch ein Mal auf Regulus und Severus, der Harry auf dem Arm hatte, zu.
»Du bist ein toller Junge Harry. Hier für dich, weil du so tapfer warst«, er gab Harry eine Stoffeule, die dieser sofort an sich drückte.
»D-danke...«, stotterte er. Severus sah dankbar zu dem Heiler und erkannte, dass dieser noch etwas mit Regulus besprechen wollte.
»Also, ich geh schon vor mit ihm. Schön sie kennengelernt zu haben«, sagte Severus und nickte dem Matthew zu.
»Ja, hat mich auch gefreut! Mach's gut, Harry«, sagte dieser und wuschelte dem Kind kurz durchs Haar. Als die beiden aus der Tür waren, sah Regulus seinen ehemaligen Kollegen ernst an.
»Vor ihm liegt noch ein weiter Weg«, sagte Matthew und Regulus nickte resigniert.
»Ihr wollt ihn zu euch nehmen?«
»Ja, wenn alles gut läuft. Severus gibt ihn nicht mehr her und i-ich auch nicht.«
»Man sieht, wie nah er euch bereits ist.«
»Ja, kein Wunder. Sev hat ihn gerettet a-aus einem grausamen Leben.«
»Er muss zunehmen und seine Knochen sind sehr brüchig. Gebt ihm viel Milch und sein Immunsystem müsst ihr im Auge behalten. Jeder Erkältung könnte gefährlich sein, aber das weißt du alles selber.«
»Ja...ja ich danke dir Matt«, sagte Regulus zögerlich.
»Ist noch was, was dir Sorgen macht?«
»Er war schon zwei Mal katatonisch. Es war furchtbar.«
»Was war der Auslöser?«
»Eine simple Form der Zuneigung u-und Legilimentik.«
»Legilimentik? Warum das?«
»Um ihm zu helfen. Er kann nicht darüber sprechen, was ihm passiert ist, aber so konnte Sev es sehen und ihm helfen, es ganz langsam zu verarbeiten«, Matthew nickte.
»Tja, viel kann man nicht machen. Sobald er seine Erlebnisse verarbeitet, werden auch die Anfälle aufhören. Er ist noch so klein, er kann noch vergessen und er hat zwei Väter, die ihm dabei helfen werden!«, Regulus sah auf und lächelte. Das Wort »Vater« hatten sie vorher nie in den Mund genommen, aber Matt hatte recht, sie wären Harrys Väter, sobald die Adoption genehmigt wurde und etwas Schöneres konnte er sich nicht vorstellen.
»Ja, du hast recht, aber noch wissen wir nicht mal, ob sie ihn uns geben.«
»Mach dir keine Sorgen. Emily ist euch wohlgesonnen und der Junge liebt euch, das sieht man, warum sollte sie es ablehnen. Ich werde mich für euch starkmachen!«
»Danke Matt, das bedeutet uns viel«, sagte Regulus und umarmte den anderen kurz.
»Sicher und nun geh zu deiner Familie. Wir sehen uns sicher mal wieder!«, sagte der Heiler und hielt Regulus die Tür auf. Dieser nickte ihm noch einmal zu, ehe er die Tür hinter sich schloss. Seufzend ließ sich Matthew Tanner hinter seinen Schreibtisch sinken. Er hatte schon einige misshandelte Kinder untersucht, aber Harry Potters Fall war extrem. Das Kind war nur knapp dem Tod entkommen und das schon das zweite Mal in seinem kurzen Leben. Kopfschüttelnd griff Matt nach seiner Feder und verfasste das Protokoll, in der Hoffnung, dass Severus und Regulus das Sorgerecht für den Jungen bekamen.
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