Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

XVI

Ich sehe die Wolken am Horizont aufziehen. Dunkel, bedrohlich. Ich fühle ihre Wut. Sie haben etwas verloren. Etwas Wichtiges. Ich kann sie verstehen. Das Lachen hört sich an wie das Kichern einer Wahnsinnigen. Aber ich schäme mich nicht. So bin ich jetzt. Das bin ich jetzt.

Der Tumpaw brummt zustimmend, zeigt die Zähne. Sie schimmern blutrot. Hat er gejagt? Woher kommt das Fleisch, das er gerissen hat? Ich tunke meinen Finger in das Blut. Es schmeckt nach Eisen. Nach kaltem Eisen. Wie das Eisen an den Striemenenden der Wächterpeitschen. Die Narben auf meinem Rücken brennen.

»Bring mich hin«, befehle ich.

Seine kehlige Antwort lässt den Stein vibrieren. Ich streiche sanft über die Schuppen, die Stacheln, die Federn der Flügel. Das Schillern erinnert mich an sie. Nein, ich darf nicht. Darf nicht an sie denken. Sie ist in der Vergangenheit. Obwohl das Sternenzeichen des Tumpaw nach Vergebung schreit.

Unter seinen Klauen bricht der Stein, zerfällt zu Staub. Er schnaubt, breitet die Flügel aus, stürzt sich in die Tiefe. Sein Schatten taucht die Ruinen Feywors in Dunkelheit. Ein stummer Abschied. Die salzige Träne wird vom Wind weg gezerrt und verschwindet im Tal.

Die Wolken toben. Verdichten sich, formen sich zu schlanken Gestalten. Ihre Hässlichkeit ist atemberaubend. Sie sind augenlos, gefühllos, seelenlos. Fast wie ich. Meine Finger tasten über mein Gesicht. Sie sind fast so lang und dürr wie die ihren. Aber ich bin nicht sie. Ich bin anders. Sie wurden beschworen und ich, ich wurde erschaffen.

Stumm beobachte ich die Wolken. Ihre Formen, ihre sanften Wirbel. Die zufälligen Spiralen. Eine rote Gestalt löst sich. Stößt hinab in die Tiefe, in die Schluchten zwischen den Bergen. Der Schnee geht nieder. In Kaskaden. In Lawinen. Knirschen, Donnern, Grollen. Ein Kampf der Gewalten.

Mein Atem stockt. Der Berg erzittert, bewegt sich. Scharfe Kanten schaben übereinander. Ein Kiefer knackt, knirscht, öffnet sich. Das Brüllen des Riesen lässt die Wolken zusammenzucken. Dann umschwirren sie ihn, flüstern, zischen. Befehle, Befehle, Befehle. Er senkt das Haupt, knirscht mit den steinernen Zähnen. Das Knacken geht mir in die Knochen, als sein Bein sich aus dem Berg löst. Die Flügel des Tumpaw setzen einen Schlag aus. Er trudelt, fängt sich, fliegt unbeirrt weiter. Meine Augen wandern zum Horizont.

Der Fuß des Riesen stampft in ein Tal. Die Gestalten in den Wolken zischen, kreischen. Sie sammeln sich, wirbeln umher, werden zu einem lebenden Sturm. Er jagt, er möchte seine Beute erlegen. Die Wolken schießen hinunter. Eine einzige Bewegung. Eine Einheit.

Plötzlich höre ich einen lauten Knall. Eine Explosion, die mich fast vom Rücken des Tumpaw schmettert. Seine Flügel klappen zusammen. Er brüllt, schreit, hilflos. Sein Körper wird gegen die Flanke des nächsten Berges geschleudert. Die schillernden Schuppen kratzen über den Stein unter dem Schnee. Ich spüre meinen Rücken aufreißen. Das warme Blut auf meiner Haut. Es fließt, fließt dampfend in das Weiß. Wir fallen, fallen, fallen.

Haltlos.

Der Schmerz ist nicht da. Aber ich sehe die Qual in den Augen des Tumpaw. Sie schauen mich an. Hoffend. Ich strecke meine Hand nach ihm aus. Blutrote Finger. Er fletscht die Zähne. Knurrt. Erkennt er mich nicht? Ich spüre Wut in mir aufsteigen. Aber ich kann nicht schreien. Keine Kraft...

Ich lasse ihn liegen. Einsam. Alleine. Verlassen. Wie ich. Und er lässt mich liegen. Der Tumpaw zieht seine Flügel an. Zerschmettert, gebrochen. Ich schließe die Augen. Fühle seinen Schmerz. Aber nicht meinen eigenen. Meinen nie.

***

Der rote Dämon zuckt beim schmerzerfüllten Brüllen des Riesen zusammen. Steinsplitter schießen durch die Luft. Alles explodiert in einem blendenden Licht. Er zischt. Wütend. Enttäuscht. Seine Klauen kratzen über die Felswände. Gegen ihn kommt er nicht an.

»Wir werden einen anderen Weg finden«, zischt er. Unter seinen glühenden Händen schmilzt der Stein. Er zieht sich zurück. Hinein in die neu erschaffene Höhle. Wohlig räkelt er sich in der Hitze. Wartet. Wartet auf die anderen Wolken, die ihm folgen. Sie zischen, wabern umher, füllen das Innere des toten Berges aus. Das Brüllen des Riesen verstummt.

»Entkommen«, hallt das Echo einer grauen Wolke durch die Höhle. Spitze Zähne blitzen auf. Eine Zunge, lang und schwarz, zuckt vor und zurück.

»Nicht lange«, lautet die Antwort des roten Dämons. Seine langen Arme werden zu Feuersäulen. »Er wird brennen.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro