Der Töter der Angst
Meine Augen und meine Kehle brannten noch immer. Natürlich war es nicht sonderlich hilfreich, dass sich die Luft um den Kessel zu einer undurchdringlichen, gelblichen Suppe verdichtet hatte, deren eigentümlicher Geruch Bilder in meinen Kopf zauberte, die dort nicht hingehörten! Ich hätte es besser wissen müssen! Das Gift der Schwarzschwanz-Klapperschlange war von hohem magischem Potential. Wer damit kochte, musste auf alles gefasst sein. Und so hatte sich, als ich die Menge von sieben Bissen des Tieres langsam und vorsichtig in mein entstehendes Elixier Adversus Metum tröpfelte, das dabei aufstiebende Gas am Feuer unter dem Kessel entzündet. Dass mir in diesem Zuge ein Großteil meiner Kopfhaare und meines Bartes abhanden gekommen sind, war zu verkraften. Aber ich hatte mir die Augen verbrannt und das Feuer eingeatmet. Schreiend und hustend kam ich aus dem Labor gestürzt und steckte erst mal meinen brennenden Kopf in den Brunnen. Jasmina kam herbei geeilt, voller Angst, was ich mir angetan haben könnte. Als sie mich sah, schrie sie fürchterlich und überschüttete mich mit einer Schimpftirade, wie ich sie von ihr zuvor nicht kennen gelernt hatte. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Nach diesem Vorfall erweckte mein Kopf den Eindruck eines frisch gekochten Hummers. Sie hingegen war selbst im Zorn von solcher Schönheit, dass meine Liebe zu ihr einfach noch viel größer wurde, als sie ohnehin schon war. Nicht nur nach meiner eigenen schwachgeistigen Meinung war sie sicher eine der schönsten Frauen, deren grazile, meine Fantasie befeuernden Füße, jemals diesen Planeten mit ihrer Berührung entzückt hatten. Ich wusste nicht, womit ich es verdient hatte, dass sie, die Könige, reiche Moguln oder Fürsten hätte haben können, dass sie mir, ausgerechnet mir, ihre Liebe schenkte. Immer wenn ich diesen Gedanken zuließ, wurde der Teil meines Körpers, der mein Herz einfasste, zu einem Klumpen der Angst, sie zu verlieren. Ach Jasmina! Wenn Du nur wüsstest, wie sehr ich Dich liebe! Und so versuchte ich, sie zu beschwichtigen und ihr zu erklären, dass mein Opfer einem höheren Zweck diente, auch wenn ich ihr nicht sagte, welchem. Dies war etwas, das ich ihr zur Hochzeit zu schenken gedachte: Mein Lebenswerk, das Elixier Adversus Metum! Aber sie ließ sich nicht beruhigen. Abwechselnd streichelte sie mich besorgt, holte Salbe und versorgte meine knallrote Kopf- und Gesichtshaut damit, oder schimpfte wieder laut schreiend auf mich ein, packte mich am Schlafittchen und rüttelte mich.
„Was tust Du da in deinem Labor? Sag es mir!"
„Mein Herz! Meine Liebe! Ich tue etwas für Dich!"
Das schien auf den ersten Anschein hin, den Frieden wieder herzustellen, denn ihre Gesichtszüge wurden weich und liebevoll. Der Block aus Stein, der meine Brust oft war, wenn die Angst, sie zu verlieren, von mir Besitz ergriff, schmolz dahin wie Butter in der Morgensonne. Jasmina war es, die mich nicht nur zu einem besseren, sonder die mich überhaupt zu einem Menschen gemacht hatte. Bevor ich sie kannte, hatte ich sie alle beschritten: Die Pfade des Dunkels, hinab zum schwefligen Grund aller schwarzen Zauber, tiefer und tiefer hinein in die Welt, die mit dem Schicksal wettet, die teuflische Geister herauf beschwört und Dämonen begrüßt, die Leben nimmt und damit dem Leben trotzt, war ich hinabgestiegen in das Reich der schwarzen Magie. Es war ein Leben, das mich zu verschlingen drohte. Nicht nur einmal stand meine Seele auf dem Spiel. Einem Spiel so teuflisch, dass jedes halbwegs vernunftbegabte Wesen sich bei dessen tödlicher Gefährlichkeit abgewandt und mit Entsetzen das Weite gesucht hätte. Aber ich war getrieben! Getrieben von nur einem einzigen Gedanken, einem Wunsch, einer Idee, so brillant, dass ich bereit war, dafür zu sterben: Mein Ziel war nichts geringeres als der Tod der Angst!
Doch dann begegnete ich Jasmina.
Es war in der Wäscherei. Ich war gekommen, um meine vom Zaubertrank kochen stinkenden Hemden waschen zu lassen, als ich sie sah. Jemand hatte die Tür zum Hinterhof offen stehen lassen, in dem Wäsche zum Trocknen aufgehängt wurde. Der Inhaber der Wäscherei, ein unfreundlicher Zeitgenosse, warf meine Kleidung soeben knurrend in einen Sack, als Jasmina in mein Blickfeld geriet. Die glühende Sonne lies den Schweiß auf ihrer alabasterfarbenen Haut glänzen. Sie schüttelte Hemden aus, um sie auf die Leine zu hängen. In der Hitze des Sommers trug sie einen luftigen blauen Rock und ein weißes, ärmelloses Oberteil, das mir beim Heben ihrer Arme einen unverstellten Blick auf ihre wippenden und prachtvoll runden Brüste gestattete, deren erdbeerfarbene Knospen darin kaum sichtbar verborgen lagen. Ihr Haar, mit mehreren weißen und blauen Bändern der Länge nach zu einem Zopf zusammen gebunden, die Form ihres Rückens bis zu ihrem an weiblicher Grazie kaum zu übertreffenden Po nachzeichnend, betonte in seiner glänzenden Schwärze ihre feinen Gesichtszüge. Sie hatte eine zierliche, kleine Nase, die einer sanften Kurve den Liebreiz ihres Gesichts vollendete. Ich war außerstande, etwas zu sagen. Sie war ein Anblick von solcher Schönheit, dass es mir nicht gelang, ein Wort zu fassen, geschweige denn den Mund zu schließen. Ich schrak auf, als der Inhaber mit seiner Hand vor meinen Augen wedelte und mich anfuhr, dass ich den Beleg für die Hemden endlich nehmen sollte. Das war der Moment, in dem sie sich, die Neugier vom Gezeter ihres Meisters geweckt, umdrehte und mich ansah. Ab diesem Augenblick war es um uns beide geschehen.
Zwei Jahre war dies her. Die Menschen um uns herum verstanden nicht, dass sie sich mir anschloss, war ich doch verhasst, ob des mir anhaftenden Rufes. Hexer nannte man mich! Ich wusste darum und lies von meiner Profession ab — um ihretwillen. Gold hatte ich genug verdient mit Zaubern und Tränken für die Reichen und Mächtigen. Meinen dunklen Geschäften nachzugehen hatte ich nicht mehr nötig. Ich hörte auf. Ich erlaubte es mir, einfach so ohne Arbeit mit Jasmina zu leben, sie zu bitten, mich zu heiraten und eine Familie mit mir zu gründen. Wir waren die glücklichsten Menschen der Welt. Zwar hatte ihr Vater uns seine Einwilligung verweigert. Doch das war uns egal. Unsere Liebe war stärker. Bald allerdings merkte ich, dass mich, je mehr ich sie liebte, die Angst um sie zerfraß. Ständig war ich in Sorge, dass ihr etwas zustoßen, dass ich sie verlieren könnte. Die Angst begann mich zu beherrschen — jeden Tag ein bisschen mehr. Bald dachte ich an nichts anderes, als daran, dass Jasmina eines Tages starb oder das Schicksal sie mir wegnahm. Und so beschloss ich, diesen einen letzten Trank zu brauen, ihn fertig zu stellen, den ich von Kindesbeinen an schon zu kochen drängte: Das Elixier Adversus Metum!
Angst! Das grausame Gefühl der Angst! Oh wie ich es hasste! Schon früh, als ich ein kleines Kind war, lernte ich, was es bedeutete. Oft kauerte ich im Schrank oder auf dem Dachboden oder unter dem Bett, wenn Vater von seiner Sauferei nach Hause kam, in Furcht vor der Suche nach mir, wenn er irgendeinen Grund hatte, seine Wut mit dem Gürtel an mir abzuladen, oder in Furcht vor dem, was er Mutter antat. Doch Mutter war nicht besser. In mir sah sie den Grund, dass sie ihn zu verlassen außerstande war. Sie brauchte das Geld, was Vater verdiente, um mich und sie selbst zu ernähren — wenn er es denn nicht für Bier und Schnaps ausgab. Wenn Vater sich an ihr verging, hatte ich Angst einzuschlafen. Denn am Morgen würde meine Mutter mich mit dem Kochlöffel wecken und mich aus dem Bett heraus treiben und schlagen und so lange meine Pein verlängern, bis ich weinte und um Gnade bettelte. Sie würde mich beschimpfen, bespucken und an meinen Haaren reißen, selbst wenn sie diese dann büschelweise in der Hand hielt. Bis ich am Boden war, setzte sie mein Martyrium fort. Erst dann, glaube ich, fühlte sie sich nicht mehr, wie das wertloseste Geschöpf auf Erden. Dann war ich von geringerem Wert als sie selbst.
Angst ist meine eigene, irdische Hölle.
Als ich aber alt genug war, zu verstehen, für wen mein Vater arbeitete und was dieser Mann tat, fasste ich einen Plan. Ich beschloss, bei diesem Mann in die Lehre zu gehen. Mein Vater besorgte für ihn Jungfrauenblut, Krähenfüße, Teile von Tieren, von Menschen oder andere Zutaten, die er für sein Geschäft brauchte: das Kochen des Dunkels. Manchmal kam er zu uns an die Haustüre, um Vater aus dem Rausch heraus zu klingeln und an seine Arbeit zu erinnern. Ich sah, wie edel er gekleidet war. Eines Tages zwängte ich mich an Vater vorbei und fragte ihn: „Herr! Das, was ihr tut, ich möchte es auch lernen!" Als mein betrunkener Erzeuger dies hörte, holte er schwankend aus, um mich grün und blau zu schlagen, doch der Zauberer hob die Hand und gebot ihm, innezuhalten. Er musterte mich lange, hob mit seinem silbernen Spazierstock mein Kinn und suchte meinen Blick. Dann sah er Vater an: „Was gibst Du mir, wenn dein Balg versagt? Gibst Du mir sein Leben?" Ich erschrak! Vorsichtig hob ich die Hände zu einer abwehrenden Geste und trat langsam zurück. Doch zu meinem Erstaunen antwortete mein Vater: „Nein. Sein Leben bekommt Ihr nicht! Er ist mein Sohn!" War dies mein Vater, der dies sprach? Ich wagte nicht, es zu glauben. Und doch: Er zog mich an sich, schob mich hinter sich. Aber diese kostbare Sekunde der Geborgenheit, die ich empfand; sie endete jäh.
„Doch! Nehmt ihn! Aber nur, wenn ihr mir ein Goldstück zahlt! ... Nein. ... Zehn! Zehn Goldstücke! Dann könnt ihr mit ihm machen was ihr wollt!"
Dies waren Mutters Worte, die von uns allen unbemerkt in den Türrahmen getreten war. Sicher: Für sie bedeutete ein Goldstück ein Vermögen. Es war genug, um ein paar Monate über die Runden zu kommen. Aber ich war ihr nur ein Goldstück wert? Die zehn, die sie dann verlangte, sprach sie nur aus, weil ihr klar wurde, dass sie mehr brauchte, um von Vater loszukommen. Es war nicht wegen mir. Der Zauberer zögerte nicht. Er nahm seine Börse, zählte zehn Goldstücke ab und gab sie ihr. So einen Reichtum hatte ich zuvor nicht gesehen. Es war erst viel später, als ich verstand, was für ein lächerlicher Betrag dies für ihn war. Mein Vater aber hob an, auf Mutter einzudreschen. Er schrie sie an. Es bedurfte nur einer geringen Geste der Hand des Magiers, eines kaum wahrnehmbaren Zaubers, und Vater fiel bewusstlos um. Mutter lachte laut auf. Sie spuckte auf ihn herab, so wie sie es mit mir oft getan hatte. Die Worte, die sie mir dann sagte, werde ich nie vergessen: „Du dumme, hässliche Brut Deines Vaters. Du taugst genauso wenig wie er. Du? Ein Zauberer? Dir hat doch ein Vogel in den Kopf geschissen! Niemals! Aber dann hast Du wenigstens ein Gutes getan! Denn wenn Du stirbst, dann wirst Du keiner wie mir ein Balg verpassen und ihr Leben versauen!" Da begriff ich: Weder mein Vater, noch meine Mutter glaubten daran, dass es mir wahrhaft gelänge, etwas aus mir zu machen – geschweige denn, ein Zauberer zu werden. Es war für sie gesetzt, dass ich ab exakt dem Zeitpunkt dem Tod geweiht war, als Schaktal meiner Mutter das Gold gab. Aber sie hatten keine Ahnung. Sie verstanden nichts! Denn ich hatte einen Plan! Ich hatte nicht eher vor zu sterben, bevor er gelang: Ich würde einen Trank brauen, der die Angst besiegt.
Für immer.
Es war fast soweit. Das Gift der Schwarzschwanz-Klapperschlange war eine der letzten Zutaten, die ich hinzufügte. Dieses Mal, so war ich mir sicher, würde meine Rezeptur die richtige sein. Es fehlte nur noch die Lunge eines Lungenfisches, eines Tieres, das eigentlich gar nicht existieren durfte — genauso wie die Angst. Doch nun hatte ich meiner Geliebten Jasmina Angst eingejagt. Meine Verbrennungen nässten. Sie stand vor mir und trug wieder und wieder die Salbe auf, tränenüberströmt, als sie es sagte: „Bitte mein Geliebter! Was auch immer Du da drinnen tust. Bitte hör damit auf! Für mich! Bitte!" Ich wich vor ihr zurück. Nein! Das konnte ich nicht! Wie sollte ich das überleben? Wie sollte ich mit ihr mein Leben verbringen, ohne an der Angst um sie zu Grunde zu gehen?
„Du weißt nicht, was Du von mir verlangst!"
Traurig sah sie mich an, Salbe an der Hand. Mein Herz drohte zu zerbrechen. Jasmina ergriff ein Tuch, wischte sich die Hände ab und suchte meinen Blick. Sie blickte mir fest in die Augen.
„Du wolltest das alles doch hinter Dir lassen?"
„Ja! Das werde ich auch! Lass mich diesen letzten Trank brauen! Dann höre ich auf! Ganz sicher Liebes!"
„Wie soll ich Dir glauben? Wird nicht danach noch einmal ein letzter Trank kommen? Und noch einer?"
„Nein! Ganz sicher nicht! Dieser Trank ist der letzte, den ich jemals brauen werde! Er ist..."
„Was ist er? Sag es mir! Ich muss es wissen! Vielleicht hat Vater doch recht. Vielleicht bist Du mein Verderben!"
„Aber nein, Jasmina, mein Herz! Ganz bestimmt nicht! Bitte lass mich diesen letzten Trank vollenden! Er ist etwas ganz besonderes! Er ... er ist ... er ist mein Lebenswerk!"
„Was soll dieses Lebenswerk sein? Was kann gutes daran sein, wenn er aus dem Dunkel geboren ist? Ich weiß nicht..."
„Aber doch, liebes! Er ist etwas gutes! Weißt Du nicht, wie ich mich über die vergangenen Monate verändert habe? Hast Du nicht gesehen, wie ängstlich und zittrig ich wurde, je mehr ich Dich liebte?"
Jasmina sah zu Boden. Es stimmte. Und es hatte angefangen, ihr Kopfzerbrechen zu bereiten. Bald schon hatte sie sich verfolgt gefühlt. Auf Schritt und Tritt begleitete ihr Geliebter sie, um jeden kleinen Windhauch bedacht, der ihr eine tödliche Lungenentzündung bescheren, jede winzige Treppenstufe, über die sie zu Tode stürzen und jedes bisschen zu viel Salz in der Suppe, das ihr den Gifttod herbeizuführen vermochte. Sie fragte sich, was sie nur tun konnte, um ihm mehr Sicherheit zu geben. Und so hatte sie sich ihm gefügt, ihm so ihre Liebe gezeigt. Sie hatte alles mit gemacht. Jede noch so komische Vorsichtsmaßnahme, nur um ihm zu zeigen, dass sie ihn liebte. Und wie sehr sie ihn liebte! Sie versuchte alles, um ihn zu beruhigen. Aber es war nur schlimmer geworden. Mehr ertrug sie nicht. Er musste es ihr sagen.
„Geliebter! Das was unser beider Lebenswerk wird, ist unsere Liebe. Wie kann ein Trank da wichtiger sein? Was tust Du in Deinem Labor! Ich will es wissen! Sag es, oder ich geh'!"
„Aber mein allerliebstes Herz, meine Blume, mein Glück, bitte hab' noch ein ganz wenig Geduld! Es ist mein letzter Trank. Es ist gewiss. Ich sehe und spüre, dass es Dir wichtig ist, dass ich mich von den Künsten, die Meister Schatkal mich lehrte, verabschiede. Wenn ich diesen letzten Trank vollendet habe, werde ich dies feierlich mit Dir gemeinsam tun! Wir bestimmen zusammen einen Ort, an dem ich alle Zauberbücher, Unterlagen und Notizen beerdigen werde. Dann ist es getan und vorbei!"
„Nicht vergraben, verbrennen werden wir sie."
Wäre meine Haut durch das Feuer nicht so gerötet, hätte mein Gesicht sämtliche Farbe verloren. Der Gedanke, dass all dies unermessliche Wissen, dem wir unseren Wohlstand verdankten, dass all meine eigene Arbeit und all die Geheimnisse für immer verloren waren, schnürte mir die Brust zu. Aber das war es wohl, was meinem Vorschlag fehlte. Jasmina hatte recht. Das Begraben alleine reichte nicht. Es war wie ein verborgener Schatz. Was man vergraben hatte, konnte man wieder ausgraben. Und gnade uns Gott und Teufel, wenn dieses Wissen in die Hände eines Falschen geriet. Es musste sein. Das Feuer würde all dies wegfegen und verschlingen.
„Oh mein Herz, mein allerliebstes. Es tut weh. Aber so soll es denn wohl sein."
„Das ist der eine Schritt! Aber meine Geduld ist am Ende! Ich verlange zu wissen, was Du braust! Mein Wort steht! Sag es, und ich bleibe! Schweig, und ich gehe!"
Nie hatte ich Jasmina so düster gesehen. Ihre Stimme zitterte. Sie atmete schwer. Sie hielt mich fest umklammert und sah an mir hinauf. Ihre Seele sprach durch ihren Körper und zeigte, dass sie mich, trotz ihrer harten und unerbittlichen Worte, zu halten versuchte. Tränen sammelten sich in ihren Lidern. Schnell sah sie mir von einem Auge ins andere, und ich erkannte, es war ihr Ernst. Ich hatte einen Kloß im Hals, den ich nicht hinunter zu schlucken vermochte. Ich setzte an, etwas zu sagen. Doch es kam nur ein Laut aus meinem Halse, der mehr dem eines gequälten Tieres ähnelte als dem eines Menschen. Wie ein Fisch öffnete und schloss ich meinen Mund in dem Versuch, ihr etwas zu entgegnen. Worte kamen keine. Je länger ich mit mir rang, um so mehr wandelten sich ihre vollen Lippen zu einem dünnen Strich, bis sie ihre Augen von mir wandte, das Kinn seitlich emporgereckt, die Wangen nass vom Unglück, das aus ihrem Herzen floss.
„Was soll ich noch hier?"
Ich griff nach ihrer Hand, um sie zu beruhigen und zu trösten. Fort stieß sie mich. Die Haut über den Knöcheln ihrer Hand war Weiß von der Spannung ihrer zarten Fäuste, als sie sich erhob. Ihre Augen trafen mich wie Blitze, die mein Herz mehr verbrannten, als die Stichflamme an meiner Kochstelle mich zu verletzen vermocht hatte.
„Nein! Warte! Geh' nicht! Es ist doch alles für uns!"
„Wie kann ich Dir glauben, was Du sagst? Was ich sehe, ist Deine eigene Zerstörung! Aber werde Dir bewusst: Wenn Du Dich selbst verstümmelst, vernichtest Du genau so auch immer etwas von mir! Denn ich liebe Dich! Wenn Du Dir Leid zufügst, leide ich mit! Wenn Du stirbst, sterbe ich mit! Ist Dir das klar?"
Ihre Stimme ließ die Vögel im Hofe verstummen. Und sonst gab es keinen Laut zu hören, denn ich blieb still. Der Schock saß tief. Mein eigenes Handeln, meiner Liebsten dieses Geschenk zu brauen, um der Hölle der Angst ein für alle Mal Einhalt zu gebieten, die Planung und Ausführung dieses Hochzeitsgeschenks hatte das Gegenteil dessen erreicht, was mein hohes Ansinnen war: Ich hatte ihr solche Ängste bereitet, dass sie im Begriffe war, mir den Rücken zu kehren. Und doch zwang ich mich sprechen. Denn sie zu verlieren, das wäre mein Tod, glaubte ich.
„Ich zeige es Dir! Heute Abend!"
Jasmina hatte sich schon um mehrere Schritte von mir entfernt. Doch hielt sie inne bei diesen Worten. Sie senkte den Kopf. Der Gram schien sie zu schütteln. Und doch fasste sie Mut, holte tief Luft.
„Ich geh' nach haus zu Vater und zu Mutter! Dort warte ich. Wenn Du bis zum Sonnenuntergang nicht da bist, brauchst Du nicht mehr klopfen, denn dann werde ich nicht mehr öffnen! Nie mehr!"
Ihr Gesicht war hart von den Muskeln ihrer Kiefer, als sie mich so ansah. Doch ihre Augen waren voller Verzweiflung und Hoffnung. Und so begriff ich, dass ich eine Chance hatte. Ich würde sie nicht verschenken.
Kaum war sie gegangen, stürmte ich in meine Hexerküche. Erst der Heilungstrank! Wenn ich vor ihre Eltern treten würde, konnte ich nicht so aussehen, wie ein frisch gerupfter Puter! All die schreckliche Salbe in meinem Gesicht wischte ich ab. Der medizinische Trank würde mir bis zum Schwinden des Tageslichtes mein stattliches Aussehen zurückverleihen! Ein diebisches Lächeln schlich sich über mein geschundenes Gesicht. Ich hatte sie über die fehlende Notwendigkeit der Salbe im Ungewissen gelassen. Es war schlicht zu verführerisch, von ihr gestreichelt und umsorgt zu werden. Dann schritt ich zur Tat! In einem abgedeckten Eimer hauste der zweigesichtige Fisch, dessen Biologie es ihm erlaubte, in zwei Welten zu verweilen, gleich dem Hexer, der ich war, der einerseits im Diesseits und zuweilen im Reich der Dämonen beheimatet war. Sein Leben würde ich dem Trank spenden. Und so geschah es! Doch das Tier spürte seinen nahenden Tod und zappelte fürchterlich in meiner Hand. Es gelang mir nicht, ihn zu halten und über dem Gebräu auszubluten – nein! Er entwischte mir – und fiel geradewegs in den brodelnden Kessel. Die abscheulichsten Flüche entglitten mir, ob des entsetzlichen Pechs, von dem ich belegt zu sein schien. Doch dann vernahm ich es! Eine Welle der Magie pulsierte aus dem Sud, so machtvoll, dass sie mich von den Füßen fegte. Aller Klang schien für Sekunden aus der Welt gewichen zu sein. Ich rappelte mich auf; ich erschrak zu Tode! Alles Glas in meinem Labor glühte feuerrot. Dann schmolz es dahin und verbrannte jeglich Ding, das in seinem Weg war. All meine teuren Tränke und Zutaten verkochten in dem Inferno, das sich ausbreitete. Meine Unterlagen und Zauberbücher fingen Feuer. Der Qualm im Labor würde mich ersticken oder vergiften, wenn ich nicht schleunigst Fersengeld gab. Doch mein Lebenswerk durfte ich nicht aufgeben! So schnappte ich den Kessel von der Feuerstelle und rannte damit hinaus aus diesem Desaster. Eine bleibende Erinnerung sollte mir daraus entstehen, denn der Griff war glühend heiß und brannte sich in meine Hand. Nur durch ein Wunder vergoss ich keinen Tropfen des Elixier Adversus Metum. Aber all meine Forschung und Magie war dahin. In einer hundert Meter hohen, lotrechten Stichflamme brannte mein Labor. Es war wie in einer Katharsis. Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei. Nichts als ein pechschwarzes Loch blieb zurück. Tränen der Dankbarkeit strömten über meine Wangen. Den Schmerz der Verbrennung nahm ich kaum wahr. Mein Blick wanderte von dem verkohlten Mal in meiner Hand hinüber zu dem Trank, für den ich mein ganzes Leben lang geforscht, gekämpft und gelitten hatte. Er wirkte klar wie Wasser, vom Aussehen und Geruch dem einer Gebirgsquelle gleich. Mit der Schöpfkelle, die sich noch darin befand, rührte ich ihn um, lies ihn durch das Licht der untergehenden Sonne zurück in den Topf fließen. Mir schlug das Herz bis hinauf in den Hals, geblendet von der Schönheit dieses Anblicks. Und ich verspürte Genugtuung! Ich hatte es geschafft! Jasmina würde mich jetzt verstehen! Zunächst wollte ich probieren, um ihr endlich wieder angstfrei begegnen zu können. Dann wollte ich zu ihr aufbrechen, und ihr ebenfalls eine Kostprobe dieser zauberhaften Magie zugutekommen lassen. Doch ein Blick zum Horizont zeigte mir, dass der Tod meiner eigenen Angst warten musste. Nur die Hälfte der Sonnenscheibe war noch zu sehen. Panik erfasste mich! Wenn ich diese Zeit verstreichen ließe, wäre ich der dümmste Hexer aller Zeiten! Ich riss ein Stück von meinem Hemd ab, umfasste den Griff des Kessels und ging los. An Rennen war nicht zu denken! Das kostbare Getränk, welches der Welt Heilung vor der Angst verschaffen würde, musste ich sicher transportieren. Ich sah dem Sonnenuntergang entgegen, als ich die leer gefegte Hauptstraße entlang zu meiner Liebsten lief. Die Zeit war knapp! Und doch: Die letzten Strahlen des Tages krochen über das Land, als ich an ihrem Elternhaus klopfte. Eine Minute später und ich hätte mein Schicksal verwirkt! Bange Sekunden wartete ich, ob Jasmina mir öffnen würde. Doch als die Tür sich öffnete, baute sich ihr Vater vor mir auf und ballte seine Faust.
„Du bist hier nicht erwünscht, Du Ausgeburt der Hölle, Du! Verschwinde!"
„Vater!"
„Nein! Ich will nicht, dass Du weiter mit ihm verkehrst! Hast Du das Feuer nicht gesehen? Mit dem Teufel ist er im Bunde!"
„Vater. Ich gab ihm mein Wort."
„Was sagst Du da? Dein Wort? Was bedeutet das Wort einer ehrlichen Frau im Angesicht dieses dämonischen Menschen hier?"
„Vielleicht hast Du Recht, Vater. Aber die Essenz der Ehrlichkeit besteht darin, dass man zu seinem Worte steht. Ich gab ihm mein Wort. Und somit stehe ich dazu."
Ihr Vater raufte sich die Haare. Es quälte ihn, aber er hatte der Logik seiner Tochter nichts entgegenzusetzen.
„Dann tut, was ihr tun müsst! Aber nicht unter meinem Dach. Geh!"
Jasmina schlug die Augen nieder. Es gab keine Freude in ihrem Gesicht.
„Mein Herz! Habe keine Angst! Es wird alles gut werden! Wenn Du mit mir kommst, zeige ich Dir diesen Trank, den ich für Dich, nein, den ich für uns erfunden und gebraut habe. Es ist ein mächtiger Zauber darin, ein Zauber, der die Welt vom Elend befreien wird."
„Vater?"
Dieses still gesprochene Wort genügte. Der soeben noch machtvoll die Tür ausfüllende Mann sank in sich zusammen und trat beiseite. Jasmina schritt an ihm vorbei hinaus in die Nacht. Sie blickte sich um und nickte ihm zu. Ohne ein weiteres Wort verschloss er die Tür. Schweigend sahen wir uns an.
"Du bist also doch gekommen."
"Ja."
„Und Du glaubst, Du kannst die Welt vom Elend befreien? Damit?"
„Ich glaube es nicht. Ich weiß es!"
„Es sieht aus wie Wasser..."
„Ja, nicht wahr? Ich war auch verblüfft, als ich es zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Aber ein wahnsinniger Impuls der magischen Mächte entsprang dem Trank, als er sich final formte. Es war einem Fanal so nahe, wie es nur sein kann."
„Was ist sein Zweck?"
Ich ergriff die Kelle, füllte sie halb und hob sie aus dem Kessel heraus.
„Das hier ist das Ende der Angst! Jeder Mensch, der hiervon trinkt, wird nie wieder Angst leiden müssen! Sind es nicht die Ängste, die das Leid in unserer Welt hervorrufen? Ängste vor fehlender Anerkennung, welche die Herrscher unserer Welt zu Diktatoren werden lassen? Ängste vor Armut und Geltungsverlust, die den Reichen nach noch mehr Reichtum geifern lassen? Ängste vor der eigenen Versehrtheit, welche Menschen vermeintliche Feinde töten lassen. Ängste vor der Verletzung des liebsten Menschen, der mich dazu verdammt, Dich einsperren zu wollen?"
Jasmina sah in die Flüssigkeit, die ich mit der Kelle vor sie hielt. Sie zeigte keine Regung, keine der Ablehnung und keine der Zustimmung.
„Wie hast Du es geschafft, Deine Wunden so schnell zu heilen? War etwas in der Salbe?"
„Nein mein Herz. Ich wollte Dich in Deiner Fürsorge nicht bremsen. Es gab Dir das Gefühl, dass Du mir helfen kannst. Aber ich hatte noch einen Heilungstrank. Solange man noch lebt, kann dieser jede Verletzung in einer Zeit von maximal einer Stunde heilen. Selbst amputierte Gliedmaßen lässt er nachwachsen."
„Du Unhold!"
Ich erschrak ob dieser Worte und sah sie an. Doch zeigte sich der Anflug eines Lächelns in ihren Zügen, so dass mein Herz einen Satz machte.
„Du wolltest nur von mir gestreichelt werden! Gib es zu!"
Nun war ich es, dessen Gesichtsmuskulatur den Willen zum Pokern nicht mehr unterstützte. Beide mussten wir lachen. Wie befreiend sich dies anfühlte!
„Und Du glaubst, wenn ich das trinke, habe ich nie wieder Angst?"
„Ganz genau so ist es, Liebes!"
Ohne weitere Umschweife ergriff Jasmina die Kelle und trank die darin enthaltene Flüssigkeit in einem Zug aus. Ein Tropfen rann ihr Kinn hinab und fiel herab in ihr Dekolleté. Meine Erinnerung an unsere erste Begegnung in der Wäscherei flackerte wieder auf. Mein Herz drohte zu zerspringen vor Glück. Ich sah auf und blickte sie an und wartete, was geschah.
Aber was ich nun sah, gefror meine Eingeweide. Ihre Augen waren gläsern. Sie waren leer.
„Jasmina?"
„Das ist mein Name."
„Aber ja! Jasmina! Was ist mit Dir?"
„Ich fühle nichts."
„Das muss auch nicht sein. Es ist gerade ja auch keine angsteinflößende Situation vorhanden."
„Das meine ich nicht. Ich fühle nichts."
„Was meinst Du, ‚du fühlst nichts'?"
„Ich liebe Dich nicht mehr."
Ihre Worte zerrissen mir das Innerste.
„Aber mein Herz, wie kannst Du so etwas sagen? Das ist grausam!"
„Ich fühle gar nichts mehr."
Ich ergriff ihre Schultern. Lange sah ich ihr in die Augen. Doch ich sah nichts als Leere.
„JASMINA!"
„Das ist mein Name."
„NEIN! BITTE! JASMINA! DAS DARF NICHT SEIN!"
Ich rannte zur Tür ihres Elternhauses zurück und hämmerte mit den Fäusten dagegen. Niemand öffnete. Ich drehte mich um und sah Jasmina regungslos dort stehen. Ihr nachtschwarzes Haar wehte im Wind.
„WAS HABE ICH GETAN?"
In dem Augenblick, als ich diese Frage stellte, schien ihr Haar in der Luft stehen zu bleiben. Alle Geräusche verschwanden. Angst, furchtbare Angst, schoss in jede Faser meines Körpers. Was ging hier vor? Wie eine Hyäne duckte ich mich und floh zur leeren Hülle meiner Verlobten hin, um mich blickend, in Panik ob der Mächte, die ich geweckt hatte.
„JASMINA! SPRICH MIT MIR!"
Aber als ich sie berührte, fühlte ich zwar einen Widerstand. Aber die Figur vor mir war wie aus Glas. Ich schrak zurück und fiel rücklings auf meine Hände. Doch auch hier fühlte sich alles wie Glas an. Von Angst besessen zog ich meine Hände weg und krümmte mich wie ein kleines Kind zusammen. Wimmernd vor Furcht lag ich da. Was hatte ich nur getan? Ich hatte meine Liebste, mein ein und alles, in eine lebendige Tote verwandelt. Unter diesem Joch des Schmerzes riss ich die Augen auf. Vor mir sah ich ein paar feinste, lederne Stiefel. Ich wagte nicht, meinen Kopf zu heben, an ihnen hochzusehen. Anstatt dessen ging der Mann vor mir in die Hocke. Ganz nah kam er meinem Gesicht. Stechender Geruch lies mich zurückweichen.
„Nun? Bist Du zufrieden mit Deinem Trank?"
„Meister Schatkal..."
Seine Pupillen bohrten sich in mein Gehirn. Ich zitterte.
„Was für ein schöner Name, nicht wahr?"
Seine Stimme war so tief und sanft wie die eines Märchenerzählers.
„Manche Völker zeichnen mich als Schakal, mein Freund. Andere lieben es, mir Hörner aufzusetzen."
Alles in mir krampfte sich zusammen. Sollte er es sein?
„Du ahnst es, nicht war? Viele Namen wurden mir gegeben. Aber keiner kann treffend benennen, was ich bin, mein lieber Freund. Keiner kann es fassen, nicht wahr?"
Ich machte Anstalten, davon zu kriechen, aber unsichtbare Hände pressten mich zu Boden, als wären sie Schraubstöcke.
„In Arabien nennen sie mich Schaitan. Andere gebrauchen Beelzebub. Ist das nicht niedlich?"
Etwas erschütterte rhythmisch den Boden und die Luft. Nur an Schatkals Miene erkannte ich, dass dies sein Lachen war.
„Aber es gibt eben kein Wort, welches die Essenz des dunklen Feuers bezeichnen kann: Die Quelle des Antilichts, der Ursprung dessen, was alles absorbiert und vernichtet, das verbindet und eint."
„Bist Du Satan?"
Die Kindlichkeit meiner Frage überraschte mich selbst.
„Wenn die Angst sich in die Seele frist, werden wir alle wieder klein, so wie Du. Dabei hast Du gerade Großes geleistet! Dein Elixier ist ein Kunstwerk! Sieh nur, was Du geschaffen hast! Ein Tropfen dieser Essenz schenkt mir die Seele dessen, der davon trinkt. Danke, mein Freund."
„NEIN! IHRE SEELE DARFST DU NICHT BEKOMMEN!"
„Oh, ich darf nicht?"
Die Luft um mich herum erhitzte sich schlagartig, die Tränen im Haar meines Bartes zischten, als sie verdunsteten. Haare kräuselten sich. Doch so schnell die unsichtbare Feuersbrunst gekommen war, verschwand sie auch wieder.
„Nun?"
„Nein. Bitte nicht! Ich tue alles, damit Du sie ihr wieder zurückgibst!"
„Alles? Ach ja?"
„Ja, Herr!"
„Der alte Handel erfüllt sich also doch."
„Wie meint Ihr das?"
„Erinnerst Du Dich nicht?"
Sekundenlang starrte ich in das glimmende Schwarz seiner Pupillen. Dann schüttelte ich den Kopf. Ein Lächeln flog über Schatkals Gesicht. Ohne dass ich wusste, wie seine Hand dorthin gelangt war, ruhte sie nun auf meinem Kopf.
„Sieh selbst!"
Die Szene veränderte sich. Ich war wieder ein Kind im Angesicht meiner Mutter, die den Handel über mich mit Meister Schatkal beschloss: Was gibst Du mir, wenn dein Balg versagt? Gibst Du mir sein Leben?
Es war mir, als würde der gegenwärtige Satan diese Worte genauso sprechen, wie der vergangene. Seine Augen waren in mir und um mich, tanzten um mein Herz und meine Seele, wie ein Raubtier um seine Beute. Die Erkenntnis traf mich wie ein Donnerschlag.
„Jasmina soll mich vergessen."
„Soll sie das?"
„Ja! Sie soll alles, was mit mir zu tun hat vergessen! Ich will, dass sie glücklich werden kann!"
„Gerne!"
Jasmina blickte um sich. Warum war sie hier? Die Sonne war hinter dem Horizont verschwunden. Ein seltsamer Nachklang in ihrem Herzen löste ein unbestimmtes Gefühl der Sehnsucht in ihr aus, dessen Ursache sie nicht kannte. Ein Windhauch zog durch die Hauptstraße und sträubte die Härchen auf ihrer Haut. Es fröstelte sie. Ein wärmender Tee würde ihr guttun. Sie wandte sich zum Gehen, stieß aber mit dem Fuß gegen etwas Metallenes. Da stand ein Kessel. War das ihrer? Sie hob ihn hoch. Er schien Wasser zu enthalten. Es war noch warm.
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