Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Es wäre echt ärgerlich, wenn heute wieder etwas schiefginge.

Ich erbringe heute trotz Müdigkeit Höchstleistungen und werde von allen gelobt. Sogar von Kaz. Und sogar von Estera.

Bei der Vorbesprechung der heutigen Mission versuche ich so viele Informationen wie möglich zu erfahren, ohne mich verdächtig zu machen. Mein Gefühl, dass es sich vermutlich um einen Metamorph handelt, verstärkt sich. Die geschilderten Verbrechen sind zu dilettantisch ausgeführt, als dass er so oft damit hätte davonkommen können. Die angebliche Angehörige eines angeblichen Opfers habe uns angeblich damit beauftragt, sei dafür jedoch auch nicht hierher ins Loft gekommen, sondern habe Severin angerufen.

Für gewöhnlich werden Aufträge nicht auf diesem Weg abgewickelt, weil es viel zu unsicher ist. Warum er hier eine Ausnahme gemacht haben will, erklärt Severin jedoch auch nicht. Und das ist noch das, was mich am wenigsten misstrauisch macht. Severin rechtfertigt sich schließlich nie für seine Entscheidungen.

Nach der Besprechung kontaktiere ich Sona und berichte ihr, was gesagt wurde. Sie stimmt mir zu, dass es alles etwas merkwürdig und konstruiert erscheint und willigt ein, den Mann zu evakuieren, bevor ich ihn erschießen müsste. Denn mir sollte heute die Ehre zuteilwerden. Ich plane meine Rolle als Doppelagentin: Wie ich einen riesigen Aufstand inszenieren werde, weil meine Missionen scheinbar alle schiefgehen. Wie ich darauf bestehen werde, dass wir die ganze Gegend absuchen. Wie ich immer noch die mordlustige, wütende Göre mimen werde, wenn die anderen beiden schon mehrmals gesagt haben, dass ich es gut sein lassen soll. Und wie ich mir innerlich auf die Schulter klopfen werde, weil meine eigentliche Mission wieder gut verlaufen ist. Es wird eine aufwendige Rettungsmission, da es keine Geheimtüren in der Nähe gibt und keine Kanalisationseingänge. Sona hat mir nicht genau gesagt, was sie vorhat, aber es werde spektakulär. Je weniger ich wisse, desto überzeugender werde meine Überraschung. Ich bin gespannt. Das erleichtert es mir ungemein meine nervöse Rolle zu spielen. Aufgekratzt und reizbar springe ich Kaz fast an die Kehle, als er sich mal wieder hinter mir anschleicht. Er hebt die Arme und mustert mich mit weit aufgerissenen Augen. Dann beginnt ein spöttisches Lächeln sein Gesicht zu verziehen.

„Da ist aber jemand nervös", sagt er leise lachend.

„Schieb ab", zische ich ihm so giftig ich kann zu. Die Katzengeräusche, die er hinter meinem Rücken macht, ignoriere ich, als ich mich in den Trainingsraum begebe, um noch ein paar Zielübungen zu machen. Das unterstützt nicht nur meine Tarnung, sondern hilft mir auch, meine Gedanken zu ordnen.

Fertig angezogen und vorbereitet setze ich mich vor den Spiegel und transformiere mein Gesicht. Ich schaffe es, mein gesamtes Gesicht anzupassen. In Rekordzeit. Dann nehme ich mir meine Fingerkuppen vor und auch dort gelingt es mir. Obwohl meine Konzentration bereits nachzulassen beginnt, versuche ich trotzdem noch einmal meine Iris zu verändern. Wenigstens ein bisschen. Ich starre und starre in den Spiegel. Nichts. Dann schließe ich die Augen und meditiere. Ich versuche mich selbst davon zu überzeugen, dass ich keine grauen, sondern braune Augen habe. Dass ich sie schon immer hatte. Ich denke an Kaz' Augen, so dunkel, dass sie fast schwarz erscheinen. Wie Raubtieraugen. Mich auf meine Augäpfel zu konzentrieren, fühlt sich seltsam an. Noch seltsamer als die anderen Körperteile. Aber das Gefühl, das ich jetzt spüre, ist noch einmal anders. Ich schlage die Augen auf und blicke in zwei dunkle Tunnel. Die Veränderung ist so überraschend, dass ich vor Schreck zurückzucke und scharf einatme. Als ich wieder hinsehe, sind sie grau. Aber ich bin mir sicher, dass sie dunkel waren. Ich werde es später noch einmal versuchen. Jetzt ist mein Kopf wie in Watte gepackt. Ich verlasse also mein Zimmer, um mir einen Tee in der Küche zu machen. Im Wohnzimmer ist momentan noch alles ruhig. Alle sind in ihren Zimmern und packen ihre Sachen zusammen. Alle außer Kaz, wie ich feststelle, als ich die Küche betrete. Der sitzt mit seiner VR-Brille auf einem Stuhl am Küchentisch. Augenrollend steuere ich auf das Regal an der Wand zu, wo ich mir eine Tasse und Tee hole, den ich mit dem heißen Wasser übergieße. Obwohl ich ihm den Rücken zugewandt habe, spüre ich, dass Kaz mich beobachtet. Ich straffe die Schultern und drehe mich betont langsam um, die Tasse mit heißem Tee in der Hand. Kaz hat seine VR-Brille eingefahren und mustert mich mit vor der Brust verschränkten Armen. Ich mache eine obszöne Geste, die ihn zu einem spöttischen Grinsen verleitet und will die Küche gerade wieder verlassen, als ich ihn lachen höre. Ich bleibe im Türrahmen stehen.

„Was?", frage ich und bemühe mich ruhig zu bleiben. Kaz weiß genau, welche meiner Knöpfe er drücken muss, um mich zu reizen.

„Du wirkst so entspannt. Das beneide ich." Bei seinen Worten läuft mir ein Schauer über den Rücken. Bevor ich antworten kann, fährt er fort: „Alle anderen bereiten sich penibel auf diesen Einsatz vor und du trinkst gemütlich Tee. Ich an deiner Stelle wäre total nervös aus Angst, dass etwas passiert. Schon wieder."

„Ich habe mich vorbereitet." Ich bemühe mich, jede Emotion aus meiner Stimme zu verbannen. Ich sage noch: „Mehr kann ich nicht tun." Ich drehe mich nicht um, gehe aber auch nicht weiter. Ich kann nicht. Kaz' Misstrauen ist spürbar wie ein kalter Hauch, der mir über den Nacken weht und mich schaudern lässt.

„Natürlich hast du das. Ich hoffe sehr, dass deine Mission heute gelingt. Es wäre echt ärgerlich, wenn heute wieder etwas schiefginge." Nun drehe ich mich doch um.

„Ist das eine Drohung? Willst du meine Mission sabotieren?" Obwohl ich mir sicher bin, dass es nicht wahr ist, mache ich ihm trotzdem den Vorwurf, um seinen Verdacht vielleicht doch zu zerstreuen.

„Wenn heute wieder etwas geschieht, werde ich persönlich dafür sorgen, dass die Meister dich dazu befragen", schnauze ich ihn an. Kaz hebt seine Hände beschwichtigend und sieht mich überrascht an: „Ich wollte nur, dass du vorsichtig bist." Bingo. Ich überlege kurz, ihm meinen heißen Tee entgegenzuschleudern, finde es dann aber zu theatralisch. Außerdem will ich ihn wirklich trinken.

Ich mache auf dem Absatz kehrt, schreite in mein Zimmer zurück, schlage die Tür hinter mir zu und lehne mich von innen dagegen. Tief ein und ausatmend versuche ich meinen rasenden Puls zu beruhigen. Lasse das Gespräch mit Kaz immer wieder vor meinem inneren Auge ablaufen, um zu entscheiden, ob Kaz außergewöhnlich misstrauisch ist oder ich paranoid bin. Kaz ist immer misstrauisch. Oder vermittelt zumindest gern den Eindruck. Wie viel davon echte Skepsis ist und wie viel psychologische Spielchen, ist mir selbst nach all den Jahren, die ich ihn kenne, unmöglich auszumachen. Ich entscheide, dass es Kaz' übliches Verhalten ist und nippe probeweise an meinem Tee. Nein. Zu heiß. Ich stelle ihn erstmal auf den Tisch, überprüfe erneut meine Vorbereitungen, versuche noch einmal erfolglos meine Augenfarbe zu ändern und setze schließlich meine Kontaktlinsen ein, bevor ich mich meiner Tasse wieder zuwende.

Ich gehe mit ihr wieder ins Wohnzimmer, wo sich mittlerweile alle eingefunden haben, Zum Glück alle außer Kaz. Der ist nirgends zu sehen. Die letzten Vorbereitungen laufen unproblematisch, Leandra, Odo und ich überprüfen gegenseitig unsere Ausrüstung und machen uns auf den Weg. Im Fahrstuhl kontrolliere ich noch einmal mein Gesicht in dem großen Spiegel. Es kostet mich keinerlei Konzentration, die Veränderungen aufrecht zu erhalten. Ich bemerke, dass meine Haarfarbe langsam beginnt rauszuwachsen. Ein ganz schmaler heller Ansatz ist zu sehen. Ich konzentriere mich darauf und passe ihn ohne große Anstrengung an. Ein Blick zu meinem Team verrät mir, dass niemand auf mich geachtet hat. Die Veränderung ist sowieso so unmerklich, dass sie es nicht gesehen hätten.

Wir treten nach draußen. Es regnet mal wieder. Die wenigen Minuten, die es dauert, bis die Kapsel da ist, reichen aus, um uns komplett zu durchnässen. Zumal die feuchte Luft auch direkt an unseren frisch von den klimatisierten Innenräumen gekühlten Körpern kondensiert, sodass wir auch dort, wo uns der Regen durch unsere Kleidung nicht erreicht - schließlich ist mein Camouflagemantel wasserdicht - nass werden. Die Infrarotwärme in der Kapsel trägt dazu bei, uns in den zwanzig Minuten Fahrt in den Außenbezirk der Laborantenquartiere im Westen wieder halbwegs zu trocknen.

Der Regen hat beim Aussteigen zum Glück aufgehört. Ein typischer Platzregen also. Die Luft ist nun wieder gewohnt drückend schwül. Am Horizont scheinen die Neonlichter der Innenstadt und lassen sie bedrohlich in der Ferne glühen. Es ist still auf den Straßen. Das ist nicht verwunderlich, da ein Blick auf die Uhr mir verrät, dass es zwar erst 21:32 ist, die Menschen in den Außenbezirken aber für gewöhnlich früh zu Hause oder in der Stadt unterwegs sind.

Unsere Zielperson sollte sich noch in einem kleinen Chemielabor aufhalten. Wegen der äußerst strengen Sicherheitsvorkehrungen in den Laboren müssen wir draußen auf ihn warten. Nicht, dass wir die Sicherheitsmaßnahmen nicht umgehen könnten, wir möchten aber so unauffällig wie möglich bleiben. Ein scheinbarer Anruf seiner Frau wird ihn jedoch in zwei Minuten dazu veranlassen, das Labor zu verlassen. Wir bringen uns also in Position in einer Gasse neben dem Gebäude. Und warten. Zwei Minuten vergehen. Dann drei. Nach vier Minuten beginne ich langsam nervös zu werden. Es kann natürlich sein, dass er erst noch Zeit braucht, um nach dem Anruf seine Sachen zu packen oder die Alarmsysteme einzuschalten, doch der Anruf, den Mirea im Namen seiner Frau inszeniert hat, ist eigentlich so eindeutig dringend, dass er sich damit beeilen und in Rekordzeit fertig sein müsste. Als nach sechs Minuten immer noch nichts passiert ist, kontaktiere ich Mirea. Sie hat den Anruf abgesetzt und er hat offenbar versprochen, sich umgehend auf den Weg zu machen. Also warten wir. Ich kontaktiere Mirea nach zehn Minuten noch einmal und bitte sie, die Überwachungskameras zu hacken, um das Kommen und Gehen des vermeintlichen Serienmörders zu überprüfen. Nach einigen Sekunden bestätigt sich mein Verdacht. Er ist bereits vor über einer Stunde aus dem Büro gegangen. Ich fluche leise und kläre Odo und Leandra auf. Mirea hat inzwischen herausgefunden, wo wir hinmüssen und wir setzen uns sofort in Bewegung. Erst als wir schon fast dort sind, kommt mir der Gedanke, dass er vielleicht schon evakuiert worden ist. Ich wundere mich zwar, da ich mit etwas Spektakulärem gerechnet habe, bin aber auch gleichzeitig etwas erleichtert, weil es dann vielleicht alles einfacher wird. Ich entschließe mich dazu, Sona gleich zu kontaktieren, wenn ich mehr Informationen habe.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro