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Der zweite verspätet sich leicht. Perfekt.

Ich betrete mein Zimmer und die Wände leuchten sanft in neonblauen und violetten Schattierungen, die von draußen hineinschimmern. Der Luftfilter summt leise, während ich meinen Schleichanzug aus dem Schrank hole. Das dunkle Material changiert unter dem gedimmten Licht der Deckenlampe zwischen Schwarz und Dunkelgrün. Ich hole tief Luft und lege ihn an. Nachdem ich mich angezogen habe – die Maske lasse ich geöffnet -lege ich ein Ohr an die Tür, um den monotonen Klang der Aufzugtür zu hören. Ein Blick auf meine AR-Brille zeigt mir, dass Kaz den Nano-Sender, den ich ihm verpasst habe, immer noch nicht entdeckt hat und ich warte, bis er sich in Richtung Süden einige Meter entfernt hat. 18:56 zeigt die Uhr.

Das Signal von Leo und Dorrit zeigt, dass sich der weiter entfernte Punkt bereits auf den Weg gemacht hat. Die Richtung ist im Moment noch Westen. Erst wenn er sich nach Norden oder Süden dreht, werde ich wissen, welche Gegend ich aufsuchen muss.

Gespannt warte ich.

Uuund-

Süden!

Schnell öffne ich mein Fenster und klettere die Fassade hinunter.

Mit geöffneter Maske und geschlossenem Mantel wirke ich zivil genug, um nicht aufzufallen. Der etwa vierzigminütige Marsch durch die flimmernden Straßen macht mir eigentlich nichts aus. Nur, dass ich über alles nachdenken kann, was schiefgehen könnte, nervt mich. Denn genau das tue ich. Aber mit einem Blick auf die schillernd erleuchtete, unnachgiebige Fassade eines Wolkenkratzers erinnere ich mich immer wieder daran, dass ich es endlich hinter mich bringen will.

Eine Menschentraube ist stehengeblieben und sieht begeistert den Sonnenuntergang an. Ich würde mir auch gerne einen Moment Zeit nehmen, der Sonne beim Untergehen zuzusehen, zumal das Farbspiel heute dank leichter Bewölkung wirklich atemberaubend schön ist. Die tiefroten und orangefarbenen Strahlen brechen sich in den Spiegelglasfassaden der Gebäude und erzeugen ein surreal schönes Farbspiel. Aber den Sonnenuntergang gerührt zu bewundern, hätte wieder etwas von Abschied, also beachte ich den Himmel nicht weiter und schreite durch die Stadt.

Eine Kapsel zu nehmen, ist keine Option, denn ich will das Risiko verfolgbar zu sein, minimieren, weshalb ich auch durch die Hauptstraßen gehe, da diese weniger Kameras haben und ich zwischen den Menschen leicht verschwinde. Die Gerüche nach Essen sind nach dem üppigen Abendessen gar nicht mehr so verlockend wie sonst immer.

Meine Füße tragen mich durch die Menge und die meisten Menschen machen mir instinktiv Platz. Zwischendurch überprüfe ich immer wieder die Position meiner Zielpersonen. Auch sie nähern sich stetig, aber langsam einem Punkt in dem Gebiet, das ich gestern berechnet habe. Sie kommen offenbar ebenfalls zu Fuß. Noch etwa zwanzig Minuten trennen mich vom Ziel, der erste von ihnen sollte in etwa achtzehn Minuten eintreffen, sodass ich ihn tracken kann. Der zweite verspätet sich leicht. Perfekt. So kann ich hinter dem einen herschleichen, ohne zu befürchten, von dem anderen überrascht zu werden.

Es beginnt zu regnen und ich ziehe meine Kapuze tief ins Gesicht. Die Tropfen prasseln auf den Asphalt und die Neonlichter reflektieren in den Pfützen, die sich auf den Straßen bilden. Um mir die Zeit zu vertreiben, ohne alle Lücken und Fallstricke meines Plans zu durchdenken, beginne ich meine Schritte zu zählen. Ich würde ja gerne Musik hören, doch es macht mich nervös auf der Straße Musik zu hören. Sie lenkt die Sinne zu stark ab und man verliert sich in Gedanken, was Angreifbarkeit bedeutet.

Allmählich nähere ich mich dem Ort der Lagerhalle und verfolge nun genauer die Bewegung des Punktes auf der Karte, die meine AR-Brille mir anzeigt. Wenige Dutzend Meter trennen mich von ihm. Meine Schritte werden langsamer und vorsichtiger. Ich schalte den Camouflagemodus ein und schließe die Maske des Anzugs über meinem Gesicht, bevor ich mich um die letzte Ecke schiebe und entdecke Dorrit, der sich gerade verstohlen umblickt, bevor er eine PIN in das Pad neben der Tür eingibt. Die Tür zu der großen Backsteinhalle öffnet sich und er schlüpft hinein. Direkt hinter ihm schließt sie sich wieder.

Ich nähere mich dem Pad und klebe eine winzige Kamera auf die Unterseite des Sichtschutzes. Dann gehe ich um die Ecke des Gebäudes und schieße meinen Enterhaken in Richtung Dach. Mit einem leisen Zischen fliegt er hoch und findet Halt. Unterstützt von der Windenautomatik klettere ich die circa sechs Meter hinauf und kauere mich hin, um auf Leo zu warten.

In meinen Gedanken male ich mir aus, wie ich sie langsam, ganz langsam zur Strecke bringen werde. Erst werde ich sie aus dem Hinterhalt bewusstlos schlagen und fesseln. Dann werde ich sie durch gezielte Schmerzreize wieder aufwecken. Ich will, dass sie gestehen. Und auch, wenn ich ihnen niemals vergeben werde, so will ich doch, dass sie darum betteln.

Wie erwartet, kommt Leo etwa vier Minuten später an und geht ohne zu zögern auf das PIN-Pad zu. Im Gegensatz zu seinem Partner blickt er sich nicht erst um, sondern gibt die PIN ein und schlendert durch die sich öffnende Tür. Nachdem sie sich geschlossen hat, überlege ich noch kurz, was ich jetzt genau tun soll, bevor ich mich wieder vom Dach abseile. Ich stelle mich vor das PIN-Pad, nehme die Kamera wieder ab und überprüfe anhand der Aufzeichnung, welche Tasten ich drücken muss. Bevor ich die PIN eingebe, nehme ich die Blendgranate und eine Rauchbombe in die eine Hand, damit ich sie gleich durch die Türöffnung hineinwerfen kann.

Ich gebe die Zahlen ein – 123456 ist wirklich der amateurhafteste Passcode, den man sich vorstellen kann - ziehe die Stifte aus den Bomben, hole zum Wurf aus - aber die Tür öffnet sich nicht. Stattdessen werden mir von hinten plötzlich die beiden aktivierten Bomben aus der Hand geschlagen und meine Arme hinter meinem Rücken gefesselt. Ich trete mit meinem Fuß an die Stelle, wo ich einen Fuß meines Gegners erwarte. Doch erwische nichts. Ein schwarzer Sack wird mir über meinen Kopf gezogen. Meine Füße werden gefesselt. Ich werden weggetragen. Jeder Versuch, mich zu wehren, ist zwecklos gegen den eisernen Griff, der mich wie ein Schraubstock hält. Professionell und unnachgiebig. Ein heftiger Schlag trifft meinen Kopf, und Dunkelheit verschlingt mich.

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