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Ich saß über meinen Schreibtisch, über die Schachtel gebeugt. Ich öffnete den Deckel und nahm das erste Stück Papier, das mir in die Hand kam, heraus. Es war eine Karte von Thailand, was mir endgültig bestätigte das dies die Unterlagen waren, die mein Vater damals auf seine Reise mitgenommen hatte. Aber wie waren sie zu Mr.Jecklyn gelangt? Ich musste ihn unbedingt noch mal anrufen.

Bei genauerer Betrachtung erkannte ich einige Punkte auf der Karte, die mit Kreuzen oder ähnlichem markiert waren. Allerdings waren es so viele, das es Tage dauern würde, alle nach weiteren Hinweisen abzusuchen. Ich legte die Karte beiseite und griff wieder in die Schachtel. Was ich diesmal herauszog, ließ mich erstarren.

Es war ein Foto, von mir Dad und Mum. Es musste kurz vor ihrem Tod aufgenommen worden sein, sie hatte sich kurz zuvor die Haare schneiden lassen. Was hatte dieses Foto hier zu suchen?

Ich fand noch mehr Fotos, alle zum gleichen Zeitraum aufgenommen, die meisten waren von unserem Ägypten-Urlaub, der letzte Urlaub, den wir gemeinsam als Familie gemacht hatten. Ich unterdrückte die Emotionen, die beim Anblick dieser Bilder in mir aufstiegen. Die konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.

Als ich schließlich alle Papiere und Fotos in der Schachtel nach und nach durchgeschaut hatte kam ich mir genau so schlau vor wie davor. Ich stöhnte frustriert auf. Genau in diesem Moment kam Zip in die Bibliothek.

"Na, wo hakt's denn?"

"Das ergibt überhaupt keinen Sinn, schau dir doch nur mal diese Flut von Bildern an. Und dann erst die Karte! Das würde Jahre dauern bis man da was rausfindet!" Zip kam zum Schreibtisch und beugte sich über meine Schulter, um auch einen Blick auf die Sachen zu erhaschen.

"Wenn du willst, sehe ich sie mir mal an", bot er an.

"Bist du nicht mit Gemma beschäftigt?" Nun war er es, der aufseufzte.

"Nein, ich befolge deinen Vorschlag, sie mal eine Weile in Ruhe zu lassen. Schließlich ist sie auch nicht mehr die Jüngste." Ich nickte und tätschelte seine Hand.

"Lass sie ein bisschen in Ruhe, ich bin sicher, dann wird sie wieder genau so funktionieren wie vorher." Ich wusste, wie viel ihm an Gemma lag.

Als ich aufstand, spürte ich, dass ich dringend ein bisschen Bewegung brauchte.

"Dann überlasse ich dir jetzt mal die Sachen. Ich gehe trainieren."

"Alles klar. Kann ich die Karte mit in mein Büro nehmen?"

Ich nickte und verließ den Raum. Zeit, alle Probleme zu vergessen und mich nur auf eine Sache zu konzentrieren.

"Winston, können Sie mir ein Bad einlassen? Ich gehe in den Trainingsraum." Ich schrie von der Eingangshalle aus in den Gang mit der Küche, wo ich ihn vermutete.

"Bin schon auf dem Weg, Miss Lara", kam es prompt zurück. Zufrieden machte ich mich auf den Weg zum Trainingsraum. Na ja, Saal war eher angemessen, da der Raum sich über zwei Stockwerke erstreckte und mir dank der Galerie im zweiten Stock die perfekte Möglichkeit gab, alle Szenarien und Sportarten auszuführen, die mir in den Sinn kamen.

Ich schnappte mir ein Messer, zwanzig Zentimeter, und machte mich daran, mich auf meinen unsichtbaren Gegner zu konzentrieren.

Ich holte aus und fokussierte einen Punkt auf der Galerie an. Ein Wurf und das Messer steckte im Holz. Ein perfekter Wurf.

Ich nahm Anlauf und sprang vom Boden aus auf eine der Säulen, die die Galerie stützten und klammerte mich daran fest. Langsam zog ich mich an der Säule hoch und schwang mich über das Geländer der Galerie. Ich hatte zu lange nicht mehr trainiert, das spürte ich. Und meine Muskeln waren nicht gerade begeistert davon. Das würde einen schlimmen Muskelkater geben, das konnte ich jetzt schon vorher sagen.

Als ich oben war, musste ich mich erstmal am Geländer abstützen und durchatmen. Verdammt, so untrainiert war ich seit dem Verschwinden meines Vaters nicht mehr gewesen. Unwillkürlich zuckte ich bei dem Gedanken zusammen. Immer musste es darauf zurückführen. Jeder meiner Gedanken endete irgendwann beim Verschwinden meines Vaters.

Eigentlich hatte mir das Training immer geholfen, denn Kopf frei zu bekommen, doch wenn selbst das jetzt versagte? Da half nur eins: noch mehr Training.

Ohne Nachzudenken, sprang ich über das Geländer nach unten. Zweieinhalb Meter Nervenkitzel. Kurz bevor ich aufkam rollte ich mich ab und glitt mühelos wieder in eine aufrechte Position. Sofort sprintete ich weiter, zum anderen Ende der Halle. Dort angekommen nutzte ich den Schwung und probierte einen Trick aus, den mir mein Vater einmal gezeigt hatte. Im Sprint setzte ich einen Schuh an die Wand und stieß mich dann ab, so dass ich in die entgegengesetzte Richtung lief.

Atemlos lief ich weiter zu meiner Trinkflasche. Immerhin, das war kein schlechter Anfang gewesen. Aber jetzt noch eine Stufe schwerer. Sobald ich wieder zu Atem kam, übte ich den ganzen Sprung noch mal, nur das ich diesmal, nachdem ich auf der Wand aufkam, einen Rückwärtssalto machte. Ich kam ohne Probleme auf. Elegant.

"Lara!" Ich sah auf, Winston stand am Eingang der Halle.

"Ihr Bad ist eingelassen."

"Perfektes Timing, Winston." Mit einem Grinsen und einem guten Gefühl schnappte ich mir meine Flasche und machte mich auf den Weg, um mein Bad zu genießen. Dieser Tag hatte also doch noch einen guten Ausklang gefunden.

~~~

"Guten Morgen, Lara." Zip kam in den Raum und setzte sich gegenüber von mir an den Frühstückstisch. Ich nippte an meinem Kaffee.

"Gut geschlafen?", fragte er mit einem Grinsen.

"Im Gegensatz zu dir schon." An seinen Augenschatten erkannte ich, dass er gestern Abend noch lange über der Karte gebrütet hatte.

"An deinem Grinsen vermute ich mal, du hast etwas herausgefunden?", meinte ich, weiter an meinem Kaffee nippend. Ohne wäre ich vermutlich nicht zu gebrauchen.

"Allerdings. Keine Angst, ich spanne dich nicht lange auf die Folter, ich würde nur gerne erst etwas im Magen haben."

Wir aßen schweigend weiter, in meinem Kopf entwickelten sich die verrücktesten Theorien über seine Erkenntnisse. Doch äußerlich versuchte ich, mir die Nervosität nicht anmerken zu lassen. Aber Zip kannte mich einfach zu gut und zwinkerte mir zu, als ich die Tasse etwas zu heftig auf dem Tisch abstellte.

"Okay, dann lass uns mal hoch in die Bibliothek gehen."

Wir waren beide über die Karte gebeugt, Zip deutete auf ein Kreuz, das mitten im Dschungel lag.

"Ich habe alle Standorte überprüft, frag jetzt nicht wie lange das gedauert hat."

"Was ist an dem hier so besonders?" Ich suchte die Umgebung des Kreuzes, auf das er zeigte, nach Anhaltspunkten ab.

"Das ist es ja. Nichts. Bei allen anderen konnte ich antike Stätten oder Gedenkorte ausmachen. Aber bei dem hier... einfach gar nichts."

"Dann sollte ich wohl dort anfangen zu suchen." Er nickt zustimmend.

"Aber Lara... das könnte gefährlich werden. Noch gefährlicher, als du es gewohnt bist. Du brichst sozusagen komplett ins Unbekannte auf und dabei habe ich gar kein gutes Gefühl." Ich überlegte. Natürlich hatte er Recht, doch war es das wert, alles hinzuschmeißen.

"Ein Vorschlag, Zip. Ich hole mir von Mr.Jecklyn noch mehr Informationen und verstärke das Training, bis ich aufbreche. In Ordnung."

"Trotzdem Lara, du weißt nicht, was dort auf dich wartet..."

"Du weißt, dass mich keiner aufhalten kann." Er nickte, wusste, dass er diese Diskussion verloren hatte.

"Und was machst du jetzt? Weiter trainieren?" Ich sah aus dem Fenster, die Sonne beschien den Garten, der das Anwesen von allen Seiten umgab und spiegelte sich in den Regentropfen, die noch von heute nacht geblieben waren.

"Eigentlich hatte ich vor, Mr.Jecklyn noch einen Besuch abzustatten. Willst du mitkommen?

~~~

Wenig später saßen wir gemeinsam in meinem Wagen und betrachteten die Leute in den anderen Autos. Sie saßen, genau wie wir, genervt am Steuer und warteten darauf, das es weiterging. Wieder einmal verfluchte ich den Stau und versuchte mich dadurch abzulenken, dass ich die anderen Autos in Kategorien einstufte und deren Wert schätzte.

"Lara, kann ich dich mal was fragen?" Überrascht drehte ich meinen Kopf zu Zip, der auf dem Beifahrersitz saß und grüblerisch dreinsah.

"Warum hast du mich damals bei dir aufgenommen?" Ich war ziemlich überrascht von seiner Frage, dennoch suchte ich nach der passenden Antwort.

Kurz nach dem Verschwinden meines Vaters war ich, geplagt von Verzweiflung und auf der Suche nach Antworten, nach Thailand aufgebrochen. Allerdings ohne große Anhaltspunkte. Ich hatte mich, wie es bei mir so üblich war, in verzwickte Situationen gebracht.

Ich war einige Male dem Tod knapp entronnen und hatte schließlich frustriert die Rückreise angetreten. Wie es der Zufall wollte, war ich in Heathrow auf Zip gestoßen, meinen ältesten Sandkastenfreund.

"LARA! Ich glaube es ja nicht." Ich drehte mich um, suchte nach der Stimme in der Menge, die mich gerufen hatte." Schließlich entdeckte ich ihn.

"Zip?", fragte ich ungläubig. Er hatte sich verändert, das letzte Mal hatte ich ihn gesehen, als er acht Jahre alt war. Sein Dad hatte plötzlich einen Job in Amerika bekommen, wodurch unsere Freundschaft wortwörtlich auseinandergerissen wurde. Irgendwann hatten wir den Kontakt verloren.

"Das ist ja Wahnsinn. Bist du groß geworden!" Er umarmte mich stürmisch. Ich lachte auf.

"Das sagst gerade du, ich wette du bist mindestens einen Kopf größer als ich! Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?"

~~~

Wir saßen bei Costa Coffee und erzählten uns gegenseitig die Zusammenfassung der letzten zehn Jahre.

"Du hast wirklich den Server deiner Schule gehackt?" Ich lachte bei der Vorstellung auf.

"Ja. Aber ich glaube sie hatten einen Verdacht."

"Und was hast du jetzt vor? Warum bist du zurückgekommen?", hakte ich nach.

"Ich will als Programmierer arbeiten, nach meinem achtzehnten Geburtstag habe ich dann entschlossen, mir hier etwas zu suchen. Amerika war toll, aber ich bin wirklich froh, wieder hier zu sein. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich das Essen hier vermisst habe! Und natürlich habe ich auch gehofft, dich zu treffen", fügte er noch hinzu.

"Gerade noch die Kurve gekriegt", scherzte ich. Er lachte auf.

"So kenne ich dich, Lara, nie um eine freche Antwort verlegen." Er kramte in seiner Tasche und stellte ein metallenes Ding auf den Tisch. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich einen kleinen Roboter.

"Das ist Gemma. Du hättest nicht zufällig Platz für zwei heimgekehrte Weltenbummler?"

Ich rief mir die Geschichte nochmals in Erinnerung.

"Ich hatte ein leeres Haus und brauchte dringend einen Techniker. Eigentlich hatte ich Glück, dich zu finden."

"Ja, aber ich meine warum hast du mich einfach so aufgenommen, nach all den Jahren..."

"Zip, du warst du bist mein bester Freund. Außer dir und Winston hab ich doch niemanden mehr." Oh je, ich spürte schon wieder die Trauer hinaufkriechen, die mich erdrücken wollte. Stop that.

Ich sah wieder zu ihm.

"Warum willst du das wissen?"

"Ich habe nur darüber nachgedacht, was passiert wäre, wenn ich dich damals nicht getroffen hätte." Er lachte sarkastisch auf. "Wahrscheinlich wäre ich jetzt ein depressiver IT-Manager, der in seinem Job unterfordert wird, keine Freunde hat und einfach für nichts lebt."

Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Hast du wieder zu viel von den Wodka-Pralinen gegessen?"

"Ne. Aber stell dir mal vor, ich hätte dich wirklich nicht getroffen. Ohne mich wärst du aufgeschmissen."

"Jetzt überschätz dich mal nicht, mein Lieber. Und nur fürs Protokoll: ich lebe im hier und jetzt. Wenn ich mir jedes Mal wenn ich wieder am Tod vorbeigeschrammt bin, vorstelle, was denn wäre wenn, wäre ich wahrscheinlich schon komplett durchgedreht."

Endlich bewegte sich im Stau was. Ich richtete meinen Blick wieder auf die Straße.

"Wie bist du eigentlich auf den Namen Gemma gekommen?", fragte ich.

"Ich hab im Buch der verrücktesten Namen geblättert und mein Finger ist genau auf dem Namen gelandet."

"Echt?"

"Nein, meine Cousine heißt so."

~~~

Ich atmete erleichtert auf, als wir endlich den Stadtteil erreichten, in dem Mr.Jecklyn wohnte. Dafür fand ich keinen Parkplatz.

"Lara, du stehst hier im Halteverbot!" Ich ignorierte Zip, der schon fast selbst das Lenkrad übernehmen wollte.

"Ich weiß", sagte ich mit ruhiger Stimme. "Aber wir werden keinen anderen Parkplatz finden." Ich stieg aus und sperrte den Wagen ab.

Zip schüttelte den Kopf, ging aber hinter mir her zur Wohnung von Mr.Jecklyn, der in der obersten Etage eines Mehrfamilienhauses wohnte.

Wir waren schon fast oben, als ich aus dem Fenster des Treppenhauses einen Police Officer sah, der gerade einen Zettel unter die Windschutzscheibe steckte. Kurzentschlossen lief ich wieder hinunter.

"Geh schon mal nach oben, ich muss noch kurz was erledigen", rief ich Zip zu, dann war ich auch schon unten angekommen.

Ich tippte dem Officer leicht auf die Schulter, der sich schon dem nächsten Auto zugewandt hatte.

"Entschuldigung?" Er drehte sich um. Es war eine Frau.

"Was soll das?" Sie betrachtete mich und antwortete dann langsam.

"Haben Sie ein Problem damit?"

"Nein, aber ich habe ein Problem damit, das Sie anscheinend die Gegend ausspioniert haben und in dem Moment, in dem wir uns vom Auto entfernt haben aus ihrem Versteck gekrochen sind und das da hingehängt haben", giftete ich sie an. Was sollte das auch?

"Soll ich einem Kollegen rufen?" Mir verschlug es die Sprache.

"Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?! Ich bin..."

"Lara!" Zip beugte sich aus dem Treppenhausfenster nach unten. "Kannst du mal bitte kommen? Ich fürchte wir haben ein Problem."

Hin und hergerissen sah ich zwischen der Polizistin und Zip hin und her und trat mich dann mit einem Schnauben den Rückzug zu Zip an.

"Die hören noch von mir, denn das", ich zeigte auf den Zettel den sie immer noch in der Hand hielt, "bezahle ich nicht!"

Ich konnte fühlen, wie viel es dir Polizistin kostete, sich nicht auf mich zu stürzen. Mit hoch erhobenem Kinn verschwand ich im Treppenhaus und rannte die restlichen Stufen nach oben.

"Was ist denn, Zip, du hast mich gerade bei einem sehr wichtigen Gespräch gestört." Da erst sah ich seinen Gesichtsausdruck. Zip war leichenblass.

"Lara, wir haben ein echtes Problem."







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