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Du solltest wirklich nicht so nachlässig über den Tod sprechen

Ich komme mir total bescheuert vor. Dieses dämliche Kleid ist zu kurz. Aber ich habe keins, das mir passt. Seit ich das letzte Mal Kleider gekauft habe, sind zwei Jahre vergangen, was in meinem Alter eben doch etwas ausmacht. Zwölf Zentimeter Körpergröße zum Beispiel. Damit kann ich auf keinen Fall gehen. Zumal ich die Wand runterklettern muss. Ich schäle mich also wieder aus dem Teil und werfe es zu den anderen verworfenen Outfits aufs Bett. Schließlich entscheide ich mich doch für meine normale Kleidung und ziehe meine schwarze Laborlederhose mit den Kristallelementen und ein gleichfarbiges T-Shirt an. Abschließend kümmere ich mich in den Spiegel starrend noch einmal um meinen Haaransatz. Stirn, Wangenknochen, Nase, Kinn, Fingerkuppen gehen fast wie von selbst.

Ich versuche es erneut mit den Augen. Ich fokussiere die grauen Ringe im Spiegel und stelle mir vor, wie sie hellblau werden. Ich überzeuge mich selbst so gut ich kann davon, dass meine Augen blau sein müssten. Dann schließe ich sie und versuche sie mir vorzustellen, aber alles was mir in den Sinn kommt, ist das türkisblaue Funkeln von Finnicks Augen. Als ich in den Spiegel schaue, muss ich prusten vor Lachen. Ich habe ihre Farbe verändert. Aber nicht zu blau. Meine Augen sind nun finnick-türkis. Ich stelle mir vor, wie die Farbe verblasst und beobachte, wie es im Spiegel wirklich passiert. Interessant. Aber wieso bekomme ich das gewünschte Blau nicht hin? Egal. Dann setze ich mir eben die Kontaktlinsen wieder ein. Es ist schon nach 22 Uhr und ich habe keine Zeit, um jetzt ewig herumzuprobieren, schließlich muss ich zum Reinfeiern vor Mitternacht dort sein.

Die anderen Schattentänzer sind heute alle ausgeflogen, die meisten zu Missionen und Kaz, um Nachforschungen bezüglich der Verschwundenen anzustellen. Der Gedanke, dass er heute Abend theoretisch frei hat und ins Arcadia gehen könnte, ist mir noch gar nicht gekommen. Überhaupt bin ich furchtbar unvorsichtig gewesen in letzter Zeit. Ich blicke noch einmal in den Spiegel und lege die Kontaktlinsen wieder weg. Ich muss mir wohl doch noch etwas Zeit für meine Augen nehmen, um nicht erkannt zu werden.

***

Meine Freunde zu finden, fällt mir heute überhaupt nicht schwer. Im Gegenteil. Die bunten Luftballons, die über unserem Tisch und an den Wänden drumherum hängen und die „Geburtstagskind"-Girlande lassen mich kurz überlegen, auf dem Absatz kehrtzumachen. Erkannt hat mich nämlich noch keiner. Nicht einmal Finnick, der sich eindeutig suchend im Raum umblickt. Loria sagt lächelnd etwas zu ihm, doch Finnick zieht die Augenbrauen zusammen. Er wirkt bedrückt. Vielleicht denkt er, ich komme nicht. Ihn so geknickt zu sehen, überzeugt mich dann doch, zu dem Tisch zu gehen und mich neben ihn zu setzen. Mit fragend krausgezogener Stirn sieht er mich an und ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Es dauert einen Moment, bis Verständnis in seinen Blick sickert und er grinst.

„Du siehst... anders aus", stammelt er. Ich hebe skeptisch eine Augenbraue.

„Gut, meine ich. Aber anders. Anders gut." An einen nervös stammelnden Finnick könnte ich mich gewöhnen.

„Dein Haar ist - kurz. Und dunkel." Ich habe es tatsächlich abgeschnitten, weil mein Hirn nach der Veränderung von Gesicht, Augen und Haarfarbe nicht mehr mitspielen wollte. Aber da ich es, wie ich festgestellt habe, frei verändern kann - zumindest solange meine Konzentration reicht - grinse ich nur.

„Ich musste die runde Gesichtsform irgendwie ausgleichen. Da ist so ein kantiger Haarschnitt genau das Richtige." Habe ich zumindest gelesen. Um mein Gesicht merklich zu transformieren, musste ich dieses Mal in eine andere Richtung gehen. Vorher habe ich meine Wangenknochen mehr hervorgehoben, heute habe ich die Wangen mehr ausgefüllt. Die Nase ist spitzer und meine Augen-

„Diese dunklen Kontaktlinsen sind der Hammer! Fast schwarz. Wahnsinn!" Sona ist offenbar schon etwas angetrunken, denn so überschwänglich habe ich sie noch nie erlebt. Die einzigen Augenfarben, die ich bisher erreichen konnte, sind Finnicks und Kaz'. Und da ich selbst nicht wollen würde, dass die grauen Augen, die ich von meinem Vater geerbt habe, mich aus Finnicks Gesicht anschauen, habe ich mich gegen seine entschieden, um ihm das seltsame Gefühl zu ersparen. Dafür sehe ich jetzt aus, als könnte ich Kaz' Schwester sein. Den aber von den hier Anwesenden keiner kennt. Und da ich mich nicht ständig selbst anschauen muss, stört es mich auch nicht weiter.

Mako drückt mir ein Getränk in die Hand und besteht darauf, dass wir miteinander anstoßen. So geht es noch eine Weile, sodass ich innerhalb von einer Stunde schon relativ beschwipst bin, als es endlich Mitternacht ist und ich von allen beglückwünscht werde. Sona rührt mich am meisten. Sie hat ein Aufklebetattoo mit dem Logo der Schlangen für mich besorgt, dass sie auf der Innenseite meines Unterarms anbringt.

„Ein echtes kannst du jederzeit haben, wenn das alles für dich vorbei ist", spricht sie mir ins Ohr, während sie mich fest an sich drückt. Über beide Ohren grinsend drücke ich sie zurück.

Ich rede, lache und tanze viel. Vor allem, aber nicht nur mit Finnick. Obwohl er mir vielsagende Blicke und Lächeln zuwirft, wann immer sich unsere Augen treffen. Ich tanze gerade mit Sona zu einem wunderbaren Gitarrensolo, als mir auffällt, dass Finnick nach draußen geht und mir zuzwinkert. Ich zögere kurz, schließlich will ich Sona nicht einfach abservieren, doch sie dreht sich Luftgitarre spielend sowieso gerade zu Nyx um, der das dramatisch einsetzende Schlagzeug mimt. Also verschwinde ich durch die Tür, doch Finnick ist nicht zu sehen. Ich gehe zwei Schritte aus dem Eingangsbereich heraus und luge um die Ecke, wo er mit einer Schachtel in der Hand auf mich wartet. Ein Geschenk. Ein richtiges Geschenk.

„Du hättest nicht-", setze ich an, doch er stoppt mich mit erhobener Hand.

„Ich wollte aber. Pack es aus." Schmunzelnd überreicht er mir die notizbuchgroße Schachtel. Sie ist ganz leicht. Ich zupfe an der roten Schleife und hebe den Deckel an. Es ist eine Halskette mit einem kleinen quadratischen Anhänger.

„Das ist eine Speicherkarte", sage ich verwirrt. Finnick lacht leise.

„Ich habe darauf Musik für dich aufgenommen." Ich sehe ihn an. Eine Röte breitet sich auf seinem Gesicht aus und er beißt sich auf die Lippe. Unvermittelt grinse ich. Das Gefühl, das mich überkommt, ist mehr als Dankbarkeit für das Geschenk. Wie diese Menschen mich in ihrer Mitte aufnehmen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, ist für mich unglaublich.

„Außerdem fand ich die Kette hübsch." Diese Worte sagt er so unerwartet, dass ich lachen muss. Mein Lachen verstummt, als er die Kette aus der Schachtel nimmt und hinter mich tritt, um sie mir umzulegen. Mein durch die Kurzhaarfrisur nackter Nacken kribbelt, als er ihn mit seinen Fingern sanft berührt.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", flüstert er mir von hinten ins Ohr und ich lehne mich an ihn.

„Ich habe auch etwas für dich", murmle ich und merke, wie sich sein Oberkörper anspannt. Ich drehe mich um und ziehe das kleine Päckchen aus meiner Tasche.

Überrascht nimmt er es entgegen und faltet vorsichtig das Papier auseinander, als hätte er Angst, es kaputt zu machen. Dann stockt er in seiner Bewegung, als er den silbrig glänzenden Stoff sieht.

„Das kann ich nicht annehmen", haucht er und macht Anstalten, mir das Bündel zurückzugeben.

„Nimm es. Ich habe es für dich gekauft."

„Du hast so etwas viel nötiger als ich", gibt er zurück und ich will schon aus meiner Haut fahren, als er fortfährt: „Ich meine nur, weil du häufiger in Gefahr bist. Also, gefährlicher lebst, ich-" Er bricht ab, fährt sich mit beiden Händen durch die Haare und nimmt schließlich das Stahlseidehemd an, das ich für ihn gekauft habe. Es ist schuss- und stichsicher und dabei federleicht. Und es war sehr sehr teuer. Aber wenn es ihm einen Überlebensvorteil verschaffen kann, ist es mir das wert.

„Ich werde dich nicht sterben lassen", sage ich zu ihm. Er lächelt milde.

„Ich glaube, so funktioniert das nicht mit dem Tod."

„Ich kenne den Tod. Ich weiß, wie er funktioniert", sage ich grimmig lächelnd. Finnick sieht mich an, fixiert meine Lippen mit seinem Blick und in seine Augen tritt ein hungriger Ausdruck.

„Du solltest wirklich nicht so nachlässig über den Tod sprechen", murmelt er, während er mir ganz nahekommt und mich gegen die Backsteinmauer des Arcadia drückt.

„Wir haben alle unsere Macken", hauche ich noch, bevor sein Mund meinen verschließt und wir übereinander herfallen wie ausgehungerte Tiere. Enthemmt von der guten Laune, dem Alkohol und der Aussicht, dass morgen unser letzter Tag sein könnte, knutschen wir uns die Lippen wund. Beißend, leckend, kratzend ertrinken wir ineinander, bis wir unterbrochen werden von Sona und Nyx, die lachend durch die Eingangstür stolpern und überrascht unsere Namen rufen, als sie uns um die Ecke entdecken.

Finnick stößt sich völlig zerzaust von der Wand ab, die Lippen wund, das Gesicht gerötet und die Augen glasig und fällt den beiden lachend in die Arme. Ich ordne kurz meine Haare und Kleidung und schließe mich an. Gemeinsam stehen wir noch eine Weile lachend vor der Tür, bevor wir wieder reingehen und bis in den frühen Morgen feiern.

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