Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

9

Ich riss einen Streifen meines verschmutzten Shirts ab und presste es notbedürftig auf die Wunde, so würde ich wenigstens nicht verbluten und hatte genug Zeit, mir jetzt einen wirklich guten Plan zurechtzulegen. Erst mal musste ich hier weg, erstens bevor sie da drinnen darauf kamen wohin ich genau verschwunden war und zweitens bevor mich ein noch gefährlicheres wildes Tier aufspüren konnte als diese Tiger da drinnen. Erst jetzt ließ das Adrenalin von mir ab und der Schock holte mich ein. Das war wirklich knapp gewesen!

Wie in Trance setzte ich mich in Bewegung und erklomm den Weg aus der kleinen Senke hinaus, wieder hinein in den wilden Dschungel, der alles andere überwucherte. Ich hielt permanent Ausschau nach den den Männern, die eventuell auf Patrouille waren und ihr Lager bewachten, doch glücklicherweise war in dieser Richtung wohl niemand unterwegs und als ich mich immer weiter vom Lager entfernte ließ ich meine Konzentration schweifen und achtete nur noch auf jeden weiteren Schritt, den ich tat.

Irgendwann beschloss ich, dass ich wohl weit genug weg war um anhalten zu können. Ich ließ mich auf den Boden sinken und kniff die Zähne zusammen, als ich den Stoff von der Wunde nahm. Der Tiger hatte ein gutes Stück Fleisch aus meinem Arm gerissen und ich konnte den Blick nur mit Mühe auf der Wunde halten. Und zu allem Überfluss hatte ich auch noch meinen Rucksack verloren, womit ich nichts, absolut nichts hatte das mir hierbei in irgendeiner hinsicht helfen konnte.

Ich verteilte Spucke auf der Wunde, die wenigstens annähernd desinfizierend wirken sollte und dachte über meine Lage nach. Immerhin, ich hatte bekommen was ich gewollt hatte, ich wusste nun was höchstwahrscheinlich mit meinem Vater geschehen war und das schmerzte mich. Er hatte etwas besseres verdient als dort unten in einem Raum voller hungriger Tiger zu enden. Und es bewies ein weiteres mal, dass Sienna abgebrühter war als ich dachte, selbst für ihr junges Alter. In irgendeiner Weise erinnerte sie mich an mich selbst.

Ich biss die Zähne zusammen als ich den Stoffstreifen wieder um die Wunde band. Das hatte jetzt erst mal nicht die oberste Priorität. Ich wusste genau, dass ich die Wand hinter der sich der so mysteriöse Ringang verbarg hätte öffnen können. Aber ich konnte mich nicht dazu überwinden, auch nur das Kleinste bisschen dieser Entdeckung mit Sienna zu teilen, geschweige denn ihr zu überlassen. Oh nein, ich würde zurückkommen und dann würde ich mir das ganze noch einmal ansehen.

Jetzt brauchte ich einen verdammt guten Plan, mich an Sienna zu rächen und gleichzeitig ihre Leute auszuschalten. Natürlich könnte ich sie vergiften aber das war zu einfach. Diese Leute hatten sich mit mir persönlich angelegt und ich brauchte Drama. Aber jetzt musste ich erst mal schlafen.

~~~

Ich erwachte einige Stunden später völlig ausgehungert und überwand mich, an ein paar Wurzeln zu knabbern um nicht völlig zu verhungern. An Wasser zu kommen war da dann doch nicht ganz so einfach. Es gab ein paar Dschungelpflanzen die Wasser in ihren Ästen und im Stamm speicherten um auf Trockenzeiten vorbereitet zu sein. Glück für mich. Ich tränkte meinen provisorischen Verband ebenfalls mit ein paar Tropfen Wasser und wagte nicht, darunter zu sehen. Dem Gefühl nach hatte sich die Wunde entzündet.

Ich war auf meinen Plan nicht perfekt vorbereitet, aber bei diesen Umständen würde ich es nie sein. Außerdem konnte ich nicht warten, jede Sekunde die ich verschwendete hieß mehr Zeit für meine Feinde.
Mein Plan war auch nicht gerade von Genialität, aber ich würde einfach improvisieren müssen. Das war sowieso die einzige Strategie, mit der ich mich am Leben hielt.

Kurze Zeit später hatte ich mich wieder an den Rand des Tals geschlichen, allerdings an eine Stelle, die in der Dunkelheit nicht ganz so beleuchtet war wie die anderen. Das ich auf eine Wache gestoßen war versuchte ich zu ignorieren. Ich hatte im Kampf Mühe gehabt meinen linken Arm einzusetzen und musste mich deswegen mehr auf meine Beinarbeit konzentrieren. Innerhalb von einer halben Minute war das Problem allerdings erledigt gewesen.

Ich sah auf die schier uneinschätzbaren Leute, die wie am Vorabend um Feuer versammelt waren und ab und zu stieg sogar ein Lachen zu mir hinauf. Sienna vermutete ich ebenfalls wieder in den Zelten etwas weiter hinten, vom Weg der sich ins Tal schlängelte geschützt von ihren Wachen und im Rücken die Ruinen.

Ich würde Glück brauchen, sehr viel sogar. Meine Position war günstig, seitlich von alldem und fünfzehn Meter unter mir der Eingang zu den Höhlen mit den Tigern. Und genau das war auch meine Absicht. Ich würde dorthin zurückkehren, wovor ich geflüchtet war. Die einzige Bedingung war, dass sie die Tiger noch nicht wieder rausgelassen hatten. Und dass ich nicht abstürzen würde.

Ich drehte mich mit dem Rücken zum Tal und ließ mich vorsichtig an der Kante herunter. Ich hatte Mühe, in der Felswand einen Spalt auszumachen aber dann fand ich ihn und ließ mich weiter hinunter. So tastete ich mich immer weiter nach unten vor und warf immer wieder einen Blick zu den Männern am Feuer. Keiner sah zu mir.

Als ich mich dem Erdboden bis auf drei Meter genähert hatte, tauchte plötzlich direkt unter mir eine der Wachen aus dem Eingang zu den Höhlen auf. Ich konnte mich nicht länger halten, was auch meinem linken Arm zu verdanken war und ließ ganz los. Ich riss den Mann zu Boden und ehe er aufschreien konnte hatte ich ihm eine Hand auf den Mund gelegt und seinen Kopf brutal nach rechts gedreht. Er hatte nicht mehr viel Zeit zu reagieren, als er auch schon leblos zu Boden sank.

Ich schlüpfte sofort wieder in die schützende Dunkelheit des Eingangs und wartete auf Schritte. Nichts passierte. Langsam war ich verwundert. Hielt man mich doch für tot? Obwohl, die Blutspuren im Raum mit den Tigern hätte man auch anders sehen können...

Ich suchte mir meinen Weg zurück zu den Tigern und wartete, bis die Männer vorbei waren die mir begegneten. Mir war nicht nach noch einem Kampf, außerdem hatte ich mein Glück heute schon mehr als ausreichend herausgefordert.

Ich hielt einen Moment die Luft an, doch als ich gegen die gesuchte Tür klopfte, hörte ich dahinter ein wütendes Knurren. Bingo. Sie waren noch da. Jetzt galt es, schnell zu handeln. Ich bearbeitete das Schloss mit einem spitzen Stein, den ich unterwegs aufgelesen hatte und wenig später sprang es auf. Blitzschnell hatte ich mich hinter der nächsten Tür verbarrikadiert und wartete auf die schweren Tatzen, die sich ihren Weg ins Freie suchten. Zu meinem Glück waren die Tiere nicht allzu dumm und hatten schnell kapiert, dass die Tür zu ihrem Käfig geöffnet worden war. Sechzehn Pfoten wanderten an mir vorbei und einer blieb stehen und schnüffelte an der Tür. Aber er hatte keine Chance hereinzukommen und das sah er auch schnell ein. Dann wurde alles ruhig.

Ich sperrte die Tür auf. In diesem Moment begannen die Schreie von draußen. Zu sagen es wäre Musik in meinen Ohren wäre übertrieben aber es war erleichternd, den ersten Teil als erledigt anzusehen. Jetzt kam mein großer Auftritt.

Ich schlich nach draußen und blieb in mehr als weitem Abstand zu den wilden Tieren, die sich auf die Männer stürzten. Ich hörte die ersten Schüsse und schätzte, wie lange die Tiger noch durchhalten würden.

Kaum einer bemerkte mich und wenn dann warfen sie nur einen schnellen Blick auf mich und brachten sich dann vor den Tigern in Sicherheit. Ich hatte freie Bahn.

Meine Arbeit war schnell erledigt, schließlich musste ich die Zeltplane eines zerfetzten Zeltes und ein paar herumliegende Zweige nur zu groben Buchstaben anordnen.

"Grrrrr..." Ich war gerade mit dem letzten Buchstaben fertig, als ich hinter mir ein gar nicht gutes Knurren hörte. Ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen, dass einer der Tiger hinter mir stand. Ich schloss die Augen und holte tief Luft. Ein spektakulärer Kampf begann.

Ich machte eine Rückwärtsdrehung und katapultierte mich gleichzeitig in die Luft, so dass eine schwere Pranke nur knapp an mir vorbeisauste. Ich landete knapp neben dem Tiger und hetzte um ihn herum. Er drehte sich, wütend über sein Verfehlen um die eigene Achse und schnappte mit den Zähne nach mir. Aber ich war schon wieder weg und vollführte einen Kick gegen seinen Kopf, der ihn kurzzeitig aus dem Konzept brachte.

Da sah ich ihn, unscheinbar an einem der Bänke um das Feuer lehnen, ein Bogen mit einem Köcher Pfeilen daneben, der fast darauf wartete, von mir in die Hand genommen zu werden. Wer hatte den hier liegen lassen?

Im nächsten Moment hatte ich den Tiger hinter mie gelassen und war beim Bogen, den ich behutsam in die Hand nahm. Zeit für meine Vorführung. Ich hielt den ersten Pfeil ins Feuer und sobald er brannte, schoss ich ihn auf meine sorgsam angeordneten Buchstabenhaufen.

Der Tiger hatte mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassne und kam jetzt wieder näher. Er umkreiste mich doch bevor er angreifen konnte hatte ich einen Pfeil in Schulted und Kopf geschickt. Er schwankte und fiel dann zu Boden.

Ich sah mich um und sah dass die Männer nur noch mit einem der Tiere zu kämpfen hatten, dieses jedoch ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

Mit einem leichten Lächeln betrachtete ich die Buchstaben, die flackernd in der Dunkelheit brannten.

VERFLUCHT

Das würde sie wenigstens lange genug verwirren, um den letzten Part zu verwirklichen.

Ich lief im Laufschritt bis zu Siennas Zelt und war erstaunt, keine Wachen vorzufinden. Ich schlug die Zeltplane beiseite und sah Sienna mit dem Rücken zu mir auf dem Stuhl sitzen, sie war über eine Karte gebeugt und zuckte zusammen, als ich sie ansprach.

"Mit mir hast du wohl nicht mehr gerechnet." Sie drehte sich abrupt um und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.

"Du...du bist tot!"

"Nope. Und falls du es noch nicht bemerkt hast, da draußen steppt der Bär. Oder vielmehr der Tiger." Sienna warf einen ängstlichen Blick in Richtung Eingang. Moment mal... Nein, ich kannte sie zu gut. Ängstlich? Von wegen! Im nächsten Moment hatte sie auch schon ausgeholt und ich konnte ihre Faust erst im letzten Moment abfangen.

"Netter Trick, aber ich habe dich durchschaut!"

"Du hast ja keine Ahnung von mir, kleine Lara", zischte sie mir zu, ihr Gesichtsausdruck ärgerlich. Keine Spur mehr von der ängstlichen Sienna.

"Entschuldige mal, ich bin mindestens fünf Zentimeter größer als du", antwortete ich während wir gegenseitig versuchten unsere Deckung zu durchbrechen. Mir gelang es sie mit einem angetäuschten Schlag abzulenken und kickte ihr die Beine unter den Füßen weg. Sofort hielt ich sie fest und band ihr die Hände mit einem Tuch zusammen, das neben dem Tisch lag.

"Jetzt bist du auf mich angewiesen, merk dir das!" Sie funkelte mich nur an.

"Glaubst du, du kommst gegen meine Männer an? Bist du wirklich so blöd?" Ich grinste.

"Gegen welche Männer? Die, die vom Tigerfestessen da draußen übrig sind? Na ja, sagen wir mal das sind um die achtzig. Die Hälfte davon habe ich mit meinem Fluch abgeschreckt. Du hättest nicht die Dummheit machen sollen, Männer von hier zu nehmen? Weißt du nicht das Thailand eines der religiösesten Länder der Welt ist? Und um die restlichen vierzig brauchst du dir auch keine Gedanken machen, wie sollen die dich denn finden wenn du im hintersten Winkel einer Ruine gefangen bist?" Sienna versuchte, sich heftiger aus meinem Griff zu befreien und ich wusste, dass ich gewonnen hatte.

"Sag bye bye zur Zivilisation, Sienna. Ab jetzt wirst du um dein Überleben kämpfen müssen, genau wie wir alle."

Ich schnappte mir  meinen Rucksack, der unberührt in einer Ecke stand, dann schleifte ich sie auch schon hinaus in die Dunkelheit zu den Ruinen.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro