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Fesselspielchen? Am frühen Morgen?

Morgens schleppe ich mich nach dem Frühstück wie immer zum Training. Ich bin noch nicht richtig wach, meine Augen sind noch schwer von der Nacht, und meine Gedanken wandern träge durch den Nebel des Aufwachens, doch das wird sich bald ändern. Sport weckt mich immer. Als ich mich auf dem Laufband warmlaufe, kommt mein Kreislauf in Schwung und meine Laune hebt sich, bis Kaz mit einer klirrenden Kiste den Raum betritt, deren Inhalt mich aufstöhnen lässt. Ich weiß sofort, was das bedeutet – das bevorstehende Training wird alles andere als angenehm. Er stellt die Kiste krachend auf den Boden. Ich versuche ihn zu ignorieren und einfach weiterzulaufen, doch er stellt sich vor das Laufband und starrt mich aus seinen dunklen Augen an. Ich stoppe das Band und funkle mit wütendem Blick zurück.

„Fesselspielchen?", blaffe ich ihn an und werde langsamer. „Am frühen Morgen? Was bringt dich auf die Idee, dass ich darauf Lust habe? Und dann auch noch mit dir?" Ihn taxierend verlasse ich das Laufband und baue mich vor ihm auf. Kaz schnaubt verächtlich und schüttelt mit einem Kopfrucken sein schwarzes Haar aus seiner Stirn. Abschätzig mustert er mich, bevor er knurrt:
„Als ob das meine Idee war. Severin hat uns dazu verdonnert."

„Kann ja jeder behaupten, du willst dich nur an mir rächen", schnarre ich und stemme die Arme in die Hüfte. Ich durchsuche sein Gesicht nach irgendeiner Regung, doch er zeigt keine. Natürlich nicht. Kaz hat seine Gefühle immer unter Kontrolle und zeigt nur, was er zeigen will. So wie seine Aggression jetzt gerade.

"Was schwafelst du da für einen Scheiß? Hast du Kleber geschnüffelt?", fährt er mich an und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Ach komm schon. Die ganze Zeit wartest du schon auf eine Gelegenheit, um mir heimzuzahlen, dass ich dich besiegt habe", rufe ich nun und trete einen Schritt näher. Er ist zwar einen halben Kopf größer als ich, doch das hat mir noch nie Angst eingejagt. Kaz lacht verächtlich und will gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als ein Klicken mich herumfahren lässt. Severin steht im Türrahmen und blickt uns regungslos an. Ich spüre, wie sich meine Haltung wie von selbst verändert und ich förmlich schrumpfe. Nur Kaz bleibt in seiner arroganten Pose.

„Ich dachte, ihr wisst, was zu tun ist", sagt er nur und wendet den Blick nicht ab. Zwar will ich nicht die erste sein, die einknickt, aber mich Severin zu widersetzen traue ich mich auch nicht, also schlurfe ich zähneknirschend zu der Kiste. Die Tür schließt sich und plötzlich ist Kaz neben mir. Wie er es geschafft hat sich auf dem knarrenden Holzboden so leise zu bewegen, ist mir immer ein Rätsel gewesen. Nur Kaz kann sich so leise an mich heranschleichen. Nicht einmal den Meistern gelingt dieser Trick so zuverlässig.

„Dann mal los", gurrt er mir ins Ohr, seine Stimme vor Spott und Überheblichkeit triefend. Meine Nackenhaare stellen sich auf, doch ich schlucke alle giftigen Erwiderungen runter und füge mich meinem Schicksal: Befreiungsübungen mit Kaz. Wir fesseln und knebeln einander abwechselnd mit Seilen, Ketten oder Handschellen und müssen uns dann daraus lösen. Darin ist Kaz immer besser als ich. Obwohl ich gelenkiger und wendiger bin, kann ich mich nicht gut aus den Fesseln winden. Jedenfalls bei Weitem nicht so gut wie Kaz. Es scheint anatomisch unmöglich, wie er seine muskulösen Arme aus den engen Seilen windet. Ich bin wirklich nicht zimperlich und ziehe alles stets so fest, dass es tief in sein Fleisch einschneidet, aber trotzdem schafft er es jedes Mal heraus. Es macht mich fuchsteufelswild, und trotzdem versuche ich meinen Frust zu verbergen. Die Genugtuung will ich ihm auf keinen Fall gönnen. Doch an Kaz' wölfischem Grinsen sehe ich, dass er genau weiß, welcher Sturm in mir tobt.

Zum Schluss übe ich noch etwas Messerwerfen, jedoch mit der linken Hand, da auf der rechten Seite meine Rippen noch etwas empfindlich sind, wie mir beim Entfesseln bewusst geworden ist. Eigentlich ist es auch ganz gut, immer wieder einmal mit links zu trainieren, da man mit beiden Händen souverän agieren können muss, falls mal eine im Kampf ausfällt. Lernen müssen das alle Schattentänzer auf dem schmerzhaften Weg. Als ich zwölf Jahre alt war, hat Severin mir und Kaz jeweils das rechte Handgelenk gebrochen, sodass wir fünf Wochen lang mit links trainieren mussten. Seitdem versuche ich, die linke Seite fit zu halten. Auch, weil Severin seine Lektion sonst wiederholen würde, so wie er es bei Odo letztes Jahr getan hat. Ich übe so lange, bis ich mehrmals hintereinander ganz genau treffe, bevor ich duschen gehe.

Zurück im Wohnzimmer werfe ich mich aufs Sofa und beginne, die Wege von Leo und Dorrit seit gestern Abend zu verfolgen. Die Holo-Karte der AR-Brille projiziert ihre Bewegungen in leuchtenden Linien durch die Stadt. Ihre Routen sind komplex, durchzogen von schmalen Gassen und Hauptstraßen. Sie haben sich vom alten Turm in Richtung Süden bewegt, vorbei an unserem Loft, und sind dann ins Regierungsviertel weitergezogen. Dort haben sich ihre Wege getrennt. Einer ist nach Westen, der andere nach Süden gegangen. Jetzt ist einer in der Alten Altstadt im Osten, der andere im Westviertel in der Nähe der Plantagensilos. Was treiben sie dort? Wohnen sie dort, oder ist es nur ein Versteck? Diese Fragen brennen in meinem Kopf, doch es wird sich erst in nächster Zeit zeigen. Ich vertiefe mich in die Daten, die ich über diese beiden angeblich toten Männer finden kann. Jeder Bericht, jede Akte, jeder Zeitungsausschnitt malt ein Bild von Gewalt und Verbrechen. Leo und Dorrit sind keine gewöhnlichen Kriminellen – sie sind gnadenlose, berechnende Killer. Meine Überzeugung wächst mit jedem neuen Detail: Es wäre kein Verlust für die Welt, wenn sie nicht nur angeblich, sondern tatsächlich tot wären. Die Daten strömen vor meinen Augen durch das animierte Hologramm, und ich spüre eine dunkle Entschlossenheit in mir aufsteigen. Diesen Männern das Handwerk zu legen, könnte nicht nur meine Rache stillen, sondern auch vielen Menschen das Leben retten.

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