Der Widerstand ist gebrochen. Meine Soldaten gefangen oder getötet. Ussabad ist gefallen. Ich höre schon die schweren Schritte unserer Feinde. Der Boden bebt unter ihren Stiefeln. Ich habe keine Kraft mehr. Ich weiß, dass sie mich nicht töten werden. Sie wollen wissen, wo die Shaderone sich verstecken. Die dunklen Schatten, vor denen selbst das Dunkle Licht flieht. Aber ich werde es ihnen nicht sagen. Nur schweigen. Dies wird der letzte Dienst sein, den ich meinem Volk erweise. Meinem tapferen Volk, das bis zum Tod gekämpft hat.

Er ist auch unter ihnen, Livaan. Unser Sohn. Ein Heimatloser und dennoch treu ergeben. Er ist so mutig, mein Liebster. Er hat dein Lächeln, auch wenn er eher mir ähnelt. Manchmal spüre ich die Magielinien unter seiner Haut. Doch er hält sie verborgen. Er weiß, was geschehen wird, wenn er sie offenbart. Sie werden ihn ausstoßen. Sie werden ihn hassen.

Ich denke an eine ferne Zukunft. Eine Zukunft, in der die Heimatlosen respektiert werden. Von allen. Egal welchen Volkes. Und ich sehe unseren Sohn. Mein Herz schmerzt, denn er weiß nicht um seine Herkunft. Doch trotzdem sehe ich ihn hier, auf dem Thron Ussabads. Ein Reif aus Gold und Silber krönt sein Haupt. Und sie knien vor ihm. Sie alle. Und in ihren Augen steht das Wissen um sein unreines Blut. Schatten wandern zwischen ihnen umher. Und verschwinden dann. Ich weiß nicht, was es bedeutet. Vielleicht ist es nur ein Traum, ein verzweifelter Wunsch.

Sie kommen, Livaan. Sie kommen. Möge dieser Falke dich erreichen. Bevor es zu spät ist. Bevor er auch dich gefunden hat. Meine Gedanken werden bei dir sein. Und bei unserem Sohn. Bis zu meinem letzten Atemzug.