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Wir regeln das anders.

Sona bedeutet mir, mich hinzusetzen. Sie ist die Einzige, die mich ansieht. Die anderen weichen meinen Blicken aus.

„Was ist los? Ist etwas passiert?" Ich versuche die Situation einzuordnen, doch ich kann mir nicht erklären, warum sie so verhalten reagieren.

Nyx fängt schließlich an zu sprechen: „Mona. Was heute passiert ist-", er bricht ab und blickt zur Decke, als wären die Worte, die er sucht, dort versteckt. Ich glaube aber, ich habe verstanden, weshalb sie so bedrückt sind. Entsetzen.

„Ich weiß. Es war furchtbar. Dieser Typ war echt ein widerlicher Serienmörder. Gut, dass ich den beseitigt habe." Sie blicken mich nur an. Meine Reaktion scheint nicht die erwartete gewesen zu sein. Vor allem Mako und Loria sehen verblüfft aus und - ich bin mir nicht ganz sicher - angeekelt? Wie viel hat Sona ihnen erzählt? Ich sehe zu ihr hinüber. Sie verengt ihre Augen zu Schlitzen und legt den Kopf leicht schräg, als sie schließlich spricht: „Du hast einen Menschen getötet! Und du sprichts darüber, als hättest du den Müll rausgebracht!" Ihre Worte, in einem schneidenden Tonfall ausgespuckt, treffen mich wie eine Ohrfeige. Ich blicke von ihr zu den anderen. Die Fassungslosigkeit, das Entsetzen, der Ekel - diese Gefühle gelten mir. Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, doch mir fällt nichts ein. Mehrere Sekunden vergehen, bevor ich ihn wieder schließe. Wie kann ich erklären, dass ich nicht anders handeln konnte? Ich hätte schließlich anders handeln können. Ich hätte ihn nicht selbst erschießen müssen. Aber wenn ich es nicht getan hätte, hätte Severin es getan. Das sage ich dann schließlich. Es scheint nicht ganz falsch gewesen zu sein. Ein Stirnrunzeln ziert jetzt Nyx' Gesicht.

„Du hättest ihn retten sollen", ist jedoch die einzige Antwort, die Sona für mich parat hat. Mein Temperament lodert auf.

„Er war ein gefährlicher Mörder, der mehrere unschuldige Menschen langsam und brutal umgebracht hat. Außerdem war ich nicht allein. Ich hätte ihn nicht aus diesem Keller schaffen können, in dem er sich verkrochen hat, um die arme Kellnerin langsam aus vielen kleinen Schnitten ausbluten zu lassen." Ich merke, dass es wahr ist, als ich es ausspreche. Die Reue, die ich fühle, ist nicht mit Schuld gleichzusetzen. Mako und Loria sehen mit aufgerissenen Augen zu Sona hinüber. Die verschränkt die Arme vor der Brust und spitzt die Lippen. In dem Moment spüre ich eine Hand auf meiner linken Schulter und reagiere instinktiv, indem ich sie mit der rechten Hand fest packe und ihren Besitzer ruckartig über meine Schulter zu mir ziehe, während ich mit der linken den Hals greife, der zu dem Arm gehört und mein Gesicht Finnick zuwende, der erschrocken keucht. Sein Gesicht ist wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich bin selbst so erschrocken, dass ich mich kurz nicht rühren kann, weshalb ich ihn auch nicht loslasse.

„Hallo", krächzt er schließlich und lächelt. Er lächelt. Und dieses Lächeln ist es, was mich aufrüttelt. Ich lasse ihn los und entschuldige mich dutzende Male. Er winkt jedoch lachend ab und legt seine Hand zurück auf meine Schulter, während er sich neben mich setzt. Diese Geste des Vertrauens beruhigt mich so weit, dass ich, mich räuspernd, den Blick wieder durch die Runde schweifen lasse. Loria und Mako sehen erschrocken aus, Loria wirkt sogar ängstlich. Für Außenstehende müssen meine Reflexe tatsächlich angsteinflößend sein. Nyx mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Nur Sona sitzt genauso da wie vorher.

„Was ist hier los? Ihr seht ja aus, als wäre etwas Schlimmes passiert", witzelt Finnick und lockert damit tatsächlich die Stimmung etwas auf. Sona lehnt sich nach vorn und legt ihre Hände auf den Tisch.

„Mona, wenn du mit uns arbeiten willst, dann darfst du niemanden töten. Niemanden. Wir regeln das anders." Ich schlucke bei ihren Worten, aber ich nicke. Finnick drückt meine Schulter leicht.

„Wie ihr gerade gesehen habt, ist es für Mona nicht leicht, ihre Erziehung und das damit einhergehende Training abzulegen und hinter sich zu lassen. Ich bin dafür, dass wir ihr noch eine Chance geben." Finnicks Stimme ist so voller Zuversicht, dass ich spüre, wie Tränen in meine Augen aufsteigen wollen. Ich blinzle sie weg und sehe zu ihm herüber. Er zwinkert mir lächelnd zu. Ich spüre, wie ich unwillkürlich zurücklächle. Spöttisches Lachen reißt mich aus dem Moment heraus. Mako und Nyx beobachten uns prustend, wofür sie von Loria einen tadelnden und von Sona einen genervten Blick ernten.

„Ich hoffe, der Auftrag hat sich für dich wenigstens bezahlt gemacht, wir sind nämlich durstig", verkündet Mako schließlich. Die kurze Stille am Tisch wird durch schallendes Gelächter unterbrochen, das ausgerechnet aus Sona hervorbricht. Sie reicht mir die Hand und ich greife danach. Händeschüttelnd begraben wir das Problem und begießen schließlich unseren neugewonnenen Frieden.

Ich trinke nur Limo und bin trotzdem so berauscht von der gelösten Stimmung, dem Gelächter und vermutlich auch von Finnicks Hand auf meinem Knie.

„Ich bin so froh, dass ihr mich nicht ausschließt. Die Abende mit euch sind immer so schön. Fast als hätte ich schon Geburtstag", lache ich irgendwann, als Finnick mich fragt, wieso ich so grinse.

„Wann ist es denn so weit?", fragt mich Loria. Ich stocke kurz. Die Zeit ist in den letzten Wochen so schnell vergangen, weil sich alle Ereignisse überschlagen haben, dass ich erst überlegen muss, welches Datum wir haben.

„Übermorgen. Glaube ich. Heute ist doch der Dritte?" Loria nickt und mustert mich mit weit aufgerissenen Augen. Sie ist nicht die einzige.

„Hab ich was Falsches gesagt?" Ich versuche meine Stimme möglichst neutral klingen zu lassen, aber ich bin verunsichert.

„Du hast übermorgen Geburtstag und uns nichts davon gesagt?" Ich verstehe nicht, warum Finnick so erschrocken klingt.

„Oh, ähm. Mir sind Geburtstage nicht so wich-", stammele ich, doch werde von Mako unterbrochen: „Uns aber! Dann haben wir ja kaum Zeit, um die Feier morgen zu planen!", donnert er, bevor er in schallendes Gelächter ausbricht. Die anderen stimmen ein und Finnick legt lachend seinen Arm um mich. Ob ich mich je daran gewöhnen werde, wie selbstverständlich er mich berührt? Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und spüre einfach, wie seine Wärme durch meine Kleidung dringt, während die anderen sich über Partypläne unterhalten.

„Luftschlangen sind zu kitschig und Konfetti macht zu viel Sauerei, das weißt du genau!" Sonas Stimme klingt streng, als sie Nyx zurechtweist. Der verschränkt trotzig die Arme vor der Brust.

„Aber Luftballons? Luftballons sind doch okay?", schmollt Mako. Ein schmollender Mako bringt mich so zum Lachen, dass Finnick seinen Kopf zu mir dreht und mich belustigt mustert.

„Mona, du bist ja noch hier! Ich hab dich ganz vergessen. Finnick, pack das baldige Geburtstagskind und geht mal eine Runde um den Block!" Sonas Tonfall lässt trotz lustigen Inhalts keinen Widerspruch zu und so steht Finnick auf und reicht mir die Hand, um mich hochzuziehen. Ich lasse ihn gewähren und folge ihm durch die Menge in Richtung Tür.

Draußen atme ich die Nachtluft ein, die mir nach der noch wärmeren und feuchteren Luft der Bar fast schon frisch vorkommt. Finnick führt mich von der Tür weg und ein Stück die Gasse entlang. Die Lichter der Stadt spiegeln mit ihrem bunten Schimmer die explodierenden Emotionen in meinem Innern. 

Ich drehe mich zu Finnick um, der mich von der Seite beobachtet. Als er gerade den Mund aufmacht, um etwas zu sagen, setzt ein Platzregen ein, der mich quietschend aufschreien lässt und wir rennen zum nächsten Türvorsprung, wo wir uns dicht aneinanderdrängen müssen, um wenigstens halbwegs vor dem prasselnden und spritzenden Regen geschützt zu sein. Obwohl wir ihm nur wenige Sekunden ausgesetzt waren, kleben unsere feuchten Klamotten und Haare an unseren Körpern. Ich verfolge einen Tropfen, der von einer Haarsträhne in Finnicks Gesicht tropft und merke erst, als der Tropfen seine Wange hinunterläuft, wie trocken mein Mund ist. Ich schlucke und befeuchte meine Lippen mit der Zunge. Der Tropfen fließt in seinen Mundwinkel, der zuckt. Ich blicke in seine Augen. Absurd türkisblau kommen sie mir vor. Gar nicht echt, denke ich noch, bevor er sie schließt. Auch meine Lider schließen sich und ich lehne mich vor, bis sich unsere Lippen treffen. Weich und sanft ist dieser Kuss. Vorsichtig. Ich lege meine Arme um seinen Hals und ziehe mich näher an ihn heran. Ich merke, wie er einatmet, als erschrecke er, bevor er seine Hände auf meine Hüfte legt. Unser letzter Kuss war eine verzweifelte, gierige Angelegenheit. Dieser hier ist anders. Langsam, als hätten wir alle Zeit der Welt. Ich bin so glücklich, dass ich lächeln muss. Das Gefühl, wie sich seine Lippen an meinen ebenfalls zu einem Lächeln verziehen, bringt mich schließlich zum Lachen. Wobei es ehrlich gesagt eher ein Kichern ist, was mir entweicht.

Finnick löst seinen Mund von meinem und bewegt ihn zu meinem Ohr, das kribbelt, als er hineinflüstert: „Was ist so lustig?"

„Nichts - oder alles. Ich weiß es nie, wenn ich mit dir zusammen bin." Ich spüre, wie mir die Schamesröte ins Gesicht kriecht, weil ich so kitschig bin, doch Finnick scheint es nicht zu stören, denn er brummt zustimmend, dass es ihm auch so gehe. Ich schaue noch einmal kurz in seine unmöglichen Augen, bevor ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wangen hauche und mich verabschiede. Einen Moment lang sieht er aus, als wolle er mich zurückhalten, scheint sich aber anders zu besinnen und greift nur kurz nach meiner Hand, um sie sanft zu drücken. Total euphorisch renne ich nach Hause, wo ich in Rekordzeit die Wand erklimme und strahlend auf mein Bett falle.

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