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Prolog: Für immer bei dir

Jahr 1.066 nach der Langen Nacht; Arta, Lumista

Das erste Licht der Morgensonne war das rechtsprechende Licht. In ihm fällten Richter ihre Urteile und in ihm vollstreckten Henker ihre Arbeit - dem Lichtbringer zu Ehren, der alles sieht und hört und Wahrheit von Lüge zu trennen vermag.

Dieses erste Licht durchbrach wie jeden Morgen die blutrote Dämmerung, die den gesamten Himmel flutete und selbst das Meer rot eintauchte.

Seraphina drückte die silberne Klinke herunter und öffnete die Glasdoppeltüren zum Rosengarten mit seinem Pavillon und dem liebsten Kirschbaum ihrer Mutter. Frühling lag in der kühlen Meeresbrise, aber die Rosen und der Baum blühten schon lange.

Ihr Zwillingsbruder neben ihr gähnte und blinzelte gegen die hellen Strahlen an. So wie sie den Himmel und das Meer allmählich orange färbten, tauchten sie seine - und ihre eigenen - Haare in ein Sonnengold wie der Lichtbringer selbst. »Bereit, Fina?«

Sie grinste. »Bereit, Lucius?«

»Eigentlich nicht, aber du weißt ja ...«

»Übung ist der Schlüssel«, lachte Fina und stimmte ihre Violine, während Lucius sich seufzend ans Klavier setzte.

Gemäß ihrer jahrelangen Tradition spielten sie auch an diesem Morgen beim ersten Tageslicht. Heute hatte Lucius gewählt: Ein simples Stück, welches von der Zeit vor der Langen Nacht erzählte. Von einer Sonne, die niemals unterging, und von einem Drachen, der über dem Horizont seine Runden zog. Von Menschen, die keine Dunkelheit kannten und vom Leben, das ohne den Tod existierte.

Fina brauchte keine Noten - sie beherrschte die Stücke ihrer Sammlung auswendig. Es war ihr Bruder, der über seine Töne stolperte.

Die letzten Klänge verhallten im Musikzimmer mit seinen rosé-goldenen Wänden und den eingelassenen Steinsternen. Das Rot am Himmel ward zu Gold und ward zu Blau - dem Blau ihrer beider Augen.

Lucius reckte die Arme empor und sah noch immer verschlafen zu ihr. »Ein Glück, dass es langsam wieder wärmer wird.«

»Und sobald der Herr der Welt uns den Sommer zurückbringt, nimmt Quentin seine Sternstunden wieder auf!« Fina räkelte sich im warmen Sonnenlicht auf ihrem Rücken und legte die Violine zurück in den Koffer.

»Eifrig wie immer, hm?«

Noch auf dem Klavierhocker wandte ihr Bruder sich synchron mit ihr in Richtung Garten. »Quentin? Lauschst du wieder?«

Der ewig junge Druide kicherte und hüpfte die Marmorstufen zur Terrasse hinauf. »Euch spielen zu hören, zeigt mir jedes Mal, dass ihr nur gemeinsam vollkommen seid.« Ein weiches Lächeln zierte sein dunkles Gesicht. Doch seine violetten Augen glänzten.

»Ist etwas passiert?« Die Spannung ihres Violinenbogens zog über ihre Arme und schoss ihr das Rückgrat entlang. Am Bogen konnte sie einfach drehen und ihn locker in den Koffer legen. Sie hingegen stakste neben Lucius.

Quentins Mundwinkel zitterten - trotzdem schüttelte er den Kopf. Er umarmte die Kinder, die mittlerweile beide größer waren als er. »Wir werden unsere Sternstunden auf heute Nacht vorverlegen.«

~✧~

Weil ihr Vater an diesem Vormittag eingetroffen war.

Zu ihren Sternstunden schon war Lucius blasser als je zuvor. Am nächsten Morgen brach er über dem Klavier zusammen. Finas Schrei hatte durchs ganze Anwesen gehallt und Quentin war mit entsetztem Gesicht ins Zimmer gestürmt.

Am Abend versteckte sie sich hinter der Rosenhecke und drehte die Sternenrose in ihren Händen. Goldene Pollen funkelten inmitten der himmelblauen Blüte und verloren sich als Glitzerstaub, wann immer der Wind auffrischte und eine salzige Vorahnung mitführte.

Ihr Vater hatte sie seit Monaten nicht mehr besucht. Warum also war er jetzt hier?

Und warum ging es Lucius plötzlich so schlecht, dass selbst Quentin als eigentlicher Hofarzt ratlos war?

»Da bin ich wieder, Celine.«

Fina fuhr zusammen. War das die Stimme ihres Vaters?

»Ich weiß, dass wir es unterm Silbermond geschworen hatten. Tut mir leid.«

Es tat ihm ...?

Sie sprang auf.

Ihr Vater zuckte zu ihr herum. Seine Miene war so voller Schmerz.

Dann war sie kalt wie immer.

»Was tut dir leid?« Der Goldstaub klebte an ihren verschwitzten Händen.

Er antwortete nicht. Drehte sich wieder zum Grab ihrer Mutter unterm Kirschbaum am Meer. Zum gesplitterten Silbermond als Grabstein.

Fina fiel die Sternenrose aus der Hand.

Lucius!

Sie rannte. Durch den Garten. Die Treppe, die Terrasse, die Zimmer, den Flur. Die filigranen Säulen und Deckengemälde verschwammen unter ihren Tränen.

Was hatte ihr Vater getan?

Lucius' Zimmer. Quentin in der Tür. Mit hängenden Armen dem Raum zugewandt.

»Lucius!« Sie warf den Druiden gegen den Türrahmen und stolperte über seine Beine.

»Seraphina, nicht!«

Alles wie immer. Hohe Fenster, helle Wände, ordentliche Bücherregale und aufgereihte Zinnfiguren daneben.

Und ihr Bruder im Bett. Genau wie heute Mittag. Reglos. Das Gesicht aschfahl.

Ihre Knie zitterten ein Stakkato wie die Saiten ihrer Violine. »Lucius?«

Er schlief! Er musste einfach schlafen!

Eine dunkle Hand umschlang ihren Bauch, ehe sie das Bett erreichte. Eine andere verdeckte ihre Augen. »Alles ist gut, Fina. Alles ist gut.«

Von wegen!

»Lass mich los! Ich will zu Lucius gehen!« Sie donnerte dem Druiden die Absätze ihrer Schuhe ins Knie. Er schrie auf und Fina riss seine Hände von sich.

Lucius!

Quentin packte ihr blassgrünes Kleid und zerrte sie mit seinem ganzen Gewicht aus dem Zimmer. »Du bist bei ihm!«

Der Marmorflur war eisig. Ihre Tränen zierten die weiß-goldene Maserung. Traurige Augen Quentins Gesicht, als er keuchend die Tür zuzog. Draußen verschmolz die Sonne im Westen mit dem Meer.

»Vater. Er ...«

Der Druide schloss sie in die Arme. »Genau wie Lucius bei dir ist, Fina. Versprich mir, dass du ihn nie vergisst.«

Kein Rot bemalte den Himmel. Keine Melodie kündete davon, wie der Herr der Welt die Sonne vom Himmel trug. Die Nacht begann immer schleichend.

Sie krallte sich in die bestickte Sonne auf seinem beigen Wams. Presste den Kopf in seine Schulter.

»Und ich verspreche dir, dass du ihn eines Tages wiedersiehst. Dann ist er wieder für immer bei dir.«

Das letzte Licht der Abendsonne erlosch. Das Licht, in dem alle ihren Zwist beilegen mussten.

Denn die Nacht konnte lang sein.

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Hey Leute,

ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, nach fast zwei Jahren mit diesem Langzeitprojekt fertig zu sein und endlich das Resultat zu sehen! Wenn ich mir die Handlung, die Persönlichkeiten meiner Charaktere und meinen Schreibstil aus meinem ersten Entwurf so ansehe und mit dieser Überarbeitung vergleiche, erkenne ich so manche Charaktere gar nicht wieder (allen voran meine Hauptfigur Sera) XD

Da ich aber auch weiterhin danach strebe mich zu verbessern, bzw. grundsätzlich noch ein wenig Feedback einfangen möchte, hier meine Aufmunterung an alle Freiwilligen unter euch, mir ehrlich eure Meinung in die Kommis zu hauen!

Ansonsten bleibt mir nur, euch viel Spaß beim Lesen der Scherbenwelt zu wünschen und euch herzlich einzuladen, mit mir auf eine Reise zu gehen :)

~ Fortuna Fox ~

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