Tiefe Trauer ...
Ich wurde entlassen. Irgendwie musste ich jetzt Maries Eltern ausfindig machen und ihnen erklären, was passiert war. Zum Glück hatte mir Marie ihre Addresse schon mal gegeben. Noch am selben Tag fuhr ich hin. Ich hatte, ehrlich gesagt, ein bisschen Angst vor der Reaktion ihrer Eltern. Als mir die Tür geöffnet wurde, war ich erstaunt. Alle ... alle schienen davon schon zu wissen. Ich konnte nicht anders. "Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich nicht besser auf ihre Tochter aufgepasst hatte. Wie kann ich das wieder gut machen?" "Gar nicht. Wir beschuldigen dich auch nicht, das du Schuld bist. Das Schicksal sucht sich halt seine eigenen Wege und diese lassen sich nicht ändern, geschweige denn, vermeiden." Wow, Herr Sue ist noch nicht mal wütend auf mich und das, was seine Frau sagte, haute mich komplett von den Socken. "Wenn du möchtest, kannst du dir das Begräbnis aussuchen, also ob sie in einer Urne oder in einem Sarg beerdigt werden soll. Egal was, wir bezahlen alles." Außer ein "Okay", brachte ich nichts heraus. Die Stimmung war so drückend.
Die Beerdigung kam immer näher. Ich war froh, dass ich in letzter Zeit frei hatte. Ich war Pino so dankbar. Wir hatten einige Termine verschoben oder komplett ausfallen lassen, damit ich mich wieder kriege und zur Ruhe kam. In der Zeit, hatte ich mir den Sarg ausgesucht, in dem Marie beerdigt werden sollte. Es war ein großer, mit etlichen Mustern verzierter, brauner Sarg. Auch nahm ich mir vor, An Angel zu spielen, da es einfach so gut passte. Jedoch schrieb ich es um. Dann kam der Tag. Ich hatte mir vor einer Woche eine Wohnung gemietet, die in der Nähe des Friedhofes war. Somit musste ich nicht so weit fahren. Wir trafen uns alle vor dem großen Tor. Es waren sehr viele gekommen. Ich hatte meine Gitarre und einen großen Blumenstrauß mit. Als der Sarg in die Erde gelassen wurde, konnte ich mir das Weinen nicht unterdrücken. Es war einfach schmerzhaft mit anzusehen, wie meine Beschützerin nun dahinflog. Ich ging zum Redner und fragte, ob ich etwas spielen durfte. Ich war froh, als er ja sagte. Dann stellte ich mich neben das Grab und fing an, meine geänderte Version zu spielen. Im Refrain setzten dann alle ein, als hätten sie diese Version schon gekannt.
Sometimes, I wish you were my angel. Sometimes, I wish you were here. Sometimes, I wish you were my angel. Sometimes, I wish you were here.
Es war so gefühlvoll, so traurig. Bei allen flossen die Tränen. Alle waren bei ihr und hielten Zwiegespräche. Jeder hoffte, das es ihr dort oben gut ginge und sie ein glückliches zweites Leben bei Gott führe. Als die Beerdigung zu Ende war und ich als einzigster auf dem Friedhof stand, ging ich noch mal zum Grab. Ich kniete davor und fing an, zu beten. Lange Zeit, war ich in dieser Position, doch dann nahm ich Abschied von ihr. Ich musste endlich lernen, loszulassen. Ich hoffte, ihr ginge es dort oben gut ...
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