XVIII
Erinnere dich immer an die Namen der Verräter, Livaan. Mit jedem Herzschlag, mit jedem Atemzug. Bis zum Ende der Zeit. Ihre Namen sind das Böse. Die Namen der ersten Turnaqs. Die Namen der Magier ohne Gewissen. Hungrig nach Wissen, hungrig nach Macht. Sechs sind es. Einer aus jedem Orden und zwei aus dem der Nacht.
Uthar und Shunar, zwei Nachtmagier und Brüder im Blute. Uthars Macht war so groß, dass ein drittes Auge auf seiner Stirn funkelte. Shunars Macht war gering, doch seine Magie zerstörerisch. Mit Finsternis und Dunkelheit kämpften sie, mit Grausamkeit herrschten sie.
Aratnor, Mondmagier und Meister der Lügen. Seinen Worten folgten Hunderte, durch sie fielen Tausende. List und Tücke waren seine Waffen. Er beherrschte sie wie Pfeil und Bogen, Messer und Schwert.
Eenais, Silbermagierin und die Stille im Chaos. Der Blick ihrer drei Augen war ruhig, lauernd. Ihre Schritte waren schleichend und doch fest. Nie zeigte sie ihre wahre Macht. Nie entfesselte sie ihre ganze Magie. Sie hätte die Welt in Schutt und Asche gelegt.
Zatho, Goldmagier und Herr der Verwandlung. Seine Masken waren zahlreich, seine Gestalt unstetig. Er war wie ein Schatten. Immer da und doch unsichtbar. Seine Augen waren überall, sein Verrat unumkehrbar.
Velya, Lichtmagierin und die Königin der Wildnis. Ihre Macht war gering, ihre Magie schwach, aber ihr Durst nach Rache unstillbar. Viele verfielen ihrer Schönheit und wurden von Dolchen durchbohrt. Doch ihre Treue galt nur Shunar, dem jüngeren der Nachtbrüder. Ihrer Verbindung entsprangen Kinder des Hasses und der Rache.
Ihre Herrschaft war lang und voller Schatten. Der Krieg gegen die Wesen des Lichts kannte keine Gnade. Krieger starben, wurden gefoltert, wurden gequält. Niemand kennt die wahre Zahl der Toten. Vielleicht gibt es keinen Namen für sie. Nur einer der ersten Turnaqs überlebte die letzte Schlacht vor Efna. Uthar, der älteste der Nachtbrüder.
Er war erfüllt von Zorn, erfüllt von purem Hass. Niemand schaffte es, seine Entschlossenheit zu brechen. Doch jeder wusste, dass es keinen Frieden geben würde, solange einer der Verräter noch lebte. Die Völker riefen nach dem einen, dem einen, der die Macht hatte, Uthar in die Knie zu zwingen.
Er war ein Heimatloser, Halb-Magier, Halb-Nymphe. Auf seiner Stirn leuchtete ein braunes Auge, das Zeichen seiner Macht. In seinen Adern floss strahlendes Blut, ein Zeichen seiner Magie. Er kam, um zu kämpfen.
Sein Name war Naguun.
Er siegte, doch sein Licht erlosch. Nur der Fluch seiner Mutter hielt ihn am Leben. Der Fluch der Unsterblichkeit. Er verschwand in seinem letzten Strahl und kehrte nie mehr zurück.
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