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13

Es vergeht eine Woche, in der Michael und ich den Kontakt meiden und nicht miteinander sprechen. In dieser Woche ging es mir wirklich schlecht und ich fühle mich ein paar Monate zurückversetzt. In die Zeit, kurz bevor es mir so schlecht ging. Als ich langsam und stetig meine Motivation verlor und immer weniger aß.

Erst jetzt stehen wir kurz davor miteinander zu sprechen, jedoch stecken wir beide in den Rollen von Maudado und Zombey. Wir üben die letzte Szene, in der Maudado und Zombey richtig miteinander sprechen und wenn ich Michael, der mir gegenübersteht, betrachte, dann scheint es so, als sei ich dieses Mal der Selbstbewusste von uns beiden.

"Gut, ihr könnt anfangen", gibt unsere Lehrerin uns das Zeichen und wir nicken beide.

"Warum hast du solche Angst?", frage ich und beobachte Michael dabei, wie er beginnt auf der Bühne hin und her zu laufen. Er wirkt ziemlich lustlos und scheint nicht wirklich zu wissen was er tut. "Dass du auf und ab gehst und sogar die Vögel aus den Bäumen scheuchst?"

Michael bleibt stehen, beginnt die ersten Worte seines Textes aufzusagen und schaut mich an. Er verstummt, scheint seinen Text vergessen zu haben und beginnt irgendwelche Worte zu stottern.

"Wir machen das noch einmal", bestimmt meine Lehrerin. "Michael, nimm dir kurz die Zeit und schau dir deinen Text noch einmal an. Und denk an die Atemübungen, die wir im Unterricht gemacht haben."

Michael tut das, was unsere Lehrerin ihm gerade gesagt hat und auch ich schaue mir noch einmal meinen Text an. Eigentlich ist das nicht nötig, jedoch will ich nicht, dass Michael sich schlecht fühlt, weil alle auf ihn warten.

"Gut, ich denke", kommt es nach wenigen Minuten von Michael und ich schaue zu ihm, "wir können weitermachen."

Erneut läuft er hin und her und ich wiederhole den Text, den ich gerade schon einmal gesagt habe.
Als Michael dann die richtigen Sätze erwidert und dabei sogar ziemlich verzweifelt klingt, schenke ich ihm ein Lächeln und fahre mit der Szene fort.
Doch dann verpasst Michael seinen Einsatz, starrt mich einfach an und spricht nicht.

"Wisst ihr was, wir verschieben das. Michael scheint es nicht gut zu gehen. Maurice, würdest du ihn vielleicht kurz nach draußen begleiten?", bittet mich meine Lehrerin und ich nicke, ehe ich Michael wieder anschaue.

Dieser ist tatsächlich kreidebleich und hält seinen Blick gen Boden. Ein wenig bedrückt gehen wir von der Bühne und verlasen zusammen die Aula. Stumm laufen wir durch die leeren Gänge der Schule und kommen dann draußen auf dem Schulhof an, wo Michael sich auf die Treppen, die für den Fall eines Feuers gebaut wurden, setzt. Überfordert bleibe ich vor ihm stehen und schaue ihn an. Er verdeckt sein Gesicht mit seinen Händen und hat die Ellenbogen auf die Knie gestüzt. Dann seufze ich und setze mich neben ihn.

"Was ist los, Michael? Du warst noch nie so drauf."

"Ich weiß es nicht", haucht er und scheint keine Kraft mehr zu haben. "Vermutlich fehlst du mir einfach zu sehr."

Mein Herz macht einen Sprung und schlägt nun um einiges schneller, weshalb ich rot anlaufe und meinen Blick auf den Boden wende. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, weshalb ich einfach still bleibe.

Wir sitzen eine Weile nebeneinander, keiner von uns traut sich etwas zu sagen, vielleicht wollen wir auch gar nicht miteinander reden, bis Michael irgendwann aufsteht.

"Wir sollten wieder rein gehen. Sonst denkt Frau Bieneck noch, dass wir weggelaufen sind."

Ich stehe ebenfalls auf und genauso wie wir auch schon hierher gelaufen sind, laufen wir nun wieder zurück. Als wir zurück in die Aula kommen wird auf der Bühne gerade geübt, weshalb wir uns einfach lautlos auf unsere Plätze setzen und zuschauen. Michael wird sofort von seinen Freunden gefragt was los sei, jedoch schüttelt er nur den Kopf und, nachdem sein Blick noch einmal zu mir huscht, schaut er sich das Geschehen auf der Bühne an.

Irgendwann beendet Frau Bieneck den Unterricht und wir alle verlassen den Saal. Ohne Umwege und Vorkommnisse begebe ich mich zu meinen beiden Freunden an die Bushaltestelle, wo Patrickir sofort von Manuels Missgeschick im Kunstunterricht erzählt. Er hat sich wohl, bei dem Versuch sein aktuelles Projekt anzumalen, mit Farbe vollgeschmiert und als ich Manu anschaue, muss ich lachen. Sein ganzes Gesicht ist voll mit Farbklecksen. Beleidigt streckt mir mein bester Freund die Zunge heraus, muss dann aber auch lachen.

"Und wie war Literatur?", erkundigt sich Patrick und sofort sinkt meine Laune wieder in den Keller.

Manuel scheint das zu bemerken, denn er lacht einmal auf und meint dann: "Wow, war es wirklich so beschissen?"

"Es war schrecklich. Sobald Michael mich angeschaut hat, hat er alles vergessen. Unsere Lehrerin hat die Probe abgebrochen."

"Was? Er hat alles vergessen?", hinterfragt Patrick.

"Ja, ihm ging es richtig schlecht. Und er hat gesagt, dass er mich vermisse."

Kurz ist es still, wir drei beobachten einfach die Autos, die an uns vorbei ziehen und denken nach.

"Vielleicht hast du ihm doch mehr bedeutet als gedacht", kommt es dann von Manu und er runzelt seine Stirn, wobei die Farbe auf dieser sich ebenfalls bewegt.

"Oder er hat ein schlechtes Gewissen, weil er weiß, dass er Scheiße gebaut hat."

"Er hat sich doch entschuldigt", verteidige ich ihn. "Ich war derjenige, der entscheiden hat, dass wir Abstand brauchen."

"Und das war auch richtig. Er kann nicht einfach so mit dir umgehen."

"Außerdem benötigt diese Aktion viel mehr als bloß eine Entschuldigung", ergänzt Patrick die Aussage von Manuel und beide schauen mich prüfend an.

Sie wissen, dass ich in diesem Moment wohl viel lieber zu Michael gehen und alles wieder rückgängig machen würde, weshalb sie mich mit ihren Blicken quasi zwingen, einmal vernünftig zu bleiben.

Und wenn ich eins aus dieser ganzen Sache gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass das Handeln mit Vernunft uns weiter bringt als die Hingabe zu unseren Gefühlen.

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