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Ein bisschen traurig ist das schon.

Morgens bereue ich, so ausgelassen gefeiert zu haben. Ich habe zwar nicht viel getrunken, bin aber auch nicht viel gewöhnt und die zwei Stunden Schlaf, die ich noch ergattert habe, bevor ich für das heutige frühe Meeting wieder aufstehen muss, haben wenig geholfen. Vielleicht hätte ich lieber wachbleiben sollen.

Eine kalte Dusche wirkt wahre Wunder. Im Spiegel begutachte ich meine kurzen Haare zu meinem eigenen Gesicht, inklusive grauer Augen. Die dunkle Haarfarbe von heute Nacht stelle ich mit einem Gedanken wieder her. Mir gefällt, was ich sehe, weshalb ich beschließe, sie so zu lassen, bevor ich mich anziehe und in die Küche gehe, um mir einen großen grünen Tee zu machen.

Am Küchentisch sitzt bereits Kaz mit einer riesigen Tasse, die schon fast eine Schüssel und randvoll mit schwarzem Kaffee ist. Sein blasses Gesicht mit den verquollenen Augen spricht zusammen mit dem Getränk dafür, dass auch er gestern noch lange wach war. Kaz ist scheinbar sogar zu müde, um gemein zu sein, da er mich mit einem Gähnen begrüßt und mir mit seiner Tasse zuprostet. Mit einer gehobenen Augenbraue mustere ich ihn und proste schließlich zurück.

Ein Halbgrinsen verzieht sein Gesicht wieder zu einem bekannten Ausdruck. Wenn wir doch immer so gut miteinander auskämen wie jetzt. Total übermüdet schweigend und kreislaufbeschleunigende Heißgetränke schlürfend verstehen wir uns eigentlich. Schade, dass ich nie wieder die Gelegenheit dazu haben werde, mit ihm Frieden zu schließen. Denn egal, was heute Abend passiert, mein Leben wird nicht mehr dasselbe und er kein Teil mehr davon sein.

Ein bisschen traurig ist das schon. Eigentlich dachte ich immer, dass unsere Streitigkeiten ewig anhalten oder wir irgendwann eine Art professioneller Distanz entwickeln würden. Auszusteigen und die Schattentänzer zu verraten, hatte ich nie geplant.

„Und, hast du noch irgendetwas Brauchbares herausgefunden?", frage ich ihn, nicht nur um das Schweigen zu brechen, sondern auch, weil ich gerne wissen will, was er weiß. Kaz zieht kurz verwirrt die Stirn in Falten, bevor er versteht, was ich meine.

„Leider nicht. Ich war die ganze Nacht unterwegs und habe lose Enden verfolgt, aber noch nichts entdeckt, was dem Ganzen irgendwie Sinn verleiht." Während er das sagt, ertappe ich ihn dabei, wie er kurz mit den Fingern auf den Tisch klopft, bevor er seine Hand wieder flach hinlegt, als er meinen Blick bemerkt. Das hat er früher oft gemacht, wenn er gelogen hat. Aber durch eiserne Disziplin hat er es sich abgewöhnt. Die Prügel, die er dafür von Severin bekommen hat, haben vermutlich auch dazu beigetragen. Seine Müdigkeit scheint ihn zu schwächen. Aber bezüglich was sollte Kaz mich gerade angelogen haben? Und warum? Weil ich zu müde bin, gehe ich nicht weiter darauf ein, sondern trinke meinen Tee aus, stelle meine Tasse in die Spüle und verlasse den Raum. Kaz folgt mir kurz darauf und wir betreten nacheinander das Büro.

Mirea schlägt entsetzt die Hände vor den Mund. Mit meinem mehrfach belasteten Gewissen gehe ich paranoid blitzschnell mögliche Gründe durch, bis ich verstehe, dass sie meine Haare ansieht. Ich rolle mit den Augen und lasse ihre Schimpftirade über mich ergehen. Severin stoppt sie schließlich und obwohl sie ihm kurz Widerstand leistet, er solle sich auf seine Erziehungsgebiete beschränken und seine Nase aus ihren heraushalten, verstummt sie schließlich. Wenn auch sichtlich eingeschnappt. Das fängt ja gut an.

Ohne weitere Umschweife beginnen wir dann jedoch, den Plan zu besprechen und vertiefen uns so in Details, dass wir erst mittags von meinem knurrenden Magen aus unserer Konzentration gerissen werden. Entschuldigend blicke ich in die Runde und Estera seufzt.

„Es ist scheinbar Zeit für eine Pause. Alles weitere können wir später noch besprechen. 17 Uhr." Damit schließt sie das Meeting fürs Erste und ich stehe auf, um mich zu strecken.

„Ich glaube, das ist jetzt die richtige Zeit für Kuchen, oder?", ruft Leandra und strahlt, als hätte sie heute Geburtstag und nicht ich. Ich winke ab, doch sie bugsiert mich in die Küche und animiert auch die anderen ihr zu folgen.

Kuchen ist nicht der passende Begriff für das Monstrum von Torte, das Leandra kreiert hat. Dreistöckig mit Schokoladenglasur und Beerenobst obendrauf.

„Ich dachte, du warst gestern auf einer Mission. Wann hattest du Zeit dafür?", frage ich sie, während sie mir ein großzügiges Stück auf den Teller stellt.

„Och, so lange dauert das eigentlich gar nicht. Die Böden habe ich gestern Nachmittag gebacken und die Garnitur heute Morgen fertig gemacht. Den Rest hat der Kühlschrank erledigt", sagt sie zwinkernd. Noch etwas, das ich vermissen werde. Leandras Koch- und Backkünste. Und eigentlich auch Leandra selbst. Unter anderen Umständen hätten wir Freundinnen sein können. Sie ist schließlich fast wie eine ältere Schwester für mich. Eine ältere Schwester, vor der ich jegliche Geheimnisse hüten und meine Fassade so gut wie möglich aufrechterhalten muss und mit der ich mich regelmäßig zur Übung prügle. Dass mein Leben echt verkorkst ist, denke ich, die Wehmut ist aber von kurzer Dauer, da ich mir im nächsten Moment einen großen Bissen himmlischen Gebäcks in den Mund schiebe und vor Wonne aufstöhne, wofür ich missbilligende Blicke ernte.

„Waff denn? Daff ifft vooo guuut!", schmatze ich an dem Stückchen Glück in meinem Mund vorbei und die anderen, sogar Severin, lachen.

„Du bist so eine richtige Lady", wirft mir Kaz über den Tisch hinweg zu, kommt aber selbst nicht umhin, überrascht die Augen aufzureißen, als er den Kuchen probiert. Mit meiner Kuchengabel zeige ich triumphierend auf ihn.

***

Nachdem ich drei Stücke Torte verdrückt habe, rolle ich förmlich aus der Küche und niemand verdenkt es mir, dass ich für einen Verdauungsschlaf in mein Zimmer gehe. Dort angekommen, lege ich mich auf mein Bett, höre mir die Musik an, die Finnick für mich aufgenommen hat und genieße noch kurz das wohlige Gefühl voll mit zuckrigem Wunder gestopft zu sein, bevor ich Sona eine Nachricht schreibe, in der ich sie über die Details informiere, die wir heute besprochen haben.

Sehr gut. Halt mich auf dem Laufenden. Bis später. Ist ihre knappe Antwort und ich überlege kurz, ob ich Finnick etwas schreiben soll. Mir fällt aber nichts Sinnvolles ein, also lasse ich es. Stattdessen tue ich das, wovon die anderen denken, dass ich es tue und mache einen Mittagsschlaf.

Ausgeruht und mich weniger vollgestopft fühlend, wache ich gegen 15 Uhr wieder auf. Genug Zeit also, um noch einmal ein bisschen trainieren zu gehen. Ich darf nicht übertreiben, damit ich mich vor heute Abend nicht verausgabe, aber den Kreislauf etwas zu stimulieren und ein paar Zielübungen zu machen, kann nicht schaden. Schließlich kämpfe ich noch einmal gegen einen simulierten Kaz, der auf Basis neuerer Daten unserer letzten Kämpfe gegeneinander etwas anders kämpft als früher und schwieriger auszutricksen ist. Doch es gelingt mir, meine Strategie anzupassen und so besiege ich ihn schließlich und gönne mir musikhörend noch ein Stück Kuchen, bevor die letzten Absprachen und Vorbereitungen für heute beginnen.

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