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Kapitel 9

Es war noch nicht ganz dunkel, als ich aus der Tür trat. Die Wunden, die ich nur provisorisch versorgt hatte, brannten wie Feuer auf meiner Haut und die Tränenflüssigkeit klebte in meinem Gesicht.

Mehrere Minuten lang schlug das alte Leder ununterbrochen auf mich ein. Ich war beim Aufräumen anscheinend nicht ordentlich genug gewesen, denn als er herein kam fand er eine einzelne Scherbe. Er betrachtete diese stumm für ein paar Sekunden. Währenddessen sammelten sich einige wenige Tränen in seinen Augen, die dann über seine Wangen flossen. Ich fing an zu schwitzen und bekam Panik. Dann fühlte ich einen ziehenden Schmerz auf meiner Wange. Er hatte gesagt, dass ich ihm das Einzige genommen hatte, das ihn an sie erinnerte. Aber das stimmte nicht. Er hatte noch Fotos von ihr, die vorher in meinem Zimmer auf meinem Schreibtisch standen. Mit Bilderrahmen, die ich im Kindergarten beklebt hatte. Er hatte mir das Letzte entrissen, das ich noch von ihr besaß. Wenig später war er eingeschlafen.

Die Luft war kühl und vereinzelt fielen kleine Tropfen vom Himmel, weshalb ich mir meine Kapuze über den Kopf zog. Ich war fast am Ende der Straße angekommen, als das Rufen meines Namens mich herumfahren ließ. Ich entdeckte Florian an seinem Tor stehen und ging zügig auf ihn zu. Ein freudiges Bellen begrüßte mich und mein Blick fiel auf den schwarz-weiß gefleckten Hund.

„Hey Kumpel. Gut, dass ich dich nochmal sehe. Ich muss noch kurz ins Krankenhaus und Fey war noch nicht draußen. Es ist mir ziemlich unangenehm dich jetzt noch darauf anzusprechen, aber könntest du sie vielleicht kurz ausführen? Ich sollte in spätestens zwei Stunden wieder da sein, es geht nur um ein paar Akten."

Nachdem er fertig war, kratzte er sich kurz am Nacken. Es war ihm unangenehm, dass er es nicht immer schaffte, mit seinem Hund spazieren zu gehen, aber als Krankenpfleger war das nicht immer so einfach. Immer wenn ich daran dachte, dass er während der Arbeit in lilaner Kleidung über die einzelnen Stationen huschte, musste ich schmunzeln. Er passt nicht so wirklich darein mit seinen tattooübersäten Armen, dem blonden Vollbart und dem gesamt ziemlich bedrohlichen Auftreten. Aber Florian war der freundlichste und zuvorkommendste Mensch, den ich kannte. Er hatte immer ein offenes Ohr für jeden und wollte möglichst helfen. Ich mochte ihn und deshalb war es kein Problem mit der kleinen Hundedame Spaziergänge zu unternehmen.

„Klar, mach' ich doch gerne. Fey freut sich ja auch immer, wenn sie nicht von dir durch die Straßen gezogen wird", lächelte ich leicht.

Auch Flo schmunzelte kurz, dann aber bildeten sich ein paar Sorgen falten auf seiner Stirn.

„Danke. Im Gegenzug frage ich auch nicht, warum du jetzt noch hier herumgeisterst. Will ich wissen, was passiert ist?"

Mit einer wegwerfenden Bewegung winkte ich ab.

„Ach nichts Wichtiges. Schulstress und so. Außerdem sind Ausflüge an der frischen Luft gesund. Solltest du doch am besten Wissen."

„Jaja, hätte ich nicht solch einen Zeitdruck, würdest du nicht so einfach davonkommen, aber ich muss jetzt wirklich los. Pass auf dich auf, Kleiner."

Er klopfte mir noch aufmunternd auf die Schulter und huschte dann schnell weiter zu seinem Auto.

„Da waren es nur noch zwei", Fey legte ihren Kopf schief und lief neben mir her, nachdem ich zweimal auf meinen Oberschenkel klopfte.

Mein Ziel war wieder der kleine Vorsprung im Wald, an dem ich Noah nach seinem ersten Schultag traf. Bei dem Gedanken an ihn zog sich mein Herz wieder schmerzhaft zusammen. Ich war so ein Idiot gewesen, wegen meiner ekelhaften Bemerkung würde er mich jetzt sicher hassen. Wieso konnte ich mich nicht einmal zusammenreißen? Musste ich immer alles kaputt machen?

Der Wind wurde stärker und ich hatte Mühe, die blonden Locken aus meinem Gesicht zu halten, damit ich doch noch etwas erkennen konnte.

Kurz bevor wir an dem Vorsprung ankamen, rannte Fey auf einmal laut bellend los. Wie von selbst wurde meine Atmung heftiger und meine Schritte verschnellerten sich.

„Verdammt! Fey, komm her, du kleines Biest!"

„Sie ist doch total niedlich, ich weiß gar nicht, was dein Problem ist. Nur weil sie mich offensichtlich lieber mag, als dich", ertönte nun eine bekannte Stimme, gefolgt von Feys Gekläffe. Ich trat vor den Vorsprung und sah Noah, der im Schneidersitz unter dem Vorsprung saß und Fey, die auf seinem Schoß lag und sich genüsslich den Bauch kraulen ließ. Als Noah mich auch bemerkte, deutete er mir mich neben ihn zu setzen. Ich zögerte kurz, ließ mich dann aber auf der kühlen Erde nieder.

„Das wegen eben...also das war nicht so gemeint. Ich wollte dich nicht verletzen oder so", begann ich vorsichtig und beobachtete ihn dann von der Seite.

Er lächelte zufrieden, schaute aber weiter Fey an, die sichtlich entspannt war.

„Ich weiß. Du kannst echt nicht lügen, also versuch's erst gar nicht", dann hob er seinen Kopf und sah mir direkt in die Augen. „Weißt du, ich mag dich. Sehr sogar. Und es ist auch okay für mich, wenn du noch nicht mit mir über deine Probleme reden kannst, aber du musst es irgendwann tun. Alleine schaffst du es nicht, gegen all diese Menschen anzukommen", während er diese Worte aussprach, ließ sein Blick nicht einmal von mir ab. Mir wurde warm und aus Scham sah ich weg. Konzentriert wiederholte ich seine Worte in meinem Kopf. Plötzlich stand ich auf und blickte sauer zu Noah nach unten.

„Ich kann das nicht alleine schaffen? Du bist genauso wie die anderen. Du glaubst auch nicht an mich. Scheiße, wieso falle ich immer auf solche Menschen herein... War klar, dass du mich eigentlich gar nicht leiden kannst. Du hängst sowieso die ganze Zeit mit Mira rum, die macht's ja auch mit jedem. Wun-", weiter kam ich nicht, denn Noah stand auf und legte seine Hände auf meine Wangen und hielt so mein Gesicht. Durch diese Berührung verstummte ich und eigentlich wollte ich mich wieder lösen. Eigentlich. Vermutlich hätte ich das normalerweise auch getan, aber da ich mich sofort beschützt und sicher fühlte, genoss ich nur die Wärme, die von seinen Händen ausging.

„Natürlich glaube ich an dich, Aaron. Und Mira sollte in deinen Augen wirklich keine Konkurrenz sein. Es hat seine Gründe weshalb ich meine Zeit mit ihr verbringe. Kein Grund ihr aus Eifersucht irgendwelche Dinge anzuhängen. Ich war in einer ähnlichen Situation wie du und ich will nicht, dass mein Bärchen am Ende genauso verzweifelt ist, wie ich es war", sprach Noah ganz ernsthaft und sah mir wieder direkt in die Augen. Dann realisierte ich, was er gesagt hatte.

„Ernsthaft? Bärchen?", schmunzelte ich und hob zweifelnd meine linke Augenbraue hoch. Sein Gesicht war meinem auf einmal ganz nah.

„Ernsthaft. Ich brauche doch einen Kosenamen für dich und die Bärendoku hat mich inspiriert", hauchte er und näherte sich meinem Gesicht weiter. Ich konnte schon seinen Atem auf meinen Lippen spüren und schloss meine Augen. Aber statt einem Paar warmer, weicher Lippen, spürte ich eine feuchte Zunge. Erschrocken riss ich meine Augen auf, trat einen Schritt zurück und wischte mir mit meinem Ärmel Noahs Speichel von der Wange.

Er hingegen lachte mich kräftig aus und Fey begleitete ihn mit ihrem Bellen.

„Bald, Aaron. Du wirst nicht mehr lange darauf warten müssen."

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