Kapitel 3 - Annäherung
Erschrocken zuckte der Kleine zurück und drückte sich an Severus.
»Shh...alles in Ordnung, nichts passiert«, sprach der Tränkemeister beruhigend auf das Kind ein.
»T-tut mir leid, das wollte ich nicht Harry. Ich hab mich nur erschrocken«, sagte Regulus. Der Junge sah verwirrt auf.
»Warum?«, wollte er wissen. Sanft drehte Severus Harry wieder zu sich und sah ihm in die smaragdgrünen Augen.
»Weißt du, Regulus hat sich erschreckt, weil du gesagt hast, dass es okay ist, wenn man dich...wenn man dir wehtut. Harry, niemand darf einem Menschen einfach so wehtun. Verstehst du?«, der Junge schüttelte den Kopf.
»A-aber, aber mein Onkel und meine Tante sagen, Freaks muss man hauen, sonst tun sie anderen weh«, in der Stimme lag völliges Unverständnis. In dem Tränkemeister kochte es. Die Muggel hatten dem Jungen einer richtigen Gehirnwäsche unterzogen.
»Harry, warum denkst du denn, dass du ein Freak bist?«, wollte der Lehrer nun wissen.
»Ich mache komische Sachen. Immer wenn Tante mir die Haare schneidet, dann wachsen sie über Nacht wieder nach. Oder wenn ich wütend bin, dann geht oft was kaputt oder der Kamin spuckt Asche aus«, sagte das Kind schuldbewusst.
»Aber Harry, das sind ganze normale Sachen für dich«, lächelte Severus.
»Weißt du, was ein Zauberer ist?«, wollte er weiter wissen. Zögerlich nickte der Junge.
»Ja da war mal einer zu Dudleys Geburtstag. Ich musste kochen, aber ich hab gesehen, dass er ein Glas weggezaubert hat«,
»Ganz genau, aber das war kein richtiger Zauberer. Der Mann hat nur Tricks benutzt. Pass auf«, sagte nun Regulus, zeigte mit seinem Zauberstab auf das kaputte Glas und fasziniert sah Harry dabei zu, wie sich das Glas wieder zusammensetzte und vollkommen unversehrt in der Hand des Mannes landete.
»Das ist Zauberei, Harry«, sagte der Tränkemeister.
»Bin ich ein Zauberer?«, wollte der Fünfjährige nun wissen und wand den Blick nicht von dem Glas in Regulus' Hand.
»Ja, das bist du. Du bist kein Freak, du bist besonders. Viel zu besonders, als dass es die Muggel erkennen könnten«, sagte Severus.
»Muggel?«, fragend sah Harry den Mann an.
»So nennen wir Menschen, die nicht zaubern können«, Erklärte er lächelnd. Der Junge schien überfordert, aber Severus wusste, dass sie ihm jetzt alles irgendwie erklären mussten, wenn auch nicht die schlimmsten Details.
»Weißt du Harry, Regulus und ich wir kannten dich schon, da warst du noch nicht mal auf der Welt...«,
Rückblick
Sommer 1980
»Du stehst auf meinem Fuß Sirius...«, flüsterte Regulus und versuchte sich etwas Platz zu verschaffen.
»Dann mach dich kleiner, so wird das nie was«, raunte der Ältere.
»Warum, müssen wir das eigentlich machen? Remus und James hätten es ja auch machen können«,
»Shh...leise. Komm jetzt, ganz vorsichtig, ich kann sie schon sehen«, zischte Sirius Black und streckte die Hand aus.
»Was soll das werden?«, vor Schreck taumelte der Dunkelhaarige nach hinten und riss seinen jüngeren Bruder mit sich. Äußerst schmerzhaft landeten die beiden, auf dem Küchenboden der Familie Potter.
»Ähm..., hallo Lily, schön dich...äh zu sehen«, stotterte Sirius, nachdem er sich den Tarnumhang vom Kopf gezogen hatte.
»Ähm ja, wir wollten nur mal sehen, ob du Hilfe in der Küche brauchst«, sagte Regulus und rappelte sich auf. Die hochschwangere Lily Potter stand mit den Händen in den Hüften vor den beiden Männern.
»Ah ja und da dachtet ihr unter dem Tarnumhang, hilft es sich am besten, oder wie seh ich das? Nur zu dumm, dass man Eure Füße sieht«,
»Äh...also wir wollten nur...«, stotterte Regulus verlegen.
»Ich weiß schon, was ihr wolltet. Die frischen Kekse! Nichts da. Wir essen gleich. Ihr könnt meinem Mann und den anderen beiden Experten sagen, dass ich nicht dumm bin und jetzt ab mit Euch. Und der...«, sie griff nach dem Tarnumhang. »...bleibt hier!«,
»Okay, danke Lily. Bis dann Lily«, sagte Regulus schnell und war schon aus der Küche verschwunden. Sirius stand noch etwas schuldbewusst in der Mitte des Raumes.
»Also brauchst du vielleicht wirklich Hilfe?«, fragen sah er zu der Rothaarigen.
»Du kannst gerne den Tisch decken«, sagte Lily lächelnd und reichte dem Black Besteck. Sofort begann dieser den großen runden Tisch einzudecken. Die Rothaarige ging wieder zurück an den Herd und beobachtete den Dunkelhaarigen aus den Augenwinkeln.
»Sag Sirius, dir geht's nicht besonders, oder?«, sagte sie nach einer Weile des Schweigens.
»Mhm...«, machte Sirius und stellte den letzten Teller an seinen Platz. Lily trat neben ihn und drückte ihn sanft, auf einen der Stühle. Sie selbst setzte sich neben ihn.
»Komm schon. Rede mit mir. Die Trennung von Remus, das...das ist doch alles Blödsinn, oder?«, die Rothaarige legte Sirius eine Hand auf den Oberschenkel. Der sah auf und lächelte sanft.
»Mach dir keine Sorgen um uns. Wir kommen klar. Wir sind Freunde und bleiben es auch. Du musst dich jetzt um dich und den Kleinen kümmern«, sagte er und strich mit der Hand über Lilys Bauch.
»Siri, ich mach mir Sorgen um dich...um Euch. Ich seh doch, dass ihr leidet«,
»Lil es ist alles in Ordnung. Wirklich!«, der Dunkelhaarige nahm das Gesicht der Frau in seine Hände und küsste sie auf die Stirn.
»Ich hol mal die anderen«, sagte er und wollte schon gehen, aber Lily hielt ihn am Ärmel fest.
»Sirius wir hätten dich und Severus gerne als Paten für unseren Sohn!«, überrascht sah der Black sie an.
»D-das wäre toll, aber seid ihr sicher, dass wir die Richtigen sind?«,
»Ja, ganz sicher!«, lächelte die Rothaarige.
»Das bedeutet mir viel«, sagte der Dunkelhaarige und gab Lily noch einen Kuss auf die Wange. Dann ging er aus der Küche.
Lily strich sich über den Bauch.
»Du bekommst zwei tolle Paten«,
»Sehr witzig Severus, lass mich sofort wieder runter, ich hab keine Kekse«, Erschallte es aus dem Wohnzimmer.
»...auch wenn ich mir nicht sicher bin, wer hier, auf wen aufpassen muss«, sagte Lily lächelnd und verließ die Küche.
Rückblick Ende
Harry sah die beiden Männer verwirrt an.
»S-sie sind mein Pate? Was heißt das?«, fragend sah der Junge zu Severus.
»Das heißt, dass ich die Aufgabe deiner Eltern übernehme, wenn sie es nicht mehr können«, der Tränkemeister wusste nicht, wie er es dem Kind besser erklären konnte.
»Ich muss nicht mehr zurück?«, in den Augen des Kindes lag so viel Hoffnung, dass es Severus fast zerriss.
»Nein, das musst du nicht. Nie mehr, du bleibst bei uns!«, Kam es nun von Regulus. Überrascht sah der Tränkemeister auf. Er wusste, warum er den Heiler so sehr liebte. Regulus würde ihm bis ans Ende der Welt folgen und nun hatte er, ohne darüber nachzudenken zugestimmt ein Kind bei ihnen aufzunehmen.
»Was...was ist wirklich mit meinen Eltern passiert?«, wollte Harry wissen.
»Was haben dir denn dein Onkel und deine Tante erzählt?«, wollte Severus wissen.
»Sie haben gesagt, es war ein Unfall mit einem Auto«, schnell sah der Dunkelhaarige zu seinem Partner, der leicht mit dem Kopf schüttelte.
»Harry, ich...ich werde es dir erzählen, aber nicht heute. Es ist kompliziert, aber es war kein Autounfall, okay?«, der Kleine nickte. Severus war froh, wie sollte man einem knapp Sechsjährigen erklären, dass seine Eltern von einem Verrückten ermordet wurden?
»Äh...und wo ist der andere Mann? Der Sirius oder so?«, wieder wechselten die Männer schnelle Blicke.
»Weißt du Harry, Sirius ist mein Bruder und er ist leider sehr weit weg. Aber wir sind da und wir werden dich beschützen, okay?«, mit großen Augen sah der Kleine zu dem Heiler. Zögerlich nickte er.
»Sehr schön und nun lassen wir auch mal das mit dem Sie. Ich bin Severus oder Sev und das ist Regulus oder du kannst auch Reg sagen, einverstanden?«,
»O-Okay«, sagte der Junge, offenbar noch etwas überfordert von der ganzen Situation.
»So Harry, ähm ... sag gibt es noch etwas, dass wir von Deinen Verwandten holen sollen? Sachen oder ähm Spielzeug, dass dir gehört?«, der Tränkemeister, war sich ziemlich sicher, dass der Kleine nichts besaß, aber fragen wollte er trotzdem. Schnell schüttelte Harry den Kopf.
»Okay, aber wir müssen dir etwas zum Anziehen besorgen. Du kannst ja nicht die ganze Zeit im Pyjama herumlaufen«, sagte der Lehrer.
»Wie wäre es, wollen wir vielleicht Draco besuchen?«, sofort begannen die Augen von Harry an zu leuchten und er nickte schnell.
»Meinst du, er verträgt das Flohen?«, fragend sah der Tränkemeister zu dem Heiler.
»Ich denke schon. Es ist schonender, als Apparieren«, Regulus hob Harry auf seine Arme. Der Kleine versteifte sich etwas. Offenbar hatte er noch nie menschliche Nähe und Zuneigung erfahren. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah der Heiler zu Severus, der stumm nickte. Sie liefen mit dem Kind ins Erdgeschoss. Vor dem Kamin blieb Regulus stehen und sah Harry an.
»Weißt du Harry, Zauberer bewegen sich anders fort, als Muggel. Nicht mit dem Auto oder dem Bus. Wir können von Kamin zu Kamin flohen mit Flohpulver, das ist das graue Pulver hier«, er zeigte auf die Schüssel, die auf dem Sims stand. Fasziniert sah der Grünäugige, wie der Black das feine Pulver durch seine Finger rieseln ließ.
»Hat das Draco gemacht?«, wollte der Fünfjährige wissen. Severus trat neben seinen Partner und nickte lächelnd.
»Ja, aber eigentlich hätte es gar nicht funktionieren dürfen. Leider ist unser Patenkind etwas sehr experimentierfreudig und seine Magie, hat den Rest getan«, Lachte der Tränkemeister.
»So jetzt halt dich gut fest und keine Angst es passiert dir nichts«, sagte der Heiler und sofort drückte sich Harry enger an den Mann, der ihn auf dem Arm hielt. Regulus trat in den Kamin, mit der freien Hand warf er das Pulver und rief: »Malfoy Manor«, sofort war er mit dem Jungen in grünen Flammen verschwunden. Severus folgte ihm unmittelbar.
Harry hatte einen kurzen Moment das Gefühl, er würde in ein Rohr gesaugt. Alles drehte sich, aber hörte genauso schnell auf, wie es gekommen war. Schon stieg Regulus mit ihm aus einem Kamin. Fasziniert sah der Junge sich um. Er stand in einem großen Zimmer, das doch recht gemütlich wirkte. Eine Couch und Sessel standen um den Kamin. Die Wände waren mit Bücherregalen bedeckt. Kaum hatte der Heiler, mit Harry auf dem Arm, den Kamin verlassen folgte auch schon Severus. Im selben Moment kam Draco durch die Tür gerannt.
»Harry!«, rief er und kam auf die Männer und den Jungen zu.
»Geht's dir gut?«, wollte der Blonde wissen. Der Dunkelhaarige lächelte schüchtern und nickte dann. Nun kamen auch Narzissa und Lucius in den Raum geeilt.
»Ah da seid ihr ja, ich dachte mir schon, dass ihr heute noch kommt. Hallo Harry«, sagte die Blonde und sah mitleidig auf Harry. Der Junge drückte sich enger an den Heiler. Severus, der neben ihm stand, strich ihm beruhigend über den Rücken.
»Keine Angst. Das sind Lucius und Narzissa, sie sind Dracos Eltern«, sagte er.
»Hallo Harry!«, sagte Lucius und trat näher.
»H-Hallo...«, sagte der Kleine schüchtern, schien sich aber wieder zu entspannen.
»Sagt mal, habt ihr Sachen für uns? Wir würden auch noch einkaufen gehen, aber für die erste Zeit...«, fragend sah Severus zu den beiden Malfoys.
»Sicher. Ich hab fast alles von Draco aufgehoben. Wir finden was. Der Kleine braucht ja auch erst mal ein Paar Schuhe. Kommt mit!«, sagte die Blonde.
»Mum kann ich mit Harry spielen?«, quengelte nun Draco.
»Später Schatz! Harry ist noch nicht wieder ganz gesund und er braucht jetzt erst mal Sachen zum Anziehen. Du kannst uns gerne helfen!«, sagte Narzissa und zwinkerte ihrem Sohn zu.
»Okay...«, sagte der Sechsjährige und lief voraus.
Staunend sah sich Harry wenig später in Dracos Zimmer um. Regulus hatte ihn auf den Boden gestellt, da hier weicher Teppich lag. Der Fünfjährige hielt sich an Severus Hand fest, drehte sich aber in alle Richtungen. Er hatte nie ein eigenes Zimmer gehabt und auch das von Dudley kannte er nur vom Einsammeln der Wäsche. Aber dieses Zimmer hier war noch viel größer. Es stand ein großes Bett darin, so groß, dass sicher fünf Kinder Platz gehabt hätten. Auf dem Bett saßen einige Plüschtiere, genauso wie auf der großen Fensterbank. Ansonsten gab es viel Spielzeug. Eine Eisenbahn, Bausteine und einen kleinen Besen.
Narzissa stand vor dem Kleiderschrank, der die komplette rechte Wandseite des, ganz in Blau und Grau gehaltenen Zimmers, bedeckte.
Sie ließ einige Sachen per Zauberstab aus dem Schrank schweben. Sorgfältig legten sich die Kleidungsstücke zusammen und verschwanden in einer großen Tasche. Zum Schluss nahm die Blonde noch ein gestreiftes T-Shirt, eine lange graue Hose und ein Paar Socken aus dem Schrank und reichte sie Severus.
»Hier für jetzt. Schuhe hole ich noch. Du kannst ihn da im Bad umziehen«, sagte Narzissa und lächelte Harry aufmunternd zu.
»Danke Zissa. Komm Harry, wir ziehen dir was an und dann kannst du mit Draco spielen«, sagte der Tränkemeister und lief mit dem Jungen an der Hand ins Bad.
Im Badezimmer zog er ihm den Pyjama aus. Noch immer war der abgemagerte Oberkörper des Kindes mit blassen Blutergüssen und Narben übersät. Severus versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und zog Harry schnell T-Shirt, Hose und Socken an. Die Sachen, die Draco als Dreijähriger getragen hatte, passten perfekt.
»So, das sieht doch gut aus«, sagte er möglichst fröhlich und schob das Kind vor den großen Spiegel. Der Kleine sah sich fasziniert im Spiegel an. Noch nie hatte er Sachen besessen, die ihm passten.
»Und?«, wollte Severus wissen.
»Schön...«, sagte Harry und strich über das Shirt.
»Gut, dann komm!«, sagte der Tränkemeister und führte den Jungen wieder aus dem Bad. Vor der Tür stand Narzissa und reichte Harry ein Paar Turnschuhe.
»Hier sie sind kaum getragen. Ich hab sie etwas verkleinert«, sagte die Blonde. Staunend nahm der Junge die Schuhe und betrachte sie von allen Seiten.
»D-Danke...«, sagte er und strahlte über das ganze Gesicht.
»Soll ich dir helfen?«, fragend sah Severus, zu dem Grünäugigen. Der Kleine schüttelte den Kopf. Gekonnt zog er die Schuhe an und band die Schnürsenkel.
»Sehr gut, das kann ja nicht mal Draco. Also Schnürsenkel binden«, Lachte Narzissa. Harry wurde etwas rot und kratzte sich am Kopf.
»Na schön, wie wäre es, wenn ihr beide hier im Zimmer ein bisschen spielt?«, sagte die Blonde und sah zu ihrem Sohn, der auf seinem Bett saß und schnell nickte.
»Ist das okay, Harry?«, Regulus hockte sich zu dem Jungen und sah ihm in die Augen.
»Ähm...ja ich denke schon.«
»Gut, wir sind nicht weit weg, okay?«, sagte der Heiler und strich Harry kurz über die Haare.
»Draco wir sind im Kaminzimmer. Wenn was ist, dann kommt einfach!«, sagte Lucius, der in der Tür stand.
»Klar Dad«, sagte der Sechsjährige und zog Harry zu der Eisenbahn.
»Lasst uns gehen. Die beiden kommen klar«, sagte Narzissa und schob die Männer aus dem Raum.
»Schau mal Harry, die kann richtig fahren? Bist du schon mal mit einer Eisenbahn gefahren?«, fragend sah Draco zu dem Dunkelhaarigen, der schweigend auf dem Boden saß.
»N-nein nur mal mit einem Bus«,
»Mhm...na ja, das ist doch auch toll. Hier fahr mal. Du musst da drücken!«, der Blonde zeigte auf einen Knopf an den Schienen. Zögernd drückte Harry darauf und der Zug setzte sich in Bewegung. Vollkommen fasziniert sah der Dunkelhaarige dem Geschehen zu. Draco beobachtete seinen neuen Freund nachdenklich. Seine Eltern, hatte ihm nicht viel erzählt, nur dass es Harry bei seiner Tante und seinem Onkel nicht besonders gut ging und sein Onkel ihn daher mitgenommen hatte. Als er den anderen zum ersten Mal sah, war ihm klar gewesen, dass er ganz anders aufwuchs als er selber. Die komischen Sachen, die er trug und dass er so klein und dünn war. Aber was genau geschehen war, das wusste Draco nicht. Der komische Muggel hatte auch Draco Angst gemacht und er war froh, als er und sein Onkel mit Harry gegangen waren. Harry schien noch nie so etwas wie Spielzeug benutzt zu haben, er betrachtete alles ganz genau. Gerade stand er an der Fensterbank und betrachtet die vielen Plüschtiere darauf. Der Blonde stand auf und ging zu ihm.
»Magst du sie?«, wollte er wissen. Harry zuckte zusammen, er hatte gar nicht gehört, wie Draco näher gekommen war.
»Ähm...ja sie sind toll. Den Löwen mag ich.«
»Du darfst ihn ruhig nehmen!«, sagte Draco und drückte das Plüschtier, Harry in die Hand. Ehrfürchtig strich der Dunkelhaarige über das weiche Fell.
»Bleibst du bei Onkel Severus und Onkel Regulus?«, überrascht sah Harry zu Draco.
»Weiß nicht.«
»Wäre doch super, dann könnten wir immer zusammen spielen oder du kannst ja auch hier wohnen. Mein Zimmer ist groß genug!«, grinste der Blonde.
»Mhm...«, machte Harry und sah verlegen auf den Boden.
»Oder willst du wieder zurück?«, panisch riss der Dunkelhaarige die Augen auf. Schnell schüttelte er den Kopf und versuchte die Panik niederzukämpfen.
»Okay, keine Angst. Ich würde da auch nicht mehr hingehen. Sag mal, hast du kein Kuscheltier?«, wollte der Sechsjährige wissen. Traurig schüttelte Harry nun den Kopf.
»Okay, na dann, ich schenk ihn dir. Ich hab noch so viele andere«, sagte Draco und lächelte Harry zu.
Mit der Reaktion des anderen hatte er nicht gerechnet. Harry blieb stumm und starrte den Blonden nur an. Tränen traten ihm in die Augen und er drückte das Tier an seine Brust. Ganz langsam, sank er auf den Boden.
»Harry? Harry? Geht's dir gut? Du kannst auch gerne noch ein anderes Kuscheltier haben. Hey, sprich doch mal mit mir! Harry!«, aber von dem Dunkelhaarigen kam keine Reaktion. Er wiegte sich Hin und Her und ohne Unterlass, fielen Tränen auf das weiche Fell des Löwen, in seinen Armen. Draco wusste, er brauchte Hilfe. Er eilte zur Tür, sah noch einmal zu Harry, dann rannte er aus dem Raum, in Richtung Kaminzimmer.
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